Amp-Bauteile und ihre Lebenserwartung

Beides bedeutet allerdings auch, dass auch früher und trotz Garantie, Röhren ausgefallen sind :)...

Aber selbstverständlich! Die Hersteller garantierten für Gerät und Röhren mit ihren den Geräten beiliegenden Garantiekarten. Fiel danach eine Röhre aus oder war verbraucht / taub, so ging man zum Händler oder Kundendienst, weil man ja eine neue Röhre brauchte.

Zumindest jede mir bekannte Röhrenfaltschachtel deutscher Hersteller hat(te) in ihrem Deckel zum Aufklappen zusätzlich eine Garantielasche zum Abreißen mit dabei oder der Deckel selbst war bereits die Garantiekarte. Hier:

DSC06056.JPG


Hier zwei weitere Faltschachteln. Rechts ist die Beschriftung schon verblichen - in der Schachtel steckt eine EL12N:

DSC06059.JPG


DSC06060.JPG
 
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Wow, das waren noch Zeiten, in denen sogar die Röhren zerlegt wurden, um der Ursache des Ausfalls auf den Grund zu gehen.
In der heutigen Zeit der "Wegwerfprodukte" kaum vorstellbar!

Danke für die tollen Fotos! @Stratspieler
 
Danke @ Stratspieler für die tollen Fotos. Meine alten Schachteln ( :D ) liegen leider irgendwo im Keller verbuddelt, sodass ich diese Bilder nur noch im Kopf aber nicht zum selber ablichten greifbar hatte. Schreib mir doch mal bitte eine PN, in welchem Forum du da schreibst...

Ein Rollbrett auf Kopfsteinpflaster bei noch warmen Amp, ist z.B. Garant für einen Defekt :evil:.
Da gab es so Firmen wie AMPEG, die Röhren schwingend gelagert haben (soweit das mit einem Chassis dieses Gewichts überhaupt möglich ist). Und so Firmen wie Telefunken, die Eingangsröhren (eher aus Mikrofoniegründen) auf Gummi gelagert haben. Oder so MIL - Konstrukte die ordentlich befestigte Röhren hatten, sogar im Betrieb durch die Gegend geschmissen wurden und die das ausgehalten haben. Mit Röhrenfassungen, die direkt ans Chassis geschraubt waren, wie das bei Gitarrenverstärkern so üblich ist.
Das ging schon bei den Wehrmachtsempfängern, aber heute geht es wohl nicht mehr?

Ich weiß auch nicht, was ein "warmer" Amp ist. Wie lange braucht deiner Meinung nach eine Röhre zum Abkühlen? Was definierst du als "kalt"? Und was geht da dann kaputt, wenn die noch "warm" ist?
Ich frage das, weil mir der Effekt nicht bekannt ist. Nur vom Hörensagen - gesehen habe ich so einen Defekt noch nie.

Da wird dann einfach mal Standby hoch und runter und mal am On/Off hoch und runter, oder auch mal beides zusammen bis dann irgendwann etwas hell erleuchtet.

Es gibt Verstärker, denen das einfach egal ist. Wenn ein Gerät wegen so etwas kaputt geht bzw diese Behandlung zu einem Defekt beim Kunden führt, dann wäre die Netzteilschaltung zu überdenken...
Eine Verkürzung der Röhrenlebensdauer ist denkbar, wenn man ihnen im nicht vollständig durchgeheizten Zustand viel Strom abverlangt, aber wären die Hersteller über die Lebensdauer besorgt, dann würden sie die Röhren wohl nicht mit teils abstrus hohen Schirmgitterspannungen betreiben. Ein direkter Defekt innerhalb der ersten 30 Tage durch diese falsche Behandlung? Durch welchen Wirkmechanismus soll das passieren?

Mattias IA Eklundh spielt seinen IRT120H mit einer IRT412 auf 4 Ohm weil er der Meinung ist das es seinem Sound etwas mehr gibt; kann man mit verschiedenen unserer Amps machen wegen massivem Ringtrafo; mach das mal mit anderen Amps wenn diese dafür eigentlich nicht vorgesehen sind!

Du meinst wie ich das bei so ziemlich jedem anderen Verstärker mache? Egal von welchem Hersteller? Einige meiner Verstärker haben nur 2,5 Ohm, nur 5 Ohm, nur 15 Ohm oder eben nur 4/8/16 Ohm oder irgendwas dazwischen.

Ich habe das hier irgendwann einmal erklärt, was dann passiert: Wenn man eine 8 Ohm Box an eine 16 Ohm Ausgang hängt, überlastet man die Anoden der Endröhren und evtl das Netzteil. Wenn man eine 16 Ohm Box an eine 8 Ohm Ausgang hängt, überlastet man die Schirmgitter.
Beides beschreibt den Zustand in einer typischen Gegentaktendstufe ala Marshall/Mesa/Fender und auch Laney.

Der dicke Netztrafo, auf den du hier hinweist, ist in diesem Zusammenhang kontraproduktiv, da er nicht so stark einbricht und die Endröhren daher stärker überlastet werden können als mit einem weicheren Netzteil. Und soviel ich weiß, ist der Ringkerntrafo bei euch der Netztrafo und nicht der Ausgangsübertrager. Ob der jetzt "massiv" ist, bzw massiver als ein klassischer EI- oder M-Kern, das kann ich nicht beurteilen, denn ich habe keinen solchen Verstärker vor mir. Ich denke allerdings, dass die geringeren Fertigungskosten für einen Ringkern durch die geringere Menge an Kupfer und Eisen, die für einen solchen benötigt wird und die geringeren Verschnitte beim Herstellen des Kerns der primäre Grund für den Ringkernnetztrafo sind und nicht, dass er "massiv" ist. Genauer gesagt ist er sogar weniger massiv - er ist leichter.
Technisch besser (mehr Leistung bei gleicher Masse) aber in dem Fall kein Argument aus meiner Sicht.

Was ist jetzt besser? Gar nichts falsch anzupassen sondern die richtige Impedanz zu benutzen. Die Röhren danken es.

Wenn einer einen Schaltplan o.ä. von einem solchen Ringkerntrafo-Laney hat, aus dem mich die Erkenntnis erlangen könnte, warum diese Geräte viel robuster bei Fehlanpassung sein sollen, bitte PN... das könnte dann in einem neuen Thread diskutiert werden. Wäre wohl auch in deinem Sinne, Tom?

Lieber OneStone ich könnte jetzt stundenlang weiter erzählen aber wenn es um Qualität unserer Produkte geht bin ich aufgrund der oben genannten Punkte etwas sensibel ;)

Das darfst du ja auch sein. Das ist schließlich dein Job (und wohl auch deine Passion, wie ich das hier so rauslese), aber es erklärt mir nicht, warum ihr auf eine Lautsprecherbox nur 3 Monate Garantie gebt.

Dass ihr euren Röhrenquellen, dem Versandhandel und/oder euren Verpackungen nicht vertrauen könnt oder wollt, das ist die eine Sache, aber was geht an einer Box in 3 Monaten kaputt, was nicht schon am Anfang kaputt ist durch Transportschaden? Überlastung (gut erkennbar und auch in den ersten Minuten des Betriebes denkbar) ausgenommen?

Nebenbei:
Ich bin hier nicht auf Streit aus und ich habe nichts gegen die Firma Laney im Allgemeinen oder Dich im speziellen. Die anscheinend von den Kunden akzeptierten Einschränkungen bei der Garantie (wir könnten jetzt noch über Gewährleistungsanspruch diskutieren...), die Definition von Verschleißteilen und der Ruf der Röhre als superfiligranes Sensibelchen sind aber Diskussionsbereiche, die die ganze Branche angehen und die konkret Gegenstand dieses Threads sind. Und die mir persönlich tierisch auf den Wecker gehen.

Den Versandhändlern oder den Kunden die Schuld zu geben halte ich generell für nicht nachvollziehbar, denn ich habe tagtäglich mit Messgeräten für mehrere 100000 € zu tun, die problemlos mit Paketdiensten verschickt werden und bei denen Transportschäden nahezu nicht vorkommen. Und bei diesen Geräten wäre ein Verrücken von irgendwas im Inneren des Gerätes um ein paar 1/100 mm eine Totalkatastrophe, die zu fünfstelligen Reparaturkosten führen würde.

Daher strebe ich eine technische Diskussion an, aus der die Allgemeinheit etwas lernen kann und keine Selbstdarstellung anhand von Endorsern, deren Geräte super funktionieren, denn diese PR Masche kann sicher jeder Hersteller liefern. Das könnte sogar ich, obwohl ich nichtmal irgendwas kommerziell baue...

(...und dass mindestens einer davon wohl hier mitliest, obwohl ich von ihm schon ewig nix mehr gehört habe, ist auch irgendwie amüsant:D)
 
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Wäre wohl auch in deinem Sinne, Tom?
Lass gut sein mein Lieber; ich habe alles gesagt was zu sagen ist und ich denke die Mehrzahl hier hat das auch verstanden.
Für nicht endende Diskussionen habe ich keine Zeit.
Alaaf
 
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Nur vom Hörensagen - gesehen habe ich so einen Defekt noch nie.

Ein in der Röhre verrutschtes Gitter hast du noch nicht gesehen? Beim Test bei H&K wurde eine Röhre mal kräftig aufgestumpt, worauf sie kurze Zeit später verglühte. Der Techniker - nicht der PR Mann - erläuterte, wie es beim Transport durch den User dazu kommen kann. Laut Spielen, Amp aus, direkt los über holperiges Gelände. Wenn du wie früher - die Zigarette danach rauchst - bevor du abbaust, bist du wahrscheinlich safe.

P.S. habt ihr die Garantiebedingungen der Packung gelesen? Was da alles nicht passieren darf, um den Garantieanspruch zu haben :nix:

Um Inflation bereinigt, würde die Nostalgie Röhre wie viel kosten? Zahlt heute keiner mehr.

Gruß
Martin
 
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Jetzt wird das aber ganz schön OT - so wie ja auch die Diskussion über die Garantie oder Nichtgarantie für Röhren nichts mit dem ursprünglichen Thema zu tun hat. Dass Röhren zu den Verschleissteilen zählen, selbst wenn sie im Normalfall Jahre halten, ist ja glaub ich unstrittig.
Interessanter sind da eben schon andere Bauteile wie Elkos oder Buchsen. Letztere werden glaub ich ganz gern übersehen als mitunter Schwachpunkt bei Geräten.
 
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Wobei eine Buchse schneller und leichtet getauscht ist als ein Elko. Eine Buchse würde ich mir auch zutrauen....von nem defekten Elko lasse ICH lieber due Finger. Zu groß die Gefahr das ich beim Aus und Einbau mehr Schaden anrichte als so schon vorliegt.
Ausnahme wäre wenn eine Reparatur eh zu teuer wird und es nicht mehr drauf ankommt.

Aber an sich halten doch viele Amps einige Jahre/Jahrzehnte....manche wohl länger als die Käufer dem Instrument treu bleiben.
 
Aber an sich halten doch viele Amps einige Jahre/Jahrzehnte...
Genau das - es macht ja auch keinen Sinn, Verstärker zu bauen, deren Teile nach paar Jahren geplant den Geist aufgeben. Das kann sich kein namhafter Hersteller leisten. Wenn ich zB einen Marshall/Fender/Vox/Laney... Amp kaufe und der ist nach 5 Jahren kaputt, weil der Hersteller die Teile darauf angelegt hat - dann ist der Hersteller ja für mich gestorben.
Bei guter Behandlung hält ein Amp und die meisten seiner Bauteile auch eine kleine Ewigkeit. Meist länger als unsere Musikkarrieren.
 
Amp kaufe und der ist nach 5 Jahren kaputt, weil der Hersteller die Teile darauf angelegt hat - dann ist der Hersteller ja für mich gestorben.

Und wenn du in dein HELIX die Sounds nur via USB Kabel bekommst, welches es in X-Jahren an keinem Rechner mehr gibt :evil: ... Für mich die große Schwachstelle bei den neuen digitalen Varianten. Nicht im 10 Jahre Zeitraum, aber im Vergleich zu den 50 Jahren die ein Tube-Amp so halten kann.

Es gibt mehr als den "kaputt" Grund, warum man ein Gerät nicht mehr nutzen kann.

Gruß
Martin
 
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Und wenn du in dein HELIX die Sounds nur via USB Kabel bekommst, welches es in X-Jahren an keinem Rechner mehr gibt :evil: ... Für mich die große Schwachstelle bei den neuen digitalen Varianten. Nicht im 10 Jahre Zeitraum, aber im Vergleich zu den 50 Jahren die ein Tube-Amp so halten kann.
Wobei ich dann ja auch nicht mal mehr die Musik hören kann, die ich jetzt aufnehme, weil es keine Möglichkeit mehr gibt, die Dateiformate abzuspielen. Da haben die alten Shellacks doch deutliche Vorteile. :rofl:
 
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Und wenn du in dein HELIX die Sounds nur via USB Kabel bekommst, welches es in X-Jahren an keinem Rechner mehr gibt :evil: ... Für mich die große Schwachstelle bei den neuen digitalen Varianten. Nicht im 10 Jahre Zeitraum, aber im Vergleich zu den 50 Jahren die ein Tube-Amp so halten kann.

Es gibt mehr als den "kaputt" Grund, warum man ein Gerät nicht mehr nutzen kann.

Gruß
Martin
Im Bereich der digitalen Effekte gibt es aber durchaus auch schon den ein oder anderen Rentner.
So ein TC2290 ist von 85, ein Intellifex dürfte auch um die 30 Jahre alt sein und selbst der erste Pod hat inzwischen 20 Jahre überschritten.
Da wird sicher nicht jedes einzelne überlebt haben, aber das ist bei Röhrenverstärkern ja nicht anders.

Weder Axe-FX, Kemper oder Helix brauchen zwingend einen PC zum benutzen...
und selbst wenn, kann man auch argumentieren, dass es in so ferner Zukunft vielleicht auch keine Ersatzröhren mehr gibt.
Ganz so kurzlebig sind die digitalen dann auch nicht ;)

Wo ich dir allerdings recht geben würde, wenn es um diese ganzen App-Sachen geht.
Das ist eine Seuche, weil die Produktzyklen da so kurz geworden sind.
 
Im Bereich der digitalen Effekte gibt es aber durchaus auch schon den ein oder anderen Rentner.

Als "Stand Alone" sicher auch ohne größere Probleme. Erst wenn die Computerschnittstellen benötigt werden, kann es knapp werden.

weil die Produktzyklen da so kurz geworden sind.

Was der Kern meiner Aussage sein sollte ... ich habe nichts gegen Kemper und Co. - aber ob ich damit 50 Jahre weit komme und ob es nicht in 2 Jahren noch geileren ScheiXX gibt, dem hinterher gerannt wird??? :nix: ... Da fühle ich mich mit einem Ein-Kanal Pedal Base Amp irgendwie sicherer :whistle: ... in beiden Disziplinen - Ausdauer und Produktzyklus.

Gruß
Martin
 
Was der Kern meiner Aussage sein sollte ... ich habe nichts gegen Kemper und Co. - aber ob ich damit 50 Jahre weit komme und ob es nicht in 2 Jahren noch geileren ScheiXX gibt, dem hinterher gerannt wird??? :nix: ... Da fühle ich mich mit einem Ein-Kanal Pedal Base Amp irgendwie sicherer :whistle: ... in beiden Disziplinen - Ausdauer und Produktzyklus.

Wer weiß ob du in fünfzig Jahren noch Röhren für deinen Verstärker bekommst :D


aber ich versteh dich schon. Digitale Obsoleszenz ist ja ein Problem, das sich durch viele Bereiche zieht.
 
Was in 50 Jahren ist, ist doch völlig egal
 
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Wer weiß ob du in fünfzig Jahren noch Röhren für deinen Verstärker bekommst :D

Über 220V mache ich mir fast mehr Gedanken ...

Viele Verstärker die vor 20 Jahren mit 220 V verkauft wurden, waren abgestimmt auf die +/- 190-200 die aus der Leitung kamen. Heute sind es fast überall 230+ ... Beim (alten) Fender Twin konnte man dem Amp sagen was kommt (ich glaube 3 Stellungen). Zu viel als Erwartungshaltung eingestellt, mit weniger befeuert und der Twin wird weicher im Sound.

Von daher ... Sorgen musst du auch mit Röhrenverstärkern haben ...

Gruß
Martin
 
man kann sich auch ein paar Röhren zurück legen, wenn man meint noch 50 Jahre vor sich zu haben :D
 
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. Heute sind es fast überall 230+ ...
Um genau zu sein 230V +/- 10%. In dem Rahmen kann sich der Versorger ganz entspannt bewegen. 220/380 V ist schon ne ganze Weile her....aber auch du alten Kisten laufen noch.
 
(OnTopic-)Räusper - Startpostzitat ;):

Mir ist völlig klar, daß die Röhren irgendwann nicht mehr anständig glühen und das wechseln u.U. einen Fachmann erfordert...Aber wie verhält es sich mit Bauteilen wie Kondensatoren, Wiederständen oder Dioden? Welche "Jahrgänge" würdet ihr da...noch als halbwegs zukunftssicher betracheten? Speziell die Kondensatoren sind doch wahrscheinlich nicht ewig haltbar.....???

LG Lenny
 

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