Nutzung von Samples als Besitzer hochwertiger Workstations

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:gruebel: Wer setzt denn heute noch Sampler als Grundlage für Sounds ein, wo doch jede Workstation heute alle Grundsamples in zufriedenstellender Qualität on board hat?
 
Eigenschaft
 
Leute die mehr aus ihren Kisten holen können, als wir :)?
 
wo doch jede Workstation heute alle Grundsamples in zufriedenstellender Qualität on board hat?

Das würde ich so nicht unterschreiben. Beispiel Kurzweil: wo sind die überzeugenden Mellotronsamples? Und Brass-Sektions? Und für K-Series Benutzer ist u.U. billiger und einfacher, sich bessere Pianos, E-Pianos, Orgeln usw. als Sample-CDs zu holen, anstatt auf PC3s oder andere Workstations aufzurüsten.

Ergänzung: zu dem SoniVox-Angebot: leider wird der Preisnachlass durch die hohen Portokosten in vielen Fällen fast vollständig wieder aufgewogen. :( Wenn's die Kurzweil-Sample-CDs als Download gäbe, wäre ich bei einigen durchaus versucht zuzugreifen.
 
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:gruebel: Wer setzt denn heute noch Sampler als Grundlage für Sounds ein, wo doch jede Workstation heute alle Grundsamples in zufriedenstellender Qualität on board hat?

Es ist weniger geworden, aber für manche Bereiche greif ich gerne noch auf meine Sample-Library zurück, da in keinem ROMpler in dieser Qualität enthalten. Für Brass hab ich z. B. "Quantum Leap Brass" von Eastwest oder auch "Memphis Horns" für meinen Akai. Gott sei Dank brasse ich recht wenig, aber wenn, dann sind die Sachen erstklassig.

Beim Kurzweil K ist beispielsweise die Analog Collection sehr gut, für sowas lohnt also der integrierte Sampler definitv.
 
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:gruebel: Wer setzt denn heute noch Sampler als Grundlage für Sounds ein, wo doch jede Workstation heute alle Grundsamples in zufriedenstellender Qualität on board hat?
Samples eines Solina String Ensemble (oder gar der String-Ensemble-Sektion einer Eminent 310 Unique)? Oder Multisamples ganzer Mellotron-Bandrahmen, wo von jedem Tape jeweils die vollen acht Sekunden ungepitcht und ungeloopt als eigene Samples vorliegen? Nicht jeder ist mit auf Top40 geeichtem Werksmaterial in Workstations zufrieden, und nicht jeder will von Eminent/Solina/Mellotron auf Orchesterstreicher umstellen, weil die viel besser™ und echter™ klingen.

Oder womit bitteschön soll man Sledgehammer von Peter Gabriel spielen, wenn nicht mit einem amtlichen Emulator-Shakuhachi-Sample - und welche Workstation hat das im ROM?

Oder mal ehrlich, welche Workstation hat im Sample-ROM einen umfassenden Satz Samples einer TR-808, TR-909, CR-78, LinnDrum, KR-55, Minipops 7, SDS V, ADD-One etc.? Bei uns steht bald I Wanna Dance With Somebody an, da brauch ich Clap und Cowbell einer 808. Und ich hab noch nicht geredet über meine heimische Elektronikgeschichte.

Last but not least, welche Workstation bietet mir als werksseitiges ROM-Sample den Auslöseklick einer Nikon-Spiegelreflexkamera von ca. 1980 nebst Motorwinder, falls ich mal Souvenir Of China spielen will?

Siehe auch virtuell- oder gar echtanaloge Synthesizer, die nach wie vor sehr erfolgreich sind.


Martman
 
Und mal ehrlich? Wie viele von 1000 Keyboardern brauchen das wirklich um Ihren Job zumachen oder spaß zu haben weil es kein Job ist?
 
Genau einer, nämlich Martman. ;)
 
... Oder womit bitteschön soll man Sledgehammer von Peter Gabriel spielen, wenn nicht mit einem amtlichen Emulator-Shakuhachi-Sample - und welche Workstation hat das im ROM?
Ich schließe mich mal Torsten's Aussage an, dass man in der Praxis gut mit den Standard ROMs einer guten Workstation auskommen kann. Sei es Solina Strings oder Shakuhachi, da bin ich mit den Standard Sounds meines K2500 bestens bedient. Mellotrons macht der PC3 hervorragend.

Oder mal ehrlich, welche Workstation hat im Sample-ROM einen umfassenden Satz Samples einer TR-808, TR-909, CR-78, LinnDrum, KR-55, Minipops 7, SDS V, ADD-One etc.? Bei uns steht bald I Wanna Dance With Somebody an, da brauch ich Clap und Cowbell einer 808. Und ich hab noch nicht geredet über meine heimische Elektronikgeschichte.
Meinst Du, dass jemand außer Dir I Wanna Dance Somebody nicht ohne die Clap und Cowbells einer 808 erkennen würde?

Last but not least, welche Workstation bietet mir als werksseitiges ROM-Sample den Auslöseklick einer Nikon-Spiegelreflexkamera von ca. 1980 nebst Motorwinder, falls ich mal Souvenir Of China spielen will?
Andere Baustelle, das sind nicht die Sounds, von denen wir hier sprechen, sondern lediglich "Geräusche" die ich mit einer simplen Lösung wie SP404 oder auch Yamaha SU10, meinetwegen auch abfeuern eines MP3s lösen würde.
 
Tja, dann bin ich wohl der einzige hier, der, wenn er originalgetreue Nicht-Hammond-Nicht-Rhodes-Sounds kriegen kann, sie sich auch besorgt und nutzt. Und einer der wenigen, die sich das leisten können, weil sie eben nicht den Aufwand so gering wie möglich halten müssen. Nur so als Hinweis: Es gibt genügend Leute, die für eine entsprechend amtliche Synth-Streicher-Fläche sich eine zig Kilo schwere Eminent 310 Unique besorgen, reparieren lassen, dann einen originalen Electro-Harmonix Small Stone Phaser (weder US-Nachbau noch russischen Nachbau) von 9 auf 7,5 bis 8 Volt umbauen lassen und sich dann auch noch ein Analogdelay dahinter anordnen.

Ach ja, und ein zeitgemäßes Sample einer Shakuhachi hat mit dem berühmten Sample des Shakuhachi-Sample vom E-mu Emulator II (siehe nicht nur Peter Gabriel, sondern auch Enigma) höchstens den Namen gemeinsam. Letzteres hab ich übrigens jederzeit einsatzbereit für Kurzweil zur Hand.


Martman
 
@Roland: ich werde mit Th geschrieben :) Aber ansonsten gebe ich dir recht.

@Martman: Größenwahn? Die wenigsten hier haben eine Hammond oder ein Rhodes denke ich mal, obwohl sie es haben könnten. Zumindest kenne ich ein paar, die es nicht haben und sich doch leisten könnten, wenn sie es unbedingt wollten. Also die beiden Instrumente extrem hervorzuheben halte ich dann doch für übertrieben.

Ich glaube auch nicht, dass einige den Aufwand gering halten müssen, sondern wollen. Das macht einen recht deutlichen Unterschied aus. Mein Ziel ist nicht, mit möglichst vielen Instrumenten drei mal im Jahr auf die Bühne zu kommen um zu zeigen: Ich hab es! Mein Ziel ist es spaß zu haben und öfter vor Publikum zu spielen. Die Leute an meinem Spaß teilhaben lassen und da ich nicht in der Liga spiele, wo ich mir Kistenträger leisten kann, muss ich mir halt überlegen: Wie viel willst du dir, deinen Jungs und deinem Auto übers Jahr zumuten?
Rein aus dem Bauch raus würde ich sagen, dass geht einigen anderen ebenso.
 
Man muss eben einfach sehen, wo man die Grenze ziehen möchte. So wie du, Martman, dich (bzw. uns) schon mehrfach gefragt hast, wie man Sledgehammer ohne ein gutes Emulator-Sample spielen kann, könnte jemand anders dich fragen, wie du denn dazu kommst, nur SAMPLES des Emulators zu benutzen und nicht den Emulator selbst. Natürlich geht das mit deinen anderen Beispielen analog. Mellotronsamples? 808-Samples? Mit sowas bist du zufrieden?
Man kann das ja beliebig weit treiben, wenn man verrückt genug ist: Wie jetzt, du spielst den Song XY auf deinem Steinway? Das geht doch nicht, das wurde auf einem Yamaha-Flügel eingespielt, da musst du dir wohl erstmal noch einen solchen kaufen!

Ein auch nur ansatzweise normalverdienender Mensch kann einfach nicht sämtliche Geräte haben, um alles 100% originalgetreu spielen zu können. Selbst unser Moogman mit seinem Wahnsinns-Fuhrpark hat nicht jedes einzelne Modell, das mal auf irgendeiner Platte zu hören war. Ist aber auch garnicht nötig, solange man mit dem Resultat zufrieden ist.
Deine Ansprüche sind offenbar deutlich höher als die der meisten anderen. Das ist ja auch in Ordnung, aber du musst dir bewusst sein, dass du damit eine Ausnahme bist und dass deine Argumente, die ja fast immer aus pathologischen Gegenbeispielen bestehen, für die meisten einfach nicht von Bedeutung sind, weil sie aus diversen Gründen schon mit weniger zufrieden sind.

Ich will damit nicht sagen, dass "lose" Samples grundsätzlich sinnlos sind. Aber bei der hohen Qualität, die Workstations oder gar Softwareinstrumente heute liefern, bringen sie tatsächlich nur in Spezialfällen überhaupt noch einen Mehrwert. Jemand der sich, wie du vermutlich, seit Jahrzehnten schwerpunktmäßig mit genau diesen Spezialfällen auseinandersetzt, ist dann vermutlich eher bereit, da einen entsprechend großen Aufwand zu treiben als jemand, bei dem diese Spezialfälle 2% des Repertoires ausmachen.
 
:gruebel: Wer setzt denn heute noch Sampler als Grundlage für Sounds ein, wo doch jede Workstation heute alle Grundsamples in zufriedenstellender Qualität on board hat?

Das wage ich aber auch mal zu bezweifeln. Ich bin zwar was meine Anforderungen angeht auch ein Spezialfall aber ich denk, dass viele Keyboarder dankbar für einen Sampler sind oder wären. Mellotronsounds sind da ja ein gutes Beispiel...ok, die von Kurzweil sind verwendbar aber meistens wird man da mit nem Standard Natur Sample plus Tonhöhen LFO abgespeist und das klingt einfach lächerlich.

Oder wie sieht es mit einem schönen Saloonklavier aus? Welche Workstation hat dafür schon eigene Samples und benutzt dafür nicht einfach das Standard Flügel forte Sample +detuned +Chrous?
Mal ganz zu schweigen von einem Tack Piano (mit Reißnägeln an den Hämmerköpfen) - gibt es da außer Nord einen anderen Hersteller, der so ein Sample im ROM hat?

Klar - so gut wie niemand (außer mir ;) ) brauch einen richtigen Tack Piano Sound, aber ich denk, es gibt viele Keyboarder, die IRGENDEINEN speziellen Sound gern hätten, den es in keiner Workstation gibt.
Ich brauch allgemein nur lächerlich wenige Sounds - aber bei 1/3 meiner Sounds bin ich absolut auf einen Sampler angewiesen. Und da geht es nicht nur um die Unterschiede Yamaha - Steinway oder Solina - Eminent, sondern darum, überhaupt erstmal ein passendes Grundsample zu haben.
 
Anscheinend bin ich auch der einzige hier, der weiß, was an der Shakuhachi aus dem Emulator (übrigens ein Werkssound) so besonders ist. Das ist nicht irgendein semirealistischer Ethno-Flötensound, den man mit jeder GM-Flöte ersetzen kann, das ist das hier: Bitte bis 1:13 vorspulen. Oder hier ab 3:36. Man beachte, wie der Klang dieses Samples nach einiger Zeit einen "Absatz" macht. Das ist an der Emulator-Shakuhachi das Besondere (wobei Michael Cretu irgendwas anderes als Sampler benutzt und/oder den Sound weiter frisiert hat, denn die Attackphase ist anders).

Die Emulator-Shakuhachi hat mit einem Flötensound so viel zu tun wie Vox Humana vom Polymoog (1 Zillion mal gesampelt, auch für den Emulator II als Werkssound verwendet und dank General MIDI bei fast jedem Rompler im ROM) mit einem Chorsample.

Man beachte auch die Famous-Sounds-Liste von Synthmania, wo die Shakuhachi auf Platz 9 ist.


Martman
 
Und was, außer dass du an deinem pathologischen Beispiel festhältst, sagt dein Beitrag nun aus?
 
Wir könnten ja mal ne Umfrage machen, wer seinen Sampler wirklich einsetzt und für was :) Ich nutze meinen eigentlich nur für Effektsounds/Geräusche und wenn mir doch mal die Polyphonie ausgeht.

Ansonsten. Ihr werden lachen, ich könnte sogar mit meinem EX7 noch auf die Bühne gehen ohne mich schämen zu müssen :D
 
Ich habe den Eindruck, dass hier die "gigging musicians" einfach von sich selbst ausgehen und übersehen, dass es auch Leute gibt, die Keyboards (wo)anders einsetzen.
 
und wenn mir doch mal die Polyphonie ausgeht.
Das würde mich wirklich mal interessieren, bei was für einer Soundschlacht dir 128 Stimmen zu wenig sind :eek:


von Eminent, Solina, Arp String Machine, ungeloopter Mellotronlibrary bis zur Moogschen Vox Humana alles vorhanden. Lediglich die Ethnotröte fehlt.
Ein schönes Tackpiano für ToS ist auch dabei.

Ich weiß, die Nord Sample- und Pianolibraries sind wirklich toll. :) Eigentlich wie für mich gemacht, würde ich jederzeit jedem Workstation ROM vorziehen.
 

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