(A-Gitarre) Plektrum und Nachhaltigkeit

  • Ersteller Michael Scratch
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Wenn ich das Beispiel "Strohhalm" hernehme, dann ist das ein Paradefall, wie man mich komplett verprellt. Die "Alternativen" sind allesamt einfach kompletter Scheixx für mich als Nutzer.
Früher gabs Strohhalme aus echtem Stroh :opa:

:great:


Wenn alle relevanten Umweltprobleme gelöst sind beteilige ich mich gerne an der Diskussion über negative Folgen der Plektren:stars:
 
Ich bin ja bekanntermaßen ein ganz neugieriges Spielkind.

Also hatte ich mal spontan diese nicht ganz so dicken (extra resistent) "pigtrums" bestellt.
Modell "butt" ;-)

Das ging auch wirkich superfix! (Danke Tibor!)

Das die als "Einschreiben/Einwurf" verschickt wurden hat mich zwar etwas irritert und 4,50 EUR Versand ist auch recht sportlich, aber was tut man nicht alles.... ;-) Kam in Pappe und Papier.

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Erster Eindruck: Fühlt sich sehr angenehm an, ist tatsächlich noch ein bisschen flexibel und wirklich nur ganz leicht fester als z.B. die Dunlop´s heavy, die ich zur Zeit ganz gern verwende. Die angeschliffene Fase finde ich auch gut. Ansonsten muss ich gestehen, dass ich niemals hätte sagen können woraus die Dinger bestehen. Das ist rein von der Haptik für mich erstmal ein ganz "normales" angenehmes Plektrum.

Der erste kurze Test war sehr ok. Die Größe passt für mich. Ich finde das recht angenehm und es ist ganz sicher nicht "for the butt". ;-) Das muss ich aber erstmal mal eine Weile spielen.

So spontan würde ich aber schon mal sagen, dass es durchaus eine Alternative ist.
Der Rest muss sich noch zeigen.
 
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Vermutlich ist das, was alle hier beteiligten in Kombination mit den Servern und dafür erforderlichen Klimageräten an Strom verbrauchen deutlich schädlicher für die Umwelt, als alle in Deutschland verwendeten Kunststoffplektren zusammen.
Trotzdem finde ich den Grundgedanken des TE und dass man mal drüber spricht gut.
Energietechnisch ist die Herstellung von Kunststoffplecs sicher besser, als die von Plecs aus mineralischen Werkstoffen (Gesteine), Holz oder Metall.
Bliebe tatsächlich am Ende die Entsorgung, und da finde ich diese kompostierbaren Pigtrum Plecs wirklich gut, zumal sie schon aus Abfallprodukten hergestellt werden.
Ich werde davon auf jeden Fall für den Einsatz an der E-Gitarre mal was ausprobieren und hoffe dass es da in Zukunft fürs Schrammeln noch etwas gibt, vergleichbar mit Tortex 0,45 oder 0,55
 
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Ich hab mal bei Tibor von Pigtrum angefragt, ob sein Herstellungsverfahren auch dünnere Plektren zulässt.
 
Grund: Grammatik....
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@KlampfenTom könntest Du erläutern, wie Du zu der Erkenntnis kommst, dass Plektren aus Kunststoff energietechnisch in der Herstellung günstiger sind?

@camus wie dünn stellst Du Dir die Plektren vor?
 
Grundsätzlich finde ich Überlegungen zur Nachhaltigkeit sehr gut. Meine erstes Auswahlkriterium bleibt für mich jedoch immer noch: liegt es mir gut in der Hand? Kann ich damit „den Ton“ erzeugen, der mir vorschwebt? Ist die Haltbarkeit okay oder „kratzt“ es nach wenigen Benutzertagen?
Wenn es dann auch noch recycelt oder aus sonstigen nachhaltigen Produktionen stammt, umso besser.
Wenn man das alles konsequent weiterdenkt: keine Nylon/Carbon etc. mehr, sondern zurück zu Darmsaiten?
 
@Andreas1975
Ich hab am liebsten 0.73er.
 
Wenn man das alles konsequent weiterdenkt: keine Nylon/Carbon etc. mehr, sondern zurück zu Darmsaiten?
Oder auch nicht, da nicht vegan... (Welchen CO2-Abdruck haben die denn?)
 
könntest Du erläutern, wie Du zu der Erkenntnis kommst, dass Plektren aus Kunststoff energietechnisch in der Herstellung günstiger sind?
Ich will es versuchen:
Im Grunde muss man ja den gesamten Herstellungsweg betrachten. Beim Kunststoff fängt das mit der Ölgewinnung an, bei Metall mit dem Erzabbau, bei Holz mit dem Fällen eines Baumes und bei Gesteinen im Steinbruch.
Wie geht es weiter? Für Kunststoff wird ein Granulat hergestellt oder dünne Tafeln (je nach Art der Plecs), für Metall ein Feinblech, für Holz dünne Bretter, für Gestein dünne Tafeln.
Es wird nicht möglich sein, das auch nur ansatzweise zu berechnen wie der Energieaufwand zur Herstellung des Vormaterials für ein Plecs ist.
Da ich aber von Berufs wegen weiß wie Metallfeinbleche und Kunststoffe hergestellt werden, kann ich in etwa abschätzen dass diese beiden sich bis dahin nicht viel tun. Deutlich günstiger sind da Holz und Stein, wobei für Stein sehr viel Energie und vor allem auch Wasser zum Schneiden benötigt wird, und beim Holz viel Energie zum Trocknen. Trotzdem sollten diese beiden hier noch die Nase vorn haben.
Soweit zur Herstellung/Gewinnung einer großen Menge Vormaterial

Dann kommt aber ein wesentlicher Unterschied:
Bei Stahl und Kunststofftafeln werden die Plecs ausgestanzt, vielleicht noch entgratet, fertig. Die Reste können zu 100% recycelt werden. Andere Kunststoffplecs aus Granulat werden spritzgegossen, hier gibt es in der Regel keinen Abfall. Da kann eine Maschine hunderte pro Minute in Konstanter Qualität herstellen.

Bei Stein und Holz kann ich den Verschnitt so gut wie gar nicht recyceln, und ich habe eine sehr große Ausschussrate durch ungeeignetes Material. Die Formgebung jedes einzelnen Plecs geschieht nun zeit- und energieraufwändig durch Sägen, Schleifen und Polieren. Ich habe es immernoch mit Naturprodukten zu tun, muss also jedes einzelne nochmals einer Sichtkontrolle unterziehen.

Zu guter Letzt muss man mit einkalkulieren, dass Kunststoff- und Metallplektren eine mehrfache Haltbarkeit gegenüber Holz- und Steinplektren haben.
Und bitte jetzt nicht 0,5mm Hartplastik mit 3mm Holz oder Stein vergleichen.

Ein Bisschen mag sich das noch zugunsten vom Holz verschieben, weil das der einzige nachwachsende Rohstoff im Vergleich ist.

Summa summarum führt mich das zu der aufgestellten These, von der ich mich nur durch belegbare Zahlen abbringen lasse.
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Ich hab am liebsten 0.73er.
Dunlop Nylon?
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Wenn man das alles konsequent weiterdenkt: keine Nylon/Carbon etc. mehr, sondern zurück zu Darmsaiten?
Keine Katzendärme, nur heavy metal :ROFLMAO:
 
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@KlampfenTom
Danke für die ausführliche Erläuterung. Sehe ich persönlich ein wenig anders kann es allerdings nicht mit Zahlen untermauern.

@camus PN
 
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da muss jemand eine Umweltbilanz bzw. LCA in Auftrag geben
 
. so gut es mir möglich zu sein scheint, umweltbewusst leben.
dieser thread ist schon ziemlich lang, und ich hab nur die Gedanken zum Ende hin gelesen.
M.M. dazu ist, ein Plektrum aus Plastik ist normalerweise schon ziemlich langlebig, bei mir mehrere Jahre, ich spiele auch nur mit einer Sorte
auf allen Gitarren. Früher hatte ich das Problem, das die Plektren ständig in einem "schwarzem Loch" verschwunden sind:redface:.
Seit Jahren bzw. Jahrzehnten ist das aber nicht mehr der Fall, passe wohl besser auf:). D.h., es handelt sich maximal um 2 Quadratzentimeter, 4, da ich 2 abwechselnd nutze. Dazu nochmal 4, die schon seit Jahren noch in der Verpackung vom Neukauf sind, die grösser ist als die 4 Plektren:rolleyes:. Also 8 Quadratzentimeter.
Wenn ich das in Relation dazu setze, was wöchentlich in meiner gelben Tonne landet, kann man durchaus davon reden das Plektren bei mir langlebig sind, und um dieses Modewort zu benutzen, damit auch "nachhaltig" im Verbrauch.
Die einzige vernünftige Alternative wäre, wir alle lassen es ganz mit dem Plastik, usw.. Aber die Idee wird sich wohl so schnell nicht durchsetzen.

Nachtrag, hab ehrlicherweise ein Plektrum in der Aufzählung vergessen. Im Portemonnaie hab ich, ebenfalls seit Jahren, auch eins, falls mir unterwegs eine Gitarre begegnet. Also, 10 Quadratzentimeter:m_git_a:.
 
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Ich hab mal bei Tibor von Pigtrum angefragt, ob sein Herstellungsverfahren auch dünnere Plektren zulässt.
Lieber @camus, danke für deine Nachricht (und überhaupt an alle hier für die Diskussion und fürs Verweisen u. a. auf mich; 💚🙏 @SlowGin). Ich bin der Tibor von Pigtrum und kann sagen, dass es prinzipiell kein Problem wäre, die Piggies noch dünner herzustellen - bei Stärken unter 1 mm gilt das aber vermutlich nur für die Extra-Resistant-Linie, da dieses Material wesentlich robuster und selbst beim Butt mit 1,35 mm bereits etwas flexibel ist. Die kompostierbaren Super Eco Pigs Picks verhalten sich eher wie Hartholz, sodass du sie beim Spielen ziemlich zügig wegraspeln würdest, wenn sie nur eine Stärke von 0,73 mm oder so hätten 😅

Wie Einige schon richtig angemerkt haben, werden die Plektren im Spritzgussverfahren hergestellt, sodass jedes Design für Kleinunternehmer wie mich eine größere Investition darstellt - vor allem die Gussform haut dabei rein, aber natürlich auch gewisse Mindestabsatzmengen. Soll heißen: Prio hatten für mich bislang dickere Picks über 1 mm, aber früher oder später werden höchstwahrscheinlich auch dünnere folgen. Aber nagelt mich bitte nicht auf einen Zeitpunkt fest 😆 Das wird alles noch ne Weile dauern.

Falls du/ihr noch weitere Fragen haben solltet, immer her damit 🐽
 
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Ich bin ja bekanntermaßen ein ganz neugieriges Spielkind.

So spontan würde ich aber schon mal sagen, dass es durchaus eine Alternative ist.
Der Rest muss sich noch zeigen.
Super, danke für diesen Hinweis. Das ist genau das, was ich gesucht habe. Werde es bei Gelegenheit ausprobieren.
 
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Ich habe jetzt nicht vor, eine Diskussion oder den Thread OT zu führen. Ich halte es jedoch für richtig, dass wir uns nicht vormachen, mit der Verwendung dieser "Bio"-Plektren jetzt zum Vorzeigeumweltschützer aufzusteigen.

Ich war viele Jahre Techischer Betriebsleiter in einem der größten Unternehmen in EU, das Kunststoffhalbzeuge herstellt, auch aus "Bio-" und "Okomaterialien".
U.a. kommen dort Kunststoffersatzstoffe aus Stärke, Pflanzenöl, altem Frittenfett u. w. zum Einsatz bzw. in die Erprobung und Forschung.

Ganz so schön bzw. einfach, wie uns dies in der Werbung suggeriert wird, sind diese Produkte nun auch nicht immer.

Lignin fällt z.B. bei der Neupapierherstellung an, und Papierherstellung ist nicht nur energieintensiv, sondern auch ökologisch sehr umstritten.
Bei andere Stoffen, z. B. Polysacchariden, sieht es teilweise auch nicht viel besser aus.
Das Recycling von Kunstharzen ist ebenfalls noch nicht (wirtschaftlich) erfolgreich.
Auch sollte man stets den Primärenergiebedarf und die Ökobilanz betrachten, und die Kunststoffextrusion, auch aus den o.a. Materialien, sei es als Folie, Platte oder Spritzguss ist mega energieintensiv.

Die viel beworbene Biologische Abbaubarkeit ist bei etlichen Produkten auch nur in speziellen technischen Anlagen/Verfahren gegeben, nicht aber auf dem heimischen Komposthaufen.

Nichtsdestotrotz ist weg vom Erdöl der richtige Weg, und die Forschung läuft auf vollen Touren.

Nebenbei, etliche erdölbasierte Kunststoffe, würden sie denn ordentlich entsorgt, lassen sich bis zum St. Nimmerleinstag recyclen. Und überhaupt kann man nur das recyclen, was diesem Prozess auch ordentlich zugeführt wird, ganz egal ob Bio oder Erdöl.
 
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Danke für die ausführliche Erläuterung.
Gerne
Sehe ich persönlich ein wenig anders kann es allerdings nicht mit Zahlen untermauern.
Ich würde mich trotzdem freuen, deine Ansicht zu lesen.

Wie schon gesagt, beruht meine Aussage ja auf groben Schätzungen in Verbindung mit Kenntnissen über die Herstellungsverfahren.
Es wird uns tatsächlich nicht möglich sein, da genaues zu erfahren. Niemand veröffentlicht Zahlen über den wirklichen Energieverbrauch und Schadstoffausstoß, der bei der Herstellung von 1 kg Polyamid oder Polyoxymethylen entsteht. Das sind die Materialien der Dunlop Verkaufsschlager Nylon und Tortex
 
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Ich halte es jedoch für richtig, dass wir uns nicht vormachen, mit der Verwendung dieser "Bio"-Plektren jetzt zum Vorzeigeumweltschützer aufzusteigen.
ich hab nicht den eindruck, dass das jemand hier behauptet, oder?

Nichtsdestotrotz ist weg vom Erdöl der richtige Weg,
darum geht's wohl vor allem.
woran sich viele hier stossen ist die wesentlichkeit, aber das muss ja nicht das problem des TEs sein.
 
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Nachhaltigkeit wird es erst geben wenn die Weltwirtschaft nicht mehr auf permaneten Wachstum aus ist.
Solange es Leute gibt die sich z.b. immer das neuste Smartphone kaufen oder irgenteiner Mode hinterher rennen wird es keine Nachhaltigkeit geben.
 
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