Auf alt getrimmte Gitarren...Horror, Hype, Geschäft (?)

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Des Menschen Fähigkeit Klänge gedanklich zu speichern ist einfach nicht deutlich genug ausgeprägt,

bestimmt. Ich habe bei manchen Änderungen mal Aufnahmen gemacht. Bei manchen konnte man einen Unterschied hören, bei anderen nicht, bei anderen minimal.

Wobei ich sagen muss dass ich auch schon des öfteren folgendes festgestellt habe:

Ich habe zB eine fiktive Gitarre, bei der ich mich jedes Mal ärgere, dass zB der Neck PU matscht.
Ich brauche jetzt kein akustisches Gedächtnis um genau DEN Sound gedanklich zu reproduzieren.
Hier langt es, wenn ich mich nach dem PU Tausch und dem Spielen nicht mehr ärgern muss, weil es einfach nicht mehr matscht. Ob dan Oberton 1,2 oder 3 anders klingt oder nicht, spielt dann dafür gar keine so große Rolle. Wenn mir der Sound passt und es nicht mehr unpräzise klingt - dann ist es für mich eine klar hörbare Verbesserung.

Ebenso bei einem Halstausch - das waren teilweise so evidente Unterschiede, da muss ich nicht einen speziellen Sound abgespeichert haben, es fällt einfach sofort auf. Dazu muss man aber auch das Instrument schon besser kennen und öfter / oft gespielt haben - sonst wird es schwer.

Bei Änderungen, bei denen eine längere Zeitdauer dazwischen liegt und die Unterscheide - wenn überhaupt - minimal sind - wie zB bei einer Umlackierung, wird es schon sehr schwierig, finde ich.

Ähnlich eben auch, wenn ich eine Gitarre nachträglich relice - das macht man ja auch nicht in 5 Minuten.
Eine Relic und eine Nicht-Relic zu vergleichen ist eh "unzulässig", denn es sind 2 unterschiedliche Instrumente
 
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ich finde, auch Hobbymusiker haben ihre Daseinsberechtigung
Aber mehr als alles andere, ist doch ein sehr schönes Hobby. Wenn nur Profis Musik machen dürften, wäre die Welt ja noch ärmer und gelackter. Also bitte. Ich bin auch nur Hobby-Gitarrist und spiele gerne und sogar live. Ich kann keine Noten lesen, habe kaum Theoriekenntnisse aber trotzdem viel Spass. Ich hoffe das ist erlaubt. Ich schaue mir sogar andere "Hobby"-Bands an. Die selbsternannten Profis machen das natürlich nicht, das ist unter ihrer Würde usw...i know..
Zum Thema:
Es wurde eigentlich mehrfach alles gesagt. Es ist wie mit der Musik: Geschmackssache. Mehr nicht. Mir gefallen diverse Modelle. Ich würde mir aber nie eine NEUE auf alt gemachte Gitarre kaufen. Da habe ich eine Abneigung vor. Es Kostet viel Geld und für mein Geld will ich neu. Oder eben eine echte alte Gitarre, wenn sie mir noch gefällt in dem Zustand. Wenn ich vielleicht so viel Geld hätte, das es mir egal wäre: Wer weiß.
 
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Wenn nur Profis Musik machen dürften, wäre die Welt ja noch ärmer und gelackter. Also bitte.
Sind nicht eh (fast) alle Bands erst mal Hobbybands - bis dann bei den paar wenigen der große "Knall" kommt ? Und wenn das passiert, kann man sich es auch aussuchen, ob man jungfräulich neue oder auf alt gemachte Instrumente zulegt - dann schwimmt man sowieso in den Milliarden :)
Ach so, Mist ... es gibt ja auch professionelle, die trotzdem keinen Lear-Jet haben.... die Welt ist so ungerecht ;-)
 
Denkt drüer bei allem Klangfetischismus auch mal nach, in welche Richtung das überhaupt gehen soll und in welchem Genre und in welchem instrumentalen Bandkontext ihr unterwegs seid.

Ja, weil ich meine persönlichen Anforderungen immer als Grund für die Ausrichtung meiner Suche benannt habe.

Letzte Woche habe ich PU getauscht. Wenn ich die Klampfe nur mit Zerre spielen würde, dann wäre das nicht nötig gewesen. Das konnte die vorher schon.

Und wenn man die Gitarre - wegen dem Genre - auf die PU reduzieren möchte ... weil es z.B. nur auf den ersten Anschlag, nicht aber aufs Ausschwingen der Saite ankommt ... dann wird Lack zur unerheblichen Nebensache :)

Daher ja, Einsatzspektrum macht bei der Wahl der Mittel was aus.

Gruß
Martin
 
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Kann es sein dass in dem ganzen thread noch niemand den Begriff Psychoakustik verwendet hat?
Sind die Änderungen nun Psychoakustik, oder gibt es sie tatsächlich?

Wo ich hin will ist ... Alles könnte Psychoakustik sein ... und ... nichts muss Psychoakustik sein.
....

Ich muss jetzt doch mal im Klugscheißermodus reingrätschen. Psychoakustik beschäftigt sich mit vielem, aber nicht mit eingebildeten Klangveränderungen und -Eigenschaften. Da hat sich hier im Gitarrenforum eine eigene Definition etabliert...
Ich zitiere mal aus Wikipedia:
Die Psychoakustik ist ein Teilgebiet der Psychophysik. Sie befasst sich mit der Beschreibung des Zusammenhanges der menschlichen Empfindung von Schall als Hörereignis und mit dessen physikalischen Schallfeldgrößen als Schallereignis. Die Verarbeitung physikalischer Signale zu einem Höreindruck wird dabei in mehreren Stufen modelliert. Diese werden dem einzelnen Ohr und der kognitiven Signalverarbeitungzugeordnet. Die Psychoakustik untersucht also das Verhältnis von objektiv-physikalischem Reiz – den Schallwellen – und dem Eindruck dessen im Rezipienten – wie z. B. Lautheit, Schärfe, Tonheit, Rauhigkeit, Tonhaltigkeit, Impulshaltigkeit, Schwankungsstärke etc. Sie untersucht Gesetzmäßigkeiten in diesem Verhältnis, um so Hypothesen zur Verarbeitung auditiver Reize erstellen und experimentell prüfen zu können. Es sollen überindividuelle oder auch individuell unterschiedliche „wenn-dann-Beziehungen“ zwischen Stimulus und psychischem Erleben herausgearbeitet werden. Wichtige Anwendungen der Psychoakustik liegen in der Schallwirkungsforschung, der Telekommunikation, der Audiodatenkompression und der Tongestaltung.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Psychoakustik
:opa:

Warum klingt etwas lauter = besser? Welche Frequenzen kann man im MP3-Format wie stark komprimieren, ohne dass es groß auffällt?

Einen besseren Begriff, bei dem alle wissen was gemeint ist, habe ich allerdings auch
nicht :redface:.
 
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Stimmt, alle meinen das selbe Phänomen. Ich habe auch schon fertig kluggeschissen ;).
 
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Ich denke das liegt vor allem daran, dass sich Flächen, die nicht glatt lackiert sind für viele Menschen einfach erdiger, holziger griffiger und somit angenehmer anfühlen. Das könnte man natürlich auch erreichen indem man ölt statt zu lackieren, oder offenporig lackiert. .

Genau, geölt und gewachst sieht toll aus.
Einfach beim Gitarrenbauen etwas weniger schleifen und hobel, dafür manchmal die Drahtbürste verwenden.
Oder gleich altes Holz vom Spermüll nehmen.
Mir gefällt sowas, und es ist auch ehrlicher.
 
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Vielleicht nochmal was "fachliches"?

@murle1 ich bin aber doch der Meinung das Nitro und Poly optisch und haptisch einen größeren Unterschied darstellen. Man muss auch bei Nitro unterscheiden, ob es schon die "Industriepampe" ist, oder was ohne die Weichmacher oder Vergilbungsschutz. Wenn ich moderneres Nitro nehme ist das wesentlich näher am Polylack als alles andere. Ich kenne das gut von den 80er Jahre Japanerinnen die mit Nitro lackiert sind, das hat ebensowenig was mit altem Nitro zu tun, wie das heute von namhaften Herstellern verwendet wird.

Sicher ist das aber den meisten egal, außer das keiner klebrige Hälse mag.

Ich kenne nur ganz wenige Gitarrenbauer die noch "echten" Nitrolack verwenden. Ist schwer zu verarbeiten und der Lack braucht Monate um richtig auszuhärten.
 
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Ich kenne nur ganz wenige Gitarrenbauer die noch "echten" Nitrolack verwenden. Ist schwer zu verarbeiten und der Lack braucht Monate um richtig auszuhärten.
Ja ich kenne nur ein paar, hier in Germany wüsste ich es gar nicht, wer das macht, in UK Yuuki (Player Grade Vintage Guitars) der hat ja @drul Tokai nach Vermittlung refinished, mein Gitarrenbauer (Daniels Guitars) und sonst? An Lack kenne ich auch nur den Dartford der von Rothko&Frost vertrieben wird, den verwende ich immer @AlexGT nimmt den auch und @kikiroro macht auch gerade die Erfahrung damit.
Im übrigen fühlt sich ein Hals der mit diesem Nitro lackiert wurde aus meiner Sicht besser an, als alles geölte usw. abe rdas ist wie immer Geschmachssache :D
 
kann nicht einfach jeder kaufen & spielen was ihm gefällt - und die Anbieter herstellen was angefragt wird?
Sind wir doch mal froh, dass es in diesem Bereich keine Reglementierungen gibt.

ansonsten kann ich das hier uneingeschränkt bestätigen:
Im übrigen fühlt sich ein Hals der mit diesem Nitro lackiert wurde aus meiner Sicht besser an, als alles geölte usw.
 
ansonsten kann ich das hier uneingeschränkt bestätigen:

Du hast aber die wichtige Einschränkung am Ende weggelassen...

Im übrigen fühlt sich ein Hals der mit diesem Nitro lackiert wurde aus meiner Sicht besser an, als alles geölte usw. abe rdas ist wie immer Geschmachssache :D

Nicht nur das, Ich klebe an Nitro-Hälsen buchstäblich fest. Das hat dann wenig mit Geschmack, sondern nur noch etwas mit Bespielbarkeit zu tun...
 
Du hast aber die wichtige Einschränkung am Ende weggelassen...



Nicht nur das, Ich klebe an Nitro-Hälsen buchstäblich fest. Das hat dann wenig mit Geschmack, sondern nur noch etwas mit Bespielbarkeit zu tun...

Es kann natürlich bei dir so sein, aber hast du es wahrscheinlich nicht richtig gelesen, sorry! :engel:

Generell kann man Nitro nicht verallgemeinern, ich rede von dem Dartford Nitro, das ist so glatt wie ein Babypopo und gleitet wie die sprichwörtliche Sau. Ich rede nicht von dem was als Nitro bezeichnet wird, aber nur eingeschränkt den Namen verdient.
Dann wären auch schon früher alle Instrumentenhälse klebrig gewesen :D
 
Generell kann man Nitro nicht verallgemeinern,

Okay, mir hat eine negative Erfahrung gereicht, um um Nitro eine Bogen zu machen. Mit PU lackierten oder geölten Hälsen hatte ich nämlich bisher noch nie Probleme. Aber ja, das gilt für mich. Da sicher jeder andere Vorlieben...
 
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Okay, mir hat eine negative Erfahrung gereicht, um um Nitro eine Bogen zu machen. Mit PU lackierten oder geölten Hälsen hatte ich nämlich bisher noch nie Probleme. Aber ja, das gilt für mich. Da sicher jeder andere Vorlieben...

Ja klar, ich hatte auch alles in den Fingern, bin aber mit dem Nitro sehr zufrieden und empfinde da keinen Mangel. Ich hatte auch schön geölte und fand die nicht schlecht, es ist halt bei mir immer der Wunsch das es historisch einigermaßen passt. Auch wenn es Quatsch ist...
 
Ja ich kenne nur ein paar, hier in Germany wüsste ich es gar nicht, wer das macht, in UK Yuuki (Player Grade Vintage Guitars) der hat ja @drul Tokai nach Vermittlung refinished, mein Gitarrenbauer (Daniels Guitars) und sonst? An Lack kenne ich auch nur den Dartford der von Rothko&Frost vertrieben wird, den verwende ich immer @AlexGT nimmt den auch und @kikiroro macht auch gerade die Erfahrung damit.
Im übrigen fühlt sich ein Hals der mit diesem Nitro lackiert wurde aus meiner Sicht besser an, als alles geölte usw. abe rdas ist wie immer Geschmachssache :D

Lars Riemer und Mathias Schindehütte in Frankfurt/Main
 
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Ja ich kenne nur ein paar, hier in Germany wüsste ich es gar nicht

Gregor Olbricht von Thorndal hat und kann „alten Nitro“ ... da klebt nix.

Im Prinzip muss man nach „kleinen Betrieben“ suchen, da die Umweltregeln die dich zum „schlechten Nitro“ zwingen ein Volumenthema sind - so zumindest die Rückmeldung die ich habe.

Gruß
Martin
 
Die heutigen Nitrolacke sind alles Nitrokombinationslacke. Darum kleben die auch nicht mehr.
Es werden keine anderen mehr hergestellt ausser jemand hat ein eigenes Labor.
Falls doch wäre es interessant der Hersteller (nicht Vertrieb) zu erfahren. Am vorgeschriebenen Sicherheitsdatenblatt kann man das meist feststellen.
Moderne Lacke gibt es auch in unzähligen Haptikvarianten. Von klebrig bis rutschig :)
Es gibt also keine Notwendigkeit mehr für Nitro.
Bei dem ganzen Alterungskram wird eines nicht bedacht. Eine echt altes Instrument mit Gebrauchsspuren erzählt eine Geschichte. Zu jeder Delle oder Schramme gibt es eine Geschichte und das macht es meiner Meinung nach aus.
Ein neues auf alt gemachtes höchstens welche Verfahren zur kosmetischen Alterung eingesetzt wurden.
 
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...Es werden keine anderen mehr hergestellt ausser jemand hat ein eigenes Labor...

Da benötigst du kein eigenes Labor für. Mein Vater ist Maler-und Lackierermeister, früher haben die Männer ihre Lacke selbst hergestellt.
 
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