Mein Zwischenstand. Sollte ich mein Gitarrespielen neu orientieren?

Ich mach' mich ja gerne unbeliebt, aber wenn's der Sache vielleicht dient ... und JA, das klang schon diverse Male auch hier im Verlauf durch, ich kann aber dennoch nicht an mich halten:

@Sinisterium9591 - wenn du die Zeit, die du allein auf den letzten beiden Seiten hier im Thread mit Texterstellung verbracht hättest, irgendwie in Richtung "spielen auf dem Instrument" investiert hättest, hätte es dich sicher mehr weitergebracht als die textuelle Suche nach "besseren" Ansätzen hier im Forum.

Es gibt keine Patentrezepte, kein pauschales "richtig oder falsch". Menschen sind unterschiedlich, erfassen und lernen anders, das ist alles sehr individuell. Was aber bleibt ist: Wer (s)ein Instrument lernen will, der muss auch drauf spielen. Von konkreten Fachfragen zu Spieltechnik oder Songstruktur mal ausgenommen - jede hier investierte Minute zu Texten zu deiner Suche hält dich genau davon ab.

Jetzt magst du sagen "jaja ich spiele ja aber auch viel und übe und ich suche hier ja nach Tipps, wie ich noch schneller noch besser werden kann unter meinen individuellen Rahmenbedingungen". Das kann ich hören, auch ein Stück weit nachvollziehen, und trotzdem würde ich mir - unter dem vollen Bewusstsein des im ersten Satz erwähnten unbeliebt machens - wieder genau dazu raten: setz' dich hin und spiel'. Oder meinetwegen auch: verfolge jetzt irgendeinen hier diskutierten Ansatz - egal welchen - denn auch dieser wird dich weiterbringen als die nächsten 10 Seiten im Text.
 
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wenn du die Zeit, die du allein auf den letzten beiden Seiten hier im Thread mit Texterstellung verbracht hättest, irgendwie in Richtung "spielen auf dem Instrument" investiert hättest, hätte es dich sicher mehr weitergebracht als die textuelle Suche nach "besseren" Ansätzen hier im Forum.
Das wage ich, ehrlich gesagt, zu bezweifeln, da ich überwiegend in Übepausen hier kommentiere und durchaus sehr lange und intensiv und vor allem täglich die Gitarre in der Hand habe. Das reicht so zwischen 4 bis 8 Stunden, je nach Tagesform und zur Verfügung stehender Zeit. Aber da ich in Grundsicherung bin, habe ich da definitiv deutlich mehr Zeit zur Verfügung.

Und ja, ich habe diese Ansätze gesucht, weil ich einfach damit, zumindest bei Final Countdown, keinen Milimeter weitergekommen bin. Und das zog sich, wie ein roter Faden, mit ein paar kleinen Abweichungen, bis heute.

Es gibt keine Patentrezepte, kein pauschales "richtig oder falsch". Menschen sind unterschiedlich, erfassen und lernen anders, das ist alles sehr individuell. Was aber bleibt ist: Wer (s)ein Instrument lernen will, der muss auch drauf spielen. Von konkreten Fachfragen zu Spieltechnik oder Songstruktur mal ausgenommen - jede hier investierte Minute zu Texten zu deiner Suche hält dich genau davon ab.
Ja, ich bezweifle trotzdem, dass 10 bis 30 Minuten hier einen allzu großen Einfluss auf die etwa 4 bis 8 Stunden an der Gitarre nehmen. Ich habe allerdings, sowohl nach diesem Beitrag, als auch nach einem anderen, zumindest im Hinblick auf Übefragen, den Entschluss gefasst, hier eher keine Fragen mehr in diese Richtung zu stellen, weil ich mir teilweise nicht ernstgenommen oder verstanden vorkam.

Und ja, Menschen lernen verschieden. Ich bin Asperger-Autist, ich kann das aus eigener Erfahrung, teilweise auch mit einem "Leider" versehen, bestätigen, weil einiges, was bei anderen als "altbewährt" gilt, bei mir einfach nicht den gewünschten Zugang erzeugt.

setz' dich hin und spiel'. Oder meinetwegen auch: verfolge jetzt irgendeinen hier diskutierten Ansatz - egal welchen - denn auch dieser wird dich weiterbringen als die nächsten 10 Seiten im Text.
Beides habe ich getan, sowohl Tipps ausprobiert (sofern das nicht schon in Eigeninitiative schonmal früher passiert ist) und entsprechend viel und intensiv ausprobiert, gespielt und geübt. Bei anderen Sachen hat es mich auch tatsächlich weitergebracht, aber bei dem genannten Solo bin ich irgendwann zu dem Punkt gekommen, es zur Seite zu schieben, denn es ist ein Unterschied, ob der Progress langsam geschieht oder ob er gar nicht geschieht.

Bei genanntem Solo gab es Stagnation, Rückschlag, noch mehr Stagnation und wenn es mal Progress gab, war der innerhalb kürzester Zeit auch wieder am Zusammenbrechen und das ging seit Monaten so, ohne, dass sich daran was änderte, vollkommen egal, ob ich einzelne Stellen oder Bewegungen isoliert habe, mir sind schlichtweg die Ideen ausgegangen.

Also ja, als ich den Beitrag verfasste, war ich tatsächlich davon schon so langsam genervt und fragte mich, ob, Soli, zumindest jene, die auf diese Weise aufgebaut sind, für mich Sinn machen. Und ja, ich weiß, Soli übt man lange, aber der Unterschied ist, dass ich z. B. bei I want it all oder Nothing Else Matters, Layla, Hells Bells, Poison, Samba Pa Ti etc. Progress mache, wenngleich auch mit unterschiedlichem Tempo und Schwierigkeiten (zum Beispiel machen mir Lagen, die dauernd in die allerhöchsten Bünde jenseits der 19 gehen einige Probleme, liegt hier aber mehr an der Routine, denn auch da merke ich Progress). Und bei genanntem Santana-Song hab ich nicht mal groß Zeit investiert, weil ich den wirklich nur als eine Art Übematerial verwendet habe, um Legato, Slides und Bends zu üben.

Und ja, ich habe auch danach weniger ins Forum geguckt, weil ich gefühlt 1.000 Mal erklärt habe, was ich will, was ich suche und meiner Meinung nach auch sehr, sehr, sehr präzise dargelegt habe, wie und warum. Wie gesagt, ich kam mir dann am Ende nicht mehr verstanden vor, denn ich fragte, weil ich nicht weitergekommen bin und mich nicht entscheiden konnte, ob ich re-orientieren sollte/will/muss. Hier wiederum spielt der Faktor Gitarrenunterricht rein. Denn der kostet ordentlich Geld und ich kann ihn nicht ewig aufrechterhalten. Zu teuer also, um dann ein halbes Jahr später festzustellen, dass ich es nicht effektiv genug hätte nutzen können.

Die Konsequenz war letztlich, dass ich, schweren Herzens, weil ich viel Zeit investiert habe, eher mit dem Gedanken zu spielen, ob/wie ich es umgehen sollte, da das wirklich so ziemlich das einzige ist, das mich daran hindert, einfach den ganzen Song zu spielen.

Noch was zum Thema Zeitinvestment.
Vor nicht korrekt sortierten Youtube-Videos zu sitzen, sich gefühlt eine halbe Stunde blabla anzuhören, was nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun hat, bevor kommt, was ich wissen möchte, um DANN festzustellen, dass trotzdem die entscheidende Information gefehlt hat oder halt eben noch weiter gegen eine Wand zu rennen und ähnliche Späße erachtete ich eigentlich als potenziell größere Zeitfresser, als in einem Forum nachzufragen, wo wahrscheinlich sich auch schnell hätte herauskristallisieren können, ob es überhaupt einen Sinn macht oder ob ich in eine andere Richtung hätte gehen sollen. Jetzt ist's auch egal, jetzt ist es nach gut etwa einem halben Jahr aus meiner Liste geflogen.
 
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Danke für deine ausführliche Antwort mit ein paar Hintergründen.

Dann hab' ich nur noch folgende Anekdote: Ich habe vor Jahren, als ich wahnwitzigerweise mit einem Kumpel eine Soul&Funk-Combo gegründet hatte, aber wirklich ganz wenig Ahnung von Soul&Funk hatte (long story, aber wir hatten halt einfach Lust drauf) mir mal einen wirklich guten Gitarrenlehrer "gegönnt".

Zur Einordnug muss ich aber sagen, dass ich auf einem ganz anderen Level unterwegs bin als du - viele der von dir angesprochenen Soli sind weitab meiner Skills, mein Fokus liegt eher auf klassich-akustischem Delta Blues und entsprechender elektrischer Rhythmus-Arbeit aus Blues und frühem Rock, plus ich bin da viel hobbymäßiger unterweg - das zur Einsortierung, kann also sein, dass bei dir der Effekt eines guten Lehrers ein anderer ist.

Aber: Für mich waren die paar Stunden, die ich mir geleistet habe, verdammt gut investiertes Geld. Der Typ ist einfach gut - der hat halt das Instrument wirklich von Grund auf studiert, hat das entsprechende musiktheoretische Wissen, und praktische Erfahrungen aus Band und Studio, was einen "kompletten" Gitarristen so ausmacht. Was ich da in meiner Zeit mit ihm gelernt habe über mein Spiel, Verbesserungsansätze, aber auch "wie verstehe ich die Gitarre" und "über welche Ansätze kann man sich dem Instrument nähern" usw. - das hätte ich über Selbststudium und Ausprobieren nicht gelernt. Ich profitiere bis heute davon.

Aber auch: Es steht und fällt zu >90% mit dem Menschen, der dir da gegenübersitzt. Ich war damals auch in München, Großstadt, da gibt es viel Angebot, alles ist gut erreichbar ... und ich hatte schlichtweg Glück! Andererseits liegt die Tatsache, dass ich eben kein wirklich guter Gitarrist geworden bin, auch daran, dass mir ein sehr schlechter Lehrer als Teenager das Instrument ziemlich verdorben hat (dass er schlecht war, habe ich dann erst viel später einsortieren können ... aber da haben wir eher auf dem Land gelebt und da gab's eben keine Auswahl). Deswegen meine Aussage, dass es sehr auf die Menschen ankommt, die da aufeinandertreffen.

Warum habe ich damals nicht weitergemacht? Für mich ist Musik und Gitarre ein (sehr schönes!) Hobby, aber eben auch "nur" das. Ich habe einen anstrengenden Job, eine Familie, will Freunde treffen, usw., - ich komme täglich auf mindestens 10 Minuten Gitarre, oft bleibt es auch dabei, manchmal wird's auch mehr, und manchmal auch gar nicht - und ich bin happy damit, mir reicht das, ich mache hier und da kleine Fortschritte und erfreue mich ansonsten am Klang, den ich da produziere. Bin da also ganz anders motiviert als du das bist. Wenn das Kind größer ist, naja, vielleicht nehme ich mir dann wieder Zeit für das Hobby. Und auch einen Lehrer? Das kann ich mir sehr gut vorstellen, der positiven Erfahrung wegen.

Ganz allgemein: Frust gehört dazu beim Lernen - man sollte halt aufpassen, dass es einem nicht den Spaß am Musik machen raubt. Manchmal kann ein "schon geil, was ich schon alles kann - diese 30-40 Songs sitzen schon echt gut" hilfreicher sein als ein "menno, wieso kann ich diesen EINEN Song / dieses EINE Solo nicht".

Daher - ich hoffe, dass du für dich einen guten Weg findest, die Hürden nimmst, und die Knackpunkte ... knackst.
 
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Ganz allgemein: Frust gehört dazu beim Lernen - man sollte halt aufpassen, dass es einem nicht den Spaß am Musik machen raubt. Manchmal kann ein "schon geil, was ich schon alles kann - diese 30-40 Songs sitzen schon echt gut" hilfreicher sein als ein "menno, wieso kann ich diesen EINEN Song / dieses EINE Solo nicht".
Ganz genau darum ging es mir.
Auch mit dem Beitrag selbst, weil ich halt den Sinn eines Unterrichts schon sehe, aber wenn mir z. B. Soli so gar nicht gelegen hätten (die Befürchtung hat sich gewandelt, da ich entsprechend bei I want it all & Co Progress mache und es mehr ein "Urgh, das dauert lange zu lernen" ist) wäre es in letzter Instanz sinnvoller gewesen, mich halt auf vorerst rein Rhythmus zu konzentrieren, da ich einen Unterricht halt nur eine sehr überschaubare Zeit aufrechterhalten kann. Hat nicht einmal was mit meinem Willen zu tun. Aber man kann nur Geld investieren, das man auch hat.


Andererseits liegt die Tatsache, dass ich eben kein wirklich guter Gitarrist geworden bin, auch daran, dass mir ein sehr schlechter Lehrer als Teenager das Instrument ziemlich verdorben hat (dass er schlecht war, habe ich dann erst viel später einsortieren können ... aber da haben wir eher auf dem Land gelebt und da gab's eben keine Auswahl). Deswegen meine Aussage, dass es sehr auf die Menschen ankommt, die da aufeinandertreffen.
Bei mir lag es an den Faktoren, dass ich damals gar keinen Lehrer hatte, E-Gitarre eigentlich am Anfang auch nicht drin war und dann, als sie mir endlich erlaubt wurde, schlichtweg die für mich richtige Gitarre far out of reach war. Es gibt ja Menschen, die eine Gitarre als reines Werkzeug betrachten. Ich bin da wählerischer, nicht nur, weil Gitarre für mich sehr viel mit Gefühl zu tun hat, mir liegen viele andere Gitarren auch nicht, ich fühle mich auf den von mir ausgewählten wohl und es waren bisher die einzigen, die "Mojo" auf mich ausgeübt hatten.

Hatte Jahre der Pause, weil das seinerzeit einfach in allen Bereichen nicht gepasst hat für mich und ich irgendwann keinen Sinn mehr darin sah.

Grundlegend bedeuten mir meine Gitarren aber unglaublich viel, nicht nur, weil ich eben endlich die spielen kann, mit denen ich mich wirklich auch gut fühle, sondern es ist das eine große Hobby, für das ich alles gegeben habe, was ich zu geben fähig bin.

Daher - ich hoffe, dass du für dich einen guten Weg findest, die Hürden nimmst, und die Knackpunkte ... knackst.
Das hoffe ich auch und werde das auch bei allem, was ich tue, sehr, sehr lange versuchen, ansonsten werde ich stattdessen überlegen, dass das, was nicht passt, eben passend gemacht wird, wäre aber nur meine allerletzte Lösung. Ist zwar dann nicht originalgetreu, aber mich bringt es nicht weiter, wenn gar kein Progress da ist. Aktuell habe ich Final Countdown z. B. pausiert, ich bin da noch am Überlegen, ob ich nochmal groß Zeit investiere, es original getreu zu versuchen, oder ob ich stattdessen das Ding einfach tappen werde. Klingt zwar anders, aber lieber klingt es anders, als gar nicht.

Würde ich meinen Beitrag heute neu formulieren, würde ich wohl nach einer Liste an Soli fragen, die so Richtung I Want it all vom Aufbau her gehen und zwischen dem 12. und dem 19. Bund sich abspielen und die vorzugsweise langsam oder mittel sind, bzw. ihre Geschwindigkeit stattdessen über Legato aufbauen.

Dazu würde ich wohl nach Übungen fragen, die im Sweep Picking separat helfen können bzw. darauf hinarbeiten, schnelleres Alternative und Ergonomic Picking zu trainieren. Einfach als isolierte Bewegungsübungen, die universell einsetzbar sind.

Was meine anderen Ideen an Soli betrifft, lege ich da regelmäßig Skalen drüber und versuche, sie Stück für Stück entsprechend zu verschieben und zum Teil der Standard-Figuren zu machen, damit ich sie im Rahmen einer Improvisation neu rekonstrieren und kombinieren kann, denn nachdem ich Skalen gelernt habe, klang meine Improvisation in erster Linie erst einmal nach den Skalen.
 
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Moin Sinisterium,

ich finde Deine Threads sehr spannend. Ich bin selbst zwar kein Autist, aber kann Deine möglicherweise neurodivers bedingte Akribie ganz gut nachvollziehen.

Leider entgleisen Deine Threads immer. Das liegt wohl daran, dass jeder, der mit gutgemeinten Ratschlägen kommt, die aber, zumindest meiner Beobachtung nach, am Kern des Problems vorbeigehen, von Dir mit einer ehrlichen Antwort rechnen muss. Das wird auch neurodivers bedingt sein, schätze ich. Wenn ich Dir also Quatsch erzähle und Du mir sagst, dass es Quatsch ist, dann habe ich kein Problem damit, das auch anzuerkennen. Zumindest ist Dein neuster Thread von Vester auch wieder geschlossen worden. Ist vielleicht auch sinnvoll, weil es sich sowieso im Kreis dreht.

Ich habe mich in den letzten Jahren hier nur selten blicken lassen und auch nur selten Tipps abgegeben. Ich habe eigentlich alle Tipps, die ich geben könnte, schon irgendwo einmal geschrieben und ich hasse wiederkäuen. Aber im Augenblick kann ich nicht Gitarre spielen, weil mir mein Rücken einen Strich durch die Rechnung macht... von daher, wenn irgendwer von mir jetzt gerade frische DannZeigDochErstmalWasDuKannst-Videos verlangt: Kann ich nicht mit dienen, leider.

Zu diesem Thread: Ganz weit vorn hast Du geschrieben, dass Deine rechte Hand Probleme macht. Ok, Du bist erlernter Rechtshänder, las ich, und von Natur aus aber beidhändig veranlagt. Ist also die Anschlagshand bei Dir.

Ziemlich weit vorn, schon auf der ersten Seite dieses Threads, hat Dir jemand den meiner Meinung nach entscheidenden Tipp gegeben: https://www.musiker-board.de/thread...espielen-neu-orientieren.753464/#post-9722254

Wir hatten hier so einige Profis im Board, ein spezieller ist mir besonders haften geblieben, er fiel mir wegen seiner präzisen Analysen auf, aber auch ist er regelmäßig aus Foren geflogen, weil... tja... unsere Welt ist, wie sie ist. Wir sind jedenfalls Facebook-Freunde und ich kann sagen, dass er auf professionellem Level spielt. Nicht unbedingt flashy mit dem heißestem Scheiß aus der Shred-Kiste, aber er hat MESSERSCHARFES TIMING.

Jedenfalls vertrat und vertritt er den Spielansatz des konsequenten Alternate Pickings. Das ist ziemlich old school, war gängige Lehre bis in die 1980er Jahre und macht trotzdem auch heute noch Sinn. Den ganzen Mist wie Tapping, Sweeping, Economy, Legato und haste nicht gesehen vergiß erstmal. Zuerst konsequent und korrektes Alternate Picking und zwar in Time. In Time. IN TIME!

Das ist schwerer als es niedergeschrieben ist. Und erst recht schwerer, als es gelesen ist. Ich habe mal ein Interview mit Peter Weihe gelesen, der darüber philosophierte, auf welche Schwierigkeiten man im Mikrotiming so stößt, wenn man mal genauer hinschaut. Wenn Du eine Saite greifst und sie nur minimal verschiebst, dann veränderst Du den Anschlagszeitpunkt und somit den Groove. Und Du konterkarierst vielleicht sogar Deine Selbstwahrnehmung, denn jeder Musiker muss aufpassen, dass er sich auch wirklich selbst hört und nicht von seiner Erwartung hereingelegt wird, was darin resultiert, dass man ganz schön überrascht werden kann. Vielleicht führt Dein Autismus ja dazu, dass Deine Selbstwahrnehmung objektiver als im Durchschnitt ist. Will sagen: Wenn Du den Eindruck hast, es ist scheiße, dann ist es vielleicht wirklich so, gemessen am angestrebtem Ergebnis.

Was The Final Countdown angeht und die Diskussion, ob economy oder alternate picking: Ich war immer der Meinung, dass es nach alternate picking klingt. Ich war schon erwachsen als die Nummer herauskam und dachte direkt, dass Yngwie aber einen schlechten Tage gehabt haben muss... (dass Norum und Malmsteen sich tatsächlich kannten, las ich dann erst später in der Bravo meine kleinen Schwester) Economy Picking klingt gleichförmiger. Aber genau sagen wird uns das niemand können, denn es existieren keine Videoaufnahmen aus dem Studio und live habe ich den Eindruck, dass auch John Norum sehr zu kämpfen hat mit der Arpeggio-Passage. Ich habe es mit Alternate Picking probiert, aber es ist wirklich, wirklich sauschwer. Das kommt daher, dass das Gehirn bestrebt, möglich effizient abzuspeichen. Und einen Bewegungsablauf zu lernen ist ihm lieber, als die gleichen Töne mit zwei verschiedenen Bewegungsabläufen, die dann auch noch in Synkopen koordiniert werden müssen, dauerhaft in seine Synapsen zu brennen.

Was hierbei helfen kann, wenn man sein Maximum an Neuroplastizität überschritten hat, sind Balanceübungen. Oder anders gesagt: Wenn man älter als 25 Jahre ist und in Memory gegen jeden kleinen Sandkastenscheißer verliert, dann sollte man sich dieses Video von Justin Sandercoe ansehen

View: https://youtu.be/1xY1VS5-rqQ?si=R-IEh2Y2ZRFfQi_6

Ich habe es probiert, ich verliere schon seit längerer Zeit jedes Memorybattle gegen X-beliebige Dreikäsehochs als hier das durchschnittliche Alter sämtlicher User ist und kann sagen, ja, ich habe mir mit dieser Hilfe Skalen draufgeschafft, die ich nie brauchte und sie sitzen bombenfest in meinem Gedächtnis.

Zum Thema, wie man etwas übt. Das ist ein großes Thema und es gibt einige gute Ansätze. Aber keiner davon ist einfach langsam anzufangen und das Tempo graduell zu steigern. Das wäre ja aucg zu schön. Klassische Musiker wissen es schon seit langem, ich spiele in einer Prog-Band mit einem klassischem Violinisten und der gab mir einige Tipps. Z.B. den, mit Rhythmusformeln zu arbeiten. Das funktioniert am besten bei Sachen, die längere 16tel-Ketten sind, und geht so:
s= sechzehntel, a=achtel
Angenommen, Dein Material sieht so aus
sssssssss...
Du teilst es dann in zwei Hälften und veränderst den Rhythmus. In der ersten Hälfte spielst Du Achtel-Sechzehntel, also
asasasas...
In der zweiten Hälfte machst Du es andersherum, also Sechzehntel-Achtel
sasasasa...

Letzlich machst Du aus dem binären Rhythmus einen ternären, und achtest aber darauf, dass Du die Anschlagsrichtung peinlich genau einhältst.

Das ist eine Möglichkeit, schnelle Passagen zu lernen. Hier sind noch andere beschrieben. Die Website ist leider weg. Aber die Waybackmachine hat sie noch... Dort ist eine komplizierte Form der Arbeit mit Rhythmusformeln beschrieben.

Das Final-Countdown-Solo würde ich aber anders lernen: Und zwar in Vierteln, also die komplette Arpeggiopassage in msuikalische Viertel aufteilen, so dass Du jede rhythmische Permutation einzeln lernst. Vielleicht mit upspeeden, wenn Du die Geläufigkeit und die musikalische Vorstellungskraft noch nicht hast. Aber keines falls die komplette Passage bereits am Anfang an einem Dtück lernen. Ich habe es zumindest bis zum Tempo 116 relativ gut gelernt, die letzten beiden BPM sind aber schwierig. Ob es nur für mich so ist oder allgemein, das kann ich nicht sagen. Das Teil hat ja 32tel, das wäre dann vergleichbar mit 16tel bei Tempo 236, was schon eine echte Hausnummer ist. Nix für Anfänger. Auch das Hells Bells-Solo ist trickier als es aussieht... zumindest, wenn man es exakt machen will. Irgendwo sah ich gutes YT-Video hierzu. Ich habe das Solo aber nie gelernt, obwohl es der Anlass dafür war, dass ich überhaup zur Gitarre griff. Alter, das war 1980...

Zur Frage, ob Du Solo- oder Rhythmusgitarre lernen sollst. Mach Dir einmal Gedanken, wo genau der Unterschied liegt. Das Mindset ist ein anderes. Als Rhythmusgitarrist übernimmst Du rhythmische Verantwortung. Andere verlassen sich auf Dich. Also Sologitarrist übernimmst Du aber auch rhythmische Verantwortung. Du bist Dir dessen vielleicht nur nicht bewusst, aber eine lebendige Band wird Dir folgen. Es sei denn, es sind Honks, die nicht zuhören und an keiner Kommunikation im musikalischen Sinn interessiert. Aber worauf ich hinaus will: Sowohl als Rhythmus- als auch als Sologitarrist kommst Du um rhythmische Verantwortung nicht herum, wenn Du Teil der Musik sein willst und Dich selbst als Teil der Musik erleben willst. Wenn Dein Rhythmus nicht stimmt, dann fliegst Du aus der Kurve, oder wie De selbst es sagst "auseinander". Deshalb habe ich auf den Kollegen in diesem Thread https://www.musiker-board.de/thread...respielen-neu-orientieren.753464/post-9722254 verwiesen. Nichts anderes sagt er. Aber es leider etwas zu knapp formuliert, als dass Du konkreten Nährwert daraus ziehen könntest.

Zum Thema rechte Hand, Alternate Picking als Grundlage auch und gerade im Solo schreibe ich vielleicht später etwas. Wie gesagt, ich kann momentan selbst nicht spielen wegen Rückens, musste Gigs absagen, bin krankgeschrieben und habe Zeit.

Grüße Thomas
 
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Das ist alles sehr richtig!
Nur liegt es beim TE wohl eher an der richtigen Gitarre ... :whistle:
 
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Nur liegt es beim TE wohl eher an der richtigen Gitarre ... :whistle:
Nein, es liegt irgendwo an beidem...
Dass mein Geschmack nicht mehr bedient wird, ist ein Frustfaktor, aber nicht der einzige.

Dazu ist dieser Thread schon lange nicht mehr up-to-date.
Ich habe tatsächlich überwiegend aufgehört, Soli zu spielen, weil ich merke, dass ich bei rhythmischen Sachen einfach weiterhin einen stabileren Progress habe und ich es letztlich leid war, gegen eine Wand zu rennen.

Leider entgleisen Deine Threads immer. Das liegt wohl daran, dass jeder, der mit gutgemeinten Ratschlägen kommt, die aber, zumindest meiner Beobachtung nach, am Kern des Problems vorbeigehen, von Dir mit einer ehrlichen Antwort rechnen muss. Das wird auch neurodivers bedingt sein, schätze ich. Wenn ich Dir also Quatsch erzähle und Du mir sagst, dass es Quatsch ist, dann habe ich kein Problem damit, das auch anzuerkennen. Zumindest ist Dein neuster Thread von Vester auch wieder geschlossen worden. Ist vielleicht auch sinnvoll, weil es sich sowieso im Kreis dreht.
Ja, das Resultat ist, dass ich versuche, das Problem verständlich zu erklären, es wird aber trotzdem nicht so verstanden, wie ich das beabsichtige.
Viele Vorschläge habe ich halt schon mindestens zwei-, dreimal vorher ausprobiert, weswegen ich natürlich auch bei vielen Sachen sage "Ok, ich weiß, dass es mir, zumindest in DER Form, nicht das bringt, was ich suche".

Was die rhythmische Verantwortung betrifft.
Ich kann zu einem Metronom spielen oder in den Groove kommen und unbewusst zählen.
Ich kann allerdings nicht bewusst zählen, konnte ich noch nie, ich komme dann unweigerlich aus dem Takt.

Zur Frage, ob Du Solo- oder Rhythmusgitarre lernen sollst. Mach Dir einmal Gedanken, wo genau der Unterschied liegt. Das Mindset ist ein anderes. Als Rhythmusgitarrist übernimmst Du rhythmische Verantwortung. Andere verlassen sich auf Dich. Also Sologitarrist übernimmst Du aber auch rhythmische Verantwortung. Du bist Dir dessen vielleicht nur nicht bewusst, aber eine lebendige Band wird Dir folgen. Es sei denn, es sind Honks, die nicht zuhören und an keiner Kommunikation im musikalischen Sinn interessiert. Aber worauf ich hinaus will: Sowohl als Rhythmus- als auch als Sologitarrist kommst Du um rhythmische Verantwortung nicht herum, wenn Du Teil der Musik sein willst und Dich selbst als Teil der Musik erleben willst.
Es ging mir nie darum, die rhythmische Verantwortung ablegen zu wollen, aber als ich zum Beispiel vor Jahren kompletter Anfänger war, da waren es Gitarrensoli und dergleichen, die mich dazu gebracht haben, unbedingt auch E-Gitarre spielen können zu wollen.

Die Realität ist eher, dass ich mich mit sich wiederholenden Mustern aber wohler fühle.
Es geht noch nicht mal darum, ob das nur Powerchords ist, z. B. Hells Bells wäre ein Beispiel eines solch wiederholenden Musters, wo das Riff entsprechend melodisch gemacht wird. Ich tue mir schlichtweg leichter, in solchen Bereichen Progress zu machen und ihn vor allem auch aufrecht zu erhalten. Was das Hells Bells Solo betrifft, ich mag das Solo an sich nicht. Auch klanglich nicht. Es war nur ein Beispiel.

Also ja, ich werde vlt. keine so superkrasse Rhythmusmaschine, wie so manch anderer, aber mittlerweile bin ich geneigt, zu sagen, ich möchte zu 90 % eher Rhythmusgitarre machen, weil's mir einfach besser liegt, als Soli.

Um das Spielen in einer Band mache ich mir frühestens in drei Jahren Gedanken, wenn überhaupt.
Momentan gibt es zu viele Faktoren, die dafür sorgen, dass ich mich da nicht sehe.
Weder spielerisch, noch mit dem Geschmack meiner Gitarren, die so ziemlich alle nicht mehr gebaut werden.
 
Ich kann allerdings nicht bewusst zählen, konnte ich noch nie, ich komme dann unweigerlich aus dem Takt.

Übe genau das! Bis Du kotzen musst. Und wenn Du kotzen musst, übst Du weiter.

Um das Spielen in einer Band mache ich mir frühestens in drei Jahren Gedanken, wenn überhaupt.
Momentan gibt es zu viele Faktoren, die dafür sorgen, dass ich mich da nicht sehe.
Weder spielerisch, noch mit dem Geschmack meiner Gitarren, die so ziemlich alle nicht mehr gebaut werden.

Das ist erneut der Punkt, an dem Du dir wieder im Wege stehst. Mit drei Akkorden kannst Du in einer Punkband spielen und ich vermute, Du kannst schon wesentlich mehr.


Du verkriechst dich da komplett und schottest dich ab, anstatt Du dir Leute suchst und einfach Musik machst. Und über die Gitarren brauchen wir gar nicht reden. Meine Tochter hatte heute morgen auch absolut keine für sie passenden Socken greifbar, weil der Rest in der Wäsche war. Trotzdem trägt sie gerade welche 😉
 
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Übe genau das! Bis Du kotzen musst. Und wenn Du kotzen musst, übst Du weiter.
Das tat ich.
Seit ich das erste Mal mit Gitarre angefangen habe.

Wenn ich DANACH gehe, kann ich aufhören.
Wie gesagt, nach dem Metronom oder dem Drum mitspielen oder dergleichen ist kein Problem.
Kenne ich ein Lied sehr gut, kann ich es auch zu Youtube und dergleichen mitspielen, alles kein Problem.

Aber wenn ich selbst zählen muss, bin ich raus. Und das immer.
Ich hab da ums Verrecken keine Lösung gefunden.

Wenn ich allerdings in's Spielen komme und nicht über's Zählen nachdenke, habe ich eine unbewusstes Zählen.
Aber ich kann nicht gleichzeitig groß nachdenken, mich auf's Spielen konzentrieren UND spielen. Ich bin einfach kein Multitasker.
Nicht nur bei der Gitarre ist das so, sondern generell.

Du verkriechst dich da komplett und schottest dich ab, anstatt Du dir Leute suchst und einfach Musik machst. Und über die Gitarren brauchen wir gar nicht reden. Meine Tochter hatte heute morgen auch absolut keine für sie passenden Socken greifbar, weil der Rest in der Wäsche war. Trotzdem trägt sie gerade welche 😉
Das ist auch kaum miteinander vergleichbar...
Und ich sagte es auch schon in anderen Diskussionen - bei 99 % der Leute, die mich für meinen Geschmack kritisieren, bzw. meiner deswegen getätigten Äußerungen, bin ich mir sehr, sehr sicher, dass jeder von ihnen seinen Geschmack von dem brandaktuellen Angebot abgedeckt weiß oder wahlweise genug Geld vorhanden ist, sich das Ding so bauen zu lassen. Beides ist halt bei mir eher weniger der Fall.
 
Hört sich doch aber gut an; die Vorstellungen zu Rhythmusgitarre. Ich finde die Grenzen ja relativ fließend und daher das Thema Rhythmusgitarre äußerst spannend(y)
Auf jeden Fall kann man es äußerst spannend gestalten.

Wenn ich das mit dem Zählen richtig interpretiere, scheint mir das aber normal zu sein. Das Zählen sehe ich eher als Hilfe zum Verständnis für die entsprechenden Notenwerte usw. Ich denke mal, dass du diese Phase bereits hinter dir hast und Notenwerte, Takt- und Rhythmusangelegenheiten verinnerlicht sind.
 
Ich denke mal, dass du diese Phase bereits hinter dir hast und Notenwerte, Takt- und Rhythmusangelegenheiten verinnerlicht sind.
Ja, aber anders.
Ich kann die Sachen, die ich spiele, nicht in Zählzeiten benennen und ich habe auch nicht alle Notennamen auswendig im Kopf, sondern, wenn ich irgendwo auf dem Fretboard starte, habe ich stattdessen die Intervalle im Kopf. Ich bin mir dann zu 90 % sicher, welcher Ton als nächstes dazu passen oder ätzend klingen würde.

Ich kann sie wahrnehmen, identifizieren und bei Routine auf die Gitarre bringen.
Grundsätzlich übe ich neue Sachen mit Metronom.

Ich lese zum Beispiel, wie wahrscheinlich viele, gar keine Noten (obwohl ich sie teilweise lesen kann), sondern höre mir ein Lied mehrere Male an, suche dann die Tabs und segmentiere das alles. Dann gehe ich bei Ultimate Guitar Pro immer weiter, bis ich es da flüssig mitspielen kann, dann drehe ich die Gitarre runter, die ich gerade spielen lerne, dass ich nur noch meine eigene höre. Zuletzt lege ich da Youtube drunter, bis ich das Lied auswendig ohne Tab mitspielen kann. Das einzige Kriterium ist, ich muss hören können, was um mich herum abgeht.
Auf jeden Fall kann man es äußerst spannend gestalten.
Ja, grundsätzlich versuche ich, mich neu zu inspirieren.
Ich will momentan ein wenig von Dark Funeral abweichen, mehr Richtung Emperor, Dimmu Borgir und... SIGH... Metallica gehen, um mehr "farbenfrohe" Riffs einzugliedern. Tremolo-Picking kann ich zu großen Teilen durchhalten, es gibt andere Bereiche, die aber dringend Routine bedürfen.

Hells Bells war nur ein Beispiel eines melodisch aufgebauten Konzepts, bei Soli bzw. besser, bei Inspirationen, um sie in einem einfacheren Improvisieren zu übernehmen, möchte ich mehr zu Ghost greifen und dergleichen.

Jedenfalls zeichnet sich, so, wie beim Zählen damals, ab, dass ich mehr mit Stärken lernen möchte, weil ich einfach nicht gut darin bin, Schwächen auszumerzen. Ich bin besser darin, Schwächen zu umgehen.
 
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Und ich sagte es auch schon in anderen Diskussionen - bei 99 % der Leute, die mich für meinen Geschmack kritisieren, bzw. meiner deswegen getätigten Äußerungen, bin ich mir sehr, sehr sicher, dass jeder von ihnen seinen Geschmack von dem brandaktuellen Angebot abgedeckt weiß oder wahlweise genug Geld vorhanden ist, sich das Ding so bauen zu lassen. Beides ist halt bei mir eher weniger der Fall.

Niemand kritisiert dich für deinen Geschmack. Das verstehst Du falsch. Es geht hier um eine gewisse Kompromissbereitschaft, wo das Beispiel mit meiner Tochter wieder passt. Auf dem für dich relevanten Markt für Rechtshänder wird es vermutlich unzählige Modelle geben, die sich so spielen wir deine bevorzugten Gitarren und vermutlich sogar noch besser.

Und ich sage es nochmal: Such dir ein paar Leute und spiel mit ihnen. Vielleicht sieht deine Welt plötzlich ganz anders aus.
 
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Es geht hier um eine gewisse Kompromissbereitschaft, wo das Beispiel mit meiner Tochter wieder passt. Auf dem für dich relevanten Markt für Rechtshänder wird es vermutlich unzählige Modelle geben, die sich so spielen wir deine bevorzugten Gitarren und vermutlich sogar noch besser.
Ja, ich habe bereits unzählige Kompromisse gemacht, die halt bis zur Schmerzgrenze gegangen sind.
Natürlich kann ich 'ne KX-100 von Cort kaufen, sie neu lackieren lassen und dann das Doppelte dessen bezahlen, was das nicht mehr gebaute Modell, auf dem sie basieren würde, mal neu gekostet hätte, dazu aus schlechteren Materialien bestehend UND mit auch weiteren Abstrichen. Aber das ist nur wenig zielführend.

Ja, ich habe auch versucht, mich mit "Hauptsache, spielbar" anzufreunden, das geht für mich aber einfach nicht auf.
Mag ich mein Instrument nicht, spiele ich das auch nicht sehr lange.
Ich wünschte, es wäre anders, ich wünschte, ich würde, wie 90 %, mit den immer gleichen Shapes, Modellen, etc. glücklich werden, aber das ist halt einfach nicht so. Es gibt genau eine Vintage Gitarre, die ich mag, die kostet mittlerweile entweder doppelt so viel, wie sich das Ding full custom beim Gitarrenbauer bauen zu lassen... oder man kriegt stark abgespeckte Modelle. Wahlweise ist es der Preis einer US-Fender, aber aus China mit schlechteren Materialien.

Es gibt genau zwei aktuelle Gitarren, bei denen ich überhaupt Interesse hätte, sie zu testen, weil sie realistisch sind UND als Kompromiss geradeso funktionieren könnten.

Das eine ist die Spira X-500, weil ich auch mit Explorer Shapes zurechtkomme, ich aber Explorer überhaupt nicht schön finde. Die Spira wertet das Design jedoch für mich deutlich auf, mehr noch, als die Snakebyte, die wesentlich mehr kosten würde (und die ich schon kenne), das andere ist die Cort X-500 "Menace", die zwar nicht sämtliche Superstrats der EVL-Serie ersetzen kann, aber vom Grundaufbau her ist sie immerhin die Nachfolgerin der EVL-X6. Da sie aber andere Tonabnehmer (und noch paar andere Unterschiede hat), kann ich nur mutmaßen. Leider wird diese Cort in Deutschland nicht vertrieben, sodass ich nicht imstande bin, sie einfach mal so zu testen, sonst hätte ich gerade letztere schon längst mal getestet, weil ich von Cort an sich eine sehr positive Meinung habe.

Ansonsten so, was ich aktuell an Gitarren gesehen habe?

Nö.
Entweder es ist maßlos überteuert, es langweilt mich oder einfach zu viel des Guten, was ich an Kompromissen eingehen kann, ohne, dass ich die Lust an dieser einen expliziten Gitarre verlieren würde. Kann natürlich sein, dass ich mich irre, aber die Auswahl dessen, was mir gefallen könnte, ist für mich einfach signifikant kleiner geworden und noch nicht mal garantiert, denn ich werde das, was vor zehn, elf, zwölf Jahren meinen Geschmack getroffen hat, trotzdem immer besser finden. Wahrscheinlich. Am ehesten sähe ich die Chance bei der Menace, dass sie meinen Geschmack weitestgehend genug trifft, um auch eine Art "Ersatz" zu sein.

Die anderen Gitarren von damals, die mir auch gut gefallen haben, habe ich komplett aufgegeben, weil sie mir weniger wichtig sind und es da noch schwieriger wäre, eine Alternative zu finden.

Wenn ich viel Geld hätte, ja, ich wäre Dauerkunde beim Gitarrenbauer, um Modelle nachbauen zu lassen 1 zu 1, die halt genau das erfüllt haben, was ich an Gitarren gleichermaßen mochte UND spielerisch gebraucht habe. Die Lust auf die meisten Brands ist mir gehörig aus den einen oder anderen Gründen vergangen.
 
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Bei shop2rock bestellen,testen, wenn sie nicht gefällt Kundenservice kontaktieren und mit ihnen die Rücksendung einleiten.
 
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Kundenservice kontaktieren und mit ihnen die Rücksendung einleiten.
Funktioniert das wirklich so easy?
Ich hatte nämlich auch schon mit z. B. Thomann über das Thema telefoniert und da gab es halt den Punkt, dass eine Rückgabe nur im Falle von Garantiefall möglich ist, wenn es extra auf Kundenwunsch bestellt wird, weil es ja sonst gar nicht in deren Sortiment wäre.

Wenn ja, wäre das auf jeden Fall eine Option, die ich in Erwägung ziehe.
 
Übe genau das! Bis Du kotzen musst. Und wenn Du kotzen musst, übst Du weiter.

Wieso das denn ......? Ich kann auch, außer bei extrem einfachen Kinder oder Lagerfeuerliedern, nicht bewusst mitzählen. Hab ich damals bein Unterricht nie gemacht und es ist für mich auch bis Heute unwichtig.

Wichtig ist jederzeit zu fühlen wo die 1 ist und wie der Grundpuls des Songs ist. Dann kann man immer mitspielen.
 
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Und wenn der Song so vertrackt ist, dass sich die eins schön versteckt? Und dieses fühlen muss ja erstmal irgendwo herkommen.

Ach und nebenbei klang das da oben so, als wäre mitzählen absolut nicht möglich. Und in einem gewissen Rahmen sollte es möglich sein!

Edit: Wir hatten damals mal einen Drummer zur Aushilfe, der sich in einem Stück auch immer knapp an der 1 vorbeigefühlt hat. War leider trotzdem nicht richtig.
 
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