Erst mal eine hervorragende Idee für einen Thread!
Ich glaube, dass ein Bassist vom Grundgedanken her Gitarrelastig oder Kontrabasslastig ist, wenn man das so plump ausdrücken kann.
Trotzdem ist ein Akustikbass in meinen Augen ein sehr eigenständiges Instrument und kein Imitator für E- oder K- Bass.
Wenn ich meinen Akustikbass hin und wieder von der Wand nehme und damit Musik mache, dann habe ich im Vergleich zum E Bass und auch zum Kontrabass ein ganz anderes Gefühl. Das ist als wenn ich das Holz besser spüre und auch rieche. Habe viel mehr Nähe. Ist vielleicht ein bisschen wie Synästhesie oder auch Philosophie, zumindest aber nicht greifbar
In der Coverband habe ich den Akustikbass hin und wieder dann eingesetzt, wenn wir die ohnehin schon neu interpretierten Songs akustisch ( leicht verstärkt) gespielt haben. Dadurch ist ein ganz neuer Charakter der Musik entstanden. Auch das von uns dazu entwickelte Schlagzeug, was sich eher anhörte wie ein in Bewegung versetztes
Kunstobjekt von Jean Tinguely bildete mit Bass und Gitarre eine symbiotische Einheit. Schon das Auswechseln eines der Instrumente hat das ganze Konzept zerstört.
Es ist eine ganz eigene Interpretationsform geworden.
Um dem Ganzen noch eine eigene, optische Komponente zu geben, habe ich den Bass oft im Sitzen auch
upright, wie eine Gambe. gespielt. Versuche mit einem Stachel habe ich aber verworfen.
Dass man einen Akustikbass auch auf ganz großen Bühnen spielen kann, sieht man ja bei
J.J. Cale.
Ansonsten habe ich den Bass schon für Sessions genutzt, wo er immer wieder für Begeisterung sorgte, übe aber auch schon mal neue Stücke damit, wenn ich keine Lust habe verstärkt zu spielen.
Im Bandkontext spiele ich ihn im Moment nicht weil fehlende, passende Musikrichtung.
Sollte ich aber neben dem Surf Projekt noch Akustik Surf machen, brauche ich dazu einen
Fender Kingman Bass zur
passenden Gitarre. Hierbei entscheidet allerdings dann ausnahmsweise Form vor allen anderen Kriterien.