300€ Gitarre neu bundieren lassen?

  • Ersteller U D O B E S T
  • Erstellt am
Gute Frage. Haben wir alles nicht so explizit besprochen. Der Gitarrenbauer ist ein Nachbar meiner Eltern, so dass man sich öfters über den Weg läuft, wenn ich dort zu Besuch bin. Von daher hatte ich Vertrauen, zumal in der Werkstatt auch noch ausführlich Smalltalk gehalten wurde wie unter guten Bekannten.
Bei der Abholung lief allerdings Musik und ich habe einfach drauf vertraut dass solide Arbeit abgeliefert wird mit allem was dazugehört.
Jetzt kann man nicht mal Bendings machen, der Ton verstummt sofort. Am 1.-4. Bund ist gar nicht abgerichtet worden, oder nur halbseitig. Er hatte wohl mit gesundheitlichen Problemen zu tun.
Außerdem kommen mir die Bünde auch zu niedrig vor, fühlt sich kaum besser an als vorher. Die Duo Sonic gefällt mir da viel besser.
Eigentlich war die Klampfe nur als billiges Trash-Instrument für die Straße gekauft, als dann noch David Hasselhoff 500m von meinem Zuhause ne Autogrammstunde gab, hab ich ihn das Ding signieren lassen. Ironisch gemeint selbstverständlich, als Trash-Aktion. Dass sich die Klampfe im nachhinein dann als so schön entpuppt, konnte ich da noch nicht absehen. Nun ist die Freude dahin. 300€ und eine schöne Gitarre in den Sand gesetzt. Ich könnte heulen.
 

Anhänge

  • hoff_3.JPG
    hoff_3.JPG
    120,8 KB · Aufrufe: 237
Verweise ihn ruhig mal auf diesen Thread, wenn es nur halb so extrem ist, wie geschildert, dann sollte er dringend nachbessern...
Gut und fair finde ich, dass Du nicht seinen Namen nennst.
Mindestens eine Gelegenheit zur Nachbesserung sollte man ihm jedenfalls geben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich würde ebenfalls nochmal vorstellig werden, allerdings ohne auf diesen Thread zu verweisen. Notiere dir die Mängel an der Gitarre, die dich stören, und kläre diese mit ihm - ruhig und sachlich. Es wird ja auch in seinem Interesse sein, ordentliche Arbeit abzuliefern.

So wie du den Sachverhalt beschreibst, hört sich dass an, als wären die Arbeiten noch gar nicht abgeschlossen.
 
War das ein Gitarrenbauer oder der Nachbar, der eine Hobbywerkstatt im Keller hat?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Das Eine muss das Andere ja nicht ausschließen.
Ich würde auf jeden Fall in Ruhe mit ihm sprechen. Miteinander reden hilft immer.
 
Verweise ihn ruhig mal auf diesen Thread, wenn es nur halb so extrem ist, wie geschildert, dann sollte er dringend nachbessern...
Gut und fair finde ich, dass Du nicht seinen Namen nennst.
Mindestens eine Gelegenheit zur Nachbesserung sollte man ihm jedenfalls geben.
. Notiere dir die Mängel an der Gitarre, die dich stören, und kläre diese mit ihm - ruhig und sachlich. Es wird ja auch in seinem Interesse sein, ordentliche Arbeit abzuliefern.

So wie du den Sachverhalt beschreibst, hört sich dass an, als wären die Arbeiten noch gar nicht abgeschlossen.
So wie es sich hier darstellt:
Dazu die Lackschäden am Griffbrett seitlich, die jetzt offen klaffen, ich hätte erwartet, dass man sowas irgendwie versiegelt? Und zwischen den Bünden großflächig an vielen Stellen dick klebriger Leim und Schmutz an den Bünden. Der Hals sieht aus wie abgeschraubt und anders wieder angeschraubt, die Ritzen wirken ungewohnt und es sind Lackschäden am Korpus, als wäre der Hals mit Schraubenzieher abgehebelt worden
ist die ganze, ich wage kaum, sie als solche zu bezeichnen, "Arbeit" ein totaler Pfusch und eine absolute Frechheit.
Da sind ja nicht nur Mängel an der vereinbarten Leistung, sondern die Gitarre wurde zusätzlich nachhaltig beschädigt...(thumbsDown)(thumbsDown)
Ich frage mich, vor allem bei diesem "Fachmann", wie die Gitarre überhaupt nachgebessert und dabei wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden soll
 
Ich könnte heulen.

Kein Scheiß: Wenn ich das so lese könnt´ ich direkt mitheulen.

Fremdschämen für den Gitarrenbaumeister kommt noch dazu.

Es wird ja auch in seinem Interesse sein, ordentliche Arbeit abzuliefern.

Handwerkerehre. Wenn man sie hat macht man es direkt ordentlich.

Die Beschreibung des Schadens der angerichtet wurde liest sich aber so als sei es ein größerer Aufwand diesen zu beheben als wenn man einfach fachgerecht neu bundiert hätte.

Dazu gehört nun mal dass man schon beim entfernen der alten Bundstäbe penibelst darauf achten muss dass der Lack des Ahorngriffbretts nicht beschädigt wird.

Tut mir echt total Leid, aber vielleicht stellst Du mal ein paar Fotos vom Schaden ein sofern man es fotografisch überhaupt darstellen kann, damit wir vielleicht hier eine Empfehlung für eine mögliche Lösung finden.

Da Du die neuen Bünde als zu niedrig empfindest, würde es ja eh auf eine weitere Neubundierung hinauslaufen, denn das von Dir beschriebene "outfretting" würde ja einen Abrichtvorgang erfordern der die Höhe der neuen Bünde gleich wieder weiter herabsetzt.

Mir fällt leider nichts richtig aufmunterndes ein...

*
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
wenn, das nur halb so übel ist, wie beschrieben, dann ists echt ne Schande.
Würd ich nicht auf mir sitzen lassen. Allerdings wird man so ein Instrument kaum mehr richtig hinkriegen, wenn es so arg verschandelt wurde.
Dann ist eher die Frage, was seine Haftpflichtversicherung für den Schaden bezahlt, nachdem du dein Geld zurückbekommen hast.....
meine Aussage beruht logischer Weise nur auf deinen Schilderungen, aber wenn die Klampfe jetzt quasi unbrauchbar ist, dann würd ich da dringend nochmal drüber reden .....

Gruß
Matthias
 
Oh je. Ich wollte demnächst meine Ibanez Artist neu Bundieren lassen. Offensichtlich kann man da nicht zu jedem Gitarrenbauer hin. (300€ waren übrigens auch das, was ich gehört habe).

Das tut mir leid. Habe mir aufgrund meines Vorhabens den ganzen Thread durchgelesen und das Ergebnis klingt schockierend.
Allerdings, hättest du erwähnt, dass ein Autogramm drauf ist, hätte ich auch vom Neubundieren abgeraten. Vitrine und neue Gitarre. Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen. Schade, dass du die Gitarre angenommen und mit nach Hause genommen hast. :( Aber im Handwerk gilt eigentlich, das der Handwerker eine Chance hat seinen Schaden zu korrigieren. Ideeller Wert ist natürlich irreparabel :nix: Vielleicht könnt ihr euch ja trotzdem einigen.
 
Nur am Rande die Anmerkung, dass sich eine Gitarre nach einer Neubundierung immer die erste Zeit fremd anfühlt. Es dauert etwas, bis man sich an neue Bünde gewöhnt hat. Ich dachte, das ginge nur mir so. Aber auch Eric Clapton hat das mal schön erzählt, als er gefragt wurde, warum er Neubundierungen bei seinen Gitarren immer so lange hinaus zögert.
Das bereinigt natürlich nicht die von Dir genannten Fehler, die müssen beseitigt werden. Aber zumindest nach meiner Erfahrung kommt man nach wenigen Wochen wieder mit der Gitarre gut klar, wenn sie bundiert wurde.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Zur Ausführung kann ich nichts sagen, aber zum Preisgefüge schon. Ich habe bei meinem Gitarrenbauer im Sommer 2021 meine drei absoluten Lieblinge neu bundieren lassen. Die sind zwischen (heute) 35 und 40 Jahre alt. Allein ich habe bei den dreien schon zwei komplette Fretjobs (fret/level/crown) gemacht gehabt. Aber für einen dritten hatte keine mehr genug Fleisch. Außerdem mussten die Griffbretter sauber auf Radius geplant werden. Der Gitarrenbauer meines Vertrauens und ich haben unterschiedliche Auffassungen, was optimale Saitenhöhen betrifft. Meine persönliche Präferenz kann ich mir in der Folge selbst einstellen. Der aufgerufene Preis war 300 Euro je Stück. Ich persönlich finde das im Jahr 2021 vollkommen angemessen (und ich bin weder Blueslawyer noch Zahnwalt). Wie es so schön heißt, man bezahlt den Meister/Handwerker nicht für die drei Stunden, die er braucht, sondern für die 20-30 Jahre, die er Erfahrung hat, um es in dieser Zeit perfekt zu machen (und dafür, dass man selbst nicht die x Stunden investieren muss).

Was die Ausführung beim TE angeht, würde ich - zumindest nach den Schilderungen - reklamieren und nicht im MB diskutieren.

@DirkS Das empfand ich auch so. Runtergerockte Drähte gegen neuen (Medium) Jumbos oder was auch immer ist durchaus erstmal was Neues für die Finger gewesen.
 
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 6 Benutzer
Hallo,

ein Handwerker hatte einen Auftrag, wurde bezahlt und hat schlecht geliefert. Also geht man wieder hin, reklamiert und lässt ihm einen Versuch, um seine Arbeit dieses Mal ordentlich zu machen.

Ich hätte allerdings das Vertrauen in den Handwerker verloren und würde ihm vorschlagen, das gesamte Geld zurück zu geben und die Gitarre jemand anders zum erneuten Neubundieren zu geben.

Es ist insgesamt immer besser, miteinander zu sprechen als übereinander.

Edit: Darüber hinaus wundere ich mich immer wieder über Worte wie "Originalzustand" bei einer CV - das gesamte Thema Wiederverkaufswert kann man bei diesen Gitarren meiner Meinung nach getrost vernachlässigen. Und ein Autogramm von David H. macht aus einer Squier CV auch kein bemerkenswertes Sammlerstück. Wenn das übrigens so wäre, würde ein normaler Spielbetrieb das Autogramm ruinieren...

Ich verstehe sehr gut, dass man verärgert ist, wenn eine Gitarre schlecht vom Gitarrenbauer zurück kommt. Durchatmen, ruhig bleiben, das bekommt man wieder hin.

Gruß

erniecaster
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Mein aufrichtiges Beileid @U D O B E S T
Danke für das Teilen deiner Erfahrung. Ich bin neugierig wie das weitergeht.
Man sagt ja die Neubundierung ist die hohe Schule des Gitarrenreparierens, besonders mit lackiertem Fretboard. Da gibt es wohl sehr wenige echte Spezialisten. Ich werde mir, wenn es mal so weit sein sollte, gut überlegen ob ich nicht den Hals tausche. Schließlich war das die Idee von Leo.
Bei der Abholung lief allerdings Musik und ich habe einfach drauf vertraut dass solide Arbeit abgeliefert wird mit allem was dazugehört.
Ich bin auch immer so naiv beim Abholen und merke erst zu Hause ob es Fehler gibt.
Eigentlich war die Klampfe nur als billiges Trash-Instrument für die Straße gekauft, als dann noch David Hasselhoff 500m von meinem Zuhause ne Autogrammstunde gab, hab ich ihn das Ding signieren lassen. Ironisch gemeint selbstverständlich, als Trash-Aktion. Dass sich die Klampfe im nachhinein dann als so schön entpuppt, konnte ich da noch nicht absehen.
Eigentlich konnte man das absehen, dass nach dem Autogramm von the Hoff die Gitarre spitzenmäßig wird. Schließlich hat er ja auch die Mauer zum Fall gebracht 😄
 
  • Haha
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich bin auch immer so naiv beim Abholen und merke erst zu Hause ob es Fehler gibt.
War bei mir auch so nachdem ich bei einem bekannten und hochgelobten Techniker war. Man muss im Leben erst einmal auf die Herdplatte greifen bevor man vorsichtig wird.

Rum wie num, blöd gelaufen. Ich bin auch gespannt wie die Rückmeldung vom Tech ausfällt. Wie gesagt, Kopf hoch, an der Strat kann man relativ einfach sehr viel wieder richten. :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich hoffe, ich irre mich, aber ich habe (bei einem Handwerker, der sich nicht schämt, so einen Murks abzuliefern und Geld dafür zu nehmen) schon eine sehr starke Ahnung, wie das Ganze verlaufen wird.
Vor allem hinsichtlich der bei der Abholung nicht monierten Sachbeschädigung.
Wünsche dem TE starke Nerven
 
Plus die Nachbarschaftsgeschichte. Wenn die sich (gut) kennen, sind da ja womöglich noch ganz andere Dynamiken zu bedenken. Wenn dem so ist, würd' ich's schlucken. Sonst baden's die Eltern aus. Reingefallen. Passiert.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Hallo,

das sehe ich genau andersrum. Ein Handwerker der 500 km auf Montage fährt und Mist baut setzt sich weniger in die Nesseln als jemand der das vor der eigenen Haustüre tut. Daher geht man ja gerne zum Fachmann um die Ecke - weil man davon ausgeht, dass er sich vor seiner eigenen Haustüre den Ruf nicht ruinieren will. Wie kooperativ er sich zeigt, dass kann nur der gelackmeierte Gitarrenbesitzer herausfinden und das sollte er auch tun. Seine Eltern werdens verkraften müssen!!!
Duckmausern, damits keine schlechte Stimmung gibt, wäre ein Weg, der mich persönlich nicht zur Ruhe kommen lassen würde.
Man will ja auch niemandem Böses. Wer mit echtem Geld zahl will halt auch eine echte Dienstleistung.
Meine Eltern würden das im übrigen auch nicht anders sehen, die erwarten nicht, dass ich irgendwas schlucke, damit der Nachbar freundlich grüßt.......da kann ich nur wünschen, dass seine Familie das ähnlich sieht.

Gruß
Matthias
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Wenn man mit dem Gitarrenbauer nicht zu einer zielführenden Lösung kommen sollte und man an der Gitarre hängt, dann wäre das bei mir der Punkt an dem ich nach einem günstigen gebrauchten Hals schauen würde.

Vertrauen in den Gitarrenbauer hätte ich da selbst allerdings nicht mehr.
 
ist es üblich sofort Neuzubundieren?
es riet mir mein Instrumentenbauer zuerst die Bünde abrichten zu lassen.
Es ist ja zunächst noch Fleisch da sodass einige Zehntel vom höchsten Nivaeu runter können. ..
Neu abrichten ist klar die erste Wahl. Wenn kein "Fleisch mehr vorhanden ist: Neu bundierens, das ist nur rentabel, wenn entsprechend gutes Bundmaterial verwendet wird. Bei den Squiers ist das originale Bundmaterial recht weich und neue, härtere Bünde halten bestimmt auch länger. Stark abgenutzte Bünde sind aber manchmal auch ein Indiz für die Spielweise. Viele Spieler neigen dazu, viel zu fest aufzudrücken und den Druck beim Bendig noch mehr zu erhöhen. Da können Saiten wie Feilen für die Bünde wirken. Ich habe eine sehr preisgünstige Gitarre, bei der die Bünde aus billigstem Material sind. Diese Gitarre ist seit 3 Jahren im täglichen Einsatz, aber die Bünde zeigen einen bisher nicht nennenswerten Verschleiß. Ich verwende Elixir Saiten und spiele mit sehr wenig Andruck ;) Fazit: neu bundieren lassen, das lohnt sich allemal.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben