Der TN spricht durchaus auch von "Modi" und dass man keine C-Dur Tonleiter benutzen kann ohne bereits im Thema "Modi" zu sein. Allerdings so, dass ich ich mir nicht als erstes denke: "Aha, das ist ja interessant, vielleicht sollte ich mich doch mal näher damit beschäftigen."
C-Dur kenne sogar ich, Modi nicht (glaub ich)... ist das die Sache mit den Kirchentonleitern?
So, Frohes Neues erst einmal.
Ich hoffe diese sehr kurze und wirklich nicht gerade allumfassende Erklärung hilft Dir erst einmal weiter was meine Aussage angeht:
Ionisch (C-Dur): C - D - E - F - G - A - H - C
→ Dies ist die C-Dur-Tonleiter selbst. Im Grunde genommen spielt somit jeder Gitarrist der die C-Dur Tonleiter nudelt einen Modus nämlich C-Ionisch.
Dorisch (D-Dorisch): D - E - F - G - A - H - C - D
→ Wenn du jetzt die selben Töne der C-Dur Tonleiter spielst ABER du auf dem D startest und nicht auf dem C, dann spielst du den zweiten Modus, nämlich D-Dorisch. Ein Mollmodus mit einer erhöhten sechsten Stufe (A statt Ab).
Phrygisch (E-Phrygisch): E - F - G - A - H - C - D - E
→ Wenn wir jetzt noch einen Ton weiter anfangen, also auf dem E und nicht dem C, erhalten wir E-Phrygisch. Hier handelt es sich um einen Mollmodus mit einer verminderten zweiten Stufe (F statt F#).
Lydisch (F-Lydisch): F - G - A - H - C - D - E - F
→ Und das Ganze machen wir jetzt einfach so weiter. Starten wir mit dem F so landen wie im Lydischen Modus, welches ein Durmodus mit einer erhöhten vierten Stufe (H statt H♭).
Mixolydisch (G-Mixolydisch): G - A - H - C - D - E - F - G
→ Selbiges gilt dann für den Mixolydischen Modus den wir erhalten indem wir auf dem G starten und dann immer noch die exakt selben Töne nur in einer anderen Reihenfolge spielen. Mixolydisch ist ebenfalls ein Durmodus mit einer verminderten siebten Stufe (F statt F#).
Äolisch (A-Moll): A - H - C - D - E - F - G - A
→ Der nächste Modus der auf dem A startet wird auch der natürliche Mollmodus genannt (also A-Moll), da es die gleiche Struktur wie C-Dur, aber mit der Startnote A hat.
Lokrisch (H-Lokrisch): H - C - D - E - F - G - A - H
→ Lokrisch ist dann der letzte Modus und dieser startet auf H. Auch hier haben wir wieder einen Mollmodus mit einer verminderten Quinte (F statt F#), was ihn instabil und dissonant macht. In diesem Modus gibt es nur wenige Lied Beispiele weil dieser halt sehr speziell klingt. Björk hat aber einen Song in diesem Modus.
ALSO wenn du die C-Dur Tonleiter spielst ABER auf irgendeinem Ton anfängst der nicht C ist und dann C auch nicht wirklich betonst sondern deinen neuen Startton DANN spielst du einen Modus und du hast auch eine Chance ihn zu hören.
Fängst du aber zum Beispiel auf F an und willst eigentlich im lydischen Modus spielen verfällst dann aber in Alte Gewohnheiten und betonst jetzt durch, zum Beispiel, Übungsroutine wieder auf die Betonung auf dem C zurück, dann kann es halt sein dass es plötzlich SCHIEF klingt weil du eben nicht mehr in der richtigen Tonart bist.
Modi sind absolut der Wahnsinn und meine Schüler lieben Modi weil Sie es Ihnen eben erlauben wie Ihre Helden zu klingen einfach nur weil Sie wissen in welchen Modi diese bevorzugt spielen. Hier mal ein paar Beispiele:
Joe Stariani: Lydisch und Mixolydisch
Steve Vai: Auch sehr viel Lydisch, was nicht verwunderlich ist da er Joe Satrianis Schüler war
Yngwie Malmsteen: Sehr viel Phrygisch
John McLaughlin: Sehr viel Mixolydisch
Metallica: Gerne mal Dorisch (Black Album)
Joe Bonamassa: Harmonisch Moll und auch gerne mal Dorisch besonders bei langen Runs
BB-King: Auch gerne Dorisch aber eher selten sonst hauptsächlich Pentatonik und Blues Scale.
Hoffe das hilft ein wenig weiter