Hier jetzt mal pure Gitarrenrockmusik von Y&T
Der Teufel zwischen der Profidarbietung und dem Cover steckt halt immer im Detail. Was mir im Vergleich zum Original (live) spontan aufgefallen ist (abgesehen von der recht cleveren Bildmontage ...):
- Das Gitarrenvoicing im Intro (und dessen späteren Wiederholungen) stimmt nicht. Im O-Ton bleibt das D auch im C-Akkord liegen und bildet eine spannungsfördernde None. In eurem Beispiel erklingt profan C...C. Das klaut schon mal Farbe und Spannung.
- Die doppelte Bassdrum auf der 1 (Sechzehntel) gleich von Beginn an ist aus zweierlei Gründen tödlich: 1: Wird eine ruhiger Aufbau verhindert und 2. ist damit das Pulver schon komplett verschossen, wenn es später etwas lebendiger werden soll. Songs leben von Steigerung und VAriation. Das spielt sich oft genug in solchen scheinbar unscheinbaren Details ab. Wenn mit den ersten 16 Takten schon alles rausgeblasen wird, was soll dann noch kommen?
- Das Gitarrensolo ist schon der O-Live-VErsion nicht unbedingt sauber gespielt. Ist im Cover in Sachen Aufbau immerhin gut nachvollzogen , aber auch hier sind es die Details: Bendings unsauber (Zieltöne werden nicht getroffen). Und in den schnellen Passagen: Unklarheit darüber, wieviele Töne überhaupt untergebracht werden sollen. Dies dann leider auch am Ende des Solos: Der letzte Zielton kommt deutlich zu spät und zerhaut den Ausstieg hörbar und damit auch den Einstieg in den folgenden Part.
- Der Bass darf im Laufe des Stücks auch mal den einen oder anderen Zwischenton einfügen, sonst bleibt es zu statisch.
Man kann vom Covern eigentlich gut lernen, wenn man genau hinhört. Leider ist es oft so, dass Coverbands nach kurzer Zeit langweilig klingen, weil sie damit beschäftigt und zufrieden sind, alles "richtig" zu spielen, darüber aber vergessen, den Spannungsaufbau der Stücke nachvollziehen. Und der steckt in vielen Details.