Anforderungen an Keys in einem Tribute - Projekt

  • Ersteller Ambrosia800
  • Erstellt am
Bedeutet es, jemandem Tribut zu zollen also, ihn nachzuäffen? :D


Du darfst das englische Wort tribute nicht zu stark mit 'Würdigung' oder 'Hommage' im deutschen gleichsetzen - beides sind eher 'entspannter' gefasste Begriffe, die sich auch otto-normal-Covermusiker zu eigen machen dürfen, nach meiner Auffassung.

Das englische'tribute' hingegen ist 'härter', starrer.
Ungefähr wie 'Gedächtnis' oder 'Ehrung'...

[...darum sind 'Tribute' -Bands auch solche nut jobs und freaks...]
danoh_giggling_zps48448ed6.gif


;)
 
ich spiele ebenfalls mit dem Gedanken einer Tribute-Band. Auch ich sehe es nicht so, dass die Cover-Versionen möglichst originalgetreu wiedergegeben werden sollten. Eine Tribute-Band ist in meinen Augen keine Nachspiel-Band. Der eigene Stil sollte einfließen, der Wiedererkennungswert allerdings nicht verloren gehen.

Dann würde ich diese Band an Deiner Stelle eben nicht einfach nur als Tribute-Band bezeichnen (zumindest nicht ohne einen "erklärenden" kurzen Slogan o.ä. dazu). Und zwar nicht weil ich persönlich da auf Begrifflichkeiten rumreiten möchte, sondern eher deswegen, um dem potientiellen Publikum (das -wie bereits von @Archivicious, @hairmetal81 u.a. beschrieben- bei einer Tribute-Band zu 95% mit etwas anderem rechnet) von vornherein klarzumachen, was Ihr macht und was eben nicht.

Zudem können/sollten eigene Stücke im Programm enthalten sein, die den Stil der Original-Band erkennen lassen. Besonders, wenn die Original-Band nicht mehr existiert (wie in meinem Fall), kann eine Tribute-Band versuchen, deren Schaffen fortzusetzen und zu erweitern.

Das Problem mit den eigenen Stücken im Stil der Original-Band ist immer, dass die wirklich verdammt gut sein müssen, damit sie zwischen den ganzen für das Publikum bekannten Originalen nicht gnadenlos "abscheißen" und die Stimmung runterreißen. Das ist nämlich tödlich, vor allem wenn es sich nicht nur um drei Songs sondern um zehn oder gar mehr handelt. Wobei das natürlich auch ein wenig davon abhängt, um was für eine Original-Band es sich handelt. Geht das in eine Richtung wie Queen, Pink Floyd, Abba etc. (um mal die "üblichen Verdächtigen" zu nennen) ist das meiner Meinung nach eh unmöglich. Handelt es sich dagegen um eine Band, die sowieso schon eher ein "Underground-Publikum" anspricht, kann ich mir das besser vorstellen.

Es ist ja offensichtlich und liegt in der Natur der Sache, das Cover-Musiker eine andere Sicht darauf haben als komponierende Musiker.

Ich würde da ungerne ständig auf dieser dämlichen und nie endenden "richtiger, komponierender Musiker"- vs. "nachäffender Covermucker"-Sicht rumreiten sondern eher versuchen, sich beim Erstellen des Konzepts, der Songs, der Show usw. möglichst gut in das potentielle Publikum hineinzuversetzen und auch zu überlegen, wofür es überhaupt ein Publikum gibt und wofür nicht. ;)

Viele Grüße, :)

Jo
 
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Das englische'tribute' hingegen ist 'härter', starrer. Ungefähr wie 'Gedächtnis' oder 'Ehrung'...
So isses. http://dict.tu-chemnitz.de/dings.cg...uery=to+pay+tribute&iservice=&comment=&email=

Dann würde ich diese Band an Deiner Stelle eben nicht einfach nur als Tribute-Band bezeichnen (zumindest nicht ohne einen "erklärenden" kurzen Slogan o.ä. dazu). [...] bei einer Tribute-Band zu 95% mit etwas anderem rechnet) von vornherein klarzumachen, was Ihr macht und was eben nicht.
Ich halte die genannten über 90 % für stark übertrieben. Ich glaube, die Tendenz geht eher Richtung 50:50 - vor allem, da ich persönlich nicht eine einzige Tribute-Band kenne, die tatsächlich versucht, das Original zu imitieren und die, die ich kenne kommen sehr gut beim Publikum an, auch ohne explizit darauf hinzuweisen, dass sie auch eigene Stücke spielen.

Das Problem mit den eigenen Stücken im Stil der Original-Band ist immer, dass die wirklich verdammt gut sein müssen,
Da meine Musik zu allererst mir gefallen muss, maße ich mir an, dass meine Stücke diese Qualität erreichen. Ich käme nie mehr auf den Gedanken, Musik zu schreiben, die ich nicht auch mit Freude hören würde, wenn sie ein Anderer machte. Wenn anderen das auch gefällt, freue ich mich darüber, ist aber nicht prämisse.

Geht das in eine Richtung wie Queen, Pink Floyd, Abba etc.
Alles nicht mein Geschmack.

Handelt es sich dagegen um eine Band, die sowieso schon eher ein "Underground-Publikum" anspricht ...
So isses.

Ich würde da ungerne ständig auf dieser dämlichen und nie endenden "richtiger, komponierender Musiker"- vs. "nachäffender Covermucker"-Sicht rumreiten
Tue ich nicht. Ich sehe aber eine Abhängigkeit der Herangehensweise von der Art, wie man bisher Musik macht. Ein komponierender Musiker hat eher das Bedürfnis, seine Persönlichkeit in die Musik einzubringen, während ein Cover-Musiker ohnehin meist darauf bedacht ist, die Stücke, die er spielt, nahe am Original zu halten. Auch das Publikum ist ein anderes. Ich schätze, die meisten erfolgreichen Coverbands spielen hauptsächlich in großen Bierzelten und auf Stadtfesten (nur eine Annahme, da ich beides nicht besuche). Das dortige Publikum will keine Musik hören, die es nicht kennt, sondern einen Stimmungsmacher - auch mit einem gewissen Alkoholpegel - möglichst an den ersten Takten erkennen können. Ein solches Publikum kann nicht die Zielgruppe eines komponierenden Musikers sein.

Der Sänger der Band, die ich tributen will, hatte zu beginn eine schreckliche englische Aussprache. Sollte ich das Eurer Meinung nach trotzdem so singen wie er?

Gruß
Ted
 
Tue ich nicht. Ich sehe aber eine Abhängigkeit der Herangehensweise von der Art, wie man bisher Musik macht. Ein komponierender Musiker hat eher das Bedürfnis, seine Persönlichkeit in die Musik einzubringen, während ein Cover-Musiker ohnehin meist darauf bedacht ist, die Stücke, die er spielt, nahe am Original zu halten.
Das ist sicherlich nicht ganz von der Hand zu weisen, auch wenn es natürlich stark verallgemeinert ist.
Das dortige Publikum will keine Musik hören, die es nicht kennt, sondern einen Stimmungsmacher [...] möglichst an den ersten Takten erkennen können. Ein solches Publikum kann nicht die Zielgruppe eines komponierenden Musikers sein.
Das sehe ich anders, denn das trifft auch auf die meisten Fans von komponierenden Musikern zu. Wenn ich auf ein Iron Maiden-Konzert gehe, dann will ich auch the number of the beast hören. Klar, bei unbekannten "komponierenden" Bands geht man aus Neugierde, aber bei denen, die man kennt, doch wohl WEIL man deren Musik schätzt; natürlich nicht NUR die alten Knaller sondern auch neue Songs
 
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Ich glaube, die Tendenz geht eher Richtung 50:50 - vor allem, da ich persönlich nicht eine einzige Tribute-Band kenne, die tatsächlich versucht, das Original zu imitieren und die, die ich kenne kommen sehr gut beim Publikum an, auch ohne explizit darauf hinzuweisen, dass sie auch eigene Stücke spielen.


Auch das Publikum ist ein anderes.

Ich vermute mal, wir haben hier gerade wirklich einen extremen Fall von Kulturclash vorliegen! Bevor Du den "Normalos" hier nicht etwas näher erklärt hast, von welchem Publikum Du ungefähr redest, und in welchen Konzert-Locations sich dieses so rumtreibt, ist es vermutlich schwierig, angemessen weiterzudiskutieren (NICHT böse gemeint!). ;)

Viele Grüße, :)

Jo
 
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Bevor Du den "Normalos" hier nicht etwas näher erklärt hast, von welchem Publikum Du ungefähr redest, und in welchen Konzert-Locations sich dieses so rumtreibt, ist es vermutlich schwierig, angemessen weiterzudiskutieren
Ich bin einfach pauschal davon ausgegangen, das sei von vornherein klar ("da wo Rockkonzerte eben stattfinden"). War wohl zu naiv gedacht. Ich mache Gothic-Rock. Die Band, die ich tributen möchte, war ebenfalls eine Gothic-Rock-Band. Die Venues meiner Bands waren bisher Szene-Clubs, kleine bis mittelgroße Hallen, kleine Festivals bis hin zu dem alljährlichen Wave-Gotik-Treffen in Leipzig mit üblicherweise mehr als 200 Szene-Bands.

Das Publikum sind demnach ebenfalls Goths. Nicht wirklich das klassische Cover-Band-Publikum. Cover werden in der Szene nur akzeptiert wenn sie entweder ein bekanntes Stück "vergothen" (es gibt z. B. einen genialen "Baby One More Time"-Cover von der Band "The Faces Of Sarah") oder wenn die Original-Band nicht auftritt (ja, sowas gibt es in der eher introvertierten Schwarzen Szene) oder wenn die Band nicht mehr existiert. Letzteres ist bei meinem Vorhaben der Fall.

Ich hoffe, alle Klarheiten beseitigt zu haben.

Gruß
Ted
 
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Demnächst kommen True Collins in eine Location in meiner Region. Das ist eine nach eigenen Aussagen hochdetailgetreue Replika-Tributeband von Phil Collins und Post-Peter-Gabriel-Genesis, also von A Trick Of The Tail bis heute.

Im Zusammenhang mit diesem Thread frage ich mich, was davon zu halten ist. Denn kurz nach dem Ausstieg von Gabriel und dem Aufstieg von Collins als Sänger von Genesis kam ...And Then There Were Three mit "Follow You, Follow Me" und damit der kommerzielle Erfolg. Gerade Tony Banks mußte sich nicht mehr herumplagen mit seinem eigentlich verhaßten, aber meist wunderbar konstanten (und für Genesis-mit-Gabriel-Tributebands damit überschaubaren) Equipment herumplagen. Da hatte er auf einmal das Geld für richtig gutes Equipment und schöpfte aus dem Vollen.

Entsprechend schwierig stelle ich mir vor, das alles vollumfänglich mit der angekündigten Detailtreue zu replizieren, zumal nur mit einer Kronos als einzigem Klangerzeuger. Der Keyboarder Ray Bildesheim nennt als Lieblingssongs "Mama" und "In The Air Tonight", vermutlich weil er es da relativ einfach hatte, die freistehenden Drumloops der stark nachbearbeiteten Linn LM-1 bzw. der Roland CR-78 am Anfang abzusamplen und das dann zu loopen.

An anderer Stelle habe ich meine Zweifel, daß das wirklich so funktionieren kann wie angekündigt. Wie präzise und detailgetreu kann Kronos den Klangcharakter eines Sequential Circuits Prophet-5 Rev. 2 replizieren, der sich wie ein roter Faden durch die Musik von Collins und Genesis zieht? Oder gar den des ARP Quadra, der die ...And Then There Were Three dominiert? Gerade "Follow You, Follow Me" dürfte extremst schwer so exakt nachzubauen sein, daß auch Diehard-Tony-Banks-Fans zufrieden sind, die jede Nuance eines ARP ProSoloist kennen.

Und a propos Drums, auch wenn's leicht OT: Was macht der Drummer Erik Schüßler, um bei anderen Nummern Phil Collins' berüchtigte Sammlung von Drummachines nachzuahmen? Oder bohrt er bei "One More Night" in der Nase, während die TR-808 vom Sampler kommt?


Martman
 
Ich war im Juni bei Phil Collins in Köln.

Auf der Bühne stand ein Yamaha CP4 und 2 Novation Midi-Keys. Daneben ein Rack.
Trotz "In the air tonight" (in einer tollen Version) stand KEIN Prophet 5 auf der Bühne....

..."extremst schwer so exakt nachzubauen sein, daß auch Diehard-Tony-Banks-Fans zufrieden sind"

Wenn ich das lese.... wer das erwartet, sollte besser zuhause seinen Designer-Kopfhörer aufziehen und
sich im Ledersessel zurücklehnen.
Zwei Laster alter Kisten rumkarren wäre doch nonsense....

Gut spielen sollen se!
;-)
 
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Schau es an und berichte! Ich bin gespannt!

Ich war vor kurzem bei nem Gig der nach eigener Auskunft no.1 tribute band von den Doors: doors alive
Die hatten schon jede Menge vintage Equipment aufgefahren, der Organist hatte neben einem kleinen Rhodes Mark 1 und nem Rhodes Piano Bass (oder so etwas in der Art, konnte es nicht genau erkennen) auch eineeeeeeeen..... Nord Electro 4D als Ersatz für die Vox Continental. Hatte er ein bisschen verschämt positioniert, frei nach dem Motto, hoffentlich merkt es keiner.
Hat mich aber überhaupt nicht gestört. Vom Klang her - gerade live - wäre ich nicht auf die Idee gekommen, es wäre keine echte Vox.

Das beeindruckende, was man durchaus auch als "Detailtreue" ansehen kann, für mich war gar nicht so das Equipment. Das der Sänger ein Jim Morrisson-look-und-sound-alike ist, ist für den Doors Tribute band sowieso ziemlich essentiell. Ich fand es in erster Linie toll, dass die Musiker - vor allem Gitarrist und Drummer - den STIL der Instrumentalisten so gut kopieren, dass man sich denkt: ja, das Solo hätte Robbie Krieger/John Densmore auch so gespielt. Ist vermutlich Pflicht für ne gute Tribute-Band, aber da ich mir nur ganz selten welche ansehe, war ich jedenfalls ziemlich positiv überrascht und beeindruckt. Das finde ich jedenfalls wichtiger als den Sound wirklich 1:1 wiederzugeben (gerade live).

Hat bestimmt in den vorhergehenden 108 Beiträgen schon irgendjemand gesagt, aber ich wollte es aufgrund der noch frischen Eindrücke einfach mal zum besten geben...
 
Demnächst kommen True Collins in eine Location in meiner Region. Das ist eine nach eigenen Aussagen hochdetailgetreue Replika-Tributeband von Phil Collins und Post-Peter-Gabriel-Genesis, also von A Trick Of The Tail bis heute.

Im Zusammenhang mit diesem Thread frage ich mich, was davon zu halten ist. Denn kurz nach dem Ausstieg von Gabriel und dem Aufstieg von Collins als Sänger von Genesis kam ...And Then There Were Three mit "Follow You, Follow Me" und damit der kommerzielle Erfolg. Gerade Tony Banks mußte sich nicht mehr herumplagen mit seinem eigentlich verhaßten, aber meist wunderbar konstanten (und für Genesis-mit-Gabriel-Tributebands damit überschaubaren) Equipment herumplagen. Da hatte er auf einmal das Geld für richtig gutes Equipment und schöpfte aus dem Vollen.

Martman

Das ist so nicht korrekt. Das Album nach dem Ausstieg von Peter Gabriel war A Trick of the Tail, eines meiner Lieblingsalben der 70er "Prog-Genesis-Phase". And then there were three ist nach dem Ausstieg von Steve Hackett erschienen.

Entsprechend schwierig stelle ich mir vor, das alles vollumfänglich mit der angekündigten Detailtreue zu replizieren, zumal nur mit einer Kronos als einzigem Klangerzeuger. Der Keyboarder Ray Bildesheim nennt als Lieblingssongs "Mama" und "In The Air Tonight", vermutlich weil er es da relativ einfach hatte, die freistehenden Drumloops der stark nachbearbeiteten Linn LM-1 bzw. der Roland CR-78 am Anfang abzusamplen und das dann zu loopen.

An anderer Stelle habe ich meine Zweifel, daß das wirklich so funktionieren kann wie angekündigt. Wie präzise und detailgetreu kann Kronos den Klangcharakter eines Sequential Circuits Prophet-5 Rev. 2 replizieren, der sich wie ein roter Faden durch die Musik von Collins und Genesis zieht? Oder gar den des ARP Quadra, der die ...And Then There Were Three dominiert? Gerade "Follow You, Follow Me" dürfte extremst schwer so exakt nachzubauen sein, daß auch Diehard-Tony-Banks-Fans zufrieden sind, die jede Nuance eines ARP ProSoloist kennen.

Und a propos Drums, auch wenn's leicht OT: Was macht der Drummer Erik Schüßler, um bei anderen Nummern Phil Collins' berüchtigte Sammlung von Drummachines nachzuahmen? Oder bohrt er bei "One More Night" in der Nase, während die TR-808 vom Sampler kommt?

Martman

Manchmal frage ich mich Martman, ob du in deiner eigenen Filterblase lebst. Hast du Genesis und/oder Phil Collins schon mal "Live" gesehen? Dort macht weder Brad Cole noch Tony Banks einen großen Bahnhof über ihr auf den Studio-Alben benutztes Equipment.

Ich habe True Collins schon gesehen und war als Hardcore-Genesis/Collins-Fan recht angetan. Okay, die Stimme von Collins ist schon recht einzigartig und da muss man dann Abstriche machen, aber True Collins versucht auch nicht irgendwelche Studio-Alben nachzubauen, sondern macht das, was Genesis bzw. Collins auf ihren Livetouren machen: Die Songs mit hoher Qualität spielerisch umsetzen. Und das benötigt wieder gute Musiker und das sind die Leute von True Collins.

Da interessiert es auch nicht unbedingt, dass einige Keyboard-Sounds nicht zu 100% den Sounds der Original-Songs entsprechen. Negativ aufgefallen ist es mir nur EINMAL bei Tonight Tonight Tonight, weil dort dieser "Marimba-artige Sequenzer-Sound", etwas weit weg vom Original war. Aber weder bei In the air tonight war das Prophet 5 Pad schlecht und auch der ProSoloist hat nicht gefehlt, den Tony Banks ja spätestens seit dem er die Wavestation benutzt, auch nicht mehr live einsetzt.

Der Drummer von True Collins spielt das gleiche Drumset von Gretsch, welches auch Collins spielt, mit den charakterischen Concert-Toms ohne Resonanzfelle. Selbst die Anordnung der Drums ist recht ähnlich, auch wenn er kein Linkshänder ist wie Collins und der gute Mann weiß, was er da macht und trommelt schon recht dicht am Original. Die Band reist mit eigenem Tonmann und Mischpult und baut damit auch passende Effekte ein: Stichwort Gated Reverb :)

Um es zusammenzufassen: True Collins kopieren keine Studio-Alben von Genesis, oder Collins, sie versuchen die Liveshows von Genesis/Collins zu covern und das schaffen sie tatsächlich über weite Strecken.

Wenn es um Gear-Porn geht, solltest du dir die Band "The Musical Box" ansehen. http://www.themusicalbox.net/ Die sollen die Gabriel-Zeit sehr authentisch covern: mit Kostümen und Instrumenten etc. Das wäre z.B nicht ganz so meins ;)
 
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Manchmal frage ich mich Martman, ob du in deiner eigenen Filterblase lebst. Hast du Genesis und/oder Phil Collins schon mal "Live" gesehen? Dort macht weder Brad Cole noch Tony Banks einen großen Bahnhof über ihr auf den Studio-Alben benutztes Equipment.
Na ja, Martman erwartet halt von einer einer Tributeband - die sich als "detailgetreu" bezeichnet - auch live den Originalsound der Platten, möglichst mit Originalequipment gespielt.
Das ist legitim und auch nichts neues.
Und das alle anderen im Forum das anders sehen wohl auch nicht :)...
 
Manchmal frage ich mich Martman, ob du in deiner eigenen Filterblase lebst.
Definitiv. Martman, glaubst du immer noch, es gäbe WELTWEIT auch EINEN weiteren Menschen, der deine Erwartungshaltung an solche Bands teilt? Ich kenne eine ganze Menge "Verrückter" da draußen - aber so einen gibt es nicht nochmal.

Na ja, Martman erwartet halt von einer einer Tributeband - die sich als "detailgetreu" bezeichnet - auch live den Originalsound der Platten, möglichst mit Originalequipment gespielt.
Das ist legitim und auch nichts neues.
Wo bitte ist das legitim, von einer LIVE-Band in Sachen Equipment-Treue mehr zu erwarten als wenn die Originale live spielen? Es steht NIRGENDS, dass eine Tributeband die Aufgabe hätte, die STUDIO-Sessions 1:1 zu kopieren. Es ist doch Unfug. Selbst auf der Tour, die sich an die jeweiligen Albumaufnahmen unmittelbar anschloss, haben/hatten Bands in der Regel nicht ihr Studio-Equipment dabei. Weder Queen noch Genesis noch sonstwer. Selbst Gearfreaks wie Jarre haben sicher im Studio noch ein, zwei Schätzchen mehr aufgefahren als sie live benutzen.

Diese Diskussion dreht sich doch seit 112 Beiträgen im Kreis. Ich wette, selbst wenn eine XYZ-Tributeband SÄMTLICHES Originalequipment auf die Bühne stellt (inklusive 3 verschiedener Minimoogs, weil ja auf Scheibe A ein 1971er ...), wird Martman meckern, weil die Synths nicht mehr über ein analoges SSL-Pult in ein horngeladenes PA-Stack gehen, sondern über ein Digitalpult in ein geflogenes Line-Array. Wir haben auch seit den 1970ern die Netzspannung von 220V auf 230V erhöht - ouououou! Manche Biersorten aus der Zeit werden in der Location gar nicht mehr ausgeschenkt, das KANN nicht originalgetreu sein. Davon, dass die charakteristischen Einstreuungen aus den Dimmerpacks fehlen, weil inzwischen alles Licht aus LEDs kommt, ganz zu schweigen. Dadurch wird es auch auf der Bühne nicht mehr so warm, weswegen die Oszillatordrift viel schwächer ausfällt. Mannmannmann, ich KANN so nicht arbeiten.

Die Frage, die mich bei einer Collins-Coverband viel mehr interessiert, ist die Stimme. Nur mal so am Rande... Dann kommt laaaaaange nichts!
 
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Wo bitte ist das legitim, von einer LIVE-Band in Sachen Equipment-Treue mehr zu erwarten als wenn die Originale live spielen? Es steht NIRGENDS, dass eine Tributeband die Aufgabe hätte, die STUDIO-Sessions 1:1 zu kopieren. Es ist doch Unfug.

Natürlich ist es legitim zu sagen, "wenn eine Tribute Band mir gefallen soll, dann muss sie dies und jenes genau so und nicht anders handhaben.
Und natürlich ist es gleichzeitig völlig unrealistisch, da 99,9% aller Tribute Bands und 99,8% aller Konzertbesucher diese Erwartungshaltung nicht teilen werden.
Ich natürlich auch nicht.
 
Nach längerer live-Abstinenz spiele ich jetzt in einer Chicago, Blood Sweat & Tears (u. andere Sachen, bei denen ein guter Bläsersatz gebraucht wird)- Coverband. Da gab es nach dem Vorspielen ca. 50 Seiten Notenmaterial und 3 Wochen Zeit zur Vorbereitung - und es macht wirklich Spaß.
Nach langjähriger Erfahrung hat sich bei mir die Erkenntnis durchgesetzt, "gesamplete" Instrumente nur zu verwenden, wenn es nicht anders geht. Obwohl ich eine ganze Reihe guter Hardware-Instrumente besitze, nutze ich jetzt Cantabile3 mit physical modeling Instrumenten bzw. VST-Synths (Pianoteq, Blue3, AAS, Diva, Zebra, The Legend, Dune, Kontakt ...). Damit bin ich wesentlich flexibler als mit jeder Hardware und kann die Sounds mit allen verfügbaren Mittel für die Bühne optimieren.
 
Natürlich ist es legitim zu sagen,[...]
Mit dem Argument ist jede Meinung legitim. So gesehen hast du recht. Wenn "legitim" in diesem Zusammenhang für dich bedeutet "er darf diese Meinung haben", dann natürlich.
Ich hatte die üblichen Wortbedeutung von "legitim = allgemein anerkannt, vertretbar, vernünftig; berechtigt, begründet;" (Duden) im Kopf. Von den dort aufgezählten Begriffen trifft eher nichts zu...
 
Also was Live-Umsetzungen von im Studio aufgenommenen Songs angeht, sollen vor allem ABBA lange Zeit gezögert haben, wie ich mal lesen konnte. Tatsächlich sind deren Stücke fast durchgehend brilliant, aber das Live 1:1 rüberzubringen wäre in einer Material- und Personalschlacht gemündet, die die vier Schweden sich nicht antun wollten (denn dann hätten sie wahrscheinlich mit einer 20-köpfigen Zusatz-Band antreten müssen, vielleicht auch mit etwas weniger Musikern).

Selbst Depeche Mode haben bei ihren Live-Auftritten in den 80er Jahren immer ein Backing-Tonband mitlaufen lassen, denn die ganz dicken Schrankwände und Keyboard-Burgen wollten sie nicht mit auf die Bühne nehmen. Stattdessen haben sie neben dem besagten Tonband auch viele kurze, vorgefertigte Phrasen/ Einzelsounds auf der Tastatur des Emulator IIs, später der Emax-Sampler verteilt und abgespielt. Wobei die eine oder andere Synth-Linie bei denen live manchmal ebenfalls einen anderen Sound hat(te), oft etwas aggressiver klingend, soweit ich mich erinnern kann, aber für eben diese Art von Situation genau richtig.

Das macht es für Depeche-Mode-Tribute-Bands so gesehen ein Stück weit relativ einfach, da sie zum Teil nur die entsprechenden Sample-Libraries brauchen, die sich auch mit neueren, rein digitalen Emu-Samplern abspielen lassen.
 
Was an dieser Sache ja auch ziemlich lustig ist:

Alles, was an analogem Zeug dabei ist... inklusiver Klavier/Flügel/Hammond, unterliegt ja auch den Wettereinflüssen ;)
Sprich, dass klingt ja schon von Haus aus nicht jedes mal gleich.
Dazu kommen die spielerischen Fähigkeiten. Niemand, egal wie gut er auch ist, wird wirklich 1:1 das spielen, was auf der Platte ist. Da gibt es immer Dinge, die leicht anders klingen.
Wenn es 1:1 wie auf der Platte klingt, kannst du ihn 99% von einem Audio Seuqnzer ausgehen.

Fazit: Ich glaube, der kann das mit dem Kronos so gut abdecken, dass sich niemand beschweren wird. Außer vielleicht Martman.
 
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Naja, in dem Fall kann ich Martman schon verstehen. Auf der Webseite heißt es:

Gemeinsam erwecken sie die anspruchsvollen Songs scheinbar mühelos im zum Leben: geschliffene Arrangements im typischen Phil-Collins-Sound […] Da stimmt jede Nuance! So präsentieren TRUE COLLINS die Musik des englischen Superstars in bislang ungekannter Originaltreue!

Insofern halte ich es schon für angemessen, die Band beim Wort zu nehmen und sie danach zu beurteilen, ob sie ihrem eigenen Anspruch gerecht werden.

Aber das sollte sich eher nach ihren Auftritten richten und nicht danach, welches Equipment sie laut Webseite benutzen.
Einen Kronos kann man theoretisch auch mit Samples der akribisch eingestellten Originalsynths füttern. Das wäre vielleicht sogar die originalgetreuste Lösung.
Oder mit Samples von Emulationen dieser Synths. Ebenfalls ziemlich nah dran.
Oder man schöpft aus den vielen Synth-Engines und gibt sich da Mühe. Da lässt sich auch einiges rausholen. Nur weil man auf eine einzige Workstation setzt, heißt das nicht, dass man deswegen mit großen Einbußen zu rechnen hat.

Auf YouTube gibt es einen ihrer Auftritte aus 2014 zu sehen:



Bei 1:45:40 fängt "In the Air tonight" an, ab 1:48:48 geht es mit dem typischen P5-Synth-Pad los. Die Akustik der Live-Situation hat sicherlich auch einen färbenden Einfluss, aber ich finde, das ist doch insgesamt ziemlich gut getroffen. Ebenso die Drum Machine. Der charakteristische Tom-Break bei 1:51:57 kommt auch ziemlich gut rüber.

Es geht schon in die Richtung und die Töne trifft er auch, aber man merkt, dass es nicht Phil Collins ist.

Über den Sänger heißt es auf der Webseite allerdings:
Ohren auf! Tom Ludwig IST Phil Collins! Er klingt wie Phil, er singt wie Phil und er wirbelt mit dessen ansteckender Spielfreude und viel Humor über die Bühne.

Das finde ich dann doch ein bisschen übertrieben.

Der Sänger der Tribute-Band Phil kommt in meinen Ohren schon näher dran. Zum Vergleich mal deren Cover von "In the Air tonight". Dafür gefallen mir da die Drums weniger gut.

Aber naja, hier geht es ja nur um die Keys/Synths.

Das verlinkte Konzert ist mehr als 3 Jahre alt, insofern will ich mich da nicht zu sehr darauf konzentrieren. In der Zwischenzeit kann sich einiges getan haben. Also, @Martman schau sie dir einfach persönlich an und berichte dann. :)
 
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Ich habe True Collins vor einem Jahr auf unserem örtlichen Stadtfest gesehen. Da ich das Vor-Ort Bühnentechnik-Team gut kenne, saß ich einen großen Teil des Konzertes im Mischerhäuschen und konnte auch sehen, was der Tonmann von True Collins macht. Die reisen mit einem MIDAS-Pult und versuchen schon viel an Effekten einzusetzen, um einen "authentischen" Gesamt-Sound zu erzielen. Gerade bei den Drums und das ist ja - neben Collins Stimme - nun ohne Frage ein zentrales Element von Genesis/Collins.

Ich war als sehr strenger Hardcore-Fan doch recht überrascht, nur die Stimme des Sängers ist mir etwas zu "soft" und trifft nicht ganz meinen Geschmack. Die Bläser-Sektion ist gut und der Drummer wird der doch recht schwierigen Aufgabe gerecht und hat mich begeistert. Klar hatte ich bei den Keyboards-Sound schon das eine oder andere Mal gedacht...okay...ich würde da etwas mehr dran schrauben, um es noch näher ans Original zu bekommen. Aber das war auch wirklich nur bei einer Handvoll Songs. Es gab aber auch Songs die sehr dicht am Original waren, z.B. war das Elephant-Sample (gesampelte Gitarre - tiefer gestimmt) bei "No son of mine" wirklich gut gemacht.

Und zum Thema Keys: Banks spielte auf der letzten Tour als "sichtbares" Setup eine Korg Wavestation ein Roland A-90 Masterkeyboard (rauchte ihm in Hannover beim Konzert tatsächlich ab :) ) und einen Korg Oasys. Ich denke da ist man mit meinem Korg Kronos doch sehr dicht dran. ;)
 

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