Ich habe bisher drei Mal mehr als 2000 Euro für einen Bass ausgegeben: für den Wal Mk1, den Hotwire Vintage sowie den Musicman Big Al (wobei letzterer erst gebaut wird). Der Musicman Stingray5 würde auch in der Über 2k-Liga spielen, ich bekam ihn aber über Umwege günstiger.
Über den Wal braucht man ohnehin kein Wort verlieren, der ist einfach Legende, so einen Sound macht kein anderer Bass, da steckt schlicht Magie drinnen. Und dafür musst du löhnen. dazu kommt noch, dass Pete Stevens seit 2005 keinen Bass mehr gebaut hat und sein Nachfolger Paul Herman die Produktion erst aufzieht. Meiner wurde noch zu Lebzeiten von Ian Waller gebaut. Die Preise entstehen durch Angebot und Nachfrage. Ich haben schon Mk1 um 4000 Dollar weggehen gesehen.
Der Hotwire war eine Spezialanfertigung nach meinen Wünschen. So etwas kostet. Handwerkskunst kann man schwer mit Preisschildern versehen. Da gibts die Anekdote von Picasso, der seinem Sitznachbarn beim Abendessen eine Zeichnung auf der Serviette anfertigt und zu ihm sagt: "So, das kostet Sie jetzt 80.000 Dollar!" Worauf sich die Frau des Sitznachbarns furchtbar aufregt und zum Meister sagt: "Was?!? 80.000 Dollar? Für etwas, wofür Sie fünf Minuten benötigt haben??" Picasso anwortet: "Sie bezahlen nicht für die fünf Minuten, sondern für siebzig Jahre Erfahrung."
Noch einmal: Preise entstehen nicht nur durch langweilige Kostenrechnungen.
Der Big Al ist für einen Industriebass sicher nicht billig (und ich hab schon einen Nachlass bekommen). Doch es gibt drei Gründe, warum ich mich trotzdem dafür entscheiden habe, ihn zu kaufen: 1) Auf Musicman kann man sich in puncto Verarbeitungsqualität verlassen. Was aus San Opispo rausgeht, klingt gut. Hatte bisher noch NIE eine Gurke von denen in der Hand. 2) Da steckt ordentlich viel Elektronik drin (4-Band-EQ, aktiv-passiv-Schalter, 3-Singlecoils mit drei Schaltern, extrem viele Kombimöglichkeiten). 3) Der Look ist einzigartig, ein Zirkusbass, wie ich ihn bei einer anderen Firma von der Stange nicht bekomme. Ich weiß, dass ihn viele hässlich finden. Das ist mir wurscht. Ich steh auf das zackige Ding, ich war sofort verknallt.
Grundsätzlich: Ich bin kein Profimusiker, aber ich spiele trotz familiärer Verpflichtungen eigentlich doch recht viel. Und ich kann es mir halbwegs leisten, auch ein paar teure Instrumente zu besitzen. Warum? Deswegen, weil ich das eben will. Als Schüler und Student habe ich von solchen Rudern geträumt, jetzt habe ich den Traum realisiert. Rechtfertigen muss ich das nur vor meiner Frau, vor sonst niemandem.
Ich freue mich jedesmal über den Sound, wenn ich ein spezifisches Instrument in die Probe oder zum gig bringe. Ich setze die verschiedenen Bässe auch gezielt für Bands oder für Songs ein. Ob das jemand mitkriegt außer mir, weiß ich nicht, es ist mir aber auch blunzen, wie man in Wien sagt (herzlich egal).
Ich weiß aber nicht, ob ich 4k für einen Bass ausgeben würde ... das ist schon viel Kohle, zugegeben, da hab ich gewissen Hemmungen. Und kauf ich mir lieber zwei Teile um 2k ...
Andererseits: Als ich bei Sadowsky in Brooklyn war hat es mich schon gejuckt. (ein P/J für 3600 Dollar etwa, klingt dank Spezialkonstruktion wie ein fetter sieben-Kilo-Edelholz-Bass, ist aber nur 3,5 Kilo ultraleicht). Oder der US-Lakland 55-94 Deluxe in Blau (Listenpreis: knapp $5k, zu bekommen neu um $3,5k), jeeeeez, der klingt mörder! ...
PS.: irgendwann wird mein Sohn die guten Stücke erben. Wenn er auch Bassist sein wird, wird er sich freuen, wenn nicht, soll er sie teuer verkaufen. Ich hoffe nur, er greift nicht zum Eierschneider, weil wozu das führt, siehe unten.
Ich habe selbst nur einen billigen Harley Benton violin bass, da ich das Basspielen nur nebenbei zum "runterkommen" mache.
Klar habe ich schon teurere Modelle gespielt und muss sagen, die Bespielbarkeit ist eines der Hauptargumente.
ABER und das sollten wir uns zu Herzen nehmen: Wir machen letztendlich auch Musik für die Masse, und die Masse sitzt vlt. gerade vor nem sperrlichen Aldi Notebook, das NIEMALS in der Lage wäre die Bässe adäquat wiederzugben! Über eine teure Hifi-Stereoanlage mit tollen Bose boxen/woofern, sieht das sicher etwas anders aus.
Viel wichtiger ist denk ich der AMP. Ein Warwick für 1000€ tut es dicke.
Bei Gitarren seh ich das schon etwas enger, man merkt Unterschiede bis in höhere Preisklassen stärker. Ich habe Bass nie als ein reines Melodieinstrument empfunden, er dient für mich als ein Fundament, und dieses muss natürlich gut klingen.
Aber muss es denn wirklich ein handmade Ritter Bass sein?
Burli, du hast echt GAR KEINE Ahnung vom Bassspielen. Zugegeben, man muss Eier
D) haben, um hier ins Basserforum reinzuwachsen und so einen himmelschreienden Unsinn über das Instrument, das wir hier LIEBEN, abzulaichen. Oder es fehlt dir einfach auch nur an Sozialkompetenz? Egal, was reg ich mich hier über Eierschneider-Kindertrolle auf?
Grundsätzlich fällt mir auf, dass die anwesenden Gitarristen hier im Bassbereich wieder tendenziell mehr Blödsinn verzapfen. Mir drängt sich folgende Frage auf: Macht Gitarrespielen eigentlich doof oder spielen nur zu viele Doofis Gitarre? Wahrscheinlich posten eben nur die intellektuell Herausgeforderten ... Herr, lass Hirn regnen!