Gitarre verstimmt sich auf der Bühne wegen Temperaturänderung

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Ich hatte letztes Wochenende eine Auftritt und habe die Gitarre ausgepackt und sauber gestimmt.
Auf der Bühne (Open Air) war es wesentlich wärmer und die Gitarre hat sich verstimmt, also nicht so das sie in sich verstimmt war, sondern einfach alle Saiten höher.

Mir ist jetzt die Physik dahinter schon klar.
Hitze -> Ausdehnung des Holzes -> mehr Spannung auf den Saiten -> Saiten höher

Meine Frage ist nun, wie begegnet ihr diesem Problem?
Was habt ihr für Lösungsansätze dafür?

Wie managt ihr es eigentlich, eure Gitarre Live auf der Bühne nachzustimmen? Die Liederpausen sind ja meist zu kurz um komplett nachzustimmen; zumindest geht das mir so.
Würde es Sinn machen das Stimmen der Gitarre auch zu üben um das schneller in den Griff zu bekommen?
 
Die Wärmeausdehung von Holz ist viel geringer als die von Stahl (Saiten), darum ist es so:
Wird es wärmer, dann verstimmen sich die Saiten nach unten, weil sie länger werden.
Wird es kälter, dann verstimmen sich die Saiten nach oben, weil sie kürzer werden.

Da kann man nix machen, außer nachstimmen. Man kann die Physik hier schwer überlisten.
Vielleicht kannst Du den Bandkollegen mitteilen, dass Du hin und wieder dafür eine längere Pause zwischen den Songs brauchst. Die Geschwindigkeit des Stimmvorgangs zu trainieren/optimieren, kann da natürlich auch nicht schaden :)
 
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Kann man Gitarrestimmen wirklich lernen? Hannes Wader hat viele Jahre damit Probleme gehabt (wahrscheinlich bis heute).

Eine besondere Fertigkeit ist das Wechseln einer gerissenen Seite während des Vortrags, wie das Don McLean vor vielen Jahren während eines Studiokonzerts des HR demonstriert hat. Allerdings wäre da eine Unterbrechung sicher besser gewesen, die Gitarre war während des gesamten Auftritts verstimmt.

Hilft es, die Instrumente sich auf der Bühne aklimatisieren zu lassen? Müsste dann aber wohl unter Auftrittsbedingungen sein (also bei voller Bühnenbeleuchtung). Und die Luftfeuchtigkeit durch das Publikum kann man schwerlich simulieren bzw. konstant halten.
 
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Was habt ihr für Lösungsansätze dafür?
Gitarre in der Spielumgebung akklimatisieren lassen: ausgepackt auf der Bühne stehen lassen. Das geht natürlich nur ein einem kontrollierten/kontrollierbaren Umfeld, ist aber die Lösung.
 
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Kein Tuner auf dem Board?
Das (nach) Stimmen geht doch ganz fix?

Wenn die Gitarre einige Zeit in der gleichen Temperaturzone verbracht hat, dann lässt das in der Regel auch etwas nach.
 
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Ich hatte letztes Wochenende die gleiche Situation. Beim Aufbau war die Bühne in der prallen Sonne. Ich habe die Gitarre beim Aufbau gestimmt und dann noch einmal direkt vor dem Auftritt. Gegebenenfalls kann man zwischen den Songs etwas nachstimmen, wenn es wieder kühler wird. Da die Gitarre sich nur leicht verstimmen sollte, dauert das normalerweise auch nicht lange.
 
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Es gibt nichts Lästigeres für Mitmusiker und Zuhörer, als wenn der Gitarrist laut vernehmbar (und vielleicht sogar noch quälend langsam) nachstimmt. Ein Stimmpedal, das den Ton abschaltet, ist Pflicht.
Damit zwischendurch immer wieder mal kontrollieren und es passt.
 
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BTW: das ist übrigens der finale Bösetest für Verarbeitung und gutes setup. Ein idealtypisches Verhalten wäre, dass sich das Instrument bei Erreichen einer identischen Temperatur wieder in der selben Stimmung befindet. Das ist aber häufig leider nicht der Fall, weil die Saiten nicht wirklich frei von Widerständen eingespannt sind und sich dann alle unterschiedlich "zurückstimmen" ...
ist ja nun kein Hexenwerk....
... eben nur, wenn es das Instrument ohne Hakeleien zulässt. (siehe oben)
 
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Gitarre in der Spielumgebung akklimatisieren lassen: ausgepackt auf der Bühne stehen lassen. Das geht natürlich nur ein einem kontrollierten/kontrollierbaren Umfeld, ist aber die Lösung.
Das mache ich nach Möglichkeit auch so. Das und zwischen den Songs immer mal schnell nachstimmen. Übung macht den Meister.
 
Muss man das lernen? Solange drehen, bis das Stimmgerät die richtige Position anzeigt, ist ja nun kein Hexenwerk....

keep on tunin´
ich begegne immer wieder Gitarristen, die das nicht können. Gelegentlich nehm ich dann auch kurz die Gitarre und geb sie gestimmt zurück, sonst wird das nie was. :(

Und gerade diese Spezialisten haben meist keinen Bodentuner, sondern werken laut vernehmbar herum.
 
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Deshalb werden bei mir die Instrumente vor dem Auftritt schon dorthin gebracht, wo sie nachher stehen. Dann sind sie akklimatisiert.
Einzig doof ist ein Auftritt in praller Sonne. Da kann man nicht viel machen.
Ich habe einen Kopfplattentuner, der normalerweise am Mikrofonständer klemmt. Der kommt zum Stimmen kurz an die Kopfplatte und wandert zurück an seinen Platz.
Ich wechsle meine Instrumente während des Auftritts durch. Kurze Kontrolle, ob alles stimmt.

Bei allen Instrumenten gibt es eine mehr oder weniger ausgeprägte Hakeligkeit am Sattel. Wenn ein Isntrument hakelig ist, dann drücke ich auch mal auf die Saiten zwischen Stimmechanik un Sattel, um das letzte bisschen noch hochzustimmen.

Schnelles Nachstimmen ist Übungssache. Das geht selbst auf meinen Instrumenten, die hakelig sind in Sekunden.

Stummes Nachstimmen mit Tuner ist eigentlich Pflicht, denn laut Stimmen nervt (Siehe auch Post #7).
 
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Stummes Nachstimmen mit Tuner ist eigentlich Pflicht ...
Ähm ... der Legende nach soll es sogar Gitarristen geben, die auch OHNE Stimmgerät (nach-)stimmen können ...
Das erleichtert (und beschleunigt) das Unternehmen doch erheblich ... ;)
Thomas
 
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Aber nicht bei Umgebungsgeräuschen.

Ich habe ein sehr gutes Gehör und höre bei meinen Isntrumenten (und auch bei anderen) sogar während des Spiels, wo ein Problem ist - spreich welche Saite gerade verstimmt ist.

Ich stimme auch gerne nach Gehör über Flageolets. Geht auch in kurzer Zeit.
Aber in lauter Bühnenumgebung geht das nicht. Auch nicht in einer Kneipe, wo sich Gäste unterhalten oder wo vor dem Auftritt noch eine andere Musik von der Konserve läuft.

Daher stimme ich sehr gerne mit Tuner. Mein Korg Kopfplattentuner hat eine sehr gute und schnell reagierende Anzeige, viel besser als mein Multieffekt, bei dem das auch möglich wäre.

Man muss ja nicht während des Spielens nachstimmen wie der hier:

:whistle: :D
 
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Es gibt nichts Lästigeres für Mitmusiker und Zuhörer, als wenn der Gitarrist laut vernehmbar (und vielleicht sogar noch quälend langsam) nachstimmt. Ein Stimmpedal, das den Ton abschaltet, ist Pflicht.
Noch lästiger wäre ein Mitmusiker der seine Verstimmung nicht hört .....
Ansonsten ist ein Stimmgerät sicher Pflicht, aber ein Pedaltuner muss es mMn nicht sein.
Denn das
Nachstimmen. Ständig.
Auch WÄHREND eines Liedes.
klappt für mich deutlich besser = ohne Spielpause, mit einem guten Cliptuner.
 
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... wichtig ist halt, dass beim Stimmen der Ton weg ist!
 
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Das ist genau die Marktlücke in die die Evertune Bridges schlagen. Da bleibt die Saitenspannung konstant, unabhängig von Temperatur etc.
Ansonsten bleibt nur häufiges überprüfen/korrigieren der Stimmung.
 
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... wichtig ist halt, dass beim Stimmen der Ton weg ist!
Naja nicht wenn ich während eines laufenden Stückes stimme.
Weiterspielen und dabei mit Cliptuner stimmen. Müssen denn ja
nicht immer Leersaiten sein (falls der Song in Eb ist z.B.) ...... ;)
 
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