Anfänger Ü40 ohne jede musikalische Vorerfahrung vorhanden (ggfs. -> Eure Erfahrungen, Tipps)?

Ich bin Punk. Das heisst aber nicht dass man auf einem rudimentären Level stehen bleibt. Und so wie Du mag ich The Clash.
Ein Einsteiger mit mäßigen Vorkenntnissen (?) sucht Tipps für den Einstieg. Da wird das ganz große Besteck heraus geholt.
Einer sinnvollen Übung ist es egal ob sie von einem Anfänger oder Fortgeschrittenen gespielt wird. Es gibt basale Übungen bei denen sich anfangs die Greifhand massiv verspannt, die ich noch heute hin und wieder anwende. Kann auch nicht schaden von Anfang an dosiert breitbandig unterwegs zu sein. Auch schadet es wohl kaum wenn der TE im eigenen Thread einen Ausblick auf die Zukunft auf Augenhöhe bekommt, meine 2 Cent.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Was heisst denn überhaupt ein guter Musiker zu sein?
Ein schlechter Gitarrist spielt was er kann, ein Guter was er will, ein Musiker bildet Musik über das eigene Instrument hinaus ab. So einfach ist diese Antwort. Und wenn man nach solchen Statements darauf achtet welche Hunde bellen ist man über den Stand der Beteiligten informiert.
 
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Naja, bin zwar kein Punk und sonst eher "funky" aber "Rock the Casbah" oder "The Magnificent Seven" von The Clash spiel ich auch gelegentlich mal auf dem Bass.
Doch nun zu "ToFo" Moin, habe mit Ende 40 noch mit Bass angefangen. Wär doch grausam, wenn ich mich als Rentner irgendwann langweilen würde.

Gruß
SlapBummPop
Find ich sehr gut....
 
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Kurzer Zwischenstand: mit meiner autodidaktischen Methode bin ich mittlerweile an einer Grenze angelangt, und werde deshalb ab nächsten Monat einmal wöchentlich für eine Stunde Unterricht nehmen. Der erste Frust ist da, aber statt aufzuhören, werde ich ihn lösen.

Was die Ziele und Übungszeiten angeht… ich sehe das entspannt. Mal übe ich eine Stunde am Tag, mal einen Tag gar nicht, mal “nur„ 15 Minuten. Das stört mich auch nicht. Das Erlernen dieses Instruments an sich ist ja das eigentliche Hobby für mich und nicht ein bestimmter Grad an Perfektion, den es in einer bestimmten Zeit zu erreichen gilt.
Ich sehe das ähnlich wie bei Läufern: wer einfach nur um des Laufens Willen läuft, der tut es einfach und hat Spaß dran. Wer einen Marathon absolvieren will (erst recht in einer definierten Zeit), wird dies nicht schaffen ohne ein Mindestmaß an wöchentlichem Trainingsumfang.
 
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Ich verstehe das eher als „den Schweinehund austricksen“.

Die Vorstellung du musst heute noch 45 Minuten Zeit investieren, obwohl du dich auch einfach auf die Couch fallenlassen könntest, kann nach einem anstrengenden Tag dazu führen, dass man gar nix macht.

5 Minuten hingegen ist kein Ding, das macht man ohne lange drüber nachzudenken. Und wenn man dann die Gitarre auf dem Schoß hat, legt man sie nach 5 Minuten garantiert nicht weg.

Und wenn das doch öfters passiert, ja dann ist einem das Gitarre spielen eben nicht wichtig.
 
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Ich bin Punk. Das heisst aber nicht dass man auf einem rudimentären Level stehen bleibt.
Natürlich nicht. Man kränkt aber sicher niemanden, der sich als Punk fühlt, wenn man in diesem Zusammenhang daran erinnert, dass diese Bewegung in ihrem Ursprung vieles ablehnte, was anderen Musikern jener Zeit wichtig war:

Beherrschung des Instruments, Virtuosentum, ausgedehnte Soli, aufwendige Arrangements, durchdachte Bühnenshow, ansprechendes Äußeres. Des weiteren wurden auch Stadienauftritte, Zusammenarbeit mit Streichern, 20 min. lange Stücke und ähnliches abgelehnt. Man wollte einfach nicht so sein wie Led Zeppelin - was als musikalisches Konzept natürlich noch nicht ausreichte.

Schließlich fand der Punk ja im Laufe der Zeit zu seinem eigenen Ausdruck, den zu erlernen heute für Anfänger mit Sicherheit nicht minder schwierig ist als bei anderen Spielarten der Rockmusik. Um mal wieder zum eigentlichen Thema zurück zu kommen.
Ein schlechter Gitarrist spielt was er kann, ein Guter was er will, ein Musiker bildet Musik über das eigene Instrument hinaus ab. So einfach ist diese Antwort.
Ein gänzlich un-punkiger Aphorismus. :oops:
Und wenn man nach solchen Statements darauf achtet welche Hunde bellen ist man über den Stand der Beteiligten informiert.
Wuff, wuff. Netter Versuch, eine Diskussion im Keim zu ersticken. Klappt aber nicht, weil wir hier sind, um einen Diskurs führen. ;)
 
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Natürlich ist der Diskurs in Ordnung und die Grauzone zwischen spielen können was man kann und dem was man will dürfte sehr groß sein. Mir ging es eher darum, dass weder die musikalische Herkunft, noch die jeweils aktuellen Fähigkeiten dogmatisch mit Übungen belegt sein sollten die bestimmte Gruppen ein- und andere ausschliessen.

Auch diese Welt ist nicht schwarz-weiss. Mir ging es so, dass die signifikanten Erfolge erst dann kamen als ich mir ein individuelles System gebastelt habe, das auf einen Autodidakten zugeschnitten ist, der genaue Vorstellungen zu den zu erreichenden Zielen hatte. Und darüber ist das Ergebnis sogar noch getoppt worden.

Ich will mal schauen, ob ich am WE ein paar Sound-Beispiele, die ich dann noch kommentieren würde hinbekomme. Es gibt hier in der Nachbarschaft einen Thread innerhalb dessen ein Forenmitglied fragte wie relevant die Pentatonik für Rock und Popmusik ist. Da hätte ich ein paar Beispiele parat die eben nicht nur auf das Solieren abzielen, sondern das Spiel insgesamt bereichern. Als New Wave und R‘n‘R Gitarrist spiele ich weitab der Siebziger, also wesentlich kompakter, aber eben nicht ohne auf erprobte Techniken zu verzichten…….
 
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Über's Große und Ganze kann man sagen: Du bekommst das raus, was du bereit bist (an Zeit) zu investieren.
Die ganz Großen haben eben oft sehr früh angefangen und viele viele Stunden am Tag geübt.
So muss sich eben jeder für sich einen Platz im Spektrum suchen, mit dem er selbst am besten klar kommt.

Die Vorgehensweise von anderen zu be- oder gar verurteilen verbietet sich im Grunde, da man niemals die genauen Umstände kennt.


cheers.
 
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Da schüttelt man doch hochfrequent sein weises Haupt: Effizienz. Wochenpläne. Zielsetzungen. Mindestübungsdauer. Zwingend erforderliche Theoriekenntnisse. Brennende Leidenschaft. Große Kunst.

Für einen Anfänger? Ernsthaft? Wollt ihr wirklich auch noch ein nicht-kompetetives Hobby dem allgemeinen galoppierenden Selbstoptimierungswahn unterwerfen? Hab ihr davon im Job nicht genug? Oder seid ihr so notgeil darauf, den permanenten beruflichen Druck auch noch auf den privaten Bereich auszuweiten?

Wer - wie ich - mit mehr als vierzig Lenzen das Gitarrenspiel erlernen will, tut das in der Regel als Ausgleich zum Job und anderen Verpflichtungen. Und da gilt: die Freude an der Musik, am Instrument, die Freude über klein(st)e Erfolgserlebnisse sind das allerwichtigste!
Und da ist es schietegal, ob man Alle meine Entchen, House of the Rising Sun, Vivaldi-Gitarrenkonzerte oder High-Speed-Metalsolos spielt!

Und ja, es kann mühsam und frustrierend sein, als Anfänger den F-Dur-Bareegriff endlich schmerz-, krampffrei und sauber erklingen zu lassen. Da möchte man den Kram schon mal in die Ecke pfeffern. Dafür muss man sich nicht mal schämen.
Das ist Teil des Lernvorgangs. Und der dauert im Alter - wenn man nicht auf einen Erfahrungsschatz bauen kann - nun mal länger als mit acht bis achtzehn Jahren.
Vor allem, weil ab dem mittleren Alter Zeit und/oder Energie - letztere zumindest ohne die Zufuhr illegaler oder verschreibungspflichtiger Substanzen - für viele rar gesät sind.

Ging - und geht noch immer - auch mir so. Aber ich bin mit Hilfe eines geduldigen Lehrers, den ich wöchentlich heimsuche, drangeblieben.
Weil es trotz allem Spaß und Freude bereitet. Weil man eben merkt, dass man da was nur für sich, die eigene Seelenhygiene, und - wenn man Spaß dran hat - auch für die netten Mädels und Jungs aus der (Rentner-)Band tut. Weil man langsam eben doch Fortschritte erzielt. Und das tut wiederum einfach gut!

Für mich ist - so platt und abgedroschen das klingt - der Weg das Ziel. Und dabei ist das Alter zum Glück kein Kriterium.

Jeder, der ein Instrument erlernen will, erschließt sich damit eine neue Welt. Wie und wie weit er in diese vordringt, ist dem Musizierenden selbst überlassen.
(Be-)Wertungen durch Dritte erübrigen sich da. Sie dienen allenfalls dem Wertenden als Möglichkeit, das eigene Ego zu überhöhen.


TL;DR: ohne Spass und Freude geht an der Gitarre gar nichts. Beides kann man nicht erzwingen. Ohne eine gewisse Frustrationstoleranz und Disziplin geht es aber auch nicht.
Das allerwichtigste aber bleibt: das Musizieren sollte Freude bereiten. Und diese Freude ist höchst individuell!
 
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.... ohne Spass und Freude geht an der Gitarre gar nichts. Beides kann man nicht erzwingen. Ohne eine gewisse Frustrationstoleranz und Disziplin geht es aber auch nicht.
Das allerwichtigste aber bleibt: das Musizieren sollte Freude bereiten. Und diese Freude ist höchst individuell!
... mit wenigen Worten alles auf den Punkt gebracht ...
 
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Ich verstehe echt nicht, warum sich Mr Blue und scheinbar auch noch andere angegriffen und bewertet fühlen. Ich kann ja nur für mich sprechen, hab es bei den anderen Kollegen aber auch so verstanden: Es wurde nichts bewertet, verurteilt oder herablassend geschrieben. Es wurde konstruktiv darauf hingewiesen, was nötig ist, um ein wirklich guter Gitarrist und Musiker zu werden. Dass nicht jeder diesen Anspruch hat und es eben nur als ein kleines Hobby hat, ist völlig legitim. Und das wurde hier an keiner Stelle anders formuliert. Das habe ich gemeint, geschrieben und so liest es sich auch.
Es war tatsächlich an Leute gerichtet, die hohe Ambitionen haben und gefrustet sind, weil sie ja irgendwie nicht weiterkommen...
 
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+1

Hier werden keine ausschliesslich selig machenden Vorschriften erstellt, sondern Angebote für unterschiedliche angestrebte Levels formuliert.

Auch wenn es die Masse Lagerfeuergitarristen suggeriert: Die Gitarre ist kein einfaches Instrument, sondern ein sehr komplexes und es dauert lange, sie wirklich zum Klingen zu bringen. Insofern zielen die möglichen Übungen auf unterschiedliche Aspekte des Spielens ab. So kann jeder seinen Fokus selbst bestimmen und damit auch seine persönliche Intensität der Beschäftigung mit dem Instrument.
 
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um auf den Ursprungsbeitrag zu antworten: Es ist nie zu spät!:)
 
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Ich verstehe echt nicht, warum

Es war tatsächlich an Leute gerichtet, die hohe Ambitionen haben und gefrustet sind, weil sie ja irgendwie nicht weiterkommen...

Wir sind im Einsteigerbereich !! Leute mit hohen Ambitionen und Antworten an sie sind da nur eines: Off topic !!
 
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Nebenbei bemerkt: Ich bin technisch echt keine Kerze und könnte Sachen von zb. Satriani oder Van Halen überhaupt nicht spielen. Aber diesen Anspruch hatte ich auch nie, weil mir sowas gar nicht gut gefällt. In der Regel berühren mich Songs und weniger die technischen Meisterleistungen. Und ja, ich liebe Songs mit wenigen Akkorden. Whole lotta love hat sogar nur einen Einzigen. Allerdings ist der auch "gut gespielt" und zeugt von hoher Kreativität und Musikalität. Und das ist dann vielleicht am Ende für den Ein oder Anderen tatsächlich die niederschmetternde Wahrheit. Kreativität kann man nicht lernen
@Dr Dulle ja, da hast du völlig recht. Ist eigentlich OT und daher unangebracht. Ich hab auch nur geschrieben, weil die Diskussion schon seitenlang in eine allgemeinere Richtung ging
 
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Da muß ich widersprechen: Kreativität kann man lernen aber nur wenn man tiefer in das Thema einsteigt und seine Kenntnisse
erweitert,
 
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Ok! Wenn du das sagst...in 35 Jahren habe ich das nicht erlebt
 
Ich übe täglich, nach dem Frühstück. Gehe aber sonst eher unstrukturiert vor.
Ich ziehe mir nur noch Stücke/Songs rein, worauf ich auch richtig bock habe, diese zu spielen.
(dann fällt mir das üben auch eigentlich nie schwer.)
Wenn mein "Können" mal nicht ausreicht, lege ich das Stück/den Song auch mal eine Weile wieder bei Seite und übe halt vorübergehend was anderes.
Meist geht es dann auch nach einer Weile doch wieder ein bisschen besser/weiter.

Ganz wichtig m.M.n., immer zu einem Drumtrack oder einer Aufnahme (also quasi mit Metronom) üben.
Ich nutze auch noch Groovebox und Synthesizer, damit baue ich mir auch eigene Beats, dass macht Spaß und trainiert die Rhythmik zugleich ungemein.

Gruß
SlapBummPop
 
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Moin in die Runde!

Spannendes Thema, da möchte ich gerne ein bißchen Senf dazu tun.

Als erstes mein Motto: "Man lernt ein Instrument zu spielen, indem man das Instrument spielt."

Nun ein paar "Kapitel". Der praktischste Hinweis als erstes:

Üben:

Mir hat es sehr viel gebracht, meine Instrumente griff- bzw. spielbereit unterzubringen, auch wenn ich dann vielleicht einmal mehr abstauben muss. Seitdem mache ich immer mal wieder ein paar Minuten nebenher etwas, und wenn ich mir die Ukulele greife und mal 5 min das neulich auswendig gelernte Blues-Muster rekapituliere. Falls das morgens passiert, bleibt es dann natürlich bei ein paar Minuten, abends kann es sich auswachsen ;)

Eine ganz wichtige Sache: 3 x 10 min üben bringt mehr als 30 min am Stück! In der Zwischenzeit arbeitet der Kopf, und man macht mehr Fortschritte. Ich spiele auch Kirchenorgel (mit 47 Jahren angefangen), und leider neigen viele Liturgen dazu, einem die Lieder für Sonntag erst ziemlich spät mitzuteilen, Donnerstag ist oft das früheste. Im schlimmsten Fall muss man 5 Lieder spielen, die man noch nicht kennt. In so einem Fall mache ich viele kleine Übungseinheiten, z. B. morgens, mittags, abends.

Bei der Gitarre und ähnlichen Instrumenten gibt es natürlich eine Ausnahme: als absoluter Anfänger muss man erst einmal sehr regelmäßig üben, bis die Hornhaut da ist, das kann auch mal ziemlich wehtun o_O aber auch hier gilt: ein paar Minuten täglich sind durchaus ausreichend, das täglich ist in diesem Fall wichtig.

Spielen in einer Band:

Wenn man sich für viele Musikstile interessiert, findet man oft Möglichkeiten, an die man nicht so denkt. Ich spiele z. B. Akkordeon :m_akk:beim Shanty-Chor, und da ist Alter überhaupt kein Hinderungsgrund, ganz im Gegenteil, viele finden erst spät die Zeit dafür. Wir haben eine coole Band aus 4 Akkordeons, 2 Gitarren, Bass und Schlagzeug. 2 Akkordeonspielys und der Bassist sind 70-80 Jahre alt. Die Schlagzeugerin ist jetzt zu uns gestoßen, weil sie jetzt in der Rente mal Zeit für so was regelmäßiges hat (spielt allerdings schon ihr Leben lang). Da wir nur einen Bassisten haben, habe ich letztes Jahr mit Bass begonnen, um ihn ggf. mal vertreten zu können. :m_elvis:

Mein musikalischer Lebenslauf:

Nicht klassisch, nicht erstklassig ... deshalb nenne ich mich Dilettantin, ich spiele aus Spaß an der Freude. Ich weiß, dass ich einiges technisch gesehen nicht erreichen kann, aber ich weiß auch, dass ich ein paar Sachen so mache wie kaum jemand anderes, was eben aus meiner persönlichen Geschichte resultiert, z. B. spiele ich ab und zu Wiener Walzer oder Santiano auf der Kirchenorgel.

Von der Vorschule bis zur 4. Klasse musste ich Blockflöte lernen (meine Mutter hat mir nichts anderes erlaubt) .... ich weiß, es kann auch ein schönes Instrument sein, aber ich würde sie nie wieder anfassen wollen ... grusel. Was hat es mir gebracht? Das wichtigste: ich habe Noten gelesen, bevor ich Buchstaben konnte. Und eine gewisse Fingerfertigkeit.

Zu Hause habe ich kaum Musik kennengelernt, es war immer stumm um mich herum. Als John Lennon 1980 starb und wir Beatles in der Schule im Musikunterricht durchnahmen, was das wie ein Erweckungserlebnis. :juhuu: Daher wollte ich natürlich E-Gitarre lernen. Ich bekam eine Kaufhaus-Gitarre und einen VHS-Kurs. Da diese Gitarre schon im dritten Bund nicht mehr bundrein war und sich nicht richtig stimmen ließ, gab es dann eine Ostertag-Konzertgitarre, nach dem VHS-Kurs dann Musikschule für klassische Gitarre 🥱 da ich den Unterricht mit einer deutlich langsameren Freundin gemeinsam machte, kam ich erst voran, als sie aufhörte. Und dann gab´s endlich mal was tolles: spanische Gitarre! Olé! Leider hörte mein Lehrer kurz danach auf, der neue konnte wieder nur Klassik, und ich hatte die Nase gestrichen voll ... das war´s dann erst mal mit Gitarre, da war ich wohl so 15 Jahre alt.

Mit 18 Jahren entdeckte ich das Akkordeon, fand einen tollen Lehrer und ein tolles Akkordeon, und stieß mit 26 Jahren zum Shanty-Chor, wo ich dann 10 Jahre blieb und dann aus Zeitgründen erst einmal aufhörte. Das war 2005. Letztes Jahr habe ich wieder angefangen, weil die Sehnsucht doch groß war, es war genau richtig und hat mir einen totalen Kick gebracht.

Zwischen 2005 und 2021 habe ich mit dem Akkordeon eher wenig gemacht, drei Theater-Projekte z. B. Die Gitarre lockte ein wenig, ich fing ein Western-Buch an und tauschte die Ostertag gegen eine einfache Epiphone Westerngitarre. Da merkte ich dann erst, wie bescheiden die Ostertag zu spielen war, viele Schwierigkeiten beim Greifen hingen an dieser Gitarre und waren mit einem Mal wie weggeblasen! Mit dem Buch habe ich überhaupt erst mit Plektrum spielen gelernt, aber es reichte noch nicht, um den Knoten platzen zu lassen.

Dafür habe ich 2016 die Kirchenorgel entdeckt und mir das meiste selbst beigebracht. Dank einer elektronischen Kirchenorgel zu Hause habe ich mir mit 6 Monaten Übungszeit die Toccata d-moll von Bach beigebracht, was so ein Traum von mir war :m_key:. Auswendig übrigens, eine Freundin, die Klavierlehrerin ist, sagte: Große Stücke spielt man am besten auswendig. Das hat etwas für sich, man steigt ganz anders ein, man kann es sich nicht merken, wenn man nicht die Struktur des Stückes durchschaut. Nur mal so eine kleine Anregung 🤓

Es gibt in der Toccata beispielsweise eine "prestissimo"-Stelle, die ist echt übel. Aber ich habe mir gedacht, "prestissimo" heißt ja nicht "irrsinnig schnell", sondern "schnellstmöglich", also mein persönliches schnellstmöglich. Im Laufe der Zeit wurde es immer schneller, und ich habe von Anfang an die Anweisung eingehalten ☺️

Letztes Jahr ist dann der Knoten richtig geplatzt, meine Freundin brachte mich auf die Ukulele (nachdem sie mit Gitarre nicht klar kam, ist sie jetzt mit Ukulele mega-glücklich), der Shanty-Chor brachte mich auf den Bass, dann kam ich natürlich wieder auf die Gitarre als verbindendes Element, habe den Fingerfux als Video-Lehrer entdeckt und den Travis-Picking-Kurs gebucht. Natürlich kam dann auch die GAS-Attacke, mittlerweile sind es 4 Gitarren, 2 Bässe und 6 Ukulelen 🤪😬

Kurz und gut: ich bin jetzt 53 Jahre alt, und noch nie hat mir Musik so viel Spaß gemacht wie jetzt ... ich bin auch an einem Punkt, wo das Sammelsurium diverser einzelner Kenntnisse sich allmählich zu einem größeren Ganzen formt und ein Instrument das nächste inspiriert.

Ich kann nur raten: wer Bock auf Musik und Instrument hat, einfach machen, nicht hinterfragen, ob man zu alt oder zu unbegabt ist. Ohne Vorkenntnisse halte ich zumindest ein paar Lektionen Live-Unterricht für sehr empfehlenswert, um sich keine Anfängerfehler anzugewöhnen. Und wenn man denkt, irgendwie ist so eine Gitarre doch ziemlich groß und hat mehr Saiten als man Finger hat: da kann ich die Ukulele sehr empfehlen! :m_git_a:
 
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Leute mit hohen Ambitionen und Antworten an sie sind da nur eines: Off topic !!
Darüber kann man geteilter Meinung sein. Zu den Dingen, die mich am meisten voran gebracht haben gehören Übungen die aus musikalischer Perspektive irrelevant und langweilig waren, die aber die Maschine konfiguriert haben: Hirn, rechte und linke Hand miteinander synchronisiert haben. Und eben das ist ein Aspekt, der komplett losgelöst von Musikalität, Vorwissen, Skills und theoretischen Kenntnissen betrachtet werden kann.
 
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Eine Kleinigkeit ist mir noch eingefallen, die mir für das Selbstlernen extrem nützlich ist:

Ich nehme mich ab und zu mit der Video-Kamera oder dem Smartphone auf, dann kann ich hören, ob ich mich so anhöre, wie ich es mir vorgestellt habe, oder auch mal im Rhythmus mitgehen und feststellen, wo es an Rhythmus mangelt u.ä.
 

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