Sorry, aber auf Fender bezogen ist das einfach nur Quatsch. Durch alle Preisklassen hindurch ist Fender noch der günstigste Traditionshersteller mit dem besten Preis/Leistungsverhältnis.
Für knapp 1000 € bekommst Du bei Fender eine perfekt verarbeitete, gut klingende American Standard, die absolut professionellen Ansprüchen standhält.
In dem Preisbereich spielen auch europäische und japanische Hersteller mit.
//Naja, ich hab zu viele Gurken-Strats in der Hand gehabt, um von perfekt verarbeitet sprechen zu können. //
Für 2500-3000 € bekommt man eine handgebaute Custom Shop Gitarre mit selektierten Hölzern, die absolut State-of-the-Art ist.
Zum Vergleich: schau mal, was du bei einem Gitarrenbauer zahlst, wenn Du dir eine vernünftige Fender zusammenstellst. Bist Du locker über 2000 € und wenn Du sie verkaufen willst, mußt Du erstmal jemanden finden der auch nur ANNÄHERND den relativen Gebrauchtpreis zahlen wird.
//Die Siggie Braun, die ich mal gespielt hab zieht jede Fender um Längen ab. Aber es war auch keine Strat und es ist auch schwachsinnig sich eine Industriegitarre nachbauen zu lassen//
Die werden sich ja auch nicht an Dich als Zielgruppe richten, sondern an Mädchen, die sich von LAvigne inspiriert, an die Gitarre schwingen. Ist doch eigentlich ein wünschenswerter Zustand. Es gibt sowieso zu wenig Mädchen-Gitarrenbands. Was ist dabei, wenn sie erst Zeugs wie die Lavigne machen und sich dann musikalisch weiterentwickeln? Besser als irgendwelchen Pussycat Dolls nachzueifern und Schminkköfferchen zu kaufen und auf DSDS-Castings zu gehen.
Marshall bringt billige Einsteigerserien heraus, weil der Markt diese von ihnen erwartet. Irgendwann mal war auch Marshall so weit, daß sie sich die Frage stellen mußten, ob sie ihre Existenz mit dem alleinigen Vertrieb von "Rock'n'Roll-geschichtlichen" Röhrenamps sichern können, oder sich noch ein zweites Standbein sichern müssen, nämlich der Anfänger und Transistor Sektor. Ich weiß jetzt nicht, mit welcher Serie Marshall mehr verdient, und ob die Gewinne der Röhrenamps dazu ausreichen würden, sämtliche Gehälter und Rechnungen zu zahlen.
//Nirgendwo lässt sich mehr Geld verdienen als im Edelsektor und nirgendwo ist der Kampf härter als da, wo die Gewinnmargen im einstelligen Prozentbereich liegen und der Markt überschwemmt ist. Aber wenn Marshall da mitverdienen will hätte ich an derren Stelle das doch wenigstens unter anderem Namen gemacht. Unter der Vorraussetzung dass man im Einsteigerbereich so gut verdienen kann.
Was sie aber gemacht haben war folgendes: Sie haben billige Parkeramps eingekauft, Marshall draufgepappt und verkauft, weil Marshall halt der Rockamp ist und sich so super verkauft hat. Als Einsteiger war das auch mein erster Gedanke gewesen: Cool, ein Marshall, so billig, den kaufe ich.
Im Klartext: Sie haben ihren Namen verkauft, für kurzfristigen Profit. BWL-Denken. Ich weiß es nicht genau, aber ich könnte mir vorstellen, dass es bei Marshall eine neue Führungsriege gibt, die sich diese Geniestreich ausgedacht haben.
Zum Glück ist mir damals ein gebrauchter Laney in die Quere gekommen
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Dieses Lebensgefühl haben sie sicher dadurch erarbeitet, weil sie zum rechten Zeitpunkt am richtigen Ort waren. Lifestyle wird heute viel zu sehr in diese Objekte von außen reinprojeziert. Mein Marshall Combo ermöglicht mir jetzt nicht gerade gleich einen Lifestyle eines wilden Rockstars.
Aber er klingt gut und deswegen habe ich ihn gekauft.
//Und wie erklährst du dir dann rational große Marshallwände? Steckt da kein bischen Lebensgefühlt drin? Sinnvoll ist das nicht und 30 Marshallboxen klingen auch nicht gut, weswegen sie meist erst gar nicht angschlossen werden oder, noch öfter, nur Dummys sind.
Marshall ist (war) der Sound of Rock'n Roll und Musiker sind im allgemeinen von Voodoo und Marken besessen. Das ist auch relativ logisch, denn Musik wird im nicht objetiv aufgenommen und bewertet, sondern extrem subjetiv und unterbewust. Ein Himmelreich für jeden Marketingfachmann!//
Fender hatte nie den Anspruch "edel" zu sein. Das Ziel von Leo Fender war es, eine erschwingliche Gitarre zu bauen, die leicht in großen Stückzahlen herzustellen war, daß defekte Bauteile leicht zu ersetzen waren, und das sie in seinem Ermessen gut klang.
Das sind weniger ideelle, sondern mehr pragmatische Ansätze und auch weniger der Lifestyle.
//Es stimmt schon, die Strat war als Billigst-Industriegitarre geplant, die so einfach zum zusammensetzen war, dass man keine Gitarrenbauer mehr brauchte.
Aber sie hat sich halt durch viele Rockstars, allen vorran Hendrix zu einer Marke entwickelt. Und es wäre doch schön blöd, diese wieder kaputtzumachen, oder?
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Man kann eine Entwicklung ja nicht absehen. Wer hätte damals auf Robbie Williams etwas als Solokünstler gegeben, als er noch bei Take That war. Oder Justin Timberlake usw. Welchen Stand diese Leute in 20 Jahren haben, läßt sich schwer abschätzen. Genauso läßt sich schwer abschätzen, wie sich die Lavigne entwickelt. Vielleicht löst sie sich von dem Teenie Image.
Ach übrigens: die Beatles waren anfangs auch nicht mehr als ne Coverband.
Signatures sind immer zwiespältig, aber vielleicht greift ja das Konzept und ermöglich eine langjährige Lebensdauer. Vielleicht gibt es in zwanzig Jahren ein "Avril: 25 Years on Stage Anniversary" Modell.
Eine tolle Stimme hat sie ja.