Meine ersten Eindrücke zum Amp 1 Mercury Edition.
- Warum habe ich mir einen Amp 1 gekauft?
Naja, es ist ja nicht nur der Amp 1 ME, sondern ein TwinCab, die Remote 1, BluGuitar Lautsprecherkabel ein Cordialgitarrenkabel und eine BluBox VSC auf dem Bestellschein gewesen. Erstmal hatte ich die monetären Möglichkeiten. Zweitens wollte ich eine gutklingende und zugleich dekorativ unauffällige Verstärkerlösung für den Fall, dass ich nicht Helix am Kopfhörer haben will. Natürlich hätte es sicherlich ein Nano- oder FatCab getan. Aber 1x12 ist nicht meine Welt, von guten Dingen braucht es manchmal zwei, also zwei Lautsprecher und damit das TwinCab als Lautsprecherlösung.
Das ganz große Besteck (auch hinsichtlich Abmessungen) wurde im Zuge eines berufsbedingten Umzugs zu den Schwiegereltern ausgelagert [nämlich ein im Jahr 1983 unter der Sonne Kaliforniens bei acoustic Amplification gebautes Vollröhrentop G100T, eine 4x12 Box von Hughes & Kettner und ein Line 6/Bogner DT 50 212 Kombo (und das POD HD500X)], vor Ort verblieb mein Helix.
Amp 1 hatte ich schon die ganze Zeit im Auge gehabt, weil Thomas Blug neue Wege betritt, Lautsprecher in zweckoptimierten Kisten entwickelt hat. Und das alles, um miniaturisiert bestmöglichen Klang zu realisieren. Über die BluBox verliere ich hier keine weiteren Worte, außer: Warum zur Hölle muss ich mir noch ein eigenes Netzteil dazu kaufen? Warum kann es nicht Bestandteil der Ware sein?
Bestellt habe ich, wie man sieht, bei Thomann. Herr Garcia aus der Gitarrenabteilung hat sehr gut und schnell beraten, Frau Weninger kümmerte sich um die Abwicklung. Am 01.08.2019 bestellt, am 03.08.2019 hatte ich mittags durch DHL ausgeliefert zwei Pakete bekommen.
Ein ganzes dickes Lob an Thomann!
Unboxing am 03.08.2019:
Das Bild kennt man ja schon...
Los geht´s. Mr. 513 packt aus.
Alles freigelegt: Amp 1 Mercury Editon, BluBox und Cordialkabel (600 cm) (die drei Artikel gab es als Bundle), zwei Lautsprecherkabel von BluGuitar (jeweils 567 cm lang) und die Remote 1.
Nun das TwinCab:
Das TwinCab war übrigens in zwei TwinCab Kartons verpackt. Also TwinCab in TwinBox. Weiter geht´s mit dem Unboxing der Box.
Die Schutzhülle macht einen sehr robusten Eindruck:
Ein paar Bilder zur Remote 1:
Das alles befindet sich in der Kiste vom Amp 1:
BluBox VSC:
Praxis Teil 1: Ein Bild mit dem Amp 1, der Remote 1 und dem TwinCab.
Praxis Teil 2: Einbindung des Helix mittels 4-Kabel-Methode. Behilflich war mir folgendes Bild von
https://line6.com/support/topic/30295-4-cable-methodfx-loop/
So sieht das bei mir aus:
Hier der Kabelsalat am Amp 1,
dort am Helix.
Und zum Schluss ein Bild mit der liegenden Box.
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Praxis Teil 3: Meine Eindrücke
Hatte ich im Vorfeld besonders über YouTube das ein oder andere Werbevideo gesehen wie Thomas Blug mehrmals bei Olli bei Session, Thomas Blug trifft den The Captain bei den Andertons, EytschPi42 tritt mit seinen Lieblingsamps gegen den Amp 1 an und nicht zu vergessen hack_mecks konspirative Zusammenführung von Thomas Blug mit Gerd Vogel in Wiesbaden, war ich sehr gespannt, wie es zuhause klingt.
Aufstellung des TwinCab: Mir persönlich gefällt der Klang besser, wenn sie hochkant steht. Grundsätzlich sollen damit die Mitten im Vordergrund stehen. Wird sie horizontal positioniert, wären Bässe dominanter.
Ich finde, dass sie vertikal aufgestellt transparenter klingt, aber gleichzeitig Schub hat. Bei konstantgehaltenem EQ fand ich sie in horizontaler Lage "muffiger", aber nicht basslastiger.
Gehen wir auf die Rückseite der Box. Sie hat drei Eingänge. 1x 16 Ohm für Monobetrieb, 2x 8 Ohm für Stereobetrieb. Nun ein Blick auf die Rückseite des Amp 1. Dieser hat zwei Ausgänge: 1x 16 Ohm und 1x 8 Ohm. Die Verbindung zwischen Verstärker und Box für Monobetrieb ist der 16 Ohm Kanal. Das Handbuch weist den Amp 1 als reinen Monoamp aus. Schade, dass er nicht zwei Ausgänge hat.
Meine eingestaubten Kenntnisse über Bauphysik (Schallschutz) sagen mir, dass - wenn zu einer Schallquelle eine gleichlaute dazu kommt, die Lautstärke um 3 dB ansteigt, der Höreindruck das Geräusch jedoch doppelt so laut wahrnimmt. Könnte man dann nicht mit zwei 8 Ohm Ausgängen am Amp 1 Vorteile herausholen, weil ich den Amp dann leiser einstellen könnte bei gleicher wahrgenommener Lautstärke im Vergleich zum Monobetrieb?
Da ich - verwöhnt durch Line 6 - nie wieder Pedalboards will, muss die Modulation dann durch den Helix sichergestellt werden. Für mich war Neuland eine solche Verbindung aufzubauen. HD500/500X und Helix kann ich ganz einfach - im Produktportfolio des Herstellers verbleibend - über ein L6 Kabel mit einem Amp verbinden. L6 funktioniert mit Amp 1 nicht. Da kommt die 4-Kabelmethode zur Anwendung.
Die Strippen sind leicht gezogen. Im Helix muss im Preset nur ein Send/Return-Symbol eingefügt werden.
Das Symbol ist für mich - im Vergleich zum Kopfhörerbetrieb des Helix - ein Platzhalter für die Amp-Cab-Gruppe (oder einen Amp/Preamp). Davor positioniere ich für gewöhnlich Wah/Volume, Kompressor, Flanger, Chorus, OD usw. danach kommen Reverb und Delay.
Wenn ich Helix mit Amp 1 betreibe, will ich die Klangmöglichkeiten des Verstärkers in vollen Zügen nutzen. Aus dem Grund kaufte ich mir die Remote 1 dazu, weil diese ermöglicht, alle vier Grundsounds (1x Clean, OD Vintage, OD Classic, OD Modern) des Amp 1 per Fußbefehl abzurufen.
Ein Blick in das Handbuch der Remote 1 führt mir vor Augen, dass damit das Potential der Fußleiste nur unzureichend genutzt wird.
Was ich noch nicht durchdrungen habe, ist die drei OD Kanäle nicht beinahe gleichklingend zu haben, wenn ich sie über die über die Remote abrufe.
Beim Spielen und Tweaken nur über den Amp 1 regelt der Drehschalter, welches OD Voicing am Start ist. Über Overdrive Gain und Master regelt man den Rest.
Die Custom Controls haben wahrnehmbaren Einfluss. Zum Justieren nutze ich einen Schlitzschraubendreher, nicht einen Fingernagel.
Sehr gut hat mir im Vintagekanal der Klang meiner Singlecoils meiner 513 gefallen.
Mängel habe ich bisher nicht festgestellt. Ich muss nur in Klausur gehen, wie ich am besten deutlich unterschiedliche OD Voicings über die Remote hinkriege.