Musik professionell aufführen, ohne Bezug dazu bzw. Textverständnis?

(Und der nächste, der "Verdamp lang her" in einem hessisch eingefärbtem Pseudo-Kölsch singt, fängt sich von mir eine ;))
Da wärst Du wohl bei meinen (allerdings lange zurückliegenden) hochemotionalen BAP-Interpretationen irgendwann erschöpft zusammengebrochen ;)

e z. B. Hallelujah von L. Cohen niemals ein beliebter Hochzeitssong (!) geworden.
Ich war mal bei einer Hochzeitsvorbereitung, da hatte die Standesbeamte eine Liste mit Liedern zur Auswahl für den "Einmarsch2 des Paares.
Da war u.a. Yesterday dabei. :eek:
Yesterday ... all my trouble seemed so far away ... was für ein perfekter Text zu einer Hochzeit !


Was schließen wir daraus? 99% der Leute ist der Text total wurscht.

Und was der Saxophonist spielt, kriegen die im Detail auch nicht mit - das hätte mich bei der Poolparty sichelrich mehr gestört! Den Text kann man sich ja "weghören", wenn Melodie und Timing gut sind - aber wenn es musikalisch Sch... ist, wird es für mich schwer auszuhalten. Ich hätte da mit dem Sax mehr Schwierigkeiten gehabt.

Übrigens ist es ja auch in der Politik selbst auf höchster Ebene nicht so wichtig, korrektes Englisch zu sprechen. Wer will da den Stab über eine italienische Sängerin brechen? Ich nicht.
 
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Ich habe vor vielen Jahren auf einem Stadtfest einen Sänger erlebt, der "Unchain My Heart" von Joe Cocker zum Besten gab.
Stimmlich tatsächlich nah am Original, aber er sang "Unchange My Heart", was schon etwas schmerzte.
 
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„Here we are now, in containers“
 
Das ist doch von dieser bekannten Grunge-Combo, wie heißt die noch? Container Village People 😁
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Was das allgemeine Textverständnis angeht, gebe ich aber auch gerne zu, dass ich selbst deutsche Lyrics nicht immer gut verstehe. Das liegt dann noch nicht einmal an Dialekt. Manchmal ist der Text von Songs einfach nicht gut verständlich.
 
Was das allgemeine Textverständnis angeht, gebe ich aber auch gerne zu, dass ich selbst deutsche Lyrics nicht immer gut verstehe. Das liegt dann noch nicht einmal an Dialekt. Manchmal ist der Text von Songs einfach nicht gut verständlich.
Herbert G. und Udo L., falls ihr mitlest, würde mich eure Meinung zum Thema „Verständlichkeit von deutschen Texten“ interessieren :D.
 
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Bei BAP-LPs waren früher immer die hochdeutschen Übersetzungen beigefügt. So habe ich damals Kölsch (sprechen und trinken) gelernt. Das waren wirklich anspruchsvolle Texte, die man mMn nur mit entsprechendem Verständnis vernünftig covern kann. Man will doch mit Musik Gefühle ausdrücken…dafür muss ich verstehen, worum es geht.
 
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Eine Anekdote zu BAP:
Als ich die zum ersten mal hörte (mein älterer Bruder hatte sich damals die erste LP gekauft) rätselte ich, in welcher Sprache die singen.
Dachte zuerst niederländisch, aber da hätte ich mehr verstanden, den ich hatte eine Tante in Zeeland.
Ich schwankte zwischen schwedisch und norwegisch, bis mir jemand sagte, dass die aus Köln sind. :D

Für einen Kölner dürfte sich mein oberfränkisch wohl auch wie chinesisch anhören. :rofl:
 
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Herbert G. und Udo L., falls ihr mitlest, würde mich eure Meinung zum Thema „Verständlichkeit von deutschen Texten“ interessieren :D.
Nette Idee, aber darum ging es mir nicht. Die haben den Kram geschrieben. Die wissen, was sie sagen und ausdrücken wollen. Genau wie Jan Delay, etc. Auch die schon oft angesprochenen Opernsänger können vielleicht kein Italienisch, lernen aber wenigstens, worum es in ihren Texten geht. Bei professioneller Unterhaltungs-Cover-Mucke scheint das nicht unbedingt nötig zu sein?
 
Wir versuchen unserer Sängerin seit Jahren schon das 'Nutbush Schitti Limits' abzugewöhnen. Das ist aber eher ein Problem mit der Aussprache als mit dem Textverständnis, obwohl ich sie vielleicht auch mal fragen müsste, ob sie weiß, worum es in dem Song geht...
 
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wenigstens, worum es in ihren Texten geht
Worum es geht, kann man ohne weiteres verstanden haben, auch wenn man es nicht hundertprozentig aussprechen kann. Vielleicht sollte man da nicht so superpingelig sein?
Wenn ich mir so ganz allgemein die deutsche Fernseh- und Musiklandschaft ansehe und höre "Betong" (ZDF, heute journal) und "Herzlich willkomm zum Wättah" (Özden Terli, ZDF) oder "... ihr aus dem Wäge zu gähn" (Westernhagen - Willenlos"), dann stört es mich auch nicht besonders, wenn jemand "Shitting On The Dock Of The Bay" ins Mikro lispelt, solange er /sie die Töne trifft und den Song ansonsten gut rüberbingt.
Nobody is perfect, und ich bin nicht Nobody - die anderen sind's wohl auch nicht.
 
Grund: redigiert
Es geht doch aber nicht um ein paar individuelle Akzentuierungen. Ich würde nicht unterstellen, dass der Interpret den Text verstanden hat, wenn er seltsames Zeug von sich gibt.

Anscheinend ist das für das indifferente Publikum unproblematisch, wenn die Musik ein Konsumprodukt ist, das nur dazu dient, Untermalung zu sein.

Wenn das so ist, wäre jede größere Anstrengung Perlen vor die Säue.
 
Bzw. was ist euer Anspruch, wenn ihr Songs performen müsst, deren Texte ihr nicht versteht? Macht ihr das überhaupt? Wenn ja, sagt ihr euch: egal, versteht ja sonst auch keiner. Oder wie versucht ihr das bestmöglich zu kaschieren?
Mach ich nicht.

Ich war bisher immer Sänger in Bands und habe mich von Anfang an unweigerlich gefragt: Was singe ich da überhaupt? Meine Englischkenntnisse sind ganz gut, wenn ich ein Wort nicht verstehe, schlage ich es nach. Und ja, da gab es dann auch Momente in meiner damaligen Band, da habe ich gesagt: Sorry, singe ich nicht. Aber ich verdiene damit ja auch nicht mein Geld.

Es mag daran liegen, dass ich früher Texte auswendig gelernt habe. Später hatte ich mal zwei Jahre 1:1 Gesangsunterricht und meine Gesangslehrerin war eine strikte Verfechterin von "Solange du den Text nicht verstehst, kannst du ihn auch nicht anständig singen." Hängt vielleicht vom Anspruch ab, aber ich will immer noch bei jedem neuen Lied eine Idee bekommen, worum es geht.
 
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Vielleicht ein Sänger einer Black oder Death Metal Band hier, der sich zum Thema "Ohne verständlichen Text wird falsch gesungen oder konsumiert" äußern möchte? ;)
 
eine strikte Verfechterin von "Solange du den Text nicht verstehst, kannst du ihn auch nicht anständig singen."
Ja, wie soll das auch gehen.
Beim Singen geht es ja auch darum, die Botschaft des Textes rüberzubringen.
Sonst kann ich auch Lalala oder Alle meine Entchen als Text singen.

Ich muss allerdings zugeben, dass ich manchmal wenn ich den Text vergessen habe oder er mir zu spät einfällt, auch schon unverständliches Zeug rumgelallt habe ;)
Vielleicht hat das Publikum sich dann auch über meine Aussprache aufgeregt... :unsure:
 
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Vielleicht ein Sänger einer Black oder Death Metal Band hier, der sich zum Thema "Ohne verständlichen Text wird falsch gesungen oder konsumiert" äußern möchte? ;)

Betreibe das nicht aktiv. Es ist aber ein Irrtum anzunehmen, dass gutturale Gesangstechniken nicht auch eine gute Artikulation erfordern. Im Gegenteil: Gerade hier wird schon zur Schonung der Stimme höchster Wert auf eine gute Technik einschließlich der Aussprache gelegt.

Dem geneigten Hörer wird hier freilich etwas mehr abverlangt, aber gute Growler sind meistens ziemlich gut verständlich.
 
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Dem geneigten Hörer wird hier freilich etwas mehr abverlangt, aber gute Growler sind meistens ziemlich gut verständlich.
Eine einwandfreie Rezeption kann also nur stattfinden, wenn der Sänger richtig intoniert, ausspricht und versteht sowie wenn der Zuhörer richtig zuhört, versteht und interpretiert?

Ironie mal beiseite, ich zweifel das an. Ich höre auch gerne mal Lieder in Fremdsprachen, die ich nicht beherrsche. Ich höre Black und Death und mache mir wenn überhaupt erst die Mühe den Text nachzuschlagen, wenn mir das Lied bereits gefällt und mehrfach gehört habe. Es gibt nicht wenige Lieder, selbst auf Deutsch, wo ich schlicht nicht auf den Text achte. Umkehrschluss: kleinere Ausdrucksfehler des Interpreten würde ich unter manchen Bedingungen nicht mal bemerken.

Insgesamt ist Musik einfach ein weites Feld. Ja, wenn ich eine teure Musicalkarte für Cats kaufe und dann singt da wer von "Memmies" statt "Memories" rege ich mich auch auf. Wenn auf dem lokalen Volksfest eine Nachwuchsband "Enter Sandman" spielt dann kann ich über viel hinweghören und habe trotzdem Freude daran.
 
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Bei manchen Liedern bin ich auch ganz froh, dass ich den englischen / (frz/span. ... ) Text nicht verstehe. So kann ich die Musik genießen.

Es gibt so einige Lieder, die habe ich als Kind/Jugendlicher gehört, fand die Musik toll und unbeschwert - und später kriegt man dann mit, dass das gar nicht so ein fröhliches und "schönes" Lied ist ... und die Bedeutung ändert sich komplett.

Tell me why I don't like mondays haben wir in der Disco immer mitgegrölt, ja Montag fand ich auch Scheiße ... bis ich den Text irgendwo mal gesehen habe.
Oder Belfast Child. Ihr kennt da bestimmt auch noch Beispiele.

Insofern ist es vielleicht gar nicht so schlimm, wenn "gescattet" wird.

"Memmies" statt "Memories" ist natürlich was anderes ;) Sowas regt mich auch auf.
 

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