Also, wofür steht KRONOS jetzt?

  • Ersteller Martman
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Das ist ganz sicher eine Revolution, was da passiert ist.
Abgesehen davonn, dass der Begriff Revolution ja eh nur ein Buzzword ist, gibt es am Kronos zu wenig, was wirklich neu oder innovativ gewesen wäre, um diesem Begriff auch nur ansatzweise gerecht zu werden. Oder habe ich etwa oben Unrecht?

Korg hat gegenüber all diesen Meinungen gerade das Gegenteil bewiesen.
Na komm, sie haben ne SSD eingebaut - und sonst?

Mir scheint, dass hier im Forum der eigentliche Clou des Entwicklungsfortschritts noch gar nicht richtig gewürdigt wird:
Die Firma Korg war so clever, nach dem OASYS mit ganzer Kraft auf Software-Entwicklung zu setzten, statt einfach immer wieder neue proprietäre Mainboards zu entwickeln und dabei den Anschluss an Software und Consumer-Markt zu verlieren.
Auch bei den bisherigen Workstations war doch schon fast alles Software. Vielleicht teilweise noch auf dedizierter Hardware laufend, nicht auf irgendwelchen generischen Prozessoren, aber ich gehe auch davon aus, dass das beim Kronos so ist. Oder haben sie irgendwo das Gegenteil geschrieben?

Sie haben als erstes mit strategischem Weitblick ihre eigenen Vintage-Schätzchen in erstklassige Software gepackt, antstatt das fremden Software-Entwicklern (Arturia etc.) zu überlassen. Und das auf einem Spitzen-Qualitäts-Niveau.
Woher kennst du denn jetzt schon die Qualität dieser Elemente?

Diese Synthengines konnten und können sie auf drei Plattformen vermarkten: PC (VSTi), iPad und nun ihre eigene Workstation: drei Einnahmequellen von verschiedenen Interessengruppen für dieselbe Software.
Davon, dass die Software derart plattformunabhängig ist, habe ich auch noch nichts gelesen. Hast du da Quellen zu?

Ich habe mich zuerst über die ungeheuren Spezifikationen des Kronos gewundert: 12 Inserts mit uneingesschränktem seamless-switching ohne Stimmverlust, das wirkt neben der groben Festvertrahtungs-Architektur des halbgaren Fantom OS geradezu wie Zauberei.
Siehe Kurzweil.

Und dann kam mir der Gedanke, dass die gar nicht mehr mit herkömmlichem Blick auf die einzelne Produkthardware arbeiten, sondern ein OS erarbeitet haben, das wahrscheinlich mehr Ähnlichkeit mit der Flexibiltät klassischer Betriebssyteme hat als mit den alten Hardware-OS-Konzepten. Also quasi eine eigene Korg "Receptor" Plattform, die auf leistungsfähigen Prozessoren jede praktische Anpassung erlaubt, solange CPU und SSD-Zugriff (Streaming für größere Sample-Bibliotheken wie in Kontakt) dabei nicht in die Knie gehen und das RAM noch genug Platz für die jeweilige Anwendung lässt.
Quelle?

Das ist überhaupt keine Weiterentwicklung des bisherigen Workstation-Konzeptes, sondern etwas völlig anderes: wirklich eine komplett neue Generation von Workstation mit völlig anderer Architektur.
Selbst wenn das stimmen würde was du sagst, wäre lediglich eine Verschiebung von der Umsetzung in Hardware zur Umsetzung in Software. Ein Prozess, der schon seit Jahrzehnten im Gange ist und somit wirklich alles, nur nicht neu.

- mit voll programmierbaren-Synthsese-Formen an Bord können viel stärker wirklich eigene Sounds von Usern kreiert werden als mit der klassischen sampling-Synthese (ich nenne das immer noch erweiterte ROMpler, auch wenn das keiner hören will): also gibt es nie wirklichen Mangel an Patches
Unterschiedliche Syntheseformen gab es aber auch schon früher parallel, auch wenn das nur in wenigen Workstations wirklich zum Einsatz kam.

- das SSD-streaming katapultiert das Sampling bei Bedarf (! man kann nicht alles gleichzeitig streamen) in die Sampling-Gewichtsklasse der Software Sampler: noch in unserer wenige Tage alten Diskussion hätte jeder behaptet, dass das für Workstations unerreichbar sei
Ich habe die Diskussion nicht verfolgt, aber auch 1GB Sampleram sind irgendwann voll. Vermutlich schneller als 4 oder 8GB allgemeiner Ram in einem PC.

Rechnet man den Touchscreen dazu, der - im krassen Gegensatz zur Maus im Roland Fantom G OS - hier 100% für die gesamte Funktionalität in Gebrauch ist, dann erreicht diese Workstation ein unerhörtes Maß an Live-Funktionalität!
Abgesehen davon, dass es Touchscreens ja bei Korg bekanntlich auch schon lange gibt, muss man da auch erstmal das OS sehen. Theoretisch kann Korg sich das ansonsten ja durchaus sinnige Prinzip ohne Probleme mit einem völlig bescheuerten OS versauen. Wir hoffen natürlich alle, dass es nicht so sein wird, aber ich sehe nicht, warum ich diese Funktionalität jetzt schon loben sollte, bevor ich sie mal gesehen oder genutzt habe.

Das Abrufen von beliebigen Patches/Combinations/Samples/Sequencerdaten innerhalb eines übersichtlichen 16er-Sets (mit 128 davon an Bord) ist schon sehr mächtig für den Live-Einsatz.
Und die Idee ist Jahrzehnte alt. Es ist eine gute Idee, keine Frage, aber es ist nichts neues.


a) sämtliche EPianos klingen mit den klassischen Clavia-Samples eine ganze Klasse besser als das aufwändige Korg SV-1 Modelling. Ich kann trotz der angenehmen Spieldynamik diese Form akustischer Unauthentizität einfach überhaupt nicht ausstehen, dieses artfremde Vibraphongeklingel in jedem Rhodessound etc.. Andere wird das weniger jucken, weil sie die Originale nicht so verinnerlich haben oder nicht ganz so gut und wichtig finden wie ich. Und die KRONOS Epianos sind ja auch nicht schlecht; nur eben nicht ganz mein Fall.
Und genau das selbe gilt für alle anderen Sounds auch: Manch einer steht halt nicht auf Korg oder hat noch höhere Ansprüche, die andere Instrumente durchaus befriedigen können.

b) die CX3 ist ein guter Clone, ungefähr auf Hammond-Modelling Niveau und m.E. etwas besser als die VK8 (die ich in den oberen Lagen ziemlich gruselig finde): weich und jazzig und soweit ok. Aber die Clavia C2 sounds haben den kompletten Biß einer röhrenverstärkten Hammond und klingen nicht nur gefällig, sondern können auch rocken wie das Original. Wenn schon B3 (so oft setze ich die gar nicht ein), dann aber bitteschön auch so wie bei Clavia.
Und schon die zweite Engine, die mit einem Spezialisten nicht mithalten kann. Daher auch meine Zweifel an der Qualität der VAs. Solange dir mir nicht ganz deutlich beweisen, dass sie es mit anderen VAs aufnehmen können, haben die für mich keine große Bedeutung.

Sind das Argumente gegen Kronos?
Nein, aber sie zeigen, dass auch bei Kronos noch deutlich Luft nach oben ist. Und genau das ist es, was ihn für mich zu "nur einer Weiterentwicklung" macht.
 
Da muss ich leider auch wieder zustimmen.

Das Dingen ist ein Oasys in klein und nicht mehr. Soweit ich das gelesen habe, ist auch noch nicht raus, was mit eigenen Samples passiert.

Capacity of PCM RAM:
Approx. 1GB*4

*4 The memory available for RAM samples will change based on the use of Expansion PCM libraries. About 273MB is available when shipped from the factory (when loading the file named "PRELOAD.KSC";).

Mein Englisch ist nicht so gut ;) Also für mich steht da: Ich habe 1GB Ram und darin werden die PCM EXs geladen. Wenn schon eine SSD drin ist, hätte man das doch auch anders lösen können. Um mal die Position einzunehmen, die hier immer über unseren kleinen Fantom lästern :) Finde ich, wenn ich das richtig verstehe sehr schlecht umgesetzt bisher.

Bit Depth/Sampling Frequency:
16-bit/48 kHz stereo/mono sampling, maximum 512 MB memory

Auch das macht mir Sorgen :) Aber vermutlich verstehe ich das nur falsch ;(

Und die CX3 klingt als Orgel sicherlich sehr geil, aber ist auch nicht besser als eine VK8.

Ich möchte den Kronos nicht schlecht machen, aber man sollte doch erst mal abwarten und auf die Tatsachen achten. Die Daten sind von korg.com, deswegen für erste wohl recht brauchbar.
 
Ich frage mich aber vor allem, wer von euch wirklich bereit ist 4000 öcken für 'ne Workstation auszugeben?

Ich geh davon aus, dass die Preise auf den Homepages bisher genau den UVP´s von Korg entspricht.
Und da kostet selbst die M3:

M3XP 88 Tasten


Euro 3.807,-

Also bewegen sich die Preise des Kronos auf M3-Niveau.
Und für das Gebotene geht das demnach völlig in Ordnung.
 
mal ne ganz ganz blöde Frage, für die ich gleich wohl virtuell ausgepeitscht werde :D

Also hab jetzt was von Drumkits gelesen, aber der Kronos hat keine automatische Begleitung, oder? Workstations generell nicht? Obwohl, der Tyros 4 geht ja auch als Workstation durch?

Sorry wenn (zumindest der zweite Teil) etwas offtopic geworden ist...
 
mal ne ganz ganz blöde Frage, für die ich gleich wohl virtuell ausgepeitscht werde :D

Also hab jetzt was von Drumkits gelesen, aber der Kronos hat keine automatische Begleitung, oder? Workstations generell nicht? Obwohl, der Tyros 4 geht ja auch als Workstation durch?

Sorry wenn (zumindest der zweite Teil) etwas offtopic geworden ist...

Tyros ist als "Entertainer-Workstation" zu bezeichnen. Daher fällt da auch der Begriff Workstation.

Bei den Synths handelt es sich um "Arbeitstiere" im eigentlichen Sinn, welche den Einsatz im Studio sowie auf der Bühne meistern sollen.
Daher auch die Drumkits, die z.B. bei Produktionen im Studio benutzt werden. Eine Begleitautomatik wie das Tyros hat eine Synthesizer-Workstation nicht.

Die meisten haben mittlerweile programmierte Drum-Patterns, aber mehr auch nicht.
Die Karma-Funktion erkennt z.B. auch Akkorde, der Appergiator auch in einer gewissen Art und weise (Irgendwie fehlen mir da gerade die Worte, das genau zu beschreiben, wer kann helfen?? :gruebel: ).

Das ersetzt aber nicht die Begleitfunktionen eines Tyros/Roland G70/Korg Pa2x /3x Pro....
 
Also was die Samples und die EX und alles drum herum betrifft, soweit ich die englischen Angaben verstanden habe, die Sounds werden von der SSD gestreamt. Die EX nehmen ja fast 12 Gb an Speicher. Das Piano ist ja auch 4,7 Gb. Da wird also gestreamt. Womöglich werden in den Ram nur die Attack Portionen des Samples geladen. Einen anderen Zweck sehe ich nicht.
Sicherlich ist es nicht so wie damals bei der Fusion, wo der ganze Sound erst in den Ram geladen wurde, denn dann wäre seamless switching nicht möglich.
 
Also habe ich das falsch gelesen? Ernsthafte frage...hab das vom korg.com kopiert.
 
Falsch gelesen hast du sicherlich nicht, aber da wird nur gesagt, wie weit der Ram besetzt wird, abhängig von den Gebrauchten EX Erweiterungen. Jede EX Erweiterung ist ja über 1Gb. Da könnte man ja nicht mal eine einzige laden. Und in einem der Videos wird glaube ich das Streaming erwähnt. Das mit der Attack Portion (wie bei den Software Samplern die Disk Streaming verwenden) ist mal meine Vermutung.
 
Verdammt... ich hätte ne Uhr echt gebrauchen können :mad:
 
Im Video wird erwähnt, dass (zitat) "das piano von der internen SDD gestramt wird"

Von den anderen spricht er nicht, aber es ist möglich direkt vom Piano in die anderen Erweiterungen zu schalten. Also müssen die eigentlich geladen sein, wenn ich das richtig verstanden habe, damit der Sound nicht abbricht.

---------- Post hinzugefügt um 22:26:02 ---------- Letzter Beitrag war um 22:11:50 ----------

Verdammt... ich hätte ne Uhr echt gebrauchen können :mad:

... :rofl:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe wirklich lächeln müssen, als ich hier im thread weitergelesen habe.
Ich will im folgenden zusammenfassen, statt Satz für Satz zu erwidern, weil es sonst extrem unübersichtlich wird.


Da wartet man jahrelang, während die Hersteller mit ihrem "erweiterten Rompler" Konzept im Workstation- Bereich auf der Stelle treten oder sogar Rückschritte machen (Yamaha: Verzicht auf Erweiterungsboards mit anderen Syntheseseformen, Roland: nach Wegnahme von SRX zumindest vorläufiges Scheitern des ARX nach drei Versuchen), und dann bringt einer eine Workstation mit 9 Syntheseengines, ohne dass dafür auch nur ein einziges Erweiterungsboard gebraucht wird, und als Echo kommt: "alles im Prinzp schon dagewesen"


Das ist aus meiner Sicht schon fast so komisch, als wenn jemand nach der Erfindung des Autos gesagt hätte: Vierrädriges hatten wir vorher auch schon, da bin ich auch schon viel Kutsche gefahren, und die Verbrennung gibt es ja schon seit Jahrtausenden: die musste ja bloß noch in den Motor gebracht werden.

So ungefähr kommen mir, etwas zugespitzt formuliert, manche Reaktionen hier vor.

Ich finde, es gehört schon eine Menge Nicht-Wahrhaben-Wollen dazu, abzustreiten, dass mit dem Kronos gegenüber jahrelanger Stagnation ein wirklicher Riesensprung auf dem bezahlbaren Workstationmarkt erfolgt ist. Ganz sicher nichts, was mit den vergleichsweise lächerlichen Trippelschritten aller anderen Hersteller in den letzten Jahren zu vergleichen wäre. Der Kronos als Gesamtpaket ist ein mit keiner aktuellen oder früheren bezahlbaren Workstation zu vergleichendes Gerät.

Was das SSD-Streaming betrifft:
Das mehr als 4 Gb große Piano passt ja gar nicht den RAM-Speicher des Kronos. Also wird es nicht komplett geladen (darüber hat sich der Korg-Mitarbeiter in seiner Anspielung mokiert: dass andere versuchen, alles statisch ins RAM oder in den Flash-Speicher zu kriegen), sondern im laufenden Spiel, wie bei einem "erwachsenen Sampler" der aktuellen Software-Generation (wie Kontakt) gestreamt. Versuche mit Festplatten in einer Workstation gab es früher. Festplatten sind aber bei weitem nicht so gut geeignet wie SSD (mechanisch anfällig in transportablen Geräten, nicht so schnell).

Fazit: Streamen ist nicht neu, und Festplatten gab's schon sehr vereinzelt, aber SSDs noch nie in irgendeinem Gerät, und das jetzige Mischkonzept aus SSD-Streamen und RAM, bei dem nicht einfach nur komplette Inhalte im RAM abegelegt werden, gab es so meines Wissens so auch noch nicht.
Hier von "Nix neues" zu sprechen, ist in meinen Augen Vogel-Strauss-Politik.

Hardware/Software:
Wenn Software so geschrieben wird, dass damit nur proprietär eine bestimmte Sonderform von Hardware betrieben werden kann, oder die Software gleich weitgehend in Hardware gegossen wird, dann ist das zwar immer auch Software, aber eine relativ unflexibel in eine feste Form gebrachte Software.

Wenn ich nun einen Paradigmenwechsel vollziehe und statt dessen ein OS entwickle, das die Einbindung verschiedener Synthese-Konzepte in eine einheitliche Benutzeroberfläche erlaubt, ohne dafür neue Hardware (Boards als Klangerzeuger) bauen zu müssen, dann nähere ich mich stark dem reinen Software-Prinzip eines PC mit virtuellen Instrumenten (von Kontakt 4 bis zu Arturias VAs etc).
Es ist banal, dass beides mit Software zu tun hat. Aber deshalb ist noch längst nicht das gleiche!


Plattformübergreifende Korg-Synths:
Hier brauche ich keine anderen Informationen als einen knappen Hinweis auf allseits bekannte Realität:

- Korg hat drei VSTis von ausgezeichneter Qualität (einfach mal entsprechende Reviews lesen) aus seinen Klassikern gemacht: MS20, Polysix und Wavestation. Die Dinger laufen auf vielen Rechnern und können jederzeit benutzt und angehört werden.
- eines dieser VST-Instrumente, den iMS20, hat Korg mit einer Geschwindigkeit, von der andere Hersteller nur träumen können, auf der iPad-Plattform herausgebracht. Und zwei Wochen, nachdem das Apple-Betriebssystem mit einem Update Midi-fähig wurde, hatte Korg schon das entsprechende Software-Upgrade.

Yamaha, Roland und Kurzweil haben nicht mal entfernt so was: Umsetzung eigener Klassiker als Software-Synths. Die ersten beiden könnten das immerhin theoretisch sehr ansprechend tun mit ihren Klassiker-Synths. Die gibt's aber nur bei Arturia. Yamaha hat aber jetzt immerhin eifrig angefangen, erste iPad-Software zur Remote-Steuerung ihrer Workstation anzubieten.

Inzwischen finden sich alle drei für PCs bereits laufende Klassiker-VAs von Korg als Synth-Engines auf dem Kronos. DAS nenne ich Software-orientiertes programmieren, das auch in einem Kronos-OS, das die Einbidnung solcher Klangquellen offenbar ähnlich flexibel zulässt wie eine VSTi-Umgebung, eine entprechende Umsetzung erfolgen kann.
Wenn jemand partout nicht den Unterschied zur bisherigen Erweiterungsboard-Philosophie, oder gar zur kompletten ROMpler-Architektur (Yamaha, Roland auch ohne nennenswerte ARX) verstehen will, kann ich leider nicht helfen ;)


Soviel nur zu einigen Punkten. Kurz und knapp am Schluss:
Ich kann ja verstehen, dass jeder das OS und die Sounds des Kronos noch mal prüfen will.
Und sogar ich selbst bin nicht sicher, ob ich am Ende aus persönlichen Gründen den Nord 2 vorziehe.
Aber nicht zu sehen, was hier für ein Qualitätssprung (und nicht: sanfter Leichtausbau) stattgefunden hat, und nicht zu sehen, was die Entwicklung dieses OS für eine Pioniertat war, das nenne ich wahrlich kurzsichtig!

Den Rest dieser Art von Debatte überlasse ich gerne einigen von Euch.
Und die können dann von mir aus auch gern solange das Kronos-Konzept relativieren, bis er auch nix anderes mehr ist als ihre jetzigen Kisten, falls ihnen das gut tut :D

Ich bin dann mal wech aus dieser Art von Gespräch.
Musik tut besser
 
Da wartet man jahrelang, während die Hersteller mit ihrem "erweiterten Rompler" Konzept im Workstation- Bereich auf der Stelle treten oder sogar Rückschritte machen (Yamaha: Verzicht auf Erweiterungsboards mit anderen Syntheseseformen, Roland: nach Wegnahme von SRX zumindest vorläufiges Scheitern des ARX nach drei Versuchen), und dann bringt einer eine Workstation mit 9 Syntheseengines, ohne dass dafür auch nur ein einziges Erweiterungsboard gebraucht wird, und als Echo kommt: "alles im Prinzp schon dagewesen"

Völlige Zustimmung. Aber es liegt wohl in der Natur des Menschen. Irgendwo müssen wir immer nörgeln.
 
Wo steht die Größe der EXs? Habe ich gar nicht gelesen.

Man kann das drehen und wenden wie man will. Die einen sagen es ist nörgeln, die anderen sagen, es ist in den Himmel loben anhand von Daten. Da kann ich nur sagen:

1. Beim Fantom G wurde das gleiche gemacht. Anhand von den Daten war das ja wohl das Gerät zu der Zeit. Hat sich als nicht richtig erwiesen.
2. Neu ist nur die SSD. Alles andere war schon so da. Auch in der Zusammensetzung. Oasys. Konnte sich nur keiner hier leisten, oder weniger. Deswegen wird das gerne übersehen.
3. Ich verlasse mich jetzt erst mal auf das was ich gelesen habe und da steht für mich, dass eigene Samples in den normalen Ram geladen werden. Wenn ich mich dann an das halte, was hier gewünscht ist, ist das Stagnation, oder etwas nicht.

Also warte ich jetzt erst mal ab wie er wirklich ist und spiele den im Laden an und werden vielleicht doch noch ein Korg User. Also nicht das wir uns falsch verstehen. Ich finde das alles gut, verlasse mich aber nicht mehr auf Werbung und Vorstellungen, die ich nicht selber gespielt habe. Oder sehe ich das falsch.

In so fern :) Jedem das seine!
 
Nicht aufregen ;)
Den technischen Sprung sieht hier m.E. jeder, ich hab das weiter oben auch genau so geschrieben.
Korg hat mit dem Kronos eine neue Infrastruktur geschaffen, die das Problem kleiner ROMs abzuschaffen verspricht.

Entscheidend ist letztlich, was hinten rauskommt, sprich, mit welchen Inhalten die neue Infrastruktur letztlich gefüllt wird, wie offen sie tatsächlich ist und ob der Hersteller das Teil wachsen läßt.
Im Moment höre ich da zwei neue Pianos mit beeindruckenden technischen Daten - und ansonsten eben den Content aus Oasys, SV-1 & co. Und in dem Video-Demo jede Menge Bombast- und Krawall-Sounds, anhand derer man kein Qualitätsurteil treffen kann.

In diesem Sinne: ein Quantensprung der Infrastruktur für Soundengines? Mag sein.
Ein klanglicher Qualitätssprung? Potential ist da; das neue Piano zeigt schonmal, was möglich ist. Abwarten und anspielen...
 
Da wartet man jahrelang, während die Hersteller mit ihrem "erweiterten Rompler" Konzept im Workstation- Bereich auf der Stelle treten oder sogar Rückschritte machen [...] und als Echo kommt: "alles im Prinzp schon dagewesen"
Das ist nur eine Antwort auf die vielen "Revolution!!!11"-Rufe hier. Revolutionär ist, was neu ist, und das ist all dies nicht. Da steckt gegenüber Korg überhaupt keine Wertung drin, sondern nur die Meinung, dass ich "Revolution" für übertrieben halte.

Das ist aus meiner Sicht schon fast so komisch, als wenn jemand nach der Erfindung des Autos gesagt hätte: Vierrädriges hatten wir vorher auch schon, da bin ich auch schon viel Kutsche gefahren, und die Verbrennung gibt es ja schon seit Jahrtausenden: die musste ja bloß noch in den Motor gebracht werden.
Das Bild passt nicht. Passend wäre: Es gibt gibt schon Verbrennungsmotoren für Bahnen, Busse, Schiffe usw., nur Autos gibts noch nicht. In dem Falle wäre es meiner Ansicht nach naheliegend, mal einen Verbrennungsmotor auf eine Kutsche zu bauen. Wenn man nur noch zwei bereits lange Zeit vorhandene und bewährte Systeme zusammensetzen muss ist es jedenfalls nicht mehr so schwer, mal auf die Idee zu kommen.
Dass sich mal jemand trauen muss, sich in die entsprechenden Unkosten zu stürzen und sowas zu produzieren, ist eine ganz andere Sache. Das finde ich auch in diesem Falle von Korg absolut begrüßenswert.

Ich finde, es gehört schon eine Menge Nicht-Wahrhaben-Wollen dazu, abzustreiten, dass mit dem Kronos gegenüber jahrelanger Stagnation ein wirklicher Riesensprung auf dem bezahlbaren Workstationmarkt erfolgt ist. Ganz sicher nichts, was mit den vergleichsweise lächerlichen Trippelschritten aller anderen Hersteller in den letzten Jahren zu vergleichen wäre. Der Kronos als Gesamtpaket ist ein mit keiner aktuellen oder früheren bezahlbaren Workstation zu vergleichendes Gerät.
Richtig, aber das habe ich auch nie bestritten, wie du meinen Beiträgen entnehmen kannst.

Fazit: Streamen ist nicht neu, und Festplatten gab's schon sehr vereinzelt, aber SSDs noch nie in irgendeinem Gerät, und das jetzige Mischkonzept aus SSD-Streamen und RAM, bei dem nicht einfach nur komplette Inhalte im RAM abegelegt werden, gab es so meines Wissens so auch noch nicht.
Hier von "Nix neues" zu sprechen, ist in meinen Augen Vogel-Strauss-Politik.
Hm, und ein paar Zeilen drüber sagst du noch, dass es das schon bei Kontakt gibt... was denn nun?
Das ist eben das besagte, was ich oben schon schrieb: Es ist keine Kunst, darauf zu kommen. Man muss sich nur auch trauen, es dann umzusetzen.

Wenn Software so geschrieben wird, dass damit nur proprietär eine bestimmte Sonderform von Hardware betrieben werden kann, oder die Software gleich weitgehend in Hardware gegossen wird, dann ist das zwar immer auch Software, aber eine relativ unflexibel in eine feste Form gebrachte Software.
Ich glaube du stellst dir das etwas zu einfach vor. Schonmal Software gesehen, die sowohl auf deinem PC, dem Mac und dem iPhone läuft? Nein, ganz sicher nicht.
Wenn, hast du höchstwahrscheinlich Software gesehen, die es in einer PC, einer Mac und einer iPhone-Version gibt. Das sind dann aber unterschiedliche Programme, die zwar ähnliche Funktionalität haben und sich vielleicht auch einen kleinen Teil des Codes teilen, aber es gibt auch Dinge, die immer plattformspezifisch gemacht werden müssen, z.B. GUI-Anpassungen. Die muss man sogar machen, wenn man meinetwegen ein Java-Programm auf Handys portiert.

Wenn ich nun einen Paradigmenwechsel vollziehe und statt dessen ein OS entwickle, das die Einbindung verschiedener Synthese-Konzepte in eine einheitliche Benutzeroberfläche erlaubt, ohne dafür neue Hardware (Boards als Klangerzeuger) bauen zu müssen, dann nähere ich mich stark dem reinen Software-Prinzip eines PC mit virtuellen Instrumenten (von Kontakt 4 bis zu Arturias VAs etc).
Es ist banal, dass beides mit Software zu tun hat. Aber deshalb ist noch längst nicht das gleiche!
Wie gesagt: Ich würde fast wetten, dass auch bei Korg immer noch irgendwelche DSPs zum Einsatz kommen. Da wird keine Standard x86-CPU drin sein, die alles bis auf die D/A-Wandlung macht.

- Korg hat drei VSTis von ausgezeichneter Qualität (einfach mal entsprechende Reviews lesen) aus seinen Klassikern gemacht: MS20, Polysix und Wavestation. Die Dinger laufen auf vielen Rechnern und können jederzeit benutzt und angehört werden.
- eines dieser VST-Instrumente, den iMS20, hat Korg mit einer Geschwindigkeit, von der andere Hersteller nur träumen können, auf der iPad-Plattform herausgebracht. Und zwei Wochen, nachdem das Apple-Betriebssystem mit einem Update Midi-fähig wurde, hatte Korg schon das entsprechende Software-Upgrade.
Reine Spekulation. Nur aus der Existenz von VSTi zu schließen, dass Korg genau diese exakt auf die neue Hardware portiert hat, halte ich für sehr gewagt.

Inzwischen finden sich alle drei für PCs bereits laufende Klassiker-VAs von Korg als Synth-Engines auf dem Kronos. DAS nenne ich Software-orientiertes programmieren, das auch in einem Kronos-OS, das die Einbidnung solcher Klangquellen offenbar ähnlich flexibel zulässt wie eine VSTi-Umgebung, eine entprechende Umsetzung erfolgen kann.
Wenn jemand partout nicht den Unterschied zur bisherigen Erweiterungsboard-Philosophie, oder gar zur kompletten ROMpler-Architektur (Yamaha, Roland auch ohne nennenswerte ARX) verstehen will, kann ich leider nicht helfen ;)
Ich sehe einen Unterschied, aber ich sehe dass du sehr viel sagst und fast alles davon reine Vermutung hast. Interessanterweise deckt sich das, was du vermutest, auffällig stark mit dem, was du dir erträumst. Wie sehr das mit der Wahrheit zusammenhängt muss sich noch herausstellen.
Übrigens: Ich sage nicht, dass du zwingend Unrecht hast. Ich sage nur, dass du es nicht wissen kannst und es deshalb nicht sinnvoll ist, das hier als Wahrheiten zu präsentieren.
 
Ist es nicht so, dass OASYS eigentlich ein Intel Pentium 4 Rechner mit einem auf Linux basierten OS und entsprechend dafür programmierter Software war, und der KRONOS nun noch mal etwas weiter entwickelt wurde, und die CPU nun ein dual-core Atom ist?... Mit einem angegebenen Stromverbrauch von 60 W (für KRONOS).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist es nicht so, dass OASYS eigentlich ein Intel Pentium 4 Rechner mit einem auf Linux basierten OS und entsprechend dafür programmierter Software war, und der KRONOS nun noch mal etwas weiter entwickelt wurde, und die CPU nun ein dual-core Atom ist?... Mit einem angegebenen Stromverbrauch von 60 W (für KRONOS).

Stimmt. Im Kronos steckt anscheinend wirklich ein Dual-Core Atom mit 1 GB RAM, auf dem ein proprietäres Linux-OS läuft (steht so jedenfalls in mehreren amerikanischen Foren und macht aufgrund der P4-Basis des Oasys ja auch Sinn).

Das erklärt übrigens auch in gewisser Weise die Aussage von Korg, dass beim Kronos im Auslieferungszustand schon ca. 700 MB RAM belegt sind. Da müssen nämlich nicht nur Samples rein, sondern auch das Linux-OS und die Korg-Software - wie bei jedem handelsüblichen PC auch...

Außerdem ist somit auch klar, warum Korg den Preis so niedrig halten kann - die Hardwarebasis baut halt zum Teil auf Standard-PC-Komponenten auf. Und die Entwicklungskosten für das OS haben die Oasys-Käufer bereits bezahlt... ;-)
 
Zudem mussten die Entwicklungskosten damals auf weniger Exemplare angerechnet werden. Die Weiterentwicklungskosten für den günstigeren KRONOS dürfen sich nun auf mehr Verkaufseinheiten verteilen, was den Preis noch mal günstiger macht, weil die anteiligen Entwicklungskosten kleiner werden. ;-)

Mich interessiert aber nach wie vor insbesondere, ob man im multitimbralen Kontext in den neun Engines auch umfassend / vollständig editieren kann, oder man dazu - wie früher - in den Program-Mode wechseln muss, und so den Bezug zum multitimbralen Rest komplett verliert. Das Gleiche gilt für Drums. Sie wurden früher im Global-Mode editiert. Auch völlig los gelöst vom multitimbralen Kontext. Fand ich schon auf meiner X3R vor 16 Jahren blöd und seitdem insb. aus diesem Grund keine neuere KORG-Workstation mehr gekauft. Wollte mir in diesem Jahr eigentlich einen Motif XF holen. Ist zwar "nur" ein Rompler, aber dafür mit Editierbarkeit von Sounds und Drums im multitimbralen Kontext. Lediglich die Nebengeräusche der Tastatur haben mich abgeturnt. Wobei ich bei KRONOS auch die Befürchtung habe, dass die Tastaturen nicht mein Geschmack treffen. Die 61er Version soll angeblich die gleiche Tastatur wie im M3 haben, und die 73er und 88er Tastaturen werden wahrscheinlich wie im SV-1 sein?... Auch nicht mein Ding. Roland V-Synth - das sind Tastaturen! Aber der V-Synth ist leider keine Workstation. Wobei der "lockere" Umgang mit Samples wie im V-Synth würde einer Workstation gut tun! Selbst KRONOS kann das nicht, oder? Z.B. ein Sample in weiten Bereichen transponieren, ohne dass sich die Länge und Formanten verändern usw.
 

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