Kasper666
Registrierter Benutzer
Hey Leute, ich frag mich gerade warum die Meinungen gerade bei den beiden Amps so extrem auseinander gehen.
Sie klingen halt sehr unterschiedlich - das polarisiert, abhängig von den eigenen Vorlieben.
Man könnte ja manchmal meinen, wer den einen Verstärker hat muss den anderen zwangsläufig hassen.
Amüsiert mich ebenfalls. Ist ein wenig so, wie wenn sich ein Golf- und ein Astra-Fahrer streiten, wer von beiden das exklusivere Auto fährt ;-)
Aber im Ernst: Beides gute Amps und sicher nicht ganz umsonst so weit verbreitet. Mir selbst lag der 5150 immer näher, hab' den 13 Jahre gespielt ...
Ich bin ganz klar Fan von dem 6505 (wenn man den mit dem Powerball vergleich zumindest): Aber zuerst muss ich (leider?) auch psywaltz zustimmen, die Kisten sind verarbeitet wie der letzte Schrott, rauschen extrem und der Clean Kanal ist so ziemlich für den Müll
... und muss hier mal eine Lanze für den Amp brechen:
Als ich meinen 5150 1993 kaufte, kostete er 2100,- DM, heute liegt er als baugleicher 6505 unter 1200,- EUR. Ein Dual Rectifier kostete damals 2.600,- DM, der kostet heute 2.600,- EUR. Der Peavey IST also in der Tat ein preisgünstiger Amp, absolut gesehen und auch im Vergleich zu Konkurrenzmodellen. Ich finde, 1200,- sind nicht zu viel für den Gegenwert eines (High-Gain-)Sounds, der immerhin Maßstäbe gesetzt hat.
Bezüglich des miesen Clean-Sound ist zu beachten: Der Amp wurde damals als Signature-Modell nach den Wünschen Van Halens gebaut und der legte seinerzeit eben kein Wert auf einen besseren Clean-Kanal mit eigener Klangregelung.
Man muss bei der Bewertung des Amps auch ein wenig den zeitlichen Kontext betrachten: Als der 5150 im Jahre 1992 rauskam, war er schlicht revolutionär: Der erste Amp (zusammen mit dem Recti), der überhaupt ab Werk genug Gain für "modernen" Metal mitbrachte. Dafür waren 2.100,- DM eher günstig, der Rectifier war deutlich teurer - und lange nicht lieferbar. Ein Soldano SLO 100 - DER Urvater ALLER modernen High-Gain, kostete damals gar 8.000,- DM ...
Der Peavey war und ist tatsächlich eine "pragmatisch" zusammengekloppte Kiste, der Sound ist aber nunmal "amtlich". Und kaputt gehen tun die Kisten auch nie. Was tatsächlich verwundern kann, haha.
Natürlich gibt es Amps, die einen derartigen Sound in noch besserer Qualität abliefern (noch "punchiger" und ohne diese Nebengeräusche) und die aufwändiger gebaut sind - Die gibt's aber nicht für 1.200,- ... Bitte mal die Kirche im Dorf lassen: Zum Preis eines Golf kann ich nicht S-Klasse-Verarbeitung erwarten.
Was mich hier noch zum grübeln bringt ist, dass einige User schreiben, dass der Engl ein "matschender" Amp ist. Ich dachte bisher, dass Engl im generellen sehr "ehrliche" Amps baut, sprich das man selbst bei hoher Verzerrung jeden Fehler raushört. Bin ich da nun falschen Informationen auf den Leim gegangen?
Was ist denn "der" Engl? Ich persönlich mag die Engl Amps lieber, die "marshall-mäßiger" gevoiced sind wie den Savage und den Blackmore und finde diese in der Tat durchsetzungsfreudiger als die "-Balls". Ich finde letztere für "meinen" Sound auch etwas "einstellungskritisch", mir persönlich komprimieren sie in der Tat etwas zu sehr. Ich würde untern den Engl-Amps daher den Savage oder Blackmore vorziehen (oder eben den 6505 - zur Erinnerung: "Pate" bei der Entwicklung des 5150 war Eddies getunter Plexi-Marshall ...).
Das ist aber eine Sache des persönlichen Empfindens und ich kenne (leider ...!?) genug Gitarristen, die auch mit Amps geil klingen, die ich persönlich überhaupt nicht mag, haha.