Hallo
sorry dass ich mich erst heute wieder zurückmelde.....
Also zum Holz: Ja, Hoyer hatte das Glück, die Amis zur Mitnahme Ihrer Einrichtungen und Holzvorräte zu motivieren. Die hatten sich ja in Schönbach in Ihrer Location "eingemietet" und dort wohl eine Kantine betrieben. Da es bei den Amis auch Freunde der akustischen Instrumente gab, muss es wohl auch eine Art Tauschhandel gegeben haben und auch die besagte Unterstützung des Umzuges in eine neue Heimat in Bayern. Es wurde dann Tennenlohe, ob der Nähe zur Autobahn, die 1945 da genau endete, der Weiterbau Richtung Frankfurt erfolgte ja erst viel später. Das mitgeführte Holz ermöglichte einen schnellen Start nach dem Umzug, das war der große Vorteil, denn der Handel mit Tonhölzern war 1945/46 sicherlich noch kaum in Gang. Angeblich reichten diese Vorräte für 60 Akustikinstrumente aus, was nicht viel erscheint. Aber es ermöglichte der Neustart in Tennenlohe. Der erfolgte im Gasthaus Rotes Ross, im 1.Stock dort. Bald konnte man, durfte man ein Gebäude gegenüber im freien Feld errichten, dort produzierte man dann die Instrumente. Ab wann der Holzhandel in wieder Gang kam, entzieht sich meinem Wissen. Arnold Hoyer war jedenfalls sehr kundig, was Holz anbelangt. Den in Schönbach hatte man dort schon eine Holzverarbeitung betrieben, neben dem Instrumentenbau. Dieses Wissen ist goldwert, keine Frage. Und richtig, ich sehe das genauso, die Holzqualität ist mit entscheidend. Nicht nur bei akustischen, auch bei elektrischen Gitarren.
Zu Deiner 5063: ja, die ist schön und als sunburst eher selten, waren doch fast alle rot
. Die Tonabnehmer, es sind ja bereits Humbucker (man sieht die 12 Schrauben von unten), die hat Hoyer selber hergestellt, so ab ca. 1969 als single coils. In Nachfolge der Bill Lawrence true sound Pickups, die Hoyer von 66...69 verbaute. Die wurden noch in München hergestellt. Als Bill Lawrence dann nach USA umzog, 1969, übereignete man die Wickelmaschine dann Hoyer, die darauf diese Pickups fertigten. Erst diese als single coils, ab 1974 eben dann als Zweispuler vulgo Humbucker. Schaller Pickups wurden erst ab 1984 eingesetzt, dann auch nur kurze Zeit, Hoyer waren da wohl nicht mehr sonderlich solvent .....
500 kOhm Potis sind vor allem bei höher induktiven Tonabnehmern von Vorteil, das sie die Resonanzspitzen so um 4...8 kHz ein (kleines) Stück weniger dämpfen, was zu etwas spitzerem Sound führt. Hoyer muss aber eine grössere Menge Prehpotis mit 250 kOhm auf Lager gehabt haben, die wurden fast immer verbaut, egal welche Art Tonabnehmer da dran waren.
die 017310: auch ganz prima, wohl aus 1968. Interessanterweise ist dieses Modell im 68er Katalog das einzige mit diesen Pickups, es sollen Maxons sein, richtig. Die Lesas gab es lange, dann kamen die Prehpotis, nach meiner Meinung nach hochwertige, deutsche Ware, langlebig und robust. Nur Schläge auf die Achse mögen sie nicht so, dann hebt der hintere Deckel ab und das Poti funktioniert nicht mehr so recht ....
Was die Lackierung anbelangt, bin ich überfragt, war jedenfalls auch eine Stärke von Hoyer. Besonders die ab 1981 gefertigen Instrumente weisen wunderbare Lackierungen auf.
so, erstmal gut damit, bin wieder hier und neugierig auf weitere Beiträge
Ulricoso