hack_meck
Lounge .&. Backstage
Wie wir wissen, gehören Perserteppiche ja auf jede Bühne,
Meiner ist alt (also kein Relic) und original von der Seidenstraße im Wohnmobil hierher geschleppt. Ich wollte ihn nicht in der Wohnung liegen haben (dort passt er nicht). Seit dem ist er bei jedem Gig mit dabei und gibt mir das Gefühl der Geborgenheit. My Office
Zum Thema Lack sagte Paul Reed Smith - seine Wirkung auf den Klang steigt im Quadrat zur Dicke des Lacks.
Lack kann man - so meine Meinung - bis zu einem gewissen Grad als EQ einsetzen. Dieses "Offener", welches bei Gitarren mit Aging gerne mal formuliert wird, ist ja im Prinzip die Umkehrung von "weniger Mitten". Bass und Höhen werden hörbar und verstecken sich nicht unter den prominenten Mitten, die - so sagt auch Paul - durch Lack bevorzugt entstehen.
Sehr interessant fand ich die Aussage von @murle1 zu den Status Quo Gitarren. Ein Nachbau .. aber da wurden doch genau die gleichen Techniken verwendet, wie bei einem typischen Aging - nur mit einer anderen Motivation.
Einen ähnlichen Fall hatte ich auch grade, denn meine EX sollte möglichst nah an den 1958 Specs liegen und dabei auch so aussehen, wie eine der wenigen, die damals tatsächlich gebaut wurden (weil mich die Optik angemacht hat - nicht mehr, nicht weniger).
Ich überlege jetzt also, ob wir einen Nachbau, oder eine Relic Gitarre gebaut haben .
P.S. ... Ohne Relic sieht sie so aus (wobei die Farbe in Natura näher dran ist, sich aber nicht fotografieren lassen mag) ... meine mit Relic muss ich mal in ähnlichem Licht wie die Vorlage aufnehmen. Da täuschen die Bilder die ich bisher gemacht habe, über die Grad des Nachbau hinweg.
Im Rahmen des Nachbau kamen dann solche Stellen dazu ...
Im Rahmen des Relic hat sie sich von ihrer NOS Schwester noch ein Stück wegbewegt. Nicht viel, aber wie auch von ...
gab es nach dem Weather checking einen Unterschied im Klang. Der war zwar minimal, aber für mich war er wahr zu nehmen, das Ganze wurde etwas offener.
... beobachtet.
Allerdings ist Sound ja genauso ein Thema wie Optik ... er ist purer persönlicher Geschmack.
Und ein Teil spielt da für mich mit rein. Hersteller die über die Lack Auswahl im Prinzip einer Alterung entgegen wirken (Poly bei z.B. Ibanez), nehmen dann bei der EQ Abstimmung ihrer Gitarren einen anderen PU, eine andere Brücke ... oder, oder, oder ... (Bei meiner FGN war es der Weg über PU und Poti ...bei Poly Lack könnte ich ewig warten ... und es hätte wegen falscher Poti auch nichts genützt).
Von daher sind auch alle Wege eine Gitarre besser klingen zu lassen, oder sie klanglich so auszurichten, dass sie einem Genre durch ihre tonalen Eigenschaften helfen kann, völlig legitim.
Meine total "schicke Tom Anderson" (NULL Relic), klingt genau so offen, wie eine Strat, die ich mit Relic habe. Weil der Tom Anderson an der Stelle seinen Gitarrenbau im Griff hat und es auch gerne mag, wenn sie "offen klingen" - also möglichst wenig "Ausfälle" in bestimmten Frequenzen haben. Der Vorteil von "alle Frequenzen ausgewogen an Board" ist, dass man durch gezielten Beschnitt auch eine Mittennase und dadurch "singenden Ton" herbei führen kann. Nur was halt nicht da ist, kann man auch über Elektronik nicht herbei führen. Da ich viel Musik mache, die von "alle Frequenzen da" lebt, ist mir der Teil wichtig - und wie es dazu kommt, ist erst mal sekundär.
Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass Fender die besseren (für mich im Sinne von "offener Sound") baut, wenn sie Relic bauen. Für einen Eric Clapton bauen sie seit Jahren die bessere Gitarre, in "neu", mit ner komischen Elektronik und mit Noiseless bedampften PU. Für sein Spiel - den Lead Ton - passt es halt.
Insofern ... wenn Gitarre zum Player passt, ist es doch egal wie sie aussieht (P.S. auf der NAMM waren dieses Jahr ganz viele Metall Gitarren "bunt" ... )
Gruß
Martin