"Nervös" bedeutet einfach nur, dass meine Finger anfangern zu zucken und etwas dazu schreiben möchten.
Glaub' mir: jahrelanges Sehen und Hören (müssen) der ZDF - Hitparade in meiner Kindheit prägt natürlich! Dieses stumpfsinnige (meistens auch noch falsche) Mitklatschen, das insbesondere in Deutschland auftritt, egal um was es sich handelt, ist natürlich Beweis für Deine These! (Ich erinnere mich mit Schrecken an ein Konzert mit den Dubliners, das ich meiner damaligen Freundlin zuliebe besuchen musste. Obwohl ich damals absolut nicht auf irische Musik stand -die habe ich erst später mit den Pogues schätzen gelernt-, hätte ich gern ab und zu 'mal etwas gehört! Das war aber nicht möglich, weil bei jedem Song nach gefühlten 2,5 Sekunden dieses Mitklatschen einsetzte!!)
Aber ich denke, über dieses Stadium der "Blues - Erkennung" sollten wir hier eigentlich allgemein - und bei Azriels Stück speziell - hinaus sein.
Vielleicht hast Du ja ein paar Seiten zuvor meine Einlassung betreffend die Backing - Tracks gelesen. Dann weisst Du ja, dass ich diese Grundlagen für äußerst wichtig halte und dazu rate, sich neben den solistischen Eskapaden zu YouTube - Tracks auch 'mal damit zu beschäftigen! Aber auch dazu habe ich eben einen wie auch zum Solospiel einen anderen Zugang!
Wenngleich ich auch definitiv nicht der Musik - Theoretiker bin (manchmal wäre ich es gerne), kann ich aber doch behaupten, das "der Blues" rein musiklaisch gesehen tonal und rythmisch eigentlich keine großen Geheimnisse birgt. Ich glaube nach wie vor, dass man das alles nur durch intensives Spiel verinnerlichen kann. So habe ich es gemacht, weil mir der andere Weg zu trocken und akademisch war. Und ich glaube eben auch - das habe ich auch schon öfter geschrieben -, dass es im Blues weniger darauf ankommt, was man spielt, sondern eher wie man es spielt! Die "richtigen" Töne zu finden oder, was natürlich noch besser ist, zu kennen, ist, finde ich, nicht so schwer. Das geht ziemlich schnell! Aber mit diesem Repertoire wirklich Blues zu vermitteln, bedeutet die wahre Schwierigkeit! Dazu muss man an seiner Ausdrucksfähigkeit arbeiten. Und dazu gehören dann eben so DInge wie Bendings, Vibrato,Legatospiel usw.usw. .
Und so erklären sich dann letztlich auch meine sich stets wiederholten Tipps in diesem Thread zusammenfassend: mit wenig Tönen auskommen und daraus was - nach Möglichkeit das Beste - machen!
Das ist
mein Zugang, natürlich gibt es auch andere, die genauso richtig für andere sind!