ausserdem nervt's mich live auch tierisch, dass du noch so lange sound-/linecheck machen kannst und dem mischer 3mio mal verklickern kannst, du möchtest DICH auf dem monitor lauter und nich so viel vom anderen gitarristen... trotzdem hatte ich bis jetzt selten optimalen monitorsound. da berühigt es ungemein, den anderen kasten im rücken oder an der seite zu haben
... man darf auch nicht vergessen, das in den meisten clubs auch nich gerade die besten monitorboxen rumschweben...
... wenn man als Gitarrist denn überhaupt einen eigenen Monitor hat ;-)
Da stimme ich voll zu, in den Situationen ist die 4x12 einfach die "Soundversicherung", die mir gewährleistet, dass ich mich in passender Lautstärke zum Schlagzeug höre und sauber spielen kann - zur Not eben auch ohne Monitorsound.
Solange man (noch) nicht "professionell" unterwegs ist, immer eine ordentliche PA + Monitorsystem zur Verfügung hat und idealerweise einen eigenen Soundmann dabei, kämpft man immer mit Kompromissen.
Ich finde: Als Band will man den Zuschauern eine ordentliche Show liefern. Die absolute Basis dafür ist
sauberes Zusammenspiel. Das geht
nur, wenn man sich "akustische Rahmenbedingungen" schafft, in denen das möglich ist. Da sollte man auch mal "egoistisch" sein und den Amp weiteraufdrehen, wenn es nicht anders geht, sprich, keine Zeit für den Monitorcheck da ist. Oder kein Monitor.
also auf kleineren bühnen, versuche ich sowieso immer die box seitlich zu publikum zu stellen (meist isses sowieso schon so arrangiert).
Das ist ein gutes Setup, wenn zu wenig Monitore da sind.
Aber auch wenn die 4x12 gerade ins Publikum abstrahlen:
Solange der Amp in einem ausgewogenen Verhältnis zu den Drums bleibt (was dann ja ziemlich genau Proberaumbedingungen entspricht!), kommt von der Bühne auch
nicht mehr Gitarrensound "an der PA vorbei" ins Publikum
als von den Drums, die ja auch schon ohne Abnahme einen gewissen Pegel verursachen!!!
Man kommt schnell über die Schwelle, ander die 4*12er die Frontanlage übertont und dann kickt euch der Techniker wo anders hin
... deswegen halte ich diese Aussage hauptsächlich für "Mythenbildung" der ach so gequälten Soundleute ;-)
Ich weiß ja nicht wie das bei euch Metallern so ist, aber im Rock Bereich sind die da sehr empfindlich
Man sollte als Mixer eben idealerweise in dem Genre bewandert sein, dass man da abmischt ... Im Metal spielen die Gitarren nunmal eine extrem wichtige Rolle, sie leisten dort durchgehend und pausenlos Rhythmusarbeit. In anderen Genres sind die Gitarrenarrangements in der Regel "luftiger", die Gitarre hat auch mal Pause, setzt Einzelnoten, ausklingende Akkorde, Voicings usw. während für den Rhythmusteppich vor allem Drums und Bass zuständig sind. Im Metal ist das eben anders. Die meisten Metaldrummer spielen z.B. nach der Rhythmusgitarre, nicht dem Bass. Unser Drummer hat den Bass z.B. gar nicht auf dem Monitor ;-) Für Funk- und Rock-Drummer sicher undenkbar.
Tatsächlich erlebe ich es total oft, dass auf Underground-Metalkonzerten die Gitarren
viel zu leise gemischt werden, während die Stimme überdimensional laut gezogen wird - genau so funktioniert es vielleicht für Pop und "zahmere" Rockvarianten, nicht jedoch für einen "amtlichen" Metal-Sound.
Letztlich sind Mischer durchaus keine neutrale, objektive Instanz! Ein fremder Mischer weiß nunmal nicht, wie die jeweilige Band eigentlich klingen will. Wenn er dann einfach so mischt, wie es ihm gefällt, kann er natürlich mal daneben greifen, das liegt in der Natur der Sache.
Ein Mischer, der im jeweiligen Genre fit ist, sollte den Sound natürlich ganz gut treffen. Aber wie gesagt: Im Metal gibt's da schon ein paar Besonderheiten, manche haben das im Griff, andere nicht.