Aus der Sicht eines Gitarrenlehrers mal ein paar Gedanken an Anfänger!

  • Ersteller Nappi (PoA)
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Kommt halt auch immer ein bisschen drauf an was man daraus macht,
da fehlt es mir an der nötigen kreativität.
bei mir muß bis heute erst mal der sound stimmen. ist diese baustelle bewältigt, dann kommt das mit der musik.
Griffbrettkenntnis ist von Vorteil
sicherlich. auch wenn ich die töne meist nicht benennen kann, so weiß ich immerhin, bei welcher tonart ich mich wo auf dem griffbrett bewegen sollte.
 
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Eigentlich wollte ich nach den vielen Seiten, teils mit Halbwahrheiten, nichts dazu schreiben, aber heute Morgen juckte es mir doch in den Fingern. Fakt ist:

Egal ob im Anfängerbereich oder bei Fortgeschrittenen, es zeigt sich immer wieder dasselbe Muster:
a) Es gibt Spieler, die Noten lesen können, deren Praxis jedoch weit hinterherhinkt.
b) Es gibt Spieler, die keine Noten lesen können, aber seit 40 Jahren wie Profis auf der Bühne stehen und nur die Noten auf der E- und A-Saite kennen.

Das zeigt mir, dass Harmonielehre und das ganze Drumherum von den wenigsten wirklich benötigt wird.

Und bevor jemand behauptet, ich schreibe das nur, weil ich selbst keine Ahnung habe:
Nein, ich komponiere unsere Songs und auch für andere. Zudem erfasse ich alle Songs in Noten- und Tabform. Mein persönlicher Horizont hat sich enorm erweitert, als ich mich auf das GIT in LA vorbereitet habe und intensiv Harmonielehre und Noten gelernt habe.

Aber warum muss das Thema immer zu einem Glaubenskrieg führen?
Die meisten meiner Schüler – obwohl ich es predige – wollen keine Kirchentonleitern lernen oder verstehen, wie man daraus Akkorde bildet und alles harmonisch klingt. Für viele ist das einfach zu viel!
Die wollen nur eines: Songs spielen können!

Kann man nicht einfach jeden so lassen, wie er will?
Wenn jemand Notenlesen und Harmonielehre lernen möchte: Ja, großartig! Aber wenn es einen anderen nicht interessiert: Auch gut!

Am Ende gibt es nur eine Wahrheit, und die zeigt sich „auf dem Platz“ (wie man so schön im Fußball sagt). - In der Musik in der Praxis
 
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Bester Beitrag! Ich verstehe auch nicht warum man sich deswegen streitet .
 
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Bester Beitrag! Ich verstehe auch nicht warum man sich deswegen streitet .
weil die Kunst gemein zu uns Menschen ist und unser Ego sowieso leicht verletzt wird: Es gibt nur wenige Berufe, wo der Mensch autoditaktisch sich die notwendigen Fähigkeiten selber beibringen kann, oder als Quereinsteiger von einer ganz anderen Materie kommend so "interessant" werden kann, dass er/sie erfolgreicher ist als die "Studierten" und diese beispielsweise sogar einen Literaturnobelpreis bekommen.
 
Eigentlich wollte ich nach den vielen Seiten, teils mit Halbwahrheiten, nichts dazu schreiben, aber heute Morgen juckte es mir doch in den Fingern. Fakt ist:

Egal ob im Anfängerbereich oder bei Fortgeschrittenen, es zeigt sich immer wieder dasselbe Muster:
a) Es gibt Spieler, die Noten lesen können, deren Praxis jedoch weit hinterherhinkt.
b) Es gibt Spieler, die keine Noten lesen können, aber seit 40 Jahren wie Profis auf der Bühne stehen und nur die Noten auf der E- und A-Saite kennen.

Das zeigt mir, dass Harmonielehre und das ganze Drumherum von den wenigsten wirklich benötigt wird.

Okay, hier stellst du zwei Fakten über Notenlesefähigkeiten auf und ziehst dann eine Folgerung über "Harmonielehre und das ganze Drumherum". Diese Dinge sind aber überhaupt nicht auf so kurzem Wege verbunden, dass man so eine direkte Folgerung daraus ziehen könnte. Das ist pädagogischer Unfug, und daher produzierst du gerade eine Halbwahrheit, die du selbst so beklagst.

Es gibt Zusammenhänge, aber nicht so simpel, wie du sie darstellst. Du beschreibst Musiker, die eine enge und selektive Sicht auf ihr Tun haben und folgerst aus dieser unbestrittenen Tatsache, dass diese spezielle weitere Fähigkeiten nicht benötigen. Erst mal unterscheidest du nicht zwischen einem unbewussten bzw. rationalem Umgang mit musikalischen Strukturen (das wäre z.B. nach 40jährigem Tun total entscheidend), und dann fällst du ein Urteil, was Menschen wirklich benötigen. Ich verstehe schon, dass die Fakten a und b plakativ und polarisierend gedacht sind, aber zusammen mit der simplen Schlussfolgerung stellst du hier einen musikpädagogisch fahrlässigen Zusammenhang her.

Die meisten meiner Schüler – obwohl ich es predige – wollen keine Kirchentonleitern lernen oder verstehen, wie man daraus Akkorde bildet und alles harmonisch klingt. Für viele ist das einfach zu viel!
Die wollen nur eines: Songs spielen können!
Ein paar Vorschläge...:
  • weniger predigen im Instrumentalunterricht, sondern mehr durch Wort und Tat überzeugen
  • weniger "Kirchentonleitern lernen", sondern Verständnis für verschiedene Herangehensweisen an Improvisation wecken
  • weniger folgern, wie "alles harmonisch klingt", sondern Strategien für die Auswahl von Konsonanzen oder Dissonanzen erforschen
  • und vor allem: weniger Annahmen darüber, dass die meisten deiner Schüler nur Songs spielen können wollen - auch deine Schüler sind Menschen, die auf vielseitigen Unterricht aller Voraussicht nach positiv reagieren werden.

Wenn deine Schüler wirklich nur Songs spielen wollen, dann wäre ja der Ansatz des Threaderstellers sogar richtig: man zeigt den Schülern, wo die Töne auf dem Griffbrett liegen und sagt ihnen dann: für diesen Song musst du genau diese und jenen Töne spielen. Das wäre übrigens ein extremes an-Noten(Tabs/Vorlagen)-kleben, mit dem die Schüler hinterher zwar Stücke spielen, aber wobei ein musikalisches Bildungsideal keine Rolle gespielt hat. Das ist Pädagogik des 19. Jahrhunderts, wenn nur Nachmachen angesagt ist. Zum Glück ist die Welt mittlerweile weiter.

Kann man nicht einfach jeden so lassen, wie er will?
Wenn jemand Notenlesen und Harmonielehre lernen möchte: Ja, großartig! Aber wenn es einen anderen nicht interessiert: Auch gut!
Wenn du jeden so lässt, wie er will, wie willst du dann Lehrer sein? Wo ziehst du die Grenze und sagst: das und das ist jetzt der Lerninhalt, den du unbedingt lernen sollst, das und das ist jetzt der Lerninhalt, der beliebig ist? Als Instrumentallehrer haben wir ja eine große Freiheit in der Auswahl von Inhalten, Zielen und Methoden, aber das kann doch nicht beliebig sein oder alleine dem Willen des Schülers unterworfen sein! Da muss doch aus Verantwortung für die musikalische Bildung des Schülers eine vernünftige Abwägung und Priorisierung von Zielen passieren, und zwar zusammen mit dem Schüler - da kann man doch nicht pauschal sagen "ich lasse den Schüler so, wie er will".
 
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Ein Pädagoge trifft auf einen Freigeist – das führt offensichtlich zu nichts.

Ich habe weder die Zeit noch die Lust, auf den Unsinn einzugehen, den du mir unterstellst.

Natürlich fasse ich mich hier kurz. Soll ich etwa eine Doktorarbeit schreiben?

Deine Lehrmethode empfinde ich als katastrophal. Genau solche Ansätze nehmen vielen – ob jung oder alt – die Freude am Instrument.

Zum Glück habe ich nach zwei Pädagogen in Musikschulen, echte Musiker als Lehrer gefunden, die mich inspiriert haben.

Du hast sicherlich deine Zielgruppe, genauso wie ich meine.

Weiterhin viel Spaß bei weiteren Beiträgen.

Bin raus, da ich mir echt keinen Wolf mehr schreibe. Die Zeiten sind rum ;)

Video von Dir habe ich erst nach dem Schreiben gesehen- weiß ich auch was für eine Kategorie du bist ;) (halt wie gedacht) ;)

Wie es in den Wald schallt, schallt es zurück.
 
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Wenn du jeden so lässt, wie er will, wie willst du dann Lehrer sein? Wo ziehst du die Grenze und sagst: das und das ist jetzt der Lerninhalt, den du unbedingt lernen sollst, das und das ist jetzt der Lerninhalt, der beliebig ist? Als Instrumentallehrer haben wir ja eine große Freiheit in der Auswahl von Inhalten, Zielen und Methoden, aber das kann doch nicht beliebig sein oder alleine dem Willen des Schülers unterworfen sein! Da muss doch aus Verantwortung für die musikalische Bildung des Schülers eine vernünftige Abwägung und Priorisierung von Zielen passieren, und zwar zusammen mit dem Schüler - da kann man doch nicht pauschal sagen "ich lasse den Schüler so, wie er will".

Aber diese große Freiheit hinsichtlich Methodik wird doch in dem Beitrag in keinster Weise geschmälert. Gerade in dem betreffenden und auch den anderen Beiträgen (von @OliverT) wird doch deutlich, dass bei vielen Schülern der eher praktisch orientierte Ansatz besser fruchtet. Mit Zielstellung, Lehrplan, konzeptionellem Vorgehen in der Weise, dass es dem Schüler auch Spaß macht - und dann lernt man nun mal besser. Im Gegensatz zu anderen Lehrern wird aber auch vermittelt, dass man trotz Defiziten in Musiktheorie ein guter Gitarrist werden kann und dem stimme ich voll zu.

Ich finde weiterhin, ein individuell angepasster Lehrplan, der eine hohe Lerneffizienz schafft, ist eine sehr anspruchsvolle Lösung. Einen Lehrplan geschickt gestalten hat nichts mit dem Willen des Schülers unterwerfen zu tun. So wie es im Beitrag steht verstehe ich es so, dass man den Schüler nicht mit Gewalt verbiegt, sondern die Individualität berücksichtigt. Hätte ich damals gerne gehabt.
Ein Standardlehrschema, wie ich es am Konservatorium selber hatte, kann aber durchaus eine Qual sein und die Lust verderben (Ich leide da seit 48 Jahren drunter):D

Wie dem auch sei... die Beispiele a) und b) sind auch Fakten und abgerechnet wird zum Schluss stimmt mit Sicherheit.
 
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Wenn ich das alles hier lese, also meine persönliche Entscheidung, KEINEN Lehrer zu suchen und stattdessen sich Onlinekurse von namhaften Musikern (JJ Nichols, Zakk Wylde, usw.) zu kaufen, die war goldrichtig. ;-) :cool:
 
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onlinekurse habe mir nicht sonderlich geholfen.
ich benötige da schon sehr spezifische unterstützung eines realen lehrers.
 
Gerade in dem betreffenden und auch den anderen Beiträgen (von @OliverT) wird doch deutlich, dass bei vielen Schülern der eher praktisch orientierte Ansatz besser fruchtet. Mit Zielstellung, Lehrplan, konzeptionellem Vorgehen in der Weise, dass es dem Schüler auch Spaß macht - und dann lernt man nun mal besser. Im Gegensatz zu anderen Lehrern wird aber auch vermittelt, dass man trotz Defiziten in Musiktheorie ein guter Gitarrist werden kann und dem stimme ich voll zu.
Trotz Defiziten in Musiktheorie kann man ein guter Gitarrist/Musiker sein, da bin ich voll bei dir. Ich halte nur nix davon, einen Gegensatz "praktischer Ansatz"-"(nicht) praktischer Ansatz/Ansatz mit Musiktheorie" aufzustellen. Den gibt es nicht, denn Musik machen und Musik lernen braucht beides. Theorie muss aber natürlich nicht immer bewusst stattfinden, vieles wird unterbewusst gelernt, und das ist auch gar nicht anders möglich und sehr gut so. Was eine Tonika ist weiß jeder, auch wenn er den Begriff nicht kennt, beim Konzept "Schlag 1 eines Taktes" genauso. Im Unterricht hat man die Wahl, sowas bewusst zu vermitteln oder unterbewusst zu belassen, und das muss im Einzelfall entschieden werden.

Oliver - Ich halte auch nichts davon, Gegensätze wie "Freigeist-Pädagoge" oder "Musiker-Pädagoge" aufzustellen, alle müssen von allem etwas haben, sonst kann man nicht glaubwürdig unterrichten. Die persönlichen Anfeindungen weise ich zurück, Mir geht es hier um Inhaltliches, dir offensichtlich eher nicht, wenn du nicht inhaltlich antwortest. Nun gut, muss auch nicht sein.

Ich finde weiterhin, ein individuell angepasster Lehrplan, der eine hohe Lerneffizienz schafft, ist eine sehr anspruchsvolle Lösung. Einen Lehrplan geschickt gestalten hat nichts mit dem Willen des Schülers unterwerfen zu tun. So wie es im Beitrag steht verstehe ich es so, dass man den Schüler nicht mit Gewalt verbiegt, sondern die Individualität berücksichtigt. Hätte ich damals gerne gehabt.
Ein Standardlehrschema, wie ich es am Konservatorium selber hatte, kann aber durchaus eine Qual sein und die Lust verderben (Ich leide da seit 48 Jahren drunter):D
Klar ist ein individuell angepasster Lehrplan aufwändig. Man macht ihn ja auch nicht in jedem Einzelfall bzw. kann ihn machen oder ihn durchhalten. Aber ganz ohne Idee eines Lehrenden, was ein Schüler können sollte, wäre es halt auch kein Unterricht. Klar, Gewalt/Verbiegen darf nicht stattfinden, kooperative Absprache mit dem Schüler ist das Mittel der Wahl. Lernwege sind vielfältig und auch ich habe den allergrößten Teil meines Wissens ohne systematischen Unterricht erworben.
 
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Der TN spricht durchaus auch von "Modi" und dass man keine C-Dur Tonleiter benutzen kann ohne bereits im Thema "Modi" zu sein. Allerdings so, dass ich ich mir nicht als erstes denke: "Aha, das ist ja interessant, vielleicht sollte ich mich doch mal näher damit beschäftigen."
C-Dur kenne sogar ich, Modi nicht (glaub ich)... ist das die Sache mit den Kirchentonleitern?

So, Frohes Neues erst einmal.

Ich hoffe diese sehr kurze und wirklich nicht gerade allumfassende Erklärung hilft Dir erst einmal weiter was meine Aussage angeht:

Ionisch (C-Dur): C - D - E - F - G - A - H - C
→ Dies ist die C-Dur-Tonleiter selbst. Im Grunde genommen spielt somit jeder Gitarrist der die C-Dur Tonleiter nudelt einen Modus nämlich C-Ionisch.

Dorisch (D-Dorisch): D - E - F - G - A - H - C - D
→ Wenn du jetzt die selben Töne der C-Dur Tonleiter spielst ABER du auf dem D startest und nicht auf dem C, dann spielst du den zweiten Modus, nämlich D-Dorisch. Ein Mollmodus mit einer erhöhten sechsten Stufe (A statt Ab).

Phrygisch (E-Phrygisch): E - F - G - A - H - C - D - E
→ Wenn wir jetzt noch einen Ton weiter anfangen, also auf dem E und nicht dem C, erhalten wir E-Phrygisch. Hier handelt es sich um einen Mollmodus mit einer verminderten zweiten Stufe (F statt F#).

Lydisch (F-Lydisch): F - G - A - H - C - D - E - F
→ Und das Ganze machen wir jetzt einfach so weiter. Starten wir mit dem F so landen wie im Lydischen Modus, welches ein Durmodus mit einer erhöhten vierten Stufe (H statt H♭).

Mixolydisch (G-Mixolydisch): G - A - H - C - D - E - F - G
→ Selbiges gilt dann für den Mixolydischen Modus den wir erhalten indem wir auf dem G starten und dann immer noch die exakt selben Töne nur in einer anderen Reihenfolge spielen. Mixolydisch ist ebenfalls ein Durmodus mit einer verminderten siebten Stufe (F statt F#).

Äolisch (A-Moll): A - H - C - D - E - F - G - A
→ Der nächste Modus der auf dem A startet wird auch der natürliche Mollmodus genannt (also A-Moll), da es die gleiche Struktur wie C-Dur, aber mit der Startnote A hat.

Lokrisch (H-Lokrisch): H - C - D - E - F - G - A - H
→ Lokrisch ist dann der letzte Modus und dieser startet auf H. Auch hier haben wir wieder einen Mollmodus mit einer verminderten Quinte (F statt F#), was ihn instabil und dissonant macht. In diesem Modus gibt es nur wenige Lied Beispiele weil dieser halt sehr speziell klingt. Björk hat aber einen Song in diesem Modus.

ALSO wenn du die C-Dur Tonleiter spielst ABER auf irgendeinem Ton anfängst der nicht C ist und dann C auch nicht wirklich betonst sondern deinen neuen Startton DANN spielst du einen Modus und du hast auch eine Chance ihn zu hören.
Fängst du aber zum Beispiel auf F an und willst eigentlich im lydischen Modus spielen verfällst dann aber in Alte Gewohnheiten und betonst jetzt durch, zum Beispiel, Übungsroutine wieder auf die Betonung auf dem C zurück, dann kann es halt sein dass es plötzlich SCHIEF klingt weil du eben nicht mehr in der richtigen Tonart bist.
Modi sind absolut der Wahnsinn und meine Schüler lieben Modi weil Sie es Ihnen eben erlauben wie Ihre Helden zu klingen einfach nur weil Sie wissen in welchen Modi diese bevorzugt spielen. Hier mal ein paar Beispiele:

Joe Stariani: Lydisch und Mixolydisch
Steve Vai: Auch sehr viel Lydisch, was nicht verwunderlich ist da er Joe Satrianis Schüler war
Yngwie Malmsteen: Sehr viel Phrygisch
John McLaughlin: Sehr viel Mixolydisch
Metallica: Gerne mal Dorisch (Black Album)
Joe Bonamassa: Harmonisch Moll und auch gerne mal Dorisch besonders bei langen Runs
BB-King: Auch gerne Dorisch aber eher selten sonst hauptsächlich Pentatonik und Blues Scale.

Hoffe das hilft ein wenig weiter
 
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. Lernwege sind vielfältig und auch ich habe den allergrößten Teil meines Wissens ohne systematischen Unterricht erworben.
ich glaube, ein Lehrer kann immer nur unterstützend wirken. Mir hat geholfen, viel live Musik zu hören, dabei zuzuschauen, was machen die Gitarristen da, im Gesamtgefüge. Zudem das Zusammenspiel mit anderen Leuten. Es geht gerade im Blues, Rock und oft auch im Jazz um das einander zuhören, um Ideen zu entwickeln, was passt rhythmisch zum groove, melodisch und harmonisch zur Musik insgesamt.
Theorie muss aber natürlich nicht immer bewusst stattfinden, vieles wird unterbewusst gelernt, und das ist auch gar nicht anders möglich und sehr gut so.
gut geschrieben. Im Laufe der Zeit erschliessen sich die Zusammenhänge, ob bewusst oder unbewusst. Wie ich schon weiter oben schrieb, jeder Gitarrist oder Musiker muß auch durch Eigeninitiative kreativ werden. Das kann einem ein Lehrer nicht abnehmen, auch wenn scheinbar einige meinen, das sei so. Wie gesagt, der Lehrer sollte bei problematischen Dingen mit Rat und Tat zu Seite stehen, aber er kann keine Wunder vollbringen, mM..
 
Was ich so gar nicht verstehe, ist dieser Unwille von (vergleichsweise) vielen zu akzeptieren, dass es einfach total unterschiedliche Zugänge zur Musik gibt und dass individuelle Menschen je nachdem was sie lernen wollen auch ganz unterschiedliche Ansätze verfolgen können.
Warum hier oft so ein "wenn du X nicht kannst, bist du kein echter Musiker" und "nur mein Weg führt zum Erfolg, guck mich an!" und "dein Ansatz ist doof, denn ich hab das versucht und es hat nicht geklappt" mitschwingt entzieht sich meiner Vorstellungskraft.

Warum fällt es manchen hier schwer zu akzeptieren, dass es Personen gibt, die einfach nur fünf Lagerfeuerakkorde lernen wollen um mit ihren Kindern Weihnachtslieder zu singen?
Oder dass es z.B. lernbehinderte Menschen gibt, für die ein Konzept wie Dominant-Tonika-Verbindung vollkommen unverständlich ist, die aber trotzdem über ihr Gehör einen Zugang finden?
Oder dass es Leute gibt, die einfach nur nach Noten spielen und sich nicht darum scheren, ob das nun dorisch ist oder mixolydisch, sondern einfach spielen was da steht?
Was ist mit Musikern, die Instrumente spielen, die gar keine Tonhöhen haben? Frag mal meine Schlagzeugerin in welcher Tonart irgendeines unserer Stücke steht..
Was ist mit Musikern aus anderen Regionen der Welt? Die Chinesen haben 60 Tonarten, deren Töne (leicht) von unseren abweichen

Alles keine echten Musiker? Müssen alle noch den Quintenzirkel auswendig lernen, Kirchentonarten pauken und vor allem erstmal C-Dur auswendig lernen?

Es bestreitet niemand, dass es Vorteile hat ein gewisses Maß an Theorie zu lernen und zu wissen welche Töne es überhaupt gibt und wie man sie spielt, ist der Basisbaustein auf dem alles Weitere aufbaut.
Aber gerade die Gitarre bietet auch noch andere Zugangsmöglichkeiten.
Hier mal ein Test für euch:
Nehmt eure Gitarre und greift einen offenen E-Dur-Akkord oder stellt euch zumindest vor ihr würdet das machen.
Got it?
Okay.
Jetzt frag dich mal bitte kurz, an was du beim Greifen gedacht hast:
Option a) Eine Form (möglicherweise leicht dreieckig) wie deine Finger angeordnet sind
Option b) E H E G# H E

Ich gehe jede Wette, dass 99,9% aller Personen hier nicht an die einzelnen Töne des Akkords gedacht haben.
Ebenso wird der Großteil der Leute, die hier z.B. mit der Pentatonik improvisieren dabei nicht permanent an die Töne denken, sondern vielmehr an ein Schema, eine "Lochplatte" oder möglicherweise sogar einfach nur an eine Melodie.
Wir nutzen Töne und Noten in den allermeisten Fällen um Melodien festzuhalten, einfach weiterzugeben und es uns dann später zu ermöglichen bestimmte Bewegungsmuster auszuführen.
Aber wir könnten diese Muster auch auf andere Art erwerben. Das war jahrtausendelang Usus und wird vielerorts immer noch gemacht: Über mündliche Weitergabe.
Ihr alle habt im Kindergarten Lieder gesungen, ganz ohne irgendeine Ahnung von Musiktheorie gehabt zu haben. Und ja, ihr wart auch dann schon vollwertige Musiker.
Ich hab als Kind mit Rolf Zuckowski auf der Bühne gestanden und hatte keinen blassen Schimmer was eine Note ist. Trotzdem haben wir da einen Auftritt vor hunderten Menschen absolviert.

Musiktheorie ist immer ein theoretisches Konstrukt, das (nahezu) IMMER der bereits bestehenden Musik hinterher hinkt.
Niemand hat sich hingesetzt und gesagt "So. Ich erfinde jetzt mal Musik. Als allererstes erfinde ich die C-Dur-Tonleiter. Die hat 7 Töne... Danach erfinde ich Alle meine Entchen"..
Es gab die Musik schon. Leute haben musiziert und auch damit ihr Geld verdient und DANACH haben sich Leute hingesetzt und Gemeinsamkeiten der Lieder analysiert und Muster gefunden und daraufhin wurde die Musiktheorie begründet. Und die hat sich auch in den Jahrtausenden verändert. Unser Notensystem in der Form, wie wir es heute benutzen gibt es ja gerade mal 600-700 Jahre. Vorher sind die Leute auch irgendwie ohne klargekommen und haben Musik weitergegeben.

Man kann heutzutage mit den ganzen technischen Hilfsmitteln die wir haben (MP3s, Youtube, Apps um Musik langsamer abzuspielen, Tabulatur, DAWs, Stepsequenzer und und und..) jede Menge Musik machen ohne großartig zu verstehen was man da macht. Einfach durch trial&error. Vollkommen ohne Musiktheorie.
Das ist wahrscheinlich nicht immer der effektivste Ansatz, aber das bedeutet nicht, dass es nicht ein Ansatz sein kann, der extrem viel Spaß macht.
Jeder der mal seine Gitarre auf irgendeine offene Stimmung gestimmt hat und dann nicht mehr wusste wo welche Töne sind und festgestellt hat, dass die ganzen Abläufe, die man antrainiert hat nicht mehr funktionieren, kennt das Gefühl da Neues zu entdecken, sich von den etablierten Vorstellungen zu lösen und kreativ zu werden.

Es kommt also immer auf das Ziel an, das man verfolgt und mit Sicherheit ergibt es in sehr vielen Fällen Sinn sich mit der Musiktheorie auseinanderzusetzen, aber diesen "Zwang" und dieses "du musst, sonst.." lehne ich persönlich ganz grundlegend ab. Für mich ist Musikmachen kein Wettkampf, wo man besonders gut sein muss. Ich mache lieber mit fünf Kindern Musik, die sich ständig verspielen, aber hinterher mit einem breiten Grinsen da sitzen und sich freuen, dass sie selbst was musiziert haben, als mit dem tollsten Solo-Gitarristen, der sein Solo durch alle Kirchentonarten prügelt und sich hinterher darüber ärgert, dass die Pinch-Harmonic am Ende nicht so fett klang, wie er das wollte.
Aber ich akzeptiere auch, dass es Leute gibt, für die das Gegenteil gilt. Soll doch jeder einfach so musizieren, wie er/sie das möchte.
Als (Instrumental-)Lehrer unterstütze ich den Prozess, gebe Hilfestellung, gebe manchmal neue Anreize, fordere heraus, lasse über den Tellerrand blicken, aber vor allem gucke ich, woran meine Schüler Spaß haben und fördere die Entwicklung dorthin.
 
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Was ist mit Musikern, die Instrumente spielen, die gar keine Tonhöhen haben? Frag mal meine Schlagzeugerin in welcher Tonart irgendeines unserer Stücke steht..

Also FALLS deine Schlagzeugerin nicht stimmt, was Ich extremst bezweifle klingt das Schlagzeug furchtbar. Und das liegt nicht an Ihrem Spiel. Das Schlagzeug ist garantiert IN SICH gestimmt. Ungestimmte Schlagzeuge sind eine Zumutung. Und im professionellen Bereich im Studio und auch auf der Bühne sind Schlagzeuge IMMER gestimmt.

Das Schlagzeuge nicht gestimmt sind, zumindest in sich, ist übrigens etwas das viele nicht wissen, genauso wie die Tatsache das selbst die härtesten E-Gitarren im Metal Bereich clean aufgenommen werden im Studio.
Da merkt man dann übrigens sofort ob ein Gitarrist wirklich etwas kann oder ob er durch Unmengen an Effekten seine miserable Technik überspielen will.

Achja und die Tonart des Liedes hat nichts mit der Stimmung des Schlagzeugs zu tun. Sie muss die Tonart also nicht wissen. Deine Schlagzeugerin stimmt aber wie gesagt garantiert Ihr Schlagzeug.

Gute Beispiele für gestimmte Schlagzeuge gibt es massenhaft aber am bekanntesten ist von Phil Collins "In the Air tonight" Da kannst du die Töne sehr deutlich hören die er mit dem Schlagzeug spielt. Zeitstempel ist da so bei 3:30 ca. es lohnt sich wirklich mal in diesen Song reinzuhören um ein PERFEKT gestimmtes Drumset zu hören.

Ansonsten hatte natürlich John Bonham sein Schlagzeug glaube ich in Quinten gestimmt und auch Terry Bozzio ist bekannt dafür über 20 Toms an seinem Set zu haben die alle auf bestimmte Töne gestimmt sind. Das Schlagzeug hat also ein unglaubliches Repertoire an Tonvielfalt.
 
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IMO ist nicht die Theorie das Problem sondern das nicht getrennt wird nach praktisch relevantem Teil der Theorie und dem analytisch mathematischen Bereich den eigentlich nur Wissenschaftler brauchen.
 
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Servus, bist du dir da sicher? IMHO äolisch ~ natürlich moll (kleine Septime), harmonisch moll (große Septime).

Gruß hermanson

Danke für den Hinweis Du hast natürlich Recht und Ich habe mich verschrieben^^
 
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