75 Euro gerechtfertigt? Angefertigter Knochensattel für eine Gretsch

Sobald eine Saite gegriffen wird, ist das Bundstäbchen der "Sattel"

Das liest sich sehr plausibel und ich hab mir das auch lange Zeit so gedacht. Bin mir nicht mehr so sicher, denn die Finger klemmen die Saite ja nur so weit ab, dass die Schwingung unterbrochen wird, nicht aber alle Kräfte die da wirken. Womöglich sind bei tauglichem Knochen, Kunststoff, oder Kohlefaser die Unterschiede verkraftbar. Also wenn das Material tauglich ist...
 
Ich sage jetzt nur noch, dass ich in fast 30 Jahren Hobby-Gitarrentum zum ersten Mal vom “Auslenken” von Saiten und der Bedeutung der “Härte” eines Sattels.

Meine Avatar-Gitarre hat einen Sattel aus Ahorn und ist laut und klingt gut. Und nun?

...überlasse ich mal wieder den Meinungsmachern das Feld. Ist mir - mal wieder - zu doof, zumal jetzt auch noch PNs kommen die ich vom Ton her nicht super finde. Ich fahre mit offenem Visier hier, ja, auch mit klarer Kante und man kann das mögen oder nicht, aber bei Titeln wie “Hochrichter” und “gleicher als andere” mag ich nicht mehr.
 
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Du kannst auch bei einem gegriffenem Akkord mal einen Lappen um die Saiten hinter der Greifhand wicklen - bei mir klingt der Akkord dann immer noch genau gleich. Oder nen Kapo drauf - womöglich im 1. Bund - das führt die Argumente der Zweifler ad absurdum.
Ansonsten bin ich hier raus.
 
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Oder nen Kapo drauf - womöglich im 1. Bund - das führt die Argumente der Zweifler ad absurdum.

Ich würde es direkt einsehen, wenn es mir pausible wäre. Aber der Saitenzug von 6 Saiten ist enorm, die Kraft soll so um die 40-50kg Gewicht entsprechen. Das klemmst Du mit nem Kapo ab?
 
Jaja, der weiche Sattel ... zieht sich seit dem ersten Beitrag fast unwidersprochen durch die Diskussion.

Getätigt hat die Aussage der Gitarrentechniker, der @Veeti empfohlen hat, einen Knochensattel einbauen zu lassen.

Meine Meinung:
Es gibt unterschiedliche Sattelmaterialien, die unterschiedlich hart sind und unterschiedlich elastisch. Unterschiedliche Kunststoffe, Metall, Knochen, heutzutage selten: Elfenbein, sogar Holz (wie von @DerZauberer berichtet). Aber all diese Unterschiede sind für die Saitenschwingung auf einer Gitarre unerheblich, solange nur der Sattel ordentlich gefertigt und montiert ist.

Also: Sowas wie einen weichen Sattel bei der Gitarre gibt es nicht. Ist hier auch das erstemal, dass ich sowas höre.

Ist ja in den vergangen Beiträgen durchaus angeklungen, ohne explizit ausgesprochen zu werden.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Aber der Saitenzug von 6 Saiten ist enorm [...]. Das klemmst Du mit nem Kapo ab?

Ja, da die Kraft rechtwinklig zum Saitenzug wirkt und die Saiten mit einer relativ geringen Kraft auf die Bünde gepresst werden können. Sonst könnte man ja auch kaum mit den Fingern die Saiten greifen. Damit lässt sich wirksam die Länge der Saite und die Schwingung verändern, wie man an der veränderten Tonhöhe hören kann :D. Jeglicher Einfluss des Sattels dürfte sich durch die Auflage auf dem Bundstäbchen (und spätestens durch die Dämpfung der Saite durch den Kapo) erledigt haben.

Stimmen lässt die Gtarre übrigens auch noch mit aufgesetztem Kapo .... ;)


Was hier alles so auf den letzten paar Seiten zu lesen ist :rolleyes:
 
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Nein.

"Auslenkung der Saite": Zupfhand. Nix Sattel.

"Weiterer zeitlicher Verlauf der Auslenkung" und "Dämpfung": Ein höchstens minimal vorhander Einfluss dadurch, ob das Sattelmaterial minimal härter oder weicher ist, und das auch nur bei Leersaiten.
Denjenigen, der das objektiv blind heraushören kann, ohne nur auf die eigene Erwartungshaltung aufgrund des Wissens über das verbaute Sattetmaterial zu bauen, möchte ich erst einmal sehen.
Ja herrschaftzeiten, sind denn hier lauter homöopathiegläubige unterwegs?
;-)

Es gibt unterschiedliche Sattelmaterialien, die unterschiedlich hart sind und unterschiedlich elastisch. Unterschiedliche Kunststoffe, Metall, Knochen, heutzutage selten: Elfenbein, sogar Holz (wie von @DerZauberer berichtet). Aber all diese Unterschiede sind für die Saitenschwingung auf einer Gitarre unerheblich, solange nur der Sattel ordentlich gefertigt und montiert ist.

Also: Sowas wie einen weichen Sattel bei der Gitarre gibt es nicht. Ist hier auch das erstemal, dass ich sowas höre.
Hat das hier jemand geschrieben?
Es sollte klar sein, dass "hart" und "weich" hier im Sinne von "im Vergleich zueinander härter bzw. weicher" benutzt wird.

Ich würde es direkt einsehen, wenn es mir pausible wäre. Aber der Saitenzug von 6 Saiten ist enorm, die Kraft soll so um die 40-50kg Gewicht entsprechen. Das klemmst Du mit nem Kapo ab?
Ja und nein.
Einmal geht's um Kräfte längs der Saite, einmal um Kräfte quer zur Saite.
Wieso wird das immer durcheinander geworfen?
Edit:
Jetzt sehe ich zu spät, dass Minor Tom darauf ja auch schon geantwortet hat.

Schaumstoff federt - Knochen, Kunststoff, Kohlefaser und auch die Bundstäbchen tun das nicht. Die lassen sich zwar komprimieren (hab ich oben schon geschrieben) kehren dann aber nicht in ihre Ausgangslage zurück.
Das ist allerdings leider falsch:
Harte Materialien wie zum Beispiel Knochen oder Stahl federn durchaus (d. h. verformen sich elastisch), weiche Materialien wie Knetmasse federn nicht (d. h. verformen sich unelastisch). Deshalb verwendet man ja beispielsweise für KFZ-Stoßdämpfer keine Knetmasse. ;-)
(Und bevor wieder jemand über-interpretiert: "Federt" bzw. "federt nicht" bedeutet hier natürlich auch wieder "federt im direkten Vergleich stärker bzw. schwächer", und "elastische" bzw. "unelastische Verformung" bedeutet "überwiegend elastische" bzw. "überwiegend unelastische Verformung".)
 
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Tut mir wirklich Leid, dass ich gefragt habe!!!

Ich hatte tatsächlich darauf gehofft, die Aussage mit Hilfe der Erklärung nachvollziehen oder wenigstens besser einordnen zu können. Im Ergebnis hauen sich jetzt diverse Member ihre teilweise wenig untermauerten aber ausführlich geäußerten Meinungen um die Ohren, fühlen sich plötzlich honorig und dazu bemüßigt, sich aus dem Forum zurückzuziehen, oder wollen im Gegenteil jetzt wieder aktiv gegen fragwürdige Äußerungen vorgehen.

Ich nehme dies selber nochmal zum Anlass, mein Verhalten im Board zu überdenken. Da ich erkennen muss, dass schon einfache Fragen als Provokation aufgefasst werden können. Themen zum Klang oder Physik der Gitarre werde ich zukünftig meiden oder allerhöchstens mitlesen. Meine Fragen beantworte ich mir weiter selber, auf Grundlage meiner technischen Ausbildung, werde diesen Senf aber für mich behalten, es sei denn, jemand fragt offen danach.

Euch eine friedliche Vorweihnachtszeit.

Gruß,
glombi
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Ach ja, ein paar richtige Erklärungen oder Ansätze waren auch dabei, leider sind die auf Grund ihrer Kürze untergingen...
 
Jungs, ganz ehrlich? Ich bin nicht in der Lage das technisch noch wissenschaftlich zu erklären, will ich auch gar nicht, war wohl auch nie die Frage des TE. Hier ging es anfangs mal um eine Aussage, ob das Sinn macht einen Knochensattel einzubauen und ob der Preis stimmt...mittlerweile gibt es hier Schützengraben-Krieg und Leute gehen sich persönlich, ja sogar per PN an....darf ich mal ernsthaf fragen, was bei euch nicht stimmt???? Anfangs wars ja noch lustig und ich bin auch gerne Popcorn und Bier nachladen gefahren, aber mittlerweile ist das echt nicht mehr lustig....denkt mal drüber nach und schaltet mal 2-3 Gänge runter...
 
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Wenn es ums Geld geht gibt es immer wieder hitzige Debatten, etwas schade das es "manchmal" so aus dem Ruder läuft. Unterschiedliche Rahmenbedingungen haben nunmal unterschiedliche Preise für ein und die selbe Dienstleistung zur Folge.
Ich persönlich versuche bei derartigen Dienstleistungen immer das Ganze im Auge zu haben. Der TE schrieb das der Sattel 75€ kosten soll und das Setup 70€.
zusammen also nichtmal 150€, jetzt ist mir nicht ganz klar was nun alles bei dem "Setup" drin ist. Für MICH würde das im Ernstfall auch ein Nacharbeiten der/oder einzelner Bünde bedeuten,falls notwendig.
Selbst wenn der Sattel evtl. etwas mehr kostet als bei anderen finde ich das im Paket immer noch einen guten Preis.
Das man nachfragt (z.B. hier im MB) wenn man das nicht einordnen kann finde ich auch völlig i.O. ,habe ich auch schon machen müssen weil ich absolut keine Ahnung habe was Abrichten und Einstellen in etwa kostet (und dann noch die regionalen und individuellen Schwankungen) nur um sich erstmal ein Bild machen zu können.
 
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Will jetzt nicht als Laie den Galileo Galilei des Gitarrensattels machen, oder so tun, als würden Perlen vor die undankbaren Säue geworfen; muss nicht mal recht haben. Aber wer geht denn hier mit einer Selbstverständlichkeit von bestimmten Umständen aus, und verzichtet dabei auf die Begründung, die er von anderen verlangt?

Aber der Saitenzug von 6 Saiten ist enorm, die Kraft soll so um die 40-50kg Gewicht entsprechen. Das klemmst Du mit nem Kapo ab?

Argumentativ wurde dieser Behauptung mitnichten wiedersprochen.

Jeglicher Einfluss des Sattels dürfte sich durch die Auflage auf dem Bundstäbchen (und spätestens durch die Dämpfung der Saite durch den Kapo) erledigt haben.

Das wurde einfach so in den Raum gestellt. Durch das Abklemmen der Saiten wird aber der Rest des Halses nicht abgeklemmt, behält Relevanz.

Ja und nein.
Einmal geht's um Kräfte längs der Saite, einmal um Kräfte quer zur Saite.
Wieso wird das immer durcheinander geworfen?
Edit:
Jetzt sehe ich zu spät, dass Minor Tom darauf ja auch schon geantwortet hat.

Ich warf das ja eben nicht durcheinander. Es fehlt immer noch das GegenARGUMENT.

Für meine These wähne ich Gibson, zumindest einen Händler auf meiner Seite. In einem Produktangebot heißt es:

"während der Tektoid-Sattel die mittleren und hohen Obertöne verstärkt."

https://www.gear4music.de/de/Gitarr...MI--XOhYf03gIVFeR3Ch0PNwfBEAQYFyABEgIKo_D_BwE

Wenn man sich hier wegen solcher Themen persönlich angeht, ist das ein schwaches Bild. Hat auch keiner verdient, per PN angemacht zu werden. Gibt auch subtile Formen, die auch nicht schön sind.

Werde mich nicht mehr äußern, da der TE nach etwas anderem fragte.

Dass ein Knochensattel immer die beste Lösung ist, bleibt eine zweifelhafte Behauptung. Nochmal, warum sind dann die meisten Customshopgitarren von Gibson ohne Knochensattel?

Mir half ein Knochensattel bei Stimmproblemen.
 
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Ich warf das ja eben nicht durcheinander. Es fehlt immer noch das GegenARGUMENT.
Versteh ich nicht.
Was für ein Argument wogegen fehlt?
Der von Dir ins Feld geführte "enorme Saitenzug von 6 Saiten" wirkt in Längsrichtung der Saiten.
Die Zugkraft längs der Saiten wird vom Sattel, von einem Kapo oder von einem greifenden Finger nicht beeinflusst - wie denn auch, die schränken schließlich nur die Bewegungsfreiheit der Saite in Querrichtung ein.
Wären Längs- und Querrichtung nicht zwei verschiedene Dinge, dann wäre es ziemlich schwierig, eine Saite durch Bending mal eben einen Halbton höher zu ziehen.

"während der Tektoid-Sattel die mittleren und hohen Obertöne verstärkt."
https://www.gear4music.de/de/Gitarr...MI--XOhYf03gIVFeR3Ch0PNwfBEAQYFyABEgIKo_D_BwE
Mag ja sein - bei einer leer gespielten Saite, bei der der Sattel noch die Chance hat, auf das Schwingungsverhalten (Bewegungsrichtung: quer zur Saite!) und damit den Sound Einfluss zu nehmen.
Bei einer gegriffenen Saite hat er das schlicht und ergreifend nicht, da nun nicht mehr der Sattel die Bewegung der Saite an ihrem Auflagepunkt (und zwar wieder quer zur Saite) einschränkt, sondern der Bund, auf dem sie aufliegt.

Zu behaupten, der Sattel habe Auswirkungen auf den Sound gegriffener Töne, bedeutet, Längs- und Querrichtung durcheinanderzuwerfen.

Dass Gibson das u. U. tut, kann ich verstehen - Marketinggebabbel kommt immer bei irgendwem gut an.
 
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Mir half ein Knochensattel bei Stimmproblemen.

Diese Anwendung kannte ich noch gar nicht.

Manchem helfen Salbei-Eukalyptusbonbons und andere kommen nicht um einen Besuch beim Hals-Nasen-Ohrenarzt herum...

:evil:
 
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Möchte gar nicht über die Klugheit Deiner Äußerungen hier urteilen, war aber `ne steile Vorlage die ich nicht auslassen konnte um mal etwas Spaß in diesen allzu verbissenen thread zu bringen.
 
Das wurde einfach so in den Raum gestellt. Durch das Abklemmen der Saiten wird aber der Rest des Halses nicht abgeklemmt, behält Relevanz.

Sagt dir Begriff des Null-Bundes was? Der Sattel macht die Richtung, der Nullbund die sichere Auflage ... und jetzt ersetze den Nullbund durch den Bund auf den das Capo die Saiten drückt.

Genau ... Sattel macht immer noch die Richtung - und der neue Nullbund die Auflage ..

Aha ... Moin

Gruß
Martin
 
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Dein Denkfehler ist immer noch, dass Du Längs- und Querrichtung durcheinanderwürfelst.
 
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TusQ. Mehr fällt mir dazu eigentlich nicht ein. Und den sollte die 6120 eigentlich serienmäßig haben, wenn du Pech hast Delrin, das ist gefühlt tatsächlich weicher.
 
Also: Sowas wie einen weichen Sattel bei der Gitarre gibt es nicht. Ist hier auch das erstemal, dass ich sowas höre.

Na ja, Gummi vielleicht nicht gerade, aber der Härtegrad ist schon unterschiedlich. Und das kann man zB bei Billigplastik und Knochen mit gespitzten Ohren und einem cleanen Ampsound ohne Effekte schon auch wahrnehmen - als einen der ganz wesentlichen Punkte empfinde ich es aber auch nicht.

Ich habe selber schon Knochensättel aus dem Rohling gefertigt, aber ehrlich gesagt ist es mir den Gestank und die Mühe nicht mehr wert, seit ich die Tusq XL entdeckt habe. Klanglich habe ich da keinen Unterschied mehr wahrgenommen, und sauber gekerbt sind sie nicht nur langlebig, sondern mindestens so verstimmungsarm wie ungebleichter Knochen.

Um nochmal den eigentlichen Faden aufzunehmen: 75 € finde ich für die "Knochenarbeit" ;) absolut angemessen, jedenfalls für einen Hauptberufler und wenn es sauber gemacht ist. Ich selbst bin in dem Punkt zwar nicht so detailversessen, kann aber verstehen, dass man auf einer wertvollen Gitarren so ein kleines Stück traditionelles Handwerk haben will. Und das kostet halt ein bisschen mehr.

Gruß, bagotrix
 
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