Mr.513
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Ich bin kein Freund von herstellerseitig erbrachten Spuren des (vorgeblichen) Gebrauchs. Spuren durch eigene Handlungen sind was anderes. Unter dem Gesichtspunkt einer besseren Haptik, weil der Hals oder andere Stellen entlackt sind, verbuche ich das als aufpreispflichtiges Extra. Ein Nitrolack begünstigt künstlich herbeigeführte Abnutzung.
Bei meiner Customgitarre war es mir nicht wichtig, ob PU oder Nitro. Nur das Burst war definiert. Der Gitarrebauer entschied sich für PU. Von der Dicke kein Panzer, aber von der Härte. Aufbau: 1. Beize, 2. erste Lackschicht (nach Trocknung kompletter Abschliff), 3. zweite Lackschicht (soll alles verschließen; da dann keine Stellen durchgeschliffen waren, kam, 4. Burst auftragen, 5. dritte Lackschicht (Klarlack; nach Trocknung wieder Schliff), 6. vierte Lackschicht (Klarlack, mit langer, mehrwöchiger Trocknungsphase), 7. Schliff mit 1.200er Körnung trocken und nass, teilw. 4.000er Körnung, 8. "Schwabbeln (Instrument polieren)", vier Arbeitsgänge vom finalen Schliff bis zur polierten Gitarre mit einem Zeitaufwand von ca. 7 h.
Wenn ich die Gitarre bzgl Lack mit meiner Ibanez RG vergleiche, kommt die Ibanez mit einer planen Lackschicht daher. 1 mm Stärke?
Die Custom lässt hingegen unter den Fingerspitzen die Flammen des Ahorns spüren. Und man sieht es auch schon im gebrochenen Spiegelbild (vgl. Bild).
6 Jahre habe ich sie. Vielleicht würden die typischen Lackrisse, Lackabriebe usw. mehr Charme liefern. Aber zum persönlichen Glück ist es mir als nachträgliche Dienstleistung nicht wichtig.