Ja, naja ... ja, n Bißchen aufpassen ist wohl schon gefragt. Immer, überall. Oder man hat einen in der Band, der son Zeuch auch gerne macht, aber wenn einen die ganze Welt kennt, läßt sich das nicht nebenbeien. Da muß dann wer für eingestellt werden.
Aber ... um darauf zurückzukommen - die Abneigung gegen diese Art Nebentätigkeit meine ich, könne man in Keith seiner Biographie auch mit herauslesen, es liest sich insgesamt, als sei er - Poserei und Bekanntheit hin oder her - wirklicher Überzeugungstäter bezüglich der Musik.
Wenn ich das ehrlich betrachte und mich mal vor eine andere Wahl stelle als Ing oder Wi-Ing ... könnte ich vom Musikmachen leben (und ich hab nichtmal ne Band, ich hab gerade mal eine Pianistin und mich ... und die hatn Kind, ergo nicht so viel Zeit...), und mir aussuchen, ob ich mit blöder Musik steinreich werd, oder von geiler Musik anständig leben kann ... oder von geiler Musik steinreiche werde und n paar Leute parasitieren meinen ökonomischen Erfolg - da find ich Letzteres nicht so schlecht, auch wenns die betreffenden Leute als Ärsche identifiziert, man hat ja so oder so mit Ärschen zu tun ... und als reicher Mensch - zurecht oder nicht, zurecht oder nicht ... ich mag diese Doppelungen ... - zieht man ja Leute an, die davon a weng partizipieren wollen.
Das läßt sich natürlich jetzt bequem sagen, daß seine finanzielle Situation es durchaus hergibt, einige Leute mehr oder besser zu ernähren als wie das der anfallenden Arbeit entspricht, aber ich denke, man kann dazu ein entspanntes Verhältnis voraussetzen bzw dieses aktiv und vorsätzlich zu haben beginnen. Hab noch nie einen Milliardär bei Aldi getroffen, oder beim Lesen eines Preisschildes beobachtet, insofern ... ist das heute wohl ok wie es ist.
... aber das hat auch wieder die andere Seite - wer wußte denn damals, daß die Stones mal reich werden? Oder, nachdem sie reich geworden waren, daß sie reich bleiben würden? Drogen sind ein interessantes Hobby, aber teuer sind sie auch (... oder dumm - Schwarzmarkt, da kricht man nix Gescheites, wenn man nicht ne Menge Geld für hinlegt, ... und all das übliche Blabla, das sollte hier nicht wieder erschöpfendes Nebenthema werden), und einen Bentley fährt man nicht gratis. Ich hätte jedenfalls 1970 nicht gewettet, daß sie noch 50 Jahre dranhängen (heute würd ich evtl sogar auf 60 Jahre erhöhen, also im Gesamten...), und wenn man gerade mit dem Reichwerden anfängt, wenn die Finanzparasiten ihre Gelegenheiten entdecken, ja, dann kann dieses Reichwerden auch ausbleiben wegen denen.
2, 3 beschissene Platten (wenn einem dieses Hirnchemie-Hobby nicht gut bekommt - siehe z.B. Pete Dohertie ... ok, den mocht ich überhaupt nie, musikalisch find ich den richtig langweilig, das öffentlichkeitswirksame Junkietum hat das aber auch nicht besser gemacht ... diverse Andere hat es final außer Betrieb gesetzt...), das Stammpublikum wird damit enttäuscht, zugleich kein Neues gewonnen, und dann schert sich keiner mehr um einen, und der potentiell eigene Reichtum ist bei den Gierigen geblieben. So eine Institution wie heute waren sie damals (frühe Siebziger oder so) ja noch lange nicht, das zieht ja ein ganz erhebliches Stück seiner Substanz gerade aus der Ewigkeit ihrer ununterbrochenen Existenz ... und die finanziellen Segnungen der letzten Jahre sicher auch daraus, daß man nie so genau weiß, ob sie gerade das letzte Mal auf Tour sind oder man noch eine Gelegenheit bekommen würde. Da geht man lieber nochmal hin, bevor einer kaputt ist, man ärgert sich schließlich lange, wenn man irgendwen nie live gesehen hat und dann ist er tot oder hat aufgehört oder tourt nur noch auf seinem Wohnkontinent ... ist jedenfalls nicht mehr verfügbar - das ist bei mir mit den Cramps der Fall. Gäbe es meine Anatomie her, hätte ich Biss-Spuren am Hintern deswegen (... und denen nehm ich die Überzeugungstäterschaft ab wie sonst keinem, der einigermaßen bekannt ist...).
Aber ... kommwa doch mal zum Punkt: jeder, der erfolgreich ist, wird irgendwelchen Ausnutzungsversuchen exponiert. Geringstenfalls kauft einer irgendwo deine Adresse und dann gibs dauernd Werbung für teuren Plunder, mit der man gratis den Kamin anmachen kann, aber bei so richtig Reichen, da lohnt es sich, sich ein wenig aktiver und näher heranzumanövrieren - und das ist den Stones und unzähligen anderen Bands in ihrer Jugend wohl so auch passiert, und bei ihnen ist es halbwegs gutgegangen.