Hallo Leute, ich habe da mal eine Frage bzgl. der Vergleichbarkeit des Amp1 ME mit den "Originalen". Bei Thomas Blug sieht es so aus, als könne er binnen weniger Sekunden den Sound so tweaken, dass man (natürlich über YouTube) nicht mehr in der Lage ist, den Amp1 von einem "echten" (Marshall-)Röhrenamp zu unterscheiden.
Ich habe mit einem Kumpel zusammen einmal den Vergleich gewagt. Ich habe einen JCM 800 2204 von 1985 und er einen JTM45 Reissue. Wir haben den Amp1 und jeweils die beiden Topteile an die Stereoeingänge einer 4x12 1960a gehängt und mittels einer A/B-Box versucht, die Sounds der Marshall-Topteile mit dem Amp1 nachzubilden. Und, oh Wunder: es hat geklappt. Beide Amps ließen sich so gut nachempfinden, dass die wenigen Unterschiede in Zerrstruktur, Höhenabbildung praktisch unerheblich bzw. Geschmackssache waren.
Ein deutlicher Unterschied ist mir aber aufgefallen. Die Topteile haben bei gleicher Lautstärke erheblich mehr Druck im Bassbereich entwickelt. Der Amp1 hörte sich eher FOH-ready an. Es fehlten ungefähr die Frequenzen, die vermutlich in einem größeren Bandsetup ohnehin dem Lowcut/EQ des Mischers zum Opfer fallen würden. Andererseits empfinde ich dies schon als Nachteil, denn manchmal, gerade wenn man in Richtung Hard Rock-/Heavy-Anwendungen schielt, können auch diese Frequenzen mal fehlen. Und wir haben ja nicht mit einem Mesa Rectifier verglichen, sondern u. a. mit einem JTM45. Der Amp1 bringt einfach, obwohl mehr Gainreserven und auch ausreichend Tightness, weniger "Pfund" auf die Waage.
Mich würde interessieren, ob ihr die gleichen Erfahrungen gemacht habt und ob euch das in der Praxis stört.