chris_kah
HCA PA- und E-Technik
Ja klar, da den Überblick zu behalten und alles richtig zusammen zu löten ist Kunst. Tatsächlich und unbestritten.
Bei den vielen Kabeln sind Langzeitprobleme sehr wahrscheinlich. Und die sind meist schwer zu finden.
Richtiger und innovativer finde ich den Ansatz von Thomas Blug.
Auch der von dir abgebildete Verstärker enthält eine große Platine und große Bauteile, die viele Rohstoffe enthalten. Wenn der entsorgt wird erzeugt der auch Müll und sogar überproportional viel pro Funktion. Mit den gleichen Rohstoffen kann man viel mehr an Geräten bauen (SMT braucht viel weniger Platine pro Funktion).Die State of the Art Kunst landet übrigens irgendwann in Afrika ...
Nur gibt es vergleichsweise wenig Konsumenten, die sich so ein Röhrenmonster kaufen, sonst würde das auch auffallen.
Es ist halt so, diese Art Röhrenverstärker sind Oldtimer mit allen Nebenwirkungen. Du vergleichst eine vergleichsweise kleine Gruppe, die sich "Oldtimer" gönnen mit Massenprodukten. Es gäbe sicher entsprechende Gegenmaßnahmen bei Autos, wenn alle mit H Kennzeichen rumfahren würden, mehr als nötig Sprit verbrauchen und teilweise verbleiten Sprit oder Ersatzstoffe brauchen. (Und wenn ich mich nicht täusche wird gerade an einer Verschärfung der Regeln für H-Kennzeichen gearbeitet).
Die Röhrenamps brauchen auch unzeitgemäß viel Strom. Wenn heute noch alle Röhrenradios und Röhrenfernseher hätten, wäre der Stromverbrauch in D deutlich höher. Es fällt nur aufgrund der vergleichswise geringen Stückzahlen nicht ins Gewicht.
Du darfst dich gerne an deienm Oldtimer Röhrenamp erfreuen - das sei dir unbenommen, aber nachhaltiger ist das nicht wirklich, auch wenn man da noch eher Reparaturen ausführen kann und es tut, weil das Ding so teuer war. Irgendwann ist es dann doch Schrott und geht seinen Weg.
Und nur noch zum Ausgangspost: Wenn in einer Sendung belehrend Stuß erzählt wird, dann erzeugt das eben entsprechende Kommentare.
Die Serie ist sonst gut und das Video zum Bau der Gitarre sehr interessant - habe ich damals angesehen.
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Du wirst lachen, die Platine ist ein Prototyp (Einzelstück) und wurde von mir von Hand (Bauteile in Paste per Schablonendruck) bestückt und dann im Reflow Ofen gelötet (so eine Art Pizzaofen mit Temperaturprofilsteuerung und motorisiert ausfahrendem Tray). Die Paste wird über ein dünnes lasergeschnittenes Blech per Rakel aufgetragen (auch von Hand). Nur das FPGA wurde mit einem Zwischenleger mechanisch und lösbar kontaktiert, da es ca. 5000 EUR kostet und damit deutlich mehr als der ganze Rest der Platine.vielleicht sogar Bestückungsautomaten und Reflow-Lötanlagen erforderlich machen.
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