Axe FX, Kemper und Co. Eure Meinungen zu Modeling

Was haltet ihr von Modeling und Multieffekten?


  • Umfrageteilnehmer
    191
Sonst fällt mir eh kaum ein echtes Nachfolgemodell für einen Modelling-Amp ein.
Das Boss GT-6 ist zum Beispiel ein Nachfolgemodell und hat selbst noch einige Nachfolgemodelle bekommen.
 
Roland/Boss dürfte die Firma mit dem ausgeprägtesten Faible für re-marketing alter Produkte in neuer Verpackung sein

cheers, Tom
 
Ich meinte nicht Produkte, primär Amps, wo es einfach nur Nachfolgemodelle gibt, sondern solche, wo User bei Erscheinen es Nachfolgers gleich in Massen ihre alten weggeworfen hätten oder zumindest als viel schlechter als das neue angesehen hätten. Da ist mir eigentlich nichts bekannt.
 
sondern solche, wo User bei Erscheinen es Nachfolgers gleich in Massen ihre alten weggeworfen hätten oder zumindest als viel schlechter als das neue angesehen hätten. Da ist mir eigentlich nichts bekannt.

Hat jemand davon geredet, dass Leute in Massen ihre alten Geräte wegwerfen? Ich habe ja selbst davon geschrieben, dass der Unterschied zwischen einzelnen direkten Nachfolgern vermutlich gering ist, über einen Zeitraum von mehreren Generationen sich das aber aufsummiert und deswegen die Nachfrage nach einem aktuellen Modeller von 2016 in 20-30 Jahren vergleichsweise gering sein wird. Das ist bei alten Amps einfach nicht der Fall, egal ob man da jetzt mal ne Röhre tauschen muss oder diverse Wartungsarbeiten durchführt. Klar, wenn es in 30 Jahren keine Röhren mehr geben sollte, schaue ich in die selbige :)

Aber als aktuelles Beispiel: AXE Standard vs AXE II XL, da haben inzwischen viele den Upgrade gemacht. Wenn du in die Fractal Foren schaust, sind die Unter-Foren für Standard/Ultra vergleichsweise tot. Neben dem Plus an Rechenpower um komplexere Patches zu bauen gibt es da auch tatsächlich hörbare qualitative Unterschiede, allein schon durch die Möglichkeit bessere Impulsantworten verwenden zu können.

Und fühlt Euch nicht gleich angegriffen - wie erwähnt habe ich selbst zwei Ultras. Die hätte ich nicht, wenn ich denken würde dass das Zeug nicht klingt :)
 
Ich bin ja mal gespannt, wie viel der Line6 Helix in 2, 3 Jahren kosten wird. 800 Euro? 500 Euro? Was meint ihr?
 
Wenn du in die Fractal Foren schaust, sind die Unter-Foren für Standard/Ultra vergleichsweise tot.

Das allerdings würde ich einstufen als die angenehme Ruhe, die sich einstellt, wenn man nichts anderes mehr tun muss als das etablierte Dingsbums zu benutzen. Im Sinne von "upgradest du noch oder spielst du schon?" :D

Die qualitativen Unterschiede sämtlicher Nachfolger sind sicherlich für die "cutting edge" (technologisch wie spielerisch) interessant, aber – darum ging es mir persönlich – das Teil hat einen Mindestlevel an Klangqualität überschritten, weswegen es auch nach 20-30 Jahren noch schmerzfrei in Gebrauch sein kann. Nur das. Ob es ein gesuchtes Kaufteil sein wird? Wahrscheinlich nicht. Aber das ist gar nicht der Punkt. Es ist nur mehr als zwangsläufiger Elektronikschrott. Und vielleicht sogar ein 50 Euro-Ebay-Teil mit Atari-Kultstatus in 30 Jahren, weil's ein eigenes Display hat und nicht auf dem implantierten SmartBioPhone läuft :)
 
Und fühlt Euch nicht gleich angegriffen

Also ich fühle mich nicht angegriffen, ich bin da einfach nur anderer Meinung bzw. zumindest skeptisch. Aus welchen Gründen habe ich oben schon geschrieben, aber Be.eM fasst es direkt hier drüber auch nochmal schön zusammen.

Oben wurde ja auch noch Boss erwähnt, wenn ich mir deren Produktpalette mal anschaue finde ich zumindest zwei Beispiele, bei denen ein Nachfolger eher unbeliebter war als die Vorgänger und diese somit auch sehr wertstabil waren. Einmal das Boss Eband Js-8 / Js 10 und dann die RC Looper.

Und, wie gesagt, beim Kemper ists definitiv zu früh für ein Prognose über mehrere Jahrzehnte, vielleicht wird er ja auch ein beliebtes Vintageteil, wer weiß?. Ich werde meinen wahrscheinlich so lange benutzen wie er eben funktioniert und mich so lange an den nicht vorhandenen Wartungskosten und -aufwand erfreuen. Audio-Hardware veraltet doch allgemein kaum und nur sehr langsam. Vor allem sind hier auch Schnittstellen sehr, sehr langlebig, kein Vergleich zum PC, also auch kein Zwang zu einem Neukauf.
 
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Ich verwende den Kemper bisher (!) eigentlich nur zu Hause mit Kopfhörer zum Üben und zum recorden.

Üben:
Hammersound mit allem Drum und dran, aber es fehlt sehr dieses - Joe Bonamassa nennt es das - "in the face" Gefühl, was halt nur ein aufgerotzter Amp an einer gescheiten Box bringt. Der Kemper kann das aber auch, wenn er mit viel Lautstärke an einer Box hängt. Da soll jetzt kein falscher Eindruck entstehen. Dennoch: Eine echte Röhre ist eine echte Röhre ist eine ...

Recording:
Für mich kommt nix anderes mehr in Frage beim Recording als ein Kemper. Die Vielfalt die man hat ist einfach zu entscheidend. Man braucht eine Weile, bis man seine Lieblingsamps zusammen hat, aber dann ist es einfach nur geil, wenn einem der Sound A nicht gefällt, probiert man erstmal ne andere Klampfe, dann ein anderes Ampprofil, man hat eine komplette FX-Sektion, man kann bei manchen Profilen die Box und das Mic ändern, man kann eigene Pedale einschleifen.... name it... es geht alles.
Als Hobbymucker muss ich mich nicht stundenlang mit Mics und Micpositionen rumschlagen, ich hab wenig Zeit, also muss alles zack-zack gehen. Im Proberaum fängt dann mitten in der Aufnahmesession die Nachbarband an zu proben... suboptimal. Kemper: No prob at all!
Reamping? Bittesehr....

Im Proberaum:
Im Proberaum hatte ich den Kemper erst zweimal, aber an der Box kann der Kemper alles, was z.B. mein Rivera auch kann: "In the face"-feeling, Feedback, Dynamik, Druck, Transparenz, etc....

Ich war und bin bei Modellern sehr kritisch, hab auch schon recht viel ausprobiert, Software, Line6 Produkte, Boss GT-Serie (6, 8 & 100)... immer war die Anfangsbegeisterung groß, die Enttäuschung/Ernüchterung kam schnell. Durchgesetzt hat sich eigentlich nur die Boss GT-Serie, die finde ich aber in erster Linie praktisch, soundmäßig - kommt drauf an, was man macht - eher im Bereich "geht so, aber immer noch okay".

Bei Software dachte ich zuerst angekommen zu sein, insbesondere Amplitube finde ich klingt besser als Guitar Rig. Man findet aber auch hier relativ schnell heraus, dass "Ampfeeling" und Software zwei Paar Schuhe sind (meine persönliche Schlußfolgerung).

Axe-FX kenn' ich nicht, war auch mal interessant, mich schreckte die komplexe Bedienung ab. Beim Kemper gefiel mir die intuitive Bedienung auf Anhieb. Der Sound ist wirklich toll, das Ampfeeling ist definitiv da, der Charakter der jeweiligen Gitarre kommt auf jedenfall raus.

Mein persönliches Fazit:
Ich will beides haben: Röhre, große Box, viel Lautstärke -> das schöne Bratzen direkt in die Futterluke!
Beim Kemper die Vielfalt und Flexibilität sowie nachher auch die Einfachheit wenn man den "Signaturesound" transportieren muss/will. Ausserdem kann man seine Amps im Kemper konservieren und mit nach Hause nehmen und sich per Kopfhörer sozialkonform und nachbarschaftstauglich volle Lotte die Kante geben.

Für mich ist der Mix aus beiden Welten analog und digital, was den Reiz ausmacht.

Der Kemper ist definitiv sein Geld wert.

VG
Jacky
 
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Haste mal'n Bild von deinem mechanischen Verstärker? :tongue:

Klar, gerne:
images

Funktioniert auch ohne Strom!
:)


Bitte nicht bierernst nehmen.
Vielleicht hab ich es überspitzt formuliert, aber nach vielen digitalen Jahren bin ich wieder beim Analogen gelandet...

Es fühlt sich direkter an.
 
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Mahlzeit,

habe soeben den Thread entdeckt und klinke mich mal hier ein..

Zum ersten mal wurde ich bei Thomann auf den Kemper hingewiesen (der war grade neu) als ich mir einen neuen Amp kaufen wollte. Ich habe meine POD2.0 Erfahrung, und da ich wenig Zeit hatte und "richtige" Amps ausprobieren wollte, habe ich den Kemper ignoriert.
Dann bin ich immer öfter über die Stärken des Kempers gestolpert.. u.a. eines meiner Gitarrenvorbilder Jeff Loomis:



Wirklich überzeugt hat mich dann Andy Sneap:



Ich habe dann den Kemper bestellt, ausprobiert und war total begeistert.

Ich kann in meiner Wohnung nachmittags im Wohnzimmer ruhig mal eine 2x12 laut fahren und abnehmen.. hab ich auch immer so gemacht. Jetzt habe ich mir mal richtig Zeit genommen und mir ein paar Profile erstellt und kann nun auch nachts mit Kopfhörer recorden.. Bin echt begeistert vom Ergebnis.

Fazit: Ich benutze den Kemper nur zum Recorden und ich höre keinen Unterschied zwischen einem abgenommenen Amp und dem Kemper.
Im Proberaum stehe ich lieber vor meiner 4x12 und dem fetten Amp obendrauf.

Just my 2 cents
Olli
 
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Was ich nicht verstehe, warum es unabhängig von den zweifellos tollen Möglichkeiten heutiger Modeller nie thematisiert wird: [...] Ein guter Amp wird immer ein guter Amp bleiben, ein aktueller Modeller wird mit jeder Nachfolgegeneration obsoleter werden.

Ich hatte zu diesem Thema schon mal vor längerer Zeit etwas in einem anderen Thread geschrieben, was ich aber gerne noch mal wiederhole: Modeller sind immer noch "on the way". Wir erleben erst seit relativ kurzer Zeit, dass es hochpreisige Modeller gibt, die auf breiter Front selbst anspruchsvolle Musiker zufrieden stellen. Es gibt (und wird es immer geben) zwar immer noch Leute, die Ansichten wie "spielt sich völlig unnatürlich", "geht gar nicht", "klingt nach Plastik" usw. von sich geben, aber insofern sich solche Radikalkritik auf Modeller wie den Kemper, Axe usw. beziehen, ist sie für die meisten schlicht nicht mehr relevant. (Ich habe mittlerweile aufgegeben, mir insgeheim Gedanken darüber zu machen, ob die Leute, die solche Behauptungen aufstellen, Super-Ohren haben oder sich einfach nur meinen wichtig tun zu müssen, und bin bei der simplen Schlussfolgerung gelandet, dass derlei Urteile, egal wie sie zu Stande kommen, für mich einfach keine Bedeutung mehr haben.)

Was ich damit sagen möchte: Wir können unsere heutigen Erfahrungen über die Halbwertszeit von Modellern nicht als Basis für Zukunftsprognosen hernehmen, weil uns schlicht die Erfahrungen dazu fehlen. PCs wären vielleicht ein Vergleichsobjekt und tatsächlich gibt es da seit Jahren einen spürbaren Trend zu längeren Neukauf-Zyklen. Warum? Weil die reine Rechen-Power so etwas wie eine natürliche Grenze überschritten hat, jenseits der die meisten Benutzer kein gesteigertes Interesse mehr am Neukauf zeigen. Was möchtest du machen? E-Mail, Surfen, Filme schauen, Musik hören, Texte, Fotos oder Filme bearbeiten? Kann heute im Prinzip jeder preisgünstige Discounter-PC. Würde Microsoft nicht ständig neue (und immer anspruchsvollere) Windows-Versionen entwickeln und Hersteller ihre Hardware absichtlich veralten lassen (keine Treiber-Updates mehr), wäre die Stagnation noch deutlich höher.

Viele Gründe, die den Neukauf bei PCs trotzdem noch antreiben, fallen bei Standalone-Geräten wie Modellern völlig weg. Der Kemper oder Axe ist im Prinzip eine Kiste, die macht, was sie soll. Nett, wenn der Hersteller noch ein paar Jahre Software-Updates liefert, aber danach ist Schluss und es gibt - außer rein mechanischen - keine Gründe, warum diese autarken Geräte nicht noch Jahrzehnte lang bestens funktionieren sollten. Was also wird passieren, wenn die Modeller in spätestens ein, zwei neuen Generationen diese natürliche Grenze (in unserem Fall: hinreichende Nähe zum Original) endgültig überschritten haben? Niemand kann es vorhersehen. Ich lehne mich aber einfach mal aus dem Fenster heraus und vermute, dass deren Halbwertszeiten dann länger werden. Je höher die Qualität der Geräte steigt, desto dünner wird da oben die Luft, d.h. der Raum für deutliche Klangverbesserungen wird abnehmen und es wird viel mehr an der Peripherie (Schnittstellen, Bedienung usw. - der Helix weist z.B. in diese Richtung) gefeilt werden. Deswegen liegt - für mich zumindest - die Vermutung nahe, dass die Zukunft der digitalen Klangerzeuger nicht unbedingt so aussehen wird, wie wir meinen, sie uns heute vorstellen zu können.
 
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Wir erleben erst seit relativ kurzer Zeit, dass es hochpreisige Modeller gibt, die auf breiter Front selbst anspruchsvolle Musiker zufrieden stellen
der Preis ergibt sich aus dem 'Manufaktur-Konzept' der Anbieter:
Fractal nutzen den DSP des Systems nicht wegen immenser Rechenleistung, sondern weil der Entwickler ihn aus dem FF kennt
die dadurch gesparte Zeit wiegt die überzogenen Hardware-Kosten mehr als auf
(betriebswirtschaftlich ist ein TigerSharc für Audio komplett panne - der ist für Ultraschall im MHZ Bereich und Radar ausgelegt)
Aus einem ähnlichen Grund nutzt Kemper die ihm (vom Virus Synth) vertraute Motorola Architektur

Positive Grid ist ein Beispiel, dass sich hochwertige Algorithmen auch auf absoluter low-cost Hardware realisieren lassen
ich sehe das inzwischen etwa so wie das blinde Huhn, was zufällig mal ein Korn gefunden hat
laut eigener Aussage stammt die Entwicklung ursprünglich vom PC - nur klingen die PC Ausgaben 'schlechter' als die von IOS
anscheinend ist die dort eingesetzte ARM Architektur ausgesprochen leistungsfähig für Signalverarbeitung
(es gibt einige herausragende Apps, die top VST Plugins in den Schatten stellen)

letztlich ist es aber eine Frage, wann irgendwem das reverse engineering von top Algorithmen gelingt
die Preise werden immer von Leuten 'kaputtgemacht', die selbst keine Entwicklung stemmen mussten
dem Kunden ist das (erschreckenderweise) völlig egal - denn am Ende zahlt er trotzdem (drauf)

im PC Markt gut zu verfolgen:
da wird seit über 10 Jahren nur noch Zeit und Geld vernichtet
so etwas wie Win10 ist genauso ein schlechter Witz wie Apples El Capitan
braucht kein Mensch - aber alle wie die Lemminge hinterher ...
was kam nach XP ? Vista, Win7, 8, 10
was nach OSX Snow Leopard ? Lion, Mountain Lion, Mavericks, Yosemite, El Cap...

der Witz daran:
die Marktwirtschaft funktioniert nicht mehr
die Hersteller werden nicht mehr abgestraft, indem die Produke ignoriert werden, solange sie nicht funktional sind
oder dass nachweisliche Fehlleistungen zu Regress führen: siehe Sicherheitslücken im OS
wenn man eine EDV Infrastruktur über ein Office Makro zerlegen kann, dann gibt es dafür Verantwortliche...

das Problem:
die Vorstellung von 'Preisniveau' die inzwischen im Kopf des Kunden verankert ist, schliesst rationales Wirtschaften aus
also jagt weiter ein pseudofortschritt den nächsten - das Hamsterrad lässt grüssen :D

im Bereich DAW Ausstattung ist parallel derselbe Trend zu beobachten:
alles existiert in zig verschiedenen Verpackungen mit unterschiedlichen Etiketten
mindestens 90% der Produkte sind Kopien fremden Gedankenguts - wirklich neue Ansätze sind absolute Raritäten

cheers, Tom
 
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so etwas wie Win10 ist genauso ein schlechter Witz wie Apples El Capitan
braucht kein Mensch - aber alle wie die Lemminge hinterher ...
was kam nach XP ? Vista, Win7, 8, 10
was nach OSX Snow Leopard ? Lion, Mountain Lion, Mavericks, Yosemite, El Cap...


Oh-oh… jetzt fehlt nur noch das Stichwort "Adobe Creative Cloud", und ich kann's nicht mehr halten… das Lamento… :evil:

(sent from my MacPro Tower running Snow Leopard)
 
Fractal nutzen den DSP des Systems nicht wegen immenser Rechenleistung, sondern weil der Entwickler ihn aus dem FF kennt
die dadurch gesparte Zeit wiegt die überzogenen Hardware-Kosten mehr als auf
(betriebswirtschaftlich ist ein TigerSharc für Audio komplett panne - der ist für Ultraschall im MHZ Bereich und Radar ausgelegt)

Da ich das immer wieder mal von Dir lese, an diese Stelle mal ein Kommentar dazu ;)

Erstmal gibt es im Axe-Fx II nicht den DSP, sondern die DSPs, es sind nämlich zwei :D

Natürlich kennt der Entwickler den Prozessor aus dem FF, aber es ist gar nicht so, dass der TigerSHARC für Anwendungen wie Radar, Ultraschall, Sonar konzipiert wurde, wie man hin und wieder liest.
Der Prozessor ist erstmal für gar keine spezielle Anwendung ausgelegt, sondern ganz allgemein für die digitale Signalverarbeitung. Es hat sich nur so ergeben, dass er sich für manche Dingen bewährt hat (wie z.B. Radar usw.). Ich benutzte den z.B. beruflich um in Echtzeit komplizierte mathematische Fits durchzuführen. Reguläre PCs machen dabei schlapp (d.h. die Sachen werden nicht schnell genug berechnet). Und es gibt ganz viele andere Leute, die das ebenfalls tun. Eine Zeit lang (vor Axe-Fx Zeiten) hat auch in fast jeder Mobilfunk-Basisstation ein TigerSHARC gesteckt (müssen also eine ganze Menge gewesen sein). Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass mit dem Slogan "Optimized for Telecommunications Infrastructure" dafür geworben wurde. Es gibt ganz viele Anwendungsbereich und keinen typischen. Wieso also nicht Audio? Da dies auch nichts anderes ist als ein "Signal" spricht nichts dagegen.

Und da es auch recht einfach ist, ein Axe-Fx II ans Limit der Rechenleistung zu bringen, sind die immensen Rechenleistungen ja gerechtfertigt. Ein einziger Prozessor kümmert sich ja nur um die Amp-Simulation und ist damit schon zu 75% ausgelastet. Kombiniert mit Simulationen von Boxen und einigen Effekt kann man das Axe-Fx recht schnell ans Limit bringen. Wieso glaubst Du also, dass die DSPs NICHT wegen der Rechenleistung verwendet werde? Warum sollte der Hersteller was weniger leistungsfähiges verwenden?

EDIT: Habe gerade gesehen, dass Analog Devices als Anwendung für die TigerSharcs immer noch folgendes geschreibt: "Provides high performance static superscalar DSP operations, optimized for telecommunications infrastructure and other large, demanding multiprocessor DSP applications".
 
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da ich 'den DSP' immer in Bezug auf Programmierung / Oekonomie verwende, ist der Singular sie korrekte Form ;)
mir sind auch die Karten mit Batterien solcher Chips für die Telekommunikation bekannt
allen Anwendungen ist Hochfrequenz gemeinsam und 'big Money', wobei die Assziation in Medizin und Militär näherliegt...
für die Kernaussage ist das eher nebensächlich: als das AxeFX entwickelt wurde, lag der Preis (je nach Typ) im Schnitt bei $150 bei 1000er Abnahme, reguläre Sharcs (von Analog mit dem Fokus 'digitales Audio' entwickelt) um $20, was die Vorfinanzierung um den Faktor 7 verteuert
die Rechenleistung eines DSPs lässt sich nicht beliebig verteilen, sondern ist Prozessgebunden
deshalb haben solche System idR immer mehrere Prozessoren, die oft nicht voll genutzt werden können, weil sonst die Synchronisierung verloren geht
mich haben die Audioleistungen von Fractal damals im Vergleich zu einem klassischen Sharc System keineswegs vom Hocker gehauen - insofern besteht da keine Korelation zwischen Klang und Leistung

also bleibt unter'm Strich das individuelle Know-How als KO-Kriterium für die Chip-Wahl

cheers, Tom
 
OK, verstehe nun etwas mehr was Du meinst :)
 
Hi,

ich habe mich schon sehr früh für den Kemper und weg von meinem Ampeg entschieden. Gründe?
Gewicht
Kosten (alle Effektgeräte in bestechender Qualität inkl.; zu dritt teilen wir uns einen Backup-Kemper; kleinerer Wagen)
Konstante Soundqualität
Schnellster Auf-/Abbau
Gigantische Möglichkeiten
Als Freund des InEar-Monitoring brauch ich keinen Kühlschrank hinter mir und wenn ne Backline notwendig ist, dann tut es ein kleineres Säulen-Line-Array zusätzlich zur PA.

Überhaupt nicht verstehen kann ich das Argument hier, dass der Kemper veralten sollte. Ganz ehrlich - ich könnte mir derzeit nicht vorstellen, was der Kemper noch besser machen könnte. Warum sollte der in 10 Jahren out sein? Die Soundqualität ist über jeden Zweifel erhaben. Diverse Bands der 1. Garde nutzen Kemper in den Studios. Besser wird also schwierig.

Dazu kann man auch gerne mal das Interview mit Johann Söderberg von Amon Amarth in Bonedo lesen:
http://www.bonedo.de/artikel/einzel...interview-gear-chat-zum-album-jomsviking.html

Allerdings sehe ich eine Gefahr in den Modeling Amps. Sie sind eben nur Abbilder von Originalen. Aber wo bleiben neue Originale und Innovationen, wenn viele auf die Abbilder umschwenken?

Bässte Grüße
Stephan
 
Bezüglich des Kempers verweise ich zunächst auf den Kemper-Thread in meiner Signatur, hier spiegelt sich auch meine Meinung zu dem Gerät wieder, die ich in diesem Thread deshalb nicht nochmal auspacke.

Eine Anmerkung dennoch: Das Argument "Man sieht ja, dass der Kemper mittlerweile einen echten Amp längst eingeholt hat, die Bands XYZ und ABC spielen nur noch ausschließlich Kemper" ist in den allermeisten Fällen weder stichhaltig noch richtig.

Die meisten Bands (Big Player ausgenommen), spielen digitale Lösungen vor allem aus ökonomischen Gründen. Der Transport von Racks, Boxen etc. ist schon ohne transatlantische Flüge enorm teuer, aber so richtig explodieren die Kosten dann, wenn das ganze in die Flieger muss. Man hat sich dann lange Zeit mit dem Leihen von Equipment beholfen, was zwar günstiger, aber nicht zwangsläufig besser ist, weil hier meistens spezielle Amps, Effekte u.a. nicht verfügbar sind. Richie Kotzen beispielsweise hat während seiner kompletten Zeit mit Cornford selten einen Cornford in Europa gespielt, weil der Transport des ganzen Krams deutlich zu teuer ist und der Equipmentverleih solche raren Teile nicht besitzt. Das Endresultat ist dann, dass man vom eigentlich geplanten Bühnensound doch abweichen und auf Alternativen zurückgreifen muss.

Lasst euch von der medialen "Größe" mancher Bands nicht täuschen. Gerade im Metal verdienen die Minor Acts gerade so viel, um davon Leben zu können - 250 Tage Tour im Jahr vorausgesetzt. Ich habe mal mit Matt Heafy von Trivium auf der Musikmesse gesprochen. Die haben die AxeFXs vor allem deshalb gespielt, weil die Bequem ins Handgepäck gingen, und die Band die Kosten für eventuelle Rentals oder auch Defekte ihrer Amps nicht zahlen möchte (oder vielleicht auch nicht kann?).

Fakt ist: Touring kostet unglaublich viel Geld, und spielt nur genug ein, wenn die Läden voll und die Merch-Tische am Ende leer sind. Da spart man wo man kann. Da kommt es natürlich gerade recht, dass mit Kemper & Co. Modelling mittlerweile wirklich sehr amtlich klingt. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass diese Marken deshalb die Präferenz der Musiker sind.
 
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Allerdings sehe ich eine Gefahr in den Modeling Amps. Sie sind eben nur Abbilder von Originalen. Aber wo bleiben neue Originale und Innovationen, wenn viele auf die Abbilder umschwenken?
Brauchen wir neue Originale wirklich noch? Wurde nicht eigentlich schon alles einmal gebaut und wird nur unter mächtig viel Marketing-Blabla neu aufgegossen? Was war denn bitte der letzte Amp, der klanglich in eine neue, innovative Richtung ging? Ich könnte es spontan nicht beantworten. Ich habe auch den Eindruck, dass daran gar kein Bedarf mehr besteht. Alle wollen klingen, wie ihre Vorbilder aus den 60ern, 70ern, 80ern. Ansonsten: klar, die Bedienmöglichkeiten werden besser - x Kanäle, MIDI, DI-Out und hastenichgesehn. Aber genau das bieten ja die Modeller schon viel länger.

Und wirklich neue Sounds kann man ja auch als Software auf den Markt werfen, die müssen nicht in schweren Holzkisten mit antiquierter Röhrentechnik stecken. Denn wer wirklich auf neue Sounds abfährt, ist meistens eh schon digitalisiert unterwegs.
 
Die meisten Bands (Big Player ausgenommen), spielen digitale Lösungen vor allem aus ökonomischen Gründen. Der Transport von Racks, Boxen etc. ist schon ohne transatlantische Flüge enorm teuer, aber so richtig explodieren die Kosten dann, wenn das ganze in die Flieger muss.

Aber auch Big Player spielen inzwischen Modeler, auch wenn sie es gar nicht müssten :D

Aktuelles Beispiel, 3 Doors Down: Links Kemper, rechts Fractal. OK, für so eine TV Sendung bietet sich das natürlich auch an :)

 
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