Es hakelt aber meistens am Sattel. Am liebsten hätte ich da was mit Rollen, aber ich schrecke vor dem Umbau zurück. Den Trick mit Bleistift (Härtegrad B2) drüber zu malen hab ich erfolglos versucht. Das Blei vom Bleistift war zwar überall gut verteilt, aber bei den nicht umwickelten Saiten hat es mal gar nichts gebracht. Allerdings hatte ich das Gefühl das es bei den umwickelten Saiten schon ein bisschen geholfen hat.
Dieser Punkt wird von vielen Gitarristen vernachlässigt! Es werden neue Tuner eingebaut, "hochwertige", Locking Tuner, etc etc ... in der Hoffnung, dass die Gitarre dann stimmstabil ist. Und noch mehr als ein eventuelles Tremolo wird der Sattel vernachlässigt.
Viele Sattel von Gitarren "von der Stange" sind (1) zu hoch und (2) zu eng und (3) nicht geschmiert. Für mich als Fan von "wenn's lange funktioniert hat braucht es manchmal auch keine Innovation" geht nix über einen sauber gearbeiteten Knochensattel, der materialbedingt eine eigene Schmierung mitbringt und die man mit etwas Graphit noch optimieren kann. Denn, das wird gerne vergessen - die Saiten sollen "rutschen" durch den Sattel, nicht klemmen! Es sollte beim Stimmen eben kein "ping-ping-ping" geben, mit dem die Saiten stückweise rutschen, sondern das sollte durchgängig sein.
Auch meine billigsten Gitarren haben Tuner "ab Werk", mit denen man stimmen kann, und die Tuner halten die Stimmung auch gut, da rutsch nix wieder zurück oder so. Aber bei fast allen dieser Gitarren war das Thema "Stimmstabilität" erst dann zufriedenstellend, nachdem der Sattel nachbearbeitet oder gleich ganz neu gemacht wurde (von jemandem, der sich damit auskennt).
Und live on Stage habe ich immer ein paar Sekunden gefunden, zwischen Songs mal (mute mit Bodentuner) fix 1-2 Saiten nachzujustieren und das alles in annehmbaren Maß zu halten - die Gitarre muss halt, wie schon beschrieben, möglichst gut akklimatisiert sein. Das ist bei kleineren "Gigs" deutlich schwerer, weil da immer irgendwer mit Bier hantiert oder die Bühne eng ist oder kein Ständer da... aber Gitarre sicher im Koffer verwahren bis kurz vor Auftritt ist eben auch kein gangbarer Weg. Da muss man seinen Mittelweg selbst finden.
Was man ein wenig üben muss - man sollte beim Stimmen genauso anschlagen wie beim Spielen, sonst passt es dann wieder nicht hinterher. Wer beim Stimmen streichelt und dann beim Spielen brachial reinhaut, der wird wieder schief klingen.
Ergo - Sattel machen (lassen), Zwischenstimmen üben, Stimmtechnik möglichst konstant halten.