Auf alt getrimmte Gitarren...Horror, Hype, Geschäft (?)

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tschuldigung, was bedeutet denn in diesem Zusammenhang "EQ"?

Equalizer, siehe die folgenden Sätze:
Dieses "Offener", welches bei Gitarren mit Aging gerne mal formuliert wird, ist ja im Prinzip die Umkehrung von "weniger Mitten". Bass und Höhen werden hörbar und verstecken sich nicht unter den prominenten Mitten, die - so sagt auch Paul [Anm.: Paul Reed Smith] - durch Lack bevorzugt entstehen.
 
Vielleicht nochmal was "fachliches"?

@murle1 ich bin aber doch der Meinung das Nitro und Poly optisch und haptisch einen größeren Unterschied darstellen. Man muss auch bei Nitro unterscheiden, ob es schon die "Industriepampe" ist, oder was ohne die Weichmacher oder Vergilbungsschutz. Wenn ich moderneres Nitro nehme ist das wesentlich näher am Polylack als alles andere. Ich kenne das gut von den 80er Jahre Japanerinnen die mit Nitro lackiert sind, das hat ebensowenig was mit altem Nitro zu tun, wie das heute von namhaften Herstellern verwendet wird.

Sicher ist das aber den meisten egal, außer das keiner klebrige Hälse mag.
 
Equalizer, siehe die folgenden Sätze:
ja, danke --war mir schon klar.
Das gehört jetzt eigentlich wieder nicht zum Thema.
Mir ist jetzt aber neu, das man bei der Gitarre selbst (macht das auch ein Gitarrenbauer?), auch von EQ spricht. Ich denke, eine Gitarre klingt, wie sie halt klingt, zum Regeln hat man i.A. den Tonepoti und Volumen, das war es. Um vorzubeugen, mir ist auch klar, das durch die verschiedenen Komponenten einer Gitarre mal mehr mal weniger Höhen, Mitten und Bässe hervorgehoben werden, je nach dem halt. Nun ja, man lernt nie aus:redface:.
 
macht das auch ein Gitarrenbauer?),

Du kannst nur „weg“ regeln. Was die Girarre nicht liefert, bekommst du nicht authentisch dazu. Willst du je nach Einsatzzweck vielleicht auch nicht.

Rocker - Tone Poti mit Regelweg
Jazz - mach mir den Ton möglichst weich.

Siehe alte Tele Poti ..

Paul RS macht das. Das Mayer Set ist entstanden, nachdem es die Gitarre gab. Mit dem Ziel den Sound zu treffen. Z.B. inklusive Drehung des Headstock - inkl. viel Schellte dafür.

Ein fast Keramik ähnliches Material am Sattel, um den Auflagepunkt besser definieren zu können.

Andreas Kloppmann hat an den von Trevor gelieferten BluGuitar Boddies Material weg genommen um den Sound anzunähern und das Schwingungsverhalten anzupassen.

Bei einer Les Paul wird gerne die Brücke getauscht - verändert fast immer das Plink.

Ja, wer ernsthaft baut, betreibt Soundtuning, was ich hier als EQ beschrieben habe.

Gruß
Martin
 
Du kannst nur „weg“ regeln. Was die Girarre nicht liefert, bekommst du nicht authentisch dazu.

Hallo, Martin
ja, ich kenn das halt so, das man das als den speziellen "Tone" einer Gitarre bezeichnet.

Ja, wer ernsthaft baut, betreibt Soundtuning, was ich hier als EQ beschrieben habe.

Bespielbarkeit und Optik ist ja so gesehen ein bisschen "beliebig", halt "Geschmackssache", sozusagen. Beim Sound fängt es ja, gerade für Gitarrenbauer, und Spieler natürlich auch, an, interessant zu werden. Ich finde da, sind hauptsächlich Innovationen zu erwarten. Bei meiner T.man ist gerade da die Kreativität vom Bauer reingeflossen. Einerseits ein Klang, den ich so noch nicht gehört habe, andererseits aber auch genau der Klang um mich mit der Gitarre "verwirklichen" zu können (er wusste schon, was ich für einen Sound mache und was mir vorschwebte), um "meine Sachen" spielen zu können.
Das gehört schon noch zum Thema, weil "Vintage,Relic usw." eigentlich, der Idee von Weiterentwicklung, gerade im Sound, widerspricht. Da ist dann halt die Frage, will ich Neues machen, Klang, Sound, Stücke usw, oder will ich reproduzieren. Das muss dann jeder für sich selbst wissen.


Noch eins, ich finde, man sollte nicht über Leute urteilen, die man nur aus dem MB oder gar nicht kennt.

In diesem Sinne
Micky
 
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Vielleicht nochmal was "fachliches"?

@murle1 ich bin aber doch der Meinung das Nitro und Poly optisch und haptisch einen größeren Unterschied darstellen. Man muss auch bei Nitro unterscheiden, ob es schon die "Industriepampe" ist, oder was ohne die Weichmacher oder Vergilbungsschutz. Wenn ich moderneres Nitro nehme ist das wesentlich näher am Polylack als alles andere. Ich kenne das gut von den 80er Jahre Japanerinnen die mit Nitro lackiert sind, das hat ebensowenig was mit altem Nitro zu tun, wie das heute von namhaften Herstellern verwendet wird.

Sicher ist das aber den meisten egal, außer das keiner klebrige Hälse mag.

Es stimmt, es gibt viele unterschiedliche Lacke. Und ich habe so ziemlich alles versucht, aus der Not heraus, Autolackierer, Industrielackierer, Nitro und Poly, weil ich damals keinen bezahlbaren Lackierer gefunden hatte. Und ich, so wie "richtige" Gitarristen, spielten alle (die meisten) Gitarren vor der Lackierung. Und egal welche "Pampe" oder hochwertiger Lack aufgebracht wurde - nennenswerte, für mich hörbare Unterschiede konnten nachher nicht festgestellt werden. Einige davon wurden bei einem Freund und Nachbarn mit einem Studio dort in ein Pult gespielt- er lieh sich von mir immer wieder unterschiedliche Gitarren aus- und nach der Lackierung hatte sich nichts verändert. Auch für mich unverständlich - war aber so...
 
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Es stimmt, es gibt viele unterschiedliche Lacke. Und ich habe so ziemlich alles versucht, aus der Not heraus, Autolackierer, Industrielackierer, Nitro und Poly, weil ich damals keinen bezahlbaren Lackierer gefunden hatte. Und ich, so wie "richtige" Gitarristen, spielten alle (die meisten) Gitarren vor der Lackierung. Und egal welche "Pampe" oder hochwertiger Lack aufgebracht wurde - nennenswerte, für mich hörbare Unterschiede konnten nachher nicht festgestellt werden. Einige davon wurden bei einem Freund und Nachbarn mit einem Studio dort in ein Pult gespielt- er lieh sich von mir immer wieder unterschiedliche Gitarren aus- und nach der Lackierung hatte sich nichts verändert. Auch für mich unverständlich - war aber so...

Ja ok, ich hatte ja auch extra Optik und Haptik gesagt, über den Klang möchte ich mich ja gar nicht streiten, das muss man erfahren. Aber ich sehe das so wie @hack_meck es vorher schon gesagt hast, was die Gitarre (IMHO das Holz) nicht hergibt, bekommst du auch nicht rein. Sprich man kann auch nur immer in dem Rahmen arbeiten.
Die Diskussion will ich aber auch nicht anzetteln, und es ist ja auch hier die Frage was man möchte, ich will halt den offenen "vintage" Klang und nichts anderes. Ich denke da ist dann die Wahrnehmung auch sehr stark geprägt...
 
.... sie lange spiele , sie dann ehrliche Beulen, Schweiß und Dellen, so wie Rost bekommt, ......

Ist ein Gesellschaftstrend. Man möchte sich nicht mehr abmühen, um etwas zu erreichen. Vgl. E-Bikes:

Die Zielgruppe wären ja eigentlich Leute, die aus gesundheitlichen Gründen Probleme mit dem Radfahren haben. Aber heutzutage fährt nahezu jeder so ein Ding, weil es ja so bequem ist, man auf einmal ein ganz toller Mountainbiker ist (wobei viele das wieder runterfahren vom Berg nicht mit einberechnen :evil:) und die Leute schlicht und einfach zu faul sind, zu akzeptieren, dass man für Radfahren vielleicht auch ehrlichen Schweiß und Anstrengung investieren sollte. Achtet mal auf der Straße, wieviele Kinder und Jugendliche heutzutage schon den dicken Akku am Fahrrad spazierenfahren :eek:
 
Ist schon lustig, was den Besitzern von Relic-Gitarren hier so alles unterstellt wird.:confused:
 
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Ist schon lustig, was den Besitzern von Relic-Gitarren hier so alles unterstellt wird.:confused:
Tja, die Leute die solche Analogien ziehen, sollten sich mal überlegen ob sie nicht selber der Gesellschaftstrend sind? Ok Polemik off...
:rolleyes:
 
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Besitzern von Relic-Gitarren
das ist etwas, was mich sehr interessiert:
Welcher (prominente) Gitarrist spielt solche Gitarren? Werden die von jungen prominenten Gitarristen (w/m) gespielt? Ist das wirklich "nur" ein Spielplatz für Herren ab dem mittleren Alter, die nicht von Musik leben (müssen)?
 
das ist etwas, was mich sehr interessiert:
Welcher (prominente) Gitarrist spielt solche Gitarren? Werden die von jungen prominenten Gitarristen (w/m) gespielt? Ist das wirklich "nur" ein Spielplatz für Herren ab dem mittleren Alter, die nicht von Musik leben (müssen)?
Keine Ahnung wer solche Gitarren spielt, ist mir auch egal.
Ich weiß nur das ich viel Freude an meinen Gitarren habe.
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das ist etwas, was mich sehr interessiert:
Welcher (prominente) Gitarrist spielt solche Gitarren? Werden die von jungen prominenten Gitarristen (w/m) gespielt? Ist das wirklich "nur" ein Spielplatz für Herren ab dem mittleren Alter, die nicht von Musik leben (müssen)?
Bestes Beispiel ist Billy Gibbons, der liebt seine Nacho Teles... ich glaube da gibt es viele Beispiele, aber aus unterschiedlichen Gründen. Auch sollte man nicht immer denken, das alte Gitarren per se besser sind, als Neue oder Custom gebaute.
Oder nehmen wir mal Pick ups da werden alte PAFs durch Wizz ersetzt wenn die beyond repair oder nicht so gut sind, auch da gibt es eine Liste mit jeder Menge bekannter Leute aus allen Genres (von Al Di Meola bis Metallica)
 
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Ich weiß nur das ich viel Freude an meinen Gitarren habe.

Start und Tele sind Top, gefallen mir auch :great:. Da passen auch die Spielspuren neben dem Pickguard :). SG ist einfach nicht meins, egal ob neu oder alt, aber auch das ist ja Geschmackssache...

Gruß,
glombi
 
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Aber sehen die Gitarren der berühmten Musiker so aus weil sie die extra so gekauft habe oder evtl doch eher weil die über Jahre gespielt wurden. Und gespielt wurden die weil sie gut klingen und sich gut spielen lassen...also ist doch die optik eine Folge von den musikalisch wichtigeren Eigenschaften aber anders herum wird für mich irgendwie kein Schuh draus.
Aber wie gesagt für mich gibt es da eindeutig einen Unterschied zwischen gealtert (gerade bei rissigen Lacken) und "sieht aus als wäre die seit Woodstock täglich gespielt worden".
 
Soweit ich mich erinnere haben sich ja Profis diese Gitarren anfertigen lassen, weil sie ihre Originale nicht mehr auf die Bühne mitnehmen wollten. Kann man verstehen, wenn man bedenkt das ne original Gibson Les Paul 1959 so um die 250000 Dollar kostet.
 
Oder nehmen wir mal Pick ups da werden alte PAFs durch Wizz ersetzt wenn die beyond repair oder nicht so gut sind, auch da gibt es eine Liste mit jeder Menge bekannter Leute aus allen Genres (von Al Di Meola bis Metallica)


Nimm Strats ... Da gibt es so viele Spieler, die ihre originalen Vintage- Pus gegen Replacements austauschen. Deml, Keith Scott, Malmsteen, Gilmour ... teils aus technischen Gründen (defekt, brummen), Teils aber auch einfach aus klangästethischen Gründen.

Ich habe z.B auch Windows auf einem Mac, weil ich das Betriebssystem einfach besser finde, aber der Mac optisch und von der Verarbeitung her besser ist:ugly:

Ok, das ist etwas OT, aber ich stehe auf Instrumente mit Mojo. Ich finde neue Instrumente einfach nur kack-langweilig; esseidenn, es sind moderne Instruemente wie von Music Man. Dann passt ein künstliches Relic nicht.
 
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Aber sehen die Gitarren der berühmten Musiker so aus weil sie die extra so gekauft habe oder evtl doch eher weil die über Jahre gespielt wurden. Und gespielt wurden die weil sie gut klingen und sich gut spielen lassen...also ist doch die optik eine Folge von den musikalisch wichtigeren Eigenschaften aber anders herum wird für mich irgendwie kein Schuh draus.
Aber wie gesagt für mich gibt es da eindeutig einen Unterschied zwischen gealtert (gerade bei rissigen Lacken) und "sieht aus als wäre die seit Woodstock täglich gespielt worden".

Die erste Frage hatte @Bobgrey ja schon beantwortet.

Kommen wir zu meinem Lieblingsthema, vielleicht sollt ich wirklich mal eine wissenschaftliche Arbeit dazu schrieben. Lackalterung, Ausbleichen der Farben, Vergilbung und Risse.
Hier dann mal Risse, die machen eigentlich alle großen Hersteller auch bei Custom Modellen falsch!!!
Als erstes muss man wissen welches Modelljahr man anstrebt und welcher Lack verwendet wurde und sich ganz viele Bilder ansehen. Ist dann z.B. bei Fender lustig da es die Customcolours sowohl mit als auch ohne Klarlack gab (Zeitdruck) und dann eben Risse oder eben keine (das Ganze gab es dann auch noch mit und ohne Füller, oder einfach über Sunburst drüber).

Dann gibt es Methoden die Risse herzustellen, entweder mit Rasierklingen, oder CO2 Löscher und Heißluft oder sonstigem Voodoo. Das Ergebnis ist Kacke... das machen die meisten falsch, entweder man bekommt Sterne, oder aber die Orientierung der Risse ist falsch.
Man sollte sich dann mal überlegen, warum die Risse da sind und das Ganze dann provozieren, dann ist das Ergebnis auch dementsprechend. Das ist zumindest mein Learning.
 
Ich bin eigentlich militant gegen Fake-Oldies. Hab mir aber eine Siggi-Braun-Fake-Oldie-Strat gegönnt, nachdem ich einen Production-Slot für eine Siggi-Braun-Gitarre zum halben Preis gewonnen habe.

Aber alle meine Gitarren, die ich regelmäßig spiele, und die ich teilweise schon seit 1991 besitze sehen nicht so verratzt aus, wie die meisten heute erhältlichen künstlichen Fake-Oldie.
Und ich weiss, dass meine Gitarren nie so aussehen werden. Auch meine künstlich gealterte Siggi Braun sieht nicht so künstlich verratzt aus, sondern, wie in Würde gealtert.

Pauschalurteil zum polarisieren:

Wenn jemand mit so einer richtig gschlamperten und original alten Klampfe zu mit kommen würde,
würde ich mir aus hygienischen Gründen überlegen, ob ich dem Gegenüber zur Begrüßung die Hand geben könnte.

Jahaaa, ich bin halt ein Sensibelchen. :D

Schöner Tag noch

Boisdelac
 
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