Akkordeon: ehrlich und pur vs. Elektronik

  • Ersteller Klangbutter
  • Erstellt am
und was hältst Du dann von Galliano, der sein C Griff Bandoneon auch mit den selben Phrasen spielt wie sein Akkordeon?


Ich bin zwar nicht der Angesprochene @Bernnt, aber die Frage, was ich von dem Herrn am Bandonium halte, kann ich beantworten: Nichts. Ich werde bereits nach wenigen Sekunden unruhig und aggressiv und schlate das Video ab. Das war bislang bei jedem seiner sogenannten Bandoniumauftritte so, die ich gesehen habe. Ich finde das Akkokid ganz am Anfang des Fadens noch erträglicher als dieses Getue.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
was hältst Du dann von Galliano, der sein C Griff Bandoneon auch mit den selben Phrasen spielt wie sein Akkordeon?
Ich fühle mich nicht in der Lage, da etwas Weiterhelfendes hinzuschreiben. Ich bleibe mit meiner Aufmerksamkeit an dem Gitarristen hängen.
 
  • Haha
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich meinte auch @Monteverdi , er empfindet den digitalen Bandoneonklang als Akkordeonklang und vermutete als Grund die Knopftastatur die zum akkordeonistischen Spiel verleitet.

Ich finde aber dass selbst mit einem echten Bandoneon sehr oft z.B. Chromatiken gespielt werden, was eigentlich typisch für Knopfakkordeon wäre.
Also mMn sind da nicht immer Rückschlüsse möglich ... und Galliano beweist, dass er mit seinem C Griff Bandoneon ebenfalls (also auch mit einem akustischen Bandoneon) akkordeonistisch spielt. Schließlich spielt er die selben Phrasen wie "immer". :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf dem Akkordeon gespielt klingt es so glatt, auf dem Bandoneon mit allen seinen Schwierigkeiten klingt es auch danach, nämlich ziemlich rauh. Auf dem Akkordeon ist es gleich, welche chromatische Tonfolge man spielen muss, es klappt immer gleich gut. Auf dem Bandoneon hört man die Mühen in gewissen Lagen. Besser kann ich es nicht beschreiben. Es hat mehr Charakter.
 
Ich bleibe mit meiner Aufmerksamkeit an dem Gitarristen hängen.
Kann ich gut verstehen, er ist phänomenal. Einer der besten. Leider ist er international nur den Freunden brasilianischer Musik bekannt.
 
die Frage, was ich von dem Herrn am Bandonium halte, kann ich beantworten: Nichts.
Das finde ich ja nun doch etwas überheblich.

Galliano und Yamandu sind beide großartige Musiker. Man muss natürlich nicht alles mögen, was sie machen.

Mich stört an der Aufnahme eher die schmalzige Orchesterbegleitung.
Ob er nun Bandoneon wie Akkordeon oder ein elektrisches wie ein akustisches spielt, das sind Feinheiten, die im persönlichen Geschmack eine Rolle spielen können.

Wenn ich Gallianos "Piazolla forever" höre, ist es mir ehrlich gesagt nicht wichtig, ob er das auf dem Akkordeon oder auf dem Bandoneon spielt. Es ist tolle Musik.

btw kenne ich auch einen Gitarristen, der es albern findet, dass Yamandu auf einer siebensaitigen Gitarre spielt (falls das hier jemand aufgefallen ist ;) ). Ist mir auch wurscht.

Auf dem Akkordeon ist es gleich, welche chromatische Tonfolge man spielen muss, es klappt immer gleich gut.
Ich verstehe natürlich, was Du meinst, aber mal provokant gesagt: So sollte es auf einem Instrument mit einem guten Interpreten ja eigentlich auch sein.
Wenn man "laid back" spielen möchte, kann man das auch auf einem Akkordeon tun.

Ansonsten hätte auch ein Akkordeon mit ein paar verstimmten Tönen oder klemmenden Tasten auch "mehr Charakter". ;)
 
Ich verstehe natürlich, was Du meinst, aber mal provokant gesagt: So sollte es auf einem Instrument mit einem guten Interpreten ja eigentlich auch sein.
Wenn man "laid back" spielen möchte, kann man das auch auf einem Akkordeon tun.
Nein, das ist bei den allermeisten Instrumenten überhaupt nicht der Fall. Es gibt Lagen, in denen spielt es sich leichter als in anderen Lagen. Und das hört man auch, auch bei sehr guten Interpreten. Und ich finde, das ist auch gut so.
 
kenne ich auch einen Gitarristen, der es albern findet, dass Yamandu auf einer siebensaitigen Gitarre spielt
Ich finde die Aussage deines Bekannten ja nun doch etwas ignorant. Er weiß vielleicht nicht das Costa den kompletten erweiterten Tonbereich auch wirklich intensiv nutzt. Mit der zusätzlichen halben Oktave ersetzt er gelegentlich schon mal den Bass.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Mich stört an der Aufnahme eher die schmalzige Orchesterbegleitung.
Geht mir auch so, wurde aber von Herrn Galliano wahrscheinlich so gewollt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das finde ich ja nun doch etwas überheblich.

Galliano und Yamandu sind beide großartige Musiker.
  1. Zu Yamandu habe ich nichts gesagt.
  2. Ja, so ohne Zusammenhang ist mein Satz missverständlich. Es ging allerdings wie auch in @Klangbutters Frage um die Spielweise des Bandoniums durch Herrn G., nicht um Herrn G. überhaupt oder um sein Akkordeonspiel, die ich beide schon mangels Kenntnis nicht beurteilen kann. Ich hatte nicht im Sinn, etwas darüber zu sagen, ob Herr G. ein großartiger Musiker sei oder nicht. Sein anämisches Bandoniumgewürge jedenfalls kann ich mir nicht ruhig anhören.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Um mal wieder die Kurve zu kriegen.
Was mir hier durch denk Kopf geht:
Akkordeonsound sind super, so eine gleichmäßige Ansprache und damit brilliante Technik kriegste sehr sehr selten mit einem akustischen.
Die Kiste sieht gut aus, der Typ ist fein gegelt, auch wenn er etwas arrogant rüber kommt. (Ist bestimmt ein lieber Kerl, ich kenne ihn nicht)
Mühelos switcht er von einem Cassotto zum nächsten. Ein wirklich fantastischer Vorteil der digitalen.

Man merkt jedoch dann in der Mitte wenn er auf Orgel und später auf Gitarre und Klavier umschaltet, dass die Ansprache der Akkordeonsounds sehr gnädig und hilfreich war. Die Orgel deckt durch noch präzisere Ansprache feinste Ungenauigkeiten im Anschlag auf.

Bei der Gitarre ist genau das Phänomen zu beobachten was wir hier gerade diskutieren.
Der Sound mag garnicht schlecht sein, aber er spielt halt genau den gleichen Tastenstyle wie auf Akkordeon und Orgel zuvor. Und das klingt komisch bzw. ungitarristisch.

Was bei der E Gitarre noch einigermaßen geht, lässt die Akustik Gitarre fast nicht mehr erkennbar erscheinen. Könnte auch Cembalo sein..., In den oberen Lagen hörte man Samplesprünge.

Das Klavier bräuchte einige Einzelnoten Akzente. So wie es hier gespielt wird, ist es sehr glatt und damit auffällig künstlich.

Ach ja, und wie schlimm ist jetzt eigentlich dieses Playback? Schon klar, wenn da 5 Leute sitzen würden wäre die Stimmung sicher besser, andererseits wäre der Fokus sehr vom Akkordeon abgelenkt und damit eine Vorführung des Instruments weniger effektiv.
(Abgesehen davon, dass wir uns alle natürlich nicht ablenken lassen würden, ich denke nur in der Rolle des unbedarften Instrument-suchenden)



Allerdings: In vielen Fällen finde ich Gleichmäßigkeit und Säuberung des Klangs absolut hilfreich und schön.
Mit natürlichen Instrumenten strebt man das ja sowohl beim Bau als auch beim Spielen an.

(Akustik - Digital - Akustik)


 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Interessantes Beispiel. Mal von der Spielweise abgesehen: Durch den unmöglichen Hall klingt der Sound leider sehr künstlich.
Der sog. Klavier- und Gitarrenklang klingt für mich wirklich sehr billig.
Ich weiß aber auch nicht, wie gut man einen Klavieranschlag auf dem Akkordeon umsetzen kann. Hat der Balg da noch eine Wirkung auf den Klang (also nach dem Anschlag der Taste)? Dann könnte es ja gar kein autenthischer Klavierklang sein...

Und wie ist beim Klavier/Gitarrenklang die Bass/Akkordseite umgesetzt? Hier könnte man ja für die Akkorde weite Lagen benutzen oder auch beliebige andere Voicings auf die Tasten legen. Das fände ich schon interessant. ZB ein Register mit 79 Akkorden oder alterierten usw.

Aber wenn es nur um die Sounds geht, könnte doch auch mit Midi aus dem Instrument rausgehen und einen externen Tongenerator nutzen...?

Für mich ergeben bis jetzt nur die verschiedenen Akkordeonklänge einen Sinn. Alle anderen Sounds klangen irgendwie für mich nicht gut. Aber das mag subjektiv sein.

Es gibt Lagen, in denen spielt es sich leichter als in anderen Lagen. Und das hört man auch, auch bei sehr guten Interpreten.
Hm, dann hörst Du mehr als ich. Klar spielt es sich in manchen Lagen naturgemäß leichter. Aber dein Satz bedeutet ja dann eher, dass die Interpreten die "schwereren" Lagen nicht genügend geübt hätten...
Oder kannst Du nochmal richtig erklären, was Du mit "Lagen" meinst?

Bei diatonischen Instrumenten o.ä., wo sich gewisse Dinge evtl. objektiv nicht optimal spielen lassen, kann das anders sein. Da kenne ich mich nicht wirklich aus.
 
Hm, dann hörst Du mehr als ich. Klar spielt es sich in manchen Lagen naturgemäß leichter. Aber dein Satz bedeutet ja dann eher, dass die Interpreten die "schwereren" Lagen nicht genügend geübt hätten...
Oder kannst Du nochmal richtig erklären, was Du mit "Lagen" meinst?
Na ja, z.B. kannst Du auf einer Trompete in B in tiefer Lage keine schnellen Sechzehntelketten in H-Dur erwarten. Das kriegt einfach niemand hin. Auf einer Tastatur kannst Du die Samples aber schon in beliebiger Geschwindigkeit abfeuern, das wirkt dann allerdings total unnatürlich.
 
Na ja, z.B. kannst Du auf einer Trompete in B in tiefer Lage keine schnellen Sechzehntelketten in H-Dur erwarten. Das kriegt einfach niemand hin.
Ja logisch ;) verstehe, was du meinst. Aber Galliano spielt ja nun Bandoneon und kriegt es offensichtlich hin. Es ist natürlich nicht die leicht schwerfällige Art bei Läufen, wie man sie bei vielen Bandoneonspielern hört. Meinst Du das?

Vielleicht könnt Ihr es mir nochmal erklären, was hier die Kritik war ... Galliano spielt die gleichen Motive auf dem Bandoneon wie auf dem Akkordeon und deshalb ist es schlechte Musik?
Zu technisch perfekt?

Was meinst Du mit
Sein anämisches Bandoniumgewürge

Ich bin Klavierspieler, der inzwischen auch viel Akkordeon spielt. Von Bandoneon habe ich (leider) keinen Plan.
 
Galliano spielt ein C-Griff Bandoneon ... Im Tango ist die rheinische Lage üblich, da sind Welten dazwischen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Sofern weiterer Diskussionsbedarf zu Gallianos Spieltechnik bestehen sollte, bitte in einem separaten Thema weiterführen. Hier geht's drunter und drüber, und worum sich's eigentlich dreht, weiß irgendwann niemand mehr.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Akkordeonsound sind super, so eine gleichmäßige Ansprache und damit brilliante Technik kriegste sehr sehr selten mit einem akustischen.

Mühelos switcht er von einem Cassotto zum nächsten. Ein wirklich fantastischer Vorteil der digitalen.

Anhang anzeigen 868144
Ein sehr schönes Beispiel. Ich würde das Instrument aber quer auf den Tisch legen und mich an den Tisch setzen. Dann hätte ich eine bessere Spielposition und auch beide Hände zum Spielen zur Verfügung, nicht nur die rechte. Allerdings verstehe ich nicht, was das ganze Gelapper hinter dem Keyboard noch soll. Totes Gewicht.
 
Ein Bekannter hat auf diese Weise Klavier gelernt. 7 Kinder kein Geld. Papa's Bauchklavier mußte herhalten. Diskant auf dem Tisch festgeklemmt, einer spielt, zwei ziehen und drücken und zwar immer schön gleichmäßig, sonst gabs was hinter die Ohren. In den Nachkriegsjahren machte Not erfinderisch. Ach ja, hätte ich fast vergessen, Papa hat in Kölner Kneipen aufgespielt und war der Meinung Klavier sei in Zukunft besser um Geld zu verdienen. Hat er recht gehabt?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich hoffe, das kam hier nicht schon. So finde ich E-Akkordeon super:



Gruß,
glombi
 
Doch @glombi, am 20.10 auf Seite 5
Du liest ja immernoch nicht mit. 😉

Diese Bastelarbeit ist natürlich originell, trotzdem repräsentiert das weder ein ernst zu nehmendes Digitalinstrument noch zeigt es die Attraktivität von akustischen Akkordeons.

Es ist ein gut beworbener Nerd-Gag zur Erheiterung.
Ich glaube die Faszination liegt in der Nachvollziehbarkeit und der Nostalgie.

Bei Konzerten hat es aber immer einen Oberlehrerhaften Touch, wenn man alles erklärt.
Ich finde aber, es sollte intuitiv bleiben.
Wenn man dann elektronisch spielt, ist es kaum noch nachvollziehbar und damit fehlt dem Publikum ein wichtiges Erlebnismoment.
 
Zuletzt bearbeitet:

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben