Was macht den Unterschied an den Pickups?

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Anjao
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Hallo, ich wollte mal fragen was die Pickups von einander unterscheidet? Eigentlich sollen Sie doch die Schwingung der Saiten aufnehmen und an den Verstärker geben. Ein passiver hat dann eben damit zu kämpfen, dass das Signal recht schwach ist und auf dem Weg zum Verstärker schon beeinflusst werden kann und der Verstärker selber weit aufgedreht werden muss was ihn nochmal störempfindlicher macht. Der aktive hingegen liefert ein kräftiges Signal und benötigt auch nicht so viele Windungen, was in dann zusätzlich ein ganzes Stück unempfindlicher gegen EM-Störungen von außen macht.

Jetzt gibt es ja einige Pickups mit sehr unterschiedlichen Wicklungsvarianten/Magnetvarianten aufweisen, was ja alles zu einer gewissen Verzerrung der Schwingung führen soll. Hat da schon mal jemand so etwas am Oszilloskop gesehen, würde mich mal interessieren in welchen Bereich sich das bewegt.

Ich sehe hier einen viel größere Einflußnahme des Verstärkers, als des Pickups. Oder ist der PU-Hype berechtigt.
 
Oh, das wird fantastisch werden :mampf: Da hast Du ein Thema ausgesucht, das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unsachlich wird.

Meine 50 Cent: Es gibt die Verfechter des Dr. Zollner (klick hier), der sinngemäß sagt: Alles Blödsinn, Gitarristen bilden sich 90% nur ein und hören Flöhe husten. Und dann gibt es die vielen Gitarristen (mich eingeschlossen), die großen Spaß daran haben, Flöhe husten zu hören. Ich habe viele Pickkups durch und würde schon sagen, dass man verschiedene Magnete, Wicklungen (scatterwound, overwound usw.) durchaus hören kann. Ob das reproduzierbar so ist, würde ich nicht unterschreiben. Aber ganz sicher hören sich Pickups mit ansonsten ähnlichen Werten (Wicklung, Widerstand usw.) völlig unterschiedlich an. Aktuell gibt es dazu ein paar Tests von @zwiefldraader, der sich da sehr viel Mühe zu verschiedenen Humbuckern und ihren Testreihen gemacht hat. Das ist schon eindrucksvoll, wie unterschiedlich ganz ähnlich gebaute PUs klingen können. Insofern gibt es mit Sicherheit keine klare Antwort auf Deine Frage, aber mit Sicherheit eine angeregte Diskussion. Ich lehn mich ab hier zurück und beobachte das Geschehen mit Popcorn.
 
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Ich sehe hier einen viel größere Einflußnahme des Verstärkers, als des Pickups. Oder ist der PU-Hype berechtigt.

Vorab: Die Thematik ist ein riesiges physikalisches Feld, auch weil die Hersteller einfach das zusammengeschustert haben, was irgendwie in etwa so funktionierte, wie sie es wollten.
Idealerweise sind Pickups gar nicht klängfärbend, alleine "klangbestimmend" schon gar nicht.

Bei Vergleichen musst du allerdings aufpassen:
Wenn du Pickups gleicher Bauart unterscheidest, ist trotz unterschiedlichster Hersteller mit unterschiedlichen Spezifikationen der Klang (am gleichen Amp/gleicher Gitarre/Kabel) so ähnlich, dass du sie im Blindvergleich kaum unterscheiden könntest.
Wenn du jedoch verschiedene Pickuptypen vergleichst, deren Pole auch noch an anderen Stellen auf der Saiten die Schwingung per Induktion "abtasten", bekommst du zwangsläufig einen gravierend anderen Sound. Das ist auch der Grund, warum verschiedene E-Gitarrenmodelle durchaus ihren Sinn haben- und in der Rockmusik alle in ihrer Weise stilprägend waren.
 
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Der Tonabnehmer wandelt die Schwingung in ein elektrisches Signal. Alles, was in diesem Signal nicht enthalten ist, fehlt halt. Du kannst es analog modulieren oder digital etwas dazu rechnen. Je nach Geschmack und Geldbeutel stehen Dir viele Wege offen.
Wenn Du aber schnell einen genau definierten Sound erreichen möchtest, ist es am einfachsten eine Kette zu Kopieren, und dazu gehört die Auswahl der gängigen PUs.
 
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1) Eine erste Antwort bei Thomann: https://www.thomann.de/intl/onlineexpert_topic_pickups.html

2) Eine Antwort von mir: diese Gitarre gibt es bei Thomann in Variationen mit passiven Abnehmern, mit aktiven von EMG und von Roswell. Man kann dieselben Klangbeispiele der verschiedenen Modelle zuhören. (Mit Kopfhörer...) Auf YouTube werden Variationen verglichen.
 
Material, Elektrische Feldstärke, Wicklungszahl, Widerstand, Output, Drahtdicke, Aufbau, Verschaltung.
 
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Ich denke, Dr Zollner verfechtet nix, er belegt es mit pysikalischen Erklährungen. Im Gegensatz zu den Pickup Herstellern…
Aber wer Spaß daran hat zu basteln und das Geld, soll es tun. Ich habe in meinen über 40 Jahren E-Gitarre 1-2 mal mit PUs experimentiert und bin zu dem Schluss gekommen, dass es sich selten lohnt. 1. zu teuer 2. oft erreicht man den gleichen klanglichen Effekt mit einer Elektronikmodifikation oder einem Pedal. Manchmal half auch ein besseres Kabel oder ein anderer Amp.
Aber am meisten hat es mir gebracht, auf dem Instrument besser zu werden.
 
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Material, Elektrische Feldstärke, Wicklungszahl, Widerstand, Output, Drahtdicke, Aufbau, Verschaltung.
Das beeinflusst vor allem die Resonanzfrequenz und die Überhöhung, eventuell den Abfall zu den Höhen und die Ausgangsspannung.
Dazu gibt es auch eine Abhandlung von Helmuth Lemme, die lesenswert ist.
Man kann durch Parallelschalten von Kondensatoren die Resonanzfrequenz verschieben (nach unten). Das heißt, man kann ohne Wechsel von Pickups andere Klangfärbungen erzeugen.

Dann kommt es auf die Bauform an. Single Coil, Humbucker, Breite des Pickups. Dazu die Lage entlang der Saiten. Damit bestimmt man, wieviel und an welcher Stelle von der Saitenschwingung abgenommen wird. Da macht die Bauform mehr aus, als die oben erwähnten elektrischen Eigenschaften.

Und nicht zuletzt kommt es auch auf die Gitarre selber an (Holz, Verbindungen, Sattel, Steg, Hals ...)
All das hat Einfluss auf den Klang und manche Leute behaupten, sie könnten damit einen Klang vorherbestimmen ... (ich nicht)

Ich habe eine Stratocaster mit Freeway Switch. Da kann man 2 Single Coils in Reihe schalten, um "Humbucker Sounds" zu erzeugen. So ein bisschen funktioniert das , aber man hört die Strat trotzdem durch. Meine andere E-Gitarre (eine Torchy, bei der ich Di Marzio Dual Sound Humbucker eingebaut habe) kann die Humbucker als Single Coil splitten. Damit kann ich einen Strat Sound annähern, aber es kommt eben doch nicht ganz daran heran. Letztendlich hört man das "Holz" (Bauform etc.) durch und die Pickup Positionen.

Daher:
Das ist auch der Grund, warum verschiedene E-Gitarrenmodelle durchaus ihren Sinn haben- und in der Rockmusik alle in ihrer Weise stilprägend waren.

Und ganz wichtig (das unterschreibe ich genau so):
Aber am meisten hat es mir gebracht, auf dem Instrument besser zu werden.
Ein bestimmer Sound ist vielleicht schön, aber was zählt, ist der musikalische Output des Spielers. Das Publikum hört mehr die Melodie und weniger die Feinheiten des "Sounds".
 
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Eigentlich sollen Sie doch die Schwingung der Saiten aufnehmen und an den Verstärker geben.
Ja, das war mal die Idee dahinter, so rein theoretisch. In der Praxis hat sich schlicht gezeigt, dass passive PUs dazu nicht in der Lage sind und es auch nie sein werden.

Zum Glück! Ein völlig linearer PU würde grauenhaft klingen. Die elektrische Gitarre als Instrument ist eigentlich unvollständig. Das Instrument besteht aus einer Gitarre samit Elektrik und dem Verstärker, und auch rein elektrisch gesehen werden die elektrischen Bauteile in der Gitarre mit dem Einstöpseln zum Teil der gesamten Schaltung.

Gerade diese Unvollkommenheiten der PUs (wie die der Ampschaltung und der Lautsprecher) haben sich denn auch als Teil der Klangästhetik einer E-Gitarre etabliert. Dass man die Unterschiede zwischen PU-Typen einfach durch externe Maßnahmen angleichen kann, hat sich für mich nicht bestätigt. Aus einem JB kann man klanglich keinen Burstbucker machen und umgekehrt schon dreimal nicht. Man kann einen Booster oder EQ verwenden, aber der trennt den passiven PU schon wieder von der Eingangsstufe, was die o.g. Schaltung und die Interaktion der passiven mit den aktiven Bauteilen schon wieder grundlegend ändert. Interessanterweise gibts ja nun auch manchmal Effektabteilungen in MultiFX, die zB aus einem SC einen HB machen sollen oder umgekehrt. Nichts davon ist je auf breiter Basis angenommen worden. Warum? Weils halt doch nicht genauso klingt, sondern nur ein Notbehelf bleibt, um in der Top 40 Band mal bequem ein paar Takte mit einem anderen Sound zu füllen, der annehmbar nach dem Original klingt.

Ändere ich den Magneten in einem HB, verändert sich sein Klang in vielen Fällen so total, dass man meint, es ist ein anderer. Ein Duncan SH-11 ist so weit von einem SH-5 oder SH-14 entfernt, wie man sichs nur vorstellen kann, hat aber die gleiche Wicklung.

Bill Lawrence hat sehr breitbandige, laute PUs gebaut, die eigentlich dafür gedacht waren, mit passiven Bauteilen wie Spulen und Kondensatoren und Widerständen jeden beliebigen PU zu simulieren. Weder hat es überzeugend funktioniert (vielleicht auch nur, weil kein Mensch den Nerv hat, das alles durchzuprobieren), noch wollten die Leute das überhaupt. Die spielten die Dinger wie jeden anderen HB einfach in einer "normalen" Gitarre, und macnhen gefile dieser Sound so, wie er war - zB Nuno Bettencourt oder Dimebag Darrel.

Aktive PUs sind auch nicht die Lösung, denn (s.o.) sie koppeln die Spule wiederum ab von dem, was da so kommt. Deshalb klingen Sie zB mit einem altmodischen Fuzz gelinde gesagt merkwüdrig, und diese reagieren auch nicht wie bei passiven PUs, wenn man das Gitarrenvolume runterdreht.

Als Frequenzschrieb betrachtet scheinen PUs sich tatsächlich fast nur durch die Resonanzfrequenz zu unterscheiden. Nur konnte mir noch keiner erklären, warum PUs trotz gleicher Resonanzfrequenz durchaus sehr unterschiedlich klingen können.

Physikfans werden mich vielleicht als Voodoo-Gläubigen betrachten, ich sehe mich tatsächlich eher als Pragmatiker. Ich komme einfach am schnellsten ans Ziel, indem ich meinen mittlerweile nicht ganz geringen Erfahrungsschatz heranziehe und einen bestimmten PU auswähle, bei dem ich eine Vorstellung habe, in welchen Gitarren er wie klingt. Ja, das hat über die Jahre einiges an Zeit und Geld gekostet, aber inzwischen brauche ich nur noch selten einen zweiten Versuch, um die Gitarre in die gewünschte Richtung zu bringen.

Wohlgemerkt "Richtung", denn es trifft schon zu, dass PUs kein Allheilmittel sind. Aber umgekehrt eben auch, dass mit dem für einen bestimmten Zweck ungeeigneten PU der Aufwand exponentiell ansteigt, das angestrebte Soundergebnis durch andere Maßnahmen doch noch zu erreichen. Ein ganz wichtiger Punkt ist halt der, dass der PU ganz frü in der Kette sitzt, eben am Ursprung des eleltrischen Signals. In der unvollkommenen Welt altertümlicher Technik wie etwa Röhrenamps heißt das, dass die nächste Stufe schon wieder völlig anders reagiert, und vor allem, dass unsere heißgeliebte Verzerrung in anderen Bereichen stattfindet und ihren ganzen Charakter ändern kann - und das ist etwas, was sich an einem späteren Punkt praktisch gar nicht ausgleichen lässt.

Vom daher bin ich überzeugt, dass die PU-Wahl auf jeden Fall alle andere als nebensächlich ist, und im Endergebnis ein Tausch oft günstiger sit, als woanders "nachzubessern".

Gruß, bagotrix
 
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Sehr gut. Jetzt können wir uns wieder die Köpfe heiß reden.
Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, wenn es EINEN Faktor gibt, den Zollner als nicht-trivial in der letztlichen Klangentfaltung beschreiben würde, dann ist er vermutlich verwendete Pickups und Beschaltung.
Richtig ist sicherlich auch, dass, beispielsweise wie von Lemme dargelegt, die Möglichkeit besteht über Beschaltung eine Annäherung an einen generischen Humbucker oder Singlecoil-Sound hinzubekommen, der vermutlich in allen relevanten Parametern innerhalb dessen liegt, was man von den jeweils anderen Tonwandlern erwartet.

Hier endet meiner Meinung nach aber auch schon der Zauber. Denn dass ich einen generischen humbucker-, P90-, CC-, Singlecoilartigen Sound beschalten kann, bedeutet eben NICHT, dass ich eine SPEZIFISCHE Übertragungscharakteristik einschränkungsfrei beschalten kann oder dass das auch nur weniger aufwändig wäre, als den Pickup zu wechseln.
Augenblicklich beschäftige ich mich mit einem sehr, sehr spezifischen Ausschnitt von Pickups selbst - nämlich mit im deutschsprachigen Raum (nicht wegen deutschtümelei, sondern weil dieses Feld deutlich weniger gereviewt ist und ökologische Transportkosten im Musiker-Board Hauptleser*innenkreis kleiner hält) PAF-style Humbuckern.
Also NUR klassische Humbucker - und nur Produkte, die sich an den Vorbildern der 50er und frühen 60er orientieren. Oder um mal etwas in den Raum zu werfen: Keiner der von mir getesteten PUs reißt bei der Widerstandsmessung die 9kOhm Latte (auch wenn dieser Wert ALLEINE nur sehr wenig Aussagekraft besitzt).

In der ersten Testrunde kam ein Referenzpickup zum Einsatz und fünf unterschiedliche Pärchen in einer weiten Preis- und Popularitätsspanne.
Um das in irgendeinerweise vertretbar abzubilden habe ich mich selbst für den Test "verblindet" - wusste also zu keinem Zeitpunkt, mit welchem Pärchen ich gerade Aufnahmen erstelle und was ich gerade beschreibe. Dabei habe ich mir auch noch einen Fragebogen erstellt, über den ich meine subjektive Einschätzung skaliere.

Lässt sich hier
Thema 'PAF Type Testreihe - (PAFology III?) - Boardintelligenz zum Aufbau der Testreihe (und Mitstreiter*innen gesucht)'
und hier
Thema 'Erstellung eines Fragebogens für die Kategorisierung von PAF-Style Humbuckern. Unterstützung gewünscht.'
von Interessierten nachvollziehen, wie der Test aufgebaut ist.

Ein erstes Ergebnis dieser Arbeit (neben zwei ausführlichen Reviews - weitere folgen) ist ein kleines Ratespiel, in dem ich einerseits meine qualitativen Notizen (nicht die Fragebogenergebnisse) und zum Zweiten meine Aufnahmen zur Verfügung gestellt habe.
Thema 'Das PAF Review Ratespiel'
Da kann man zum Einen die Unterschiede zwischen sehr bauähnlichen Pickups nachhören und zum Zweiten kucken, ob sich verbale Beschreibungen sicher zuordnen lassen. Hier gibt´s noch keinen Ergebnis-Spoiler und die Teilnehmeranzahl am Rätsel ist Stand heute noch nicht statistisch relevant. Sehr leider.
Also macht mit und macht Euch selbst einen Eindruck.

Um es kurz zu fassen, meine ich Folgendes schon herausgefunden zu haben:
1) Im selben elektrischen Umfeld klingen unterschiedliche, bauähnliche Pickups unterschiedlich.
2) Relevant zur Beschreibung sind meines Erachtens erst einmal nur eine Hand voll Kategorien - wenngleich man es differenzierter tun kann. Der relative Informationsgewinn wird dann aber immer kleiner...
3) Es gibt kaum objektivierbaren Qualitätsunterschiede, aber relevante Charakteristika
4) Es gibt eine "Handschrift" von Pickupwicklern, die sie von Anderen unterscheidet und die konsistent mit ihrer Wickelpraxis zu sein scheint. Ich vermute, dass da auch eher unbewusste Prozesse eine Rolle mit spielen, wie sich Menschen angewöhnt haben, den Draht zu führen usw.
5) Es gibt keinen objektiven Qualitätsunterschied zwischen Rockinger und Boutiquewicklern (s. 3), wenn ich aber ein bestimmtes Ergebnis möchte (Betonung eines bestimmten Frequenzbereichs, bestimmte Transparenz oder Cremigkeit in den Mitten, schlanke oder fette - tighte oder runde Bässe, aggressive oder samtige Höhen...) lohnt es sich, auf bestimmte Wickler zuzugreifen (s. 4, s.2)
6) Obwohl die Pickups in der Testreihe sehr, sehr ähnlich aufgebaut sind, kann ich bei den sechs getesteten Pärchen mindestens zwei, vielleicht drei grundlegend unterschiedliche Kategorien bilden, die sich in ihren Charakteristika wirklich deutlich unterscheiden (mittige, eher dicht klingende mit eher samtigen Höhen / eher ausgekämmt, leicht scooped angelegte, sehr transparente Pickups mit offenem, luftigen Obertonbereich)
7) Unbekanntere Wickler können für spezifische Anwendungen (zB spiele ich primär Fingerstyle auf meine Elektrischen) können einhornreitenden, feenstaubbededeckten Pickupgurus locker den Rang ablaufen

Kann man all das auch mit Beschaltung erreichen? Möglich. Aber ich arbeite immer mit dem gesamten System. Und ich vermute, dass jede Beschaltungsänderung nicht nur in dem Einen spezifischen Bereich auf den Klang wirkt, sondern auf die Gesamtwidergabecharakteristik des Pickups. Wenn ich damit erreiche was ich möchte - gut.
 
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Um es kurz zu fassen, meine ich Folgendes schon herausgefunden zu haben:
1) Im selben elektrischen Umfeld klingen unterschiedliche, bauähnliche Pickups unterschiedlich.
2) Relevant zur Beschreibung sind meines Erachtens erst einmal nur eine Hand voll Kategorien - wenngleich man es differenzierter tun kann. Der relative Informationsgewinn wird dann aber immer kleiner...
3) Es gibt kaum objektivierbaren Qualitätsunterschiede, aber relevante Charakteristika
4) Es gibt eine "Handschrift" von Pickupwicklern, die sie von Anderen unterscheidet und die konsistent mit ihrer Wickelpraxis zu sein scheint. Ich vermute, dass da auch eher unbewusste Prozesse eine Rolle mit spielen, wie sich Menschen angewöhnt haben, den Draht zu führen usw.
5) Es gibt keinen objektiven Qualitätsunterschied zwischen Rockinger und Boutiquewicklern (s. 3), wenn ich aber ein bestimmtes Ergebnis möchte (Betonung eines bestimmten Frequenzbereichs, bestimmte Transparenz oder Cremigkeit in den Mitten, schlanke oder fette - tighte oder runde Bässe, aggressive oder samtige Höhen...) lohnt es sich, auf bestimmte Wickler zuzugreifen (s. 4, s.2)
6) Obwohl die Pickups in der Testreihe sehr, sehr ähnlich aufgebaut sind, kann ich bei den sechs getesteten Pärchen mindestens zwei, vielleicht drei grundlegend unterschiedliche Kategorien bilden, die sich in ihren Charakteristika wirklich deutlich unterscheiden (mittige, eher dicht klingende mit eher samtigen Höhen / eher ausgekämmt, leicht scooped angelegte, sehr transparente Pickups mit offenem, luftigen Obertonbereich)
7) Unbekanntere Wickler können für spezifische Anwendungen (zB spiele ich primär Fingerstyle auf meine Elektrischen) können einhornreitenden, feenstaubbededeckten Pickupgurus locker den Rang ablaufen

Kann man all das auch mit Beschaltung erreichen? Möglich. Aber ich arbeite immer mit dem gesamten System. Und ich vermute, dass jede Beschaltungsänderung nicht nur in dem Einen spezifischen Bereich auf den Klang wirkt, sondern auf die Gesamtwidergabecharakteristik des Pickups. Wenn ich damit erreiche was ich möchte - gut.
Alles keine belastbaren Argumente. Ein andere Saitenmarke, ein anderes Gitarrenkabel, anderer Amp und Box usw und schon werden deine einzelnen Punkte wiederlegt sein. Gitarrist A benutzt ein 2mm Pick, Gitarrist B ein 0,73 Nylon - beide denken jetzt, laut deiner Untersuchungen herausgefundenen Eigenschaften, würde PU XYZ genau ihren Sound ermöglichen. Leider ein Trugschluss.
Und letzendlich spielt die Gitarre auch noch eine wenn auch geringe Rolle.
Ich denke, wenn man konkrete Klangvorstellungen hat, dann wählt man gleich ein entsprechendes Instrumentarium.
Fazit: es ist alles nur Physik und nur damit erklärbar. Subjektive Beobachtungen haben da leider keine Beweiskraft.
 
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Gut. Dann schlage ich vor, das Musiker-Board aufgrund von Irrelevanz zu schließen und wir treffen uns alle in den Physikerforen wieder. Dort können wir dann klug miteinander diskutieren, statt solchen Unsinn subjektiver Wahrnehmungen zu verzapfen.
Ich entschuldige mich für meine haltlosen Beiträge.
 
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Wer schon mal unterschiedliche PU´s in seiner (gleichen) Gitarre hatte, der wird ganz sicher Unterschiede feststellen.
Je nach Typ auch ggf. sehr deutliche Unterschiede. Also ganz klar sehr deutlich hörbar. Sonst wären die Dinger ja auch völlig Hupe. ;-)

Wobei die Frage nach messbaren und messtechnisch sichtbaren Unterschieden sicher gut an die "wickelnde Fraktion" zu richten ist.
Da sind ja auch einige hier versammelt.
 
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Nicht zu unterschätzen ...
Dein Ohr nimmt den gleichen Klang morgens und abends unterschiedlich war. ;)

BDX.
 
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oft erreicht man den gleichen klanglichen Effekt mit einer Elektronikmodifikation oder einem Pedal.
Das ist definitiv nicht so. Deine Beiträge zeigen, dass du absolut keine Ahnung hast.

Mehr gibt es zu Deinen Äußerungen nicht anzumerken.
 
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Wozu braucht man objektive wissenschaftliche Beweise? Jetzt mal ganz ernsthaft mit der Brille des praktizierenden E-Gitarristen betrachtet!
Ich habe in den letzten 30 Jahren genug Gitarren so gut kennengelernt, dass ich den sich ergebenden Unterschied durch unterschiedliche PUs, selber beurteilen kann.

Wenn dann mein eigenes Ergebnis mit dem kollidiert, was ein Physik-Professor propagiert (, und dessen Arbeit in meinen Augen, ganz wesentlichen wissenschaftlich Standards, oft nicht genügt!), ist mir das herzlich egal.

Die Tonformung des Gesamtsystem E-Gitarre ist extrem komplex und bei einer wissenschaftliche Untersuchung, wird dann idR. versucht, den Gesamtprozess zu vereinfachen und möglichst Monokausalitäten und isolierte Erkenntnisse zu generieren. Das muss ich aber als Gitarrist überhaupt nicht!!!
Ich nehme die Gitarre ausreichend lange und intensiv auf den Schoß und spiele; dann baue ich um und spiele wieder; entweder ich nehme da eine Veränderung wahr oder eben nicht. Selbst ein Eigen-Bias (...für diese Kloppmanns habe ich 400€ gelatzt und jetzt erzähl ich auch jedem, wie toll die klingen...), kann und nehme ich auch mit ins Kalkül!
Etwas Selbstreflexion kriege ich hin!
Nur Leute, die so einen Umbau noch nie gemacht haben, müssen halt anderen irgendwas glauben oder eben nicht.

Damit da kein falscher Zungenschlag hineinkommt: Wissenschaftliche Forschung ist IMO super wichtig, aber es hat schon seinen Grund, warum die E-Gitarre kein Feld ist, auf dem sich "echte" Forscher gerne beschäftigen: Es ist zu komplex, um als Modelsystem allgemeine Erkenntnisse zu generieren und zu irrelevant, um den dafür tatsächlich notwendigen Aufwand zu treiben.
 
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Ich möchte deeskalierend anmerken, dass bald Weihnachten ist. Da kann jeder seine Meinung kundtun, ohne per "du hast keine Ahnung" abgebügelt zu werden. Die Diskussion um die Klangparameter und deren Einfluss ist schließlich schon was älter und noch nie wurde Einigkeit zwischen Empfinden und Messen erzielt. Wird es auch diesmal sicher nicht, daher etwas mehr Contenance bitte.
 
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Material, Elektrische Feldstärke, Wicklungszahl, Widerstand, Output, Drahtdicke, Aufbau, Verschaltung.
Und Genauigkeit Präzision

Zum hören wie's klingt bin ich schon zu alt, da sich Klangfarbe mehr in Oberwellen abspielen kann ich nicht sagen ob's passt
wenn zu spitzt klingt merk ich s nicht
 
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harrymudd
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  • Grund: Siehe #17
harrymudd
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: Klärung
Wenn die verschiedenen Tonabnehmer keinen unterschiedlichen Soundcharackter produzieren würden, gäbe es diese Diskussion doch gar nicht oder?
Vielleicht benutzt auch einer der größeren Pickup Hersteller ein Oszilliskop um seine Sounds zu optimieren?
Ich habe bei Synthesizern solche Anzeigen gesehen, die den Sound graphisch darstellen sollen.:popcorn2::popcorn2:
 
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die zB aus einem SC einen HB machen sollen oder umgekehrt. Nichts davon ist je auf breiter Basis angenommen worden. Warum? Weils halt doch nicht genauso klingt, sondern nur ein Notbehelf bleibt,

Als Zuhörer kannst du mit den meisten Versuchen sogar leben. Viel wichtiger aber ist für mich, dass es sich für den Spieler nicht so anfühlt, wie es klingt. Die Interaktion einer sich beeinflussenden und "analog durchlässigen" Kette - mit der man bei ausreichend Erfahrung - auch spielen kann, beeinflusst das Spiel - und damit das, was hinten raus kommt.

altmodischen Fuzz gelinde gesagt merkwüdrig,

Als ich in Ö bei Dr.Dub war - der nebenbei ja auch Verstärker baut und ein FX Pedal am Start hat, welches hier demnächst mal Thema wird - sagte in einem "Nebensatz", das viele das FUZZ ganz vorne in der Kette haben, weil die klassischen Schaltungen auf den direkten "Kontakt" zum PU angewiesen sind (Einen physikalischen Wert - Impedanz?). Daher stellt er diesen Wert auf der Ausgangsseite seines Pedals wieder her. Es ollte also auch vor einem Fuzz funktionieren.

Aber wer Spaß daran hat zu basteln und das Geld, soll es tun.

Gerne ... am liebsten ohne dabei in eine "Recht haben Diskussion" rein zu laufen. Leben und Leben lassen! Und wenn mir mein Sound mit gemachten Veränderungen besser gefällt - egal ob ich Geld ausgegeben habe (PU Tausch), oder nur Zeit investiert habe, um an der PU Höhe, meinem Spiel oder sonst was zu feilen - dann bin ich doch einen Schritt weiter. P.S. in der investierten Zeit habe ich übrigens kein Geld verdient - das ist wie Geld ausgeben :). Und zwar ganz ohne Diskussion zu Physik.

Manchmal half auch ein besseres Kabel oder ein anderer Amp.

Du sprichst dem PU Tausch Wirkung ab, sagst aber selbst, dass ein besseres Kabel (bitte eine "besser" Definition bei physikalisch gleichen Eigenschaften) ne hörbare Veränderung bringt. Wie war das mit VOVOX oder der speziellen Länge die Thomas Blug verwendet (weil sein Kabel nach 3 mal Stecker neu anlöten (dabei Kabel kürzen) besser klang). ...

Ich habe in meinen über 40 Jahren E-Gitarre 1-2 mal mit PUs experimentiert und bin zu dem Schluss gekommen, dass es sich selten lohnt.

1-2 mal ist ne wirklich wissenschaftlich bedeutende "Strecke" ... von "es lohnt sich nicht" sind wir weit weg. Die Beschlussfassung: "für mich lohnt es sich nicht", sei dir zugestanden :) ...

oft erreicht man den gleichen klanglichen Effekt mit einer Elektronikmodifikation oder einem Pedal.

Was man sucht, kann man oft mit ein wenig experimentieren im Bereich Saitenhöhe, Neigung der PU zwischen hoher und tiefer E-Saite, anderen Saiten (NYXL schiebt in den Mitten etwas mehr) ... usw. ... erreichen - da bin ich bei dir. Aber eine Elektromodifikation oder ein Pedal wird den vom PU erfassten Frequenzen nix "hinzu" fügen können. Es lässt unterschiedlich durch - und in der folgenden Bearbeitung des Signals werden sich andere Effekte ergeben ==> anderer Sound.

Gruß
Martin

P.S. @relact - so en wenig "Elefant im Porzellanladen" ist dein Beitrag hier schon ...
 
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