Ich halte das Klagen darüber für totalen Bockmist. Erstmal dürft ihr ja gerne die Glühlampen, die ihr noch habt weiterbenutzen, bis sie kaputt sind. Und warum sollte man danach nicht die inzwischen minestens gleichwertigen Energiesparelampen kaufen, die einem auf lange Sicht auch noch Geld sparen? Dass das natürlich nicht alles ist und damit die Hauptverschwender noch immer weiter verschwenden dürfen ist natürlich klar. Aber nur mit kleinen Schritten kommt man ans Ziel. Warum also nicht antiquitierte Technik ersetzen? Und es ist nichts daran, was ich als "menschenverachtend" beschreiben würde.
Schöne Grüße
Nils
@ Klartext:
Gut, ich habe derweil mal selber etwas weiter recherchiert, um genug verlässliche Quellen zu finden, die meine Ansicht zu dem Thema bestätigen. Ich habe genügend Studien, Diagramme, Tests und Gegenüberstellungen gefunden, dass ich nun sehr eindeutig von der Richtigkeit der EU-Maßnahme überzeugt bin. Ohne würden wohl auch noch in 10 Jahren Leute Glühbirnen benutzen, die bis auf 4-5% der Energie hauptsächlich zweckentfremdete Heizmittel sind. Warte nach wie vor auf Quellen, die das Gegenteil belegen. Ob ein Verbot wirklich der perfekte Weg dahin ist, ist für mich das einzig diskutierbare an der Sache.
Der Rest deines Beitrags ist, ohne dir zu nahe treten zu wollen, die heute oft verbreitete Mischung aus Wirtschaftsliberalismus und Verdrossenheit gegenüber dem Status Quo der Politik. Nichts neues also.
Schöne Grüße
Nils
Also...
Energiesparlampen sind vom Licht her keineswegs ebenbürtig. Wer das sagt, sagt vermutlich auch, Margarine würde genauso schmecken wie Butter.
Im Wohnraum haben diese Lampen, und das sagen nahezu alle Experten, erstmal wenig Daseinsberechtigung. Ganz ungeachtet der ästhetischen Vergewaltigung.
Erstens absondern sie ein diskontinuierliches Lichtspektrum, was den Hormonhaushalt des Menschen durcheinanderbringt. Licht taugt nämlich normalerweise zu mehr als nur zum sehen.
Zweitens liegt die Strahlenbelastung (Elektrosmog) viel zu hoch, weit über dem Grenzwert für z.B. Röhrenbildschirmgeräte, der aus grauer Vorzeit stammt. Das macht den Einsatz in Kopfnähe (Nachttischlampe, Leselampe) sogar gesundheitsschädlich.
Drittens liegt die "volkswirtschaftliche" Energieeffizienz (Produktion - Nutzung - Entsorgung) ungefähr gleichauf mit der Glühlampe. Die Materialien können bei handelsüblichen Produkten nicht mal anständig recycelt werden - siehe dazu Öko Test, die ja normalerweise voll für sowas "umweltfreundliches" wie die ESL sein müßten. Der Quecksilberanteil ist natürlich bei Beschädigung der Lampe auch für den Konsumenten eine direkte Gesundheitsgefahr.
Viertens sind Energiesparlampen durch ihren langsamen Start völlig ungeeignet für Außenbeleuchtung, die durch Bewegungsmelder geschaltet wird, sowie Hausflure und Kellerräume, die kurzzeitig beleuchtet werden sollen.
Fünftens verringert sich durch häufiges ein- und ausschalten auch die Lebensdauer der Energiesparlampe, was zur Folge hat, daß man im Endeffekt so hohe Anschaffungskosten hat, daß man stattdessen auch ne billige Allgebrauchslampe kaufen könnte.
Und sechstens - damit zu guter Letzt - nutzt die EU das System des Emissionshandels. Das unbenötigte CO2 bei der Stromproduktion (durch den geringeren Stromverbrauch) wird also keineswegs eingespart, sondern als Verschmutzungsrecht weiterverkauft, um an anderer Stelle wieder in die Atmosphäre geblasen zu werden.
Ich bin keinesfalls ein Gegner des Stromsparens, ich tue das wo ich kann. Ich halte nur Licht für die falsche Ecke zum sparen, besonders bei all den bekannten Nachteilen.
Unter Berücksichtigung der genannten Nachteile kann die ESL sehr sinnvoll sein - z.B. für Straßenbeleuchtung oder eben an jenen Stellen, wo es auf Farbwiedergabe, menschliches Empfinden und geschmackvolle Beleuchtung nicht ankommt. (Tatsächlich gibt es für professionelle Zwecke wie diesen ja wesentlich effizientere Leuchtmittel, die einen besseren Farbwiedergabeindex aufweisen - z.B. Halogenmetalldampflampen).
Ich habe in meinem Zimmer fast nur Halogenglühlampen mit Energieeffizienzklasse C - das beste, was Glühlampen hergeben. Meine Küchenzeile ist sogar LED-beleuchtet - 5W Verbrauch.
Den Zwang zu effizienteren Leuchtmitteln mit den gleichen Eigenschaften (also in diesem Fall Halogenglühlampen - diese erreichen teilweise schon Effizienzklasse B!) halte ich für gar nicht mal verkehrt, wenn es einen Nutzen hätte.
Ich finde es daher wirklich schlimm, daß mir jetzt für meinen Wohnraum die (ziemlich effiziente!) matte Halogenbeleuchtung verwehrt wird. Ich fühle mich unter Energiesparlicht unwohl und mal ehrlich - klare Halogenlampen sind beißend hell, wenn man direkt reinschaut.
(Das Verbot von matten Leuchtmitteln ist meiner Meinung nach viel übler als das Verbot der 100W-Glühbirne, da es ja noch effiziente 70W- oder 105W-Halogenlampen gibt).
ps.: JA! Die Glühlampe strahlt viel Wärme ab, und nur 5% sichtbares Licht. (Auch nicht sichtbares Licht hat eine Wirkung auf den Körper), (was verschwiegen wird: Die effizientesten Leuchtmittel der Welt erreichen keine 45%, Energiesparlampen kommen auf weniger als 23%). In meinem Wohnraum sorgt sie also als Wärmequelle für zusätzliche Heizung. 2/3 der Zeit ist das überhaupt kein Problem: Ich habe eine automatisch regulierte Heizung im Zimmer. Wenn die Glühlampen Wärme produzieren, fährt die Heizung zurück. Die Energie wird an anderer Stelle eingespart. Zentralheizungen (Öl, Gas, Holz) sind WESENTLICH uneffizienter als Glühlampen!
pps.: Sorry for Off-Topic!
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