Zukunft der Röhrentechnik

Ich denke mal, die Röhrenamps werden überleben.
Wenn vielleicht auch vielleicht in modernisierter Form, und/oder als Nischenprodukt wie Vinylplatten heute.
Weil es Menschen wie mich gibt, die rein vom Gefühl her Röhrenamps einfach gern mögen, den typischen Klang, die typische Art zu spielen und sie zu bedienen, incl. aller Nachteile ... und weil sie einfach "echt" sind, nicht - auch wenn inzwischen noch so gut - nachgeahmt ...
 
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Dass Röhrenamps so schnell und gar gänzlich verschwinden werden

Ja, schaut euch das damals angesagte Sterben der Vinyls an. Von wegen . . . alle wollen wieder den warmen Klang. Ist bei den Amps wohl ähnlich zu sehen.
 
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@Blues-Opa: Für mich sind Röhrenamps ebenfalls zum großen Teil eine emotionale Angelegenheit. Sie verkörpern eben das Echte und nicht das elektronisch Nachgebildete. Die Röhre als das Original hat eine Seele, in ihr schlägt ein Herz und sie verbreitet Wärme. Und irgendwie ist es auch zu hören - zumindest subjektiv.
 
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Hey,
...da gibt`s eigentlich kein Problem in der Praxis, denn jeder hat genügend Platz zuhause um ein/zwei Sätze Endstufenröhren und Vorstufenröhren zu bunkern....zumindest bei Modellen 50/100 Watt.
Praxis: die Endröhren meines Blackmore halten selbst bei vielen Gigs locker 5 Jahre, bei weniger Gigs wie zur Zeit gehts Richtung 10 Jahre....hab ich noch zwei Sets - hält mich aus.
Bei Niederwatt-Endröhrenzerr-Amps wirds natürlich aufwändiger bzw teurer zu horten.

Das ist wie die 3mal9 XT Technik auf meinen 3 Rädern...hab ich auch genügend Ritzel und Zahnkränze gebunkert ;) ...

Gruß,
Bernie
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Für mich sind Röhrenamps ebenfalls zum großen Teil eine emotionale Angelegenheit. Sie verkörpern eben das Echte und nicht das elektronisch Nachgebildete. Die Röhre als das Original hat eine Seele, in ihr schlägt ein Herz und sie verbreitet Wärme. Und irgendwie ist es auch zu hören - zumindest subjektiv.
...muss ja nicht digital sein...es gibt ja auch Sachen wie PCL Vintage Amps und andere gute Transen - die sind auch "echt" und eigentlich für viele Anwendungen vollkommen ausreichend.
 
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Vinyl ist ein Nischenmarkt mit weniger als 5% weltweit, oder?
Jupp
Vergesst nicht, dass es auch noch den Hifi-Markt gibt.
Ebenfalls ein Nischenmarkt, wenngleich bei uns ein emotional sehr positiv besetzter. Bei unseren Kindern, in ihren 20ern, und Freunden irrelevant.
Nämlich dann, wenn plötzlich (in ferner Zukunft?) nur noch cloud- oder serverbasierte Software so ein Gerät am Leben erhält und plötzlich verschwindet eine Cloud oder ein Server und die digitale Kiste haucht fortan sein Leben aus.

Zugegebenermaßen ein etwas übertriebenes Szenario.
Ach, die Zukunft ist so nah:
Selbst wenn es dafür eine Lösung geben könnte, das Problem ist erstmal da. Und da geht es um deutlich mehr Kohle und Presserelevanz als bei irgendwelchen Musikinstrumenten.
Ich denke mal, die Röhrenamps werden überleben.
Wenn vielleicht auch vielleicht in modernisierter Form, und/oder als Nischenprodukt wie Vinylplatten heute.
Jupp
Sterben der Vinyls an. Von wegen . . . alle wollen wieder den warmen Klang
Das "alle" stört mich. Die meisten, gerade weltweit, lassen wohl streamen und hören den Quark über mp3.
 
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Das "alle" stört mich.
Ja, stimmt, es sind vor allen und auch viele Liebhaber, ältere Liebhaber, die es sich auch leisten können. Aber auch die jüngeren sind dabei, auch als Sammler.
 
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So lange es Musiker gibt, die ihre Instrumente zur Selbstbefriedigung spielen - und zu denen zähle ich mich -, werden Röhrenverstärker und Anloginstrumente (damit meine ich jede Form von Keyboards und Synthesizern, die ja mein Primär-Feld sind) gespielt und in gewissem Umfang auch gekauft. Für mich gilt dabei nicht nur, was ich höre, sondern auch ein gewisses Gefühl bei der "Klangerzeugung" ohne Bits und Bytes. Da ist auch höhere Anfälligkeit und geringere Standzeit eher Kult als Belastung.

Alles, was man für ein Publikum tut, so habe ich erfahren, kann mit beliebiger Technik erzeugt werden. 95 % von Zuhörern merken keine Klangunterschiede zwischen analog und digital erzeugten Sounds, ja sie achten nicht darauf und wissen gar nicht, dass man darauf achten könnte. Modelling - bei Amps wie bei Synths - reicht völlig für die Masse des Publikums uneingeschränkt aus und hat im Betrieb zahlreiche Vorteile.

Selbst bei Veranstaltungen, wie Jean Michel Jarre - z.B. 2010 im Gasteig in München - mit angekündigt Darbietung nur mit analogen Synthesizern, sind kaum 10 % der kleinen Gemeinde der Zuhörer überhaupt mit dem Aspekt der Verwendung analoger Technik vertraut oder davon berührt. Dass dabei der Memorymoog "abschmierte", was ein längere Loop bis zum Neustart verursachte, haben entsprechend kaum Leute mitbekommen, trotzdem Jean Michel das sogar ansagte ... Wakeman hat eine CD-Reihe nur mit analogen Instrumenten aufgenommen mit dem Ergebnis, dass es vom Betrieb der Instrumente bis zu dessen Recording nur erhöhte Probleme gab und dass sich nur ein kleiner Kreis (der inzwischen ohnehin nicht mehr sehr zahlreichen Wakeman-Fans) diese Aufnahmen kauften. Live hat(te) er bis zu zwei Minimoogs im Setup, die aber nur Midi-Signale an Sampler ausgaben, von denen zuverlässig die gespeicherten Minimoog-Sounds kamen - Schwankungen der Analogmaschinen ausgeschlossen. Etliche Gitarristen, die bei Albenaufnahmen auf Röhren-Amps schwören, sichern Live-Auftritte durch Verwendung digitaler Geräte, die das Publikum zu hören kriegt, weil kaum noch jemand Wiedergaberisiken und ungewollte Sounds riskieren will.

Da bekannte Klänge für die Zuhörerschaft der Ausgangspunkt sind, wird durch deren digitale Simulation für den nahtlosen Übergang gesorgt. Das heißt nicht, dass damit die ewig Gestrigen vom Umstieg überzeugt werden sollen oder gar müssen. Es geht meiner Meinung nach einzig und alleine darum, auch die Sounds von gestern erzeugen zu können und mit demselben Equipment auch die Sounds von morgen zu kriegen. Alles ist "im Fluss" und es wäre sogar in meinen Augen, der ich absolut "im Vergangenen" verhaftet bin, schade, wenn es keine Entwicklung gäbe, und zumindest bei den Synths hab ich tatsächlich auch ein paar moderne digitale Maschinen und freue mich über deren Möglichkeiten, die einfach keine meiner analogen Kisten bietet. Bei Amps experimentiere ich weniger mit "moderner Technik", weil es zwischen Amp und Gitarre ja noch so viel "Krimskrams" zur Soundbeeinflussung gibt und das auch mit Röhrenamps funktioniert. Hier habe ich nicht mal eine Handvoll "Modeller" (bei insgesamt aktuell 25 Amps) eigentlich nur um mal schnell Ideen ausprobieren zu können.

Meine Jungs mögen irgendwann meine Gitarren übernehmen, aber weder Amps noch Synths liegen in ihrem Interesse, weil sie da mit der aktuellen Technik verhaftet sind.

Also, wer will, der soll sich an Röhren-Amps und analogen Synths erfreuen (und wie ich viel Geld dafür ausgeben :D ), und wem die Klangerzeugung mittels digitaler Technik - ich möchte bewusst nicht Simulation sagen - taugt, der kann sich über ständig wachsende Angebote und Möglichkeiten freuen.

Mein persönliches Fazit: solange die "alten Recken" noch Saiten greifen können, wird Röhrentechnik (im Verstärkerbereich) leben, sie wird aber eine immer geringere Rolle bis hin zur musealen Ausnahme spielen.
 
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Da bekannte Klänge für die Zuhörerschaft der Ausgangspunkt sind, wird durch deren digitale Simulation für den nahtlosen Übergang gesorgt.
Ganz wichtiger Punkt.
Wenn ich etwas reproduziere, dann erwarte ich in erster Linie Zuverlässigkeit - eine stimmstabile Gitarre, ein Amp, der nicht in die Knie geht, reproduzierbare Effekte.
Wenn ich zu Hause in der Alchimistenküche bastele, dann gerne mit unvorhersagbarem Ergebnis. Manchen Zufall kann man dann auch live übernehmen, wenn man das weiß.
 
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das Original hat eine Seele, in ihr schlägt ein Herz und sie verbreitet Wärme. Und irgendwie ist es auch zu hören - zumindest subjektiv.
Das hast du sehr schön gesagt ... genau so empfinde ich das auch :)
Es ist neben dem durchaus Hörbaren eben vor allem auch ein Gefühlsding ...
Bei mir steht von den Modernen nur noch ein kleiner THR zum Üben rum ... aber meine Lieblinge sind paar kleine altmodische Combos, die dürfen mit mir gar alt werden ...
 
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Ein großes Problem ist auch das Transistor Verstärker in der Vergangenheit einfach nicht gut genug waren um es mit Röhrenamps aufzunehmen. Sehr viele davon wurden als günstige Anfänger Verstärker angeboten und es gab damals auch noch kaum Amp in a Box Pedale um den Sound zu verbessern.

Einige Hersteller wie Peavey mit ihren TransTube Verstärkern kamen bei den Gitarristen dann doch ganz gut an aber trotzdem waren es vor allem kleine Firmen die Transistor Amps wie die von Jürgen Rath entwickelt haben. Heute ist die Auswahl an kleinen gut klingenden Pedalen so groß das man damit ohne Probleme auch Live überzeugen kann z.b. Paul Landers mit dem SansAmp.
 
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Diese Diskussion wird immer und immer wieder.
Siet 60 Jahren wird uns eingehämmert, dass die letzte Stunde der Röhrentechnik geschlagen hat.
Die Realität sieht anders aus.
Heute werden immer noch 1 zu 1 Kopien von alten Fender Bassman, Marshall JTM45 und und und
hergestellt und weil es einen Markt gibt, auch verkauft.
Selbst bei Röhrentechnik gibt es schaltungstechnische Innovationen.
Also, dann warten wir mal ab.
 
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...und hört mir mit dem Argument "die Jungen kaufen das nicht" auf. Schaut euch an, was Lana Del Rey und Billie Eilish an Vinyl, Cassetten (!!!) usw. rausbringen, und das kaufen bei weitem nicht nur die "Alten". Der Vinyl-Hype wird auch ganz klar von jungen Leuten befeuert, die auf der Suche nach ... irgendwas ... sind. Analoge Wärme, ein schönes Retro-Feeling, ein Fanartikel zum an die Wand hängen...

Kann also gut sein, dass die Teile wieder kommen.

Ich wäre ja froh, wenn mehr Röhrenamps nach meinem Motto "Soundqualität in % = 100 Minus Anzahl Knöpfe außer Netzschalter und Volume" designed würden. :D
 
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Habe letzens mit einem Studiobetreiber über das Thema gesprochen...
Sein Kommentar: irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft werden die Geräte, die von Modelern/Kemper & Co. digital "nachgebildet" werden, nur noch im Museum zu bestaunen sein, d.h. es wird in 1 bis 2 Generationen etwas als "authentischer Röhrenklang" vermarktet, das die Hersteller real schon gar nicht mehr erlebt/gehört haben.
Ist dann so, wie wenn der 14-Jährige Nachbar vom "total echten V8-Sound" beim neuesten Rennspiel erzählt...
 
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Moin, ich finde solche Diskussionen müßig: Es ist eine Geschmacks- und Kostenfrage, was für eine Amptechnik man favorisiert.
In meinen >40 Gitarrenjahren habe ich alles Mögliche ausprobiert, selbst entwickelt und gebaut, bin aber immer wieder zum Röhrenamp zurückgekehrt.
Nirgends ist es simpler, als mit einem Einkanaler einen Sound einzustellen und man kann dann sofort mit dem Musik machen anfangen.
Die Musik ist doch das entscheidende nicht die Technik.
Und wenn ich in Foren sehe, wie Leute verzweifelt ewig nach ihrem Sound suchen, beschleicht mich immer das Gefühl, die sollten erst mal ihre musikalische Identität finden, anstatt 3000 verschiedene Sounds abrufbereit zu haben:opa:
 
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Geschmacks- und Kostenfrage, was für eine Amptechnik man favorisiert.
... ja, aber die Aussage ist nur indirekt relevant für die Frage des Threads, das war die nach der Zukunft der Röhrentechnik, also nach einem Markt, nicht die nach dem individuellen Geschmack. Fazit bisher: Bleibt Nischentechnik, wird noch lange nicht verschwinden, aber vermutlich auch nur in Richtung der Reproduktion alter Schätzchen weiterentwickelt. Oder gab es in den letzten 25 Jahren einen neuen Röhrenklang? (Kann gut sein, dass ich das nicht mitbekommen habe.)
 
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Wenn jemand einen kleinen Amp baut, der nicht nur wie ein Plexi klingt, sondern sich auch exakt so verhält (also auf Anschlagdynamik und alles andere reagiert) UND genauso wie ein Plexi nur wenige einfache Knöpfe hat … dann kaufe ich sowas auch :D
Aber meinen Röhrenamp werde ich trotzdem mit ins Grab nehmen.

… obwohl … das darf man bestimmt nicht, oder? ;) :D
 
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Siet 60 Jahren wird uns eingehämmert, dass die letzte Stunde der Röhrentechnik geschlagen hat.
nein.
seit es transistor-amps, modeller oder andere Neuigkeiten gibt, wird vielleicht behauptet, dass sie klingen wie röhren.
aber man merkt schnell, dass das nicht so ganz der fall ist 🙄 - und ich kann mich nicht erinnern, dass mir jemand einhämmert, das röhren am ende sind...
was man aber diskutieren kann, ist #33, das wird die ursache fuer eine grosse veränderung sein.
 
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seit es transistor-amps, modeller oder andere Neuigkeiten gibt, wird vielleicht behauptet, dass sie klingen wie röhren.
Röhren alleine klingen erstmal nicht so besonders und ich würde behaupten das der StoneHead Amp da schon sehr nah ran kommt. Gespielt über die gleiche Box habe ich den DSL-20 und den AMT SH im Übungsraum verglichen und beide klingen doch überzeugend kaum zu glauben das im SH keine Glaskolben verbaut wurden :)
 

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