Frauenbands Quotenfrauen in der Musikszene

  • Ersteller mikroguenni
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Definitiv. Auch wenn man Abkassiererei unterstellen würde, würde es sich ja nicht rechnen, wenn nicht so viele zu schnell fahren würden.

Für mich ist Skepsis konstruktiv, generelles Misstrauen aber nicht.
 
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Ist schon krass, was es für unterschiedliche Auffassungen gibt und wie oft ich erstaunlicherweise meine Meinung korrigieren muss um auf die gute Seite zu wechseln.

Das ist nicht provokativ gemeint!
Ich glaube nicht dass ich ein schlechter Mensch oder Frauenfeind bin, auch nicht wie es der Post oben suggeriert, dass ich generell Misstrauen hätte. Aber gehe ich davon aus, dass die widersprechenden Argumente und Bewertungen hier richtig sind, dann bin ich schon entsetzt über mich selbst und ich verstehe nicht wie es dazu kommen konnte.
Welche Entwicklungen und Einflüsse sind an mir vorbei gegangen?
 
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Mal bitte zurück zum Thema: Es geht darum, ob die Musikszene eine Quote für Frauen benötigt.
Es ist sicher allen klar, dass solche Diskussionen natürlich auch immer in andere Bereiche streuen, wo es ähnliche Situationen und Fragestellungen gibt.
Ich denke, wir sind uns einig, dass Frauen genauso in die Musikszene gehören, wie Männer, unabhängig, ob es reine Frauenbands sein müssen, oder gemischt, oder Solo-Künstler*innen.
Wir haben hier jetzt mehrfach gelesen, dass Statistiken - woher und wer auch immer die erstellt hat - beweisen, dass die Zahl an Männer überwiegt, egal, ob Künstler oder in der Verwaltung oder im Management. Die Frage ist doch nur, ist das notwendig, macht es Sinn, gewinnt die Musikszene dadurch?
 
auch nicht wie es der Post oben suggeriert, dass ich generell Misstrauen hätte
Der Satz war von mir eigentlich nicht mehr explizit auf dich bezogen, sondern allgemeiner gemeint. Ich wundere mich zunehmend, dass in so vielen Bereichen alles in Frage gestellt wird, Kompetenzen von Fachleuten nicht anerkannt werden und dass so oft eine bewusste Übervorteilung vermutet und unterstellt wird. Da sehe ich ein wachsendes Misstrauen gegenüber allem und das halte ich für schwierig und nicht konstruktiv.

Der Kern dieses Threads dreht sich ja weniger darum, was man gegen das eingangs genannte Problem tun kann, sondern eher darum, ob es dieses Problem überhaupt gibt. Da gibt es ein Misstrauen gegenüber den Aussagen von "Betroffenen" und Erhebungen / Statistiken. An der Stelle kommen wir dann natürlich nur schwer weiter, wenn die Bewertung der Situation schon so unterschiedlich ist.
 
Ich, weiblich, klicke mich nach längerer Inaktivität hier im Board heute mal wieder durch die neuen Threads und bin jetzt hier gelandet. Jetzt habe ich die 27 Seiten quergelesen und bin über eine ganze Reihe Beiträge schockiert, fassungslos und regelrecht angeekelt. Bei mir ziehen sich sexistische Sprüche und Diskriminierung aber auch (sexuelle) Übergriffe durch Männer durch mein gesamtes Leben. Eigentlich äußere ich mich zu diesem Thema nicht mehr. Einfach weil ich die Anfeindungen und Diffamierungen die da in der Regel drauf folgen einfach nicht mehr aushalten will. Aber da hier bisher nur wenige Frauen an der Diskussion beteiligt gewesen sind, werde ich meine Sicht jetzt doch noch darstellen.

Musik ist für mich ein Hobby, ich kann daher zu Vorkommnissen im professionellen Bereich nur wenig beitragen. Aber auch im Hobbybereich wird man immer wieder mit Stereotypen konfrontiert. Das mag nicht immer bewusst geschehen, aber deswegen kann man es noch lange nicht übersehen und als gegeben hinnehmen. Ich erinnere mich noch gut an Diskussionen im weiteren Bekanntenkreis, ob Frauen als Sängerinnen in Metalbands mitwirken sollten. Da gab es bei den Männern in der Diskussionskonstellation die überwiegende Meinung, dass dadurch die Musikrichtung verweichlicht werden würde. Frauenstimmen würden einfach nicht dazu passen und wären doch eher im seichten Pop aufgehoben. Auf die Anmerkung, dass ja dann die kräftigen Männerstimmen nach dieser Logik in der Popmusik nichts zu suchen hätten, wurde wegwischend („Das ist ja was ganz anderes“), teils sogar aggressiv reagiert. Auch bei Auswahl von Musikinstrumenten ist mir immer wieder aufgefallen, dass Mädchen gerne von Eltern aber auch Lehrkräften in ihrer Wahl stark behindert werden. Ich habe schon öfter Aussagen gehört wie „Das ist doch aber nichts für Mädchen. Guck doch mal die Flöte ist doch so schön.“ oder ähnliches. Mädchen werden immer noch dazu erzogen leise, lieb, unauffällig und brav zu sein. Sie sollen sich nicht in den Mittelpunkt stellen und auf andere Rücksicht nehmen. Das passiert im Elternhaus und in den Schulen. Gegenteiliges Verhalten wird bei Mädchen bestraft und bei Jungs oft gelobt oder eben mit „So sind Jungs halt“ entschuldigt. Es fängt also hier schon an mit dem Setzen unterschiedlicher Maßstäbe. Aktuell sehe ich diese Ungleichbehandlung und auch Geringschätzung wieder im Musikkontext. Ich bin ehrenamtlich in der Kirchenmusik unterwegs. In der Band sind alles nur Frauen vertreten. Die meistens Ü50/Ü60. Viele Besucher bedanken sich für die Musik. Aber es fallen immer wieder Männer auf, die Sprüche äußern wie „Ach, da haben sich die Mädchen ja heute wieder bemüht“ oder „Hübsch sehen die Damen heute aus“. Ich frage mich da, wie diese Männer reagieren würden, wenn man auf ihre Leistungen so reagiert. Auffallend ist auch, dass bei allen musikalischen Aktivitäten, die eher wenig wahrgenommen werden, selten Männer mitwirken. So bald aber mehr öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen anstehen, drängen sich einige Männer plötzlich in den Mittelpunkt. Hier kommt dann wieder die klassische Rollenverteilung zu Tage, Frauen im Hintergrund und Männer im Vordergrund. Dabei haben die eigentlichen Leistungen kaum Bedeutung.


Außerdem glaube ich immer daran, dass jeder Mensch, der die entsprechende Leistung und das Engagement einbringt, unabhängig vom Geschlecht das gleiche erreichen kann, egal, ob im musikalischen, im politischen oder wirtschaftlichem Bereich.

Glauben kann man viel, aber es entspricht nicht unbedingt der Realität. Ein Beispiel aus meinem Leben. Ich habe mich auf eine neue Arbeitsstelle beworben und war bereit dafür mehrere hundert km umzuziehen. Beim Vorstellungsgespräch saßen mir dann die beiden Vorgesetzten (männlich) gegenüber. Als erstes stellte man meine Gehaltsvorstellung als lächerlich dar. Ich (bereits mehrere Jahre Berufserfahrung und sehr gute Arbeitszeugnisse) müsse doch erstmal in der Praxis beweisen, dass ich das Geld überhaupt wert bin. Danach wurde mir dann noch präsentiert, dass ich als Frau keinen unbefristeten Arbeitsvertrag erwarten kann. Damit ich nicht auf die Idee komme schwanger zu werden. Die Stelle wurde mir tatsächlich zu den Konditionen angeboten. Ich habe abgelehnt und später eine andere Stelle angenommen. Die war für mich fachlich aber weniger gut und hat mich entsprechend ausgebremst.

Jetzt ist aber bekannt, dass sich Mädchen - neben anderen Gründen - auch lieber auf Berufe einlassen, wo nicht so viele Männer arbeiten, weil sie befürchten, sonst diskriminiert zu werden. Hast Du das noch nie erlebt?

Und auch hier: Siehe oben! Wo sollen die Frauen in den technischen Berufen herkommen, wenn sie für unfähig gehalten werden (gehalten hat hier einen doppelten Sinn)?

Ganz genau das ist ein massives Problem. Ich habe einige Monate in einem metallverarbeitenden Betrieb gearbeitet. Genauer gesagt im Bereich KTL- und Pulverbeschichtungen (Hoffe das ist technisch genug). Dumme Sprüche waren eigentlich an der Tagesordnung. Dazu kamen aber noch andere Faktoren. Teil meines Jobs war es den Mitarbeitern an den Lackierlinien Anweisungen zu geben. Ich war die einzige Frau in der Abteilung und hatte noch einen männlichen Kollegen mit ähnlichen Aufgaben. Meine Anweisungen wurden grundsätzlich ignoriert, die vom männlichen Kollegen immer genau umgesetzt. Der Chef hat mich dann jedes Mal dafür verantwortlich gemacht, wenn die Badparameter fehlerhaft waren. Ich habe dann irgendwann gekündigt. In anderen Jobs ist es auch schon vorgekommen, dass mir männliche Kollegen Werkzeuge aus der Hand gerissen haben, mit den Worten „Lass das mal besser einen Mann machen“. Ständig schlecht bezahlt werden, nur befristete Verträge bekommen, nicht ernst genommen werden… Ich hatte irgendwann keine Lust mehr und bin ins Büro gewechselt. Die Arbeit macht mir aber keinen Spaß. Dann kamen noch die Auswirkungen der Pandemie dazu. Jetzt studiere ich nochmal und wechsel ins Lehramt. Nicht dass es falsch rüber kommt, es spielten da noch andere Faktoren rein, aber das Verhalten der männlichen Kollegen und Vorgesetzten hatte keine unerhebliche Rolle. Wie gesagt, ich bin nicht im professionellen Musikbereich unterwegs. Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dort in den männerdominierten Bereichen oft ähnlich agiert wird. Und da muss man dann eigentlich auch ansetzen. Eine Quote bietet vielleicht erstmal überhaupt die Möglichkeit in den Bereich zu kommen. Wenn jedoch die Bedingungen so schlecht und nicht zumutbar sind (Mobbing, Diskriminierung etc.) dann wird dort keine Frau lange bleiben. Ein wichtiger Schritt ist auf jeden Fall den Missstand immer wieder anzuprangern.

"Mann WILL das Frau gleichberechtigt wird" - Frau kommt bei der ganzen Thematik aber nicht wirklich vor.

Dann spreche ich doch mal als Frau: „Frau WILL das Frau gleichberechtigt wird“.

Erfolg ja bitte, aber nichts anderes dafür aufgeben. (Familie, Kinder ...)

Erfolg ja bitte, aber nichts anderes dafür aufgeben. (Familie, Kinder ...)
Leider macht das dann auch den feinen aber entscheidenden Unterschied. Familie und Kinder haben für Frauen einen höheren Stellenwert als für viele Männer.

Und die nächsten Vorurteile. Wenn Familie und Kinder für Männer keinen hohen Stellenwert haben, wieso muss ich mir als (ungewollt) kinderlose Frau dann immer wieder, vorallem auch von Männern, anhören ich wäre eine „egoistische, karrieregeile Emanze“? Und das nur, weil ich keine Kinder habe. Gerne dann noch mit der Forderung garniert, dass Leuten wir mir später keine Rente gezahlt und auch keine Pflegearbeit für mich geleistet werden sollte. Mit meiner Kinderlosigkeit würde ich der Gesellschaft schaden. Ja was denn nun? Soll ich jetzt für einen guten Beruf und finanzielle Absicherung auf Kinder verzichten oder Kinder für die Rente produzieren? Wie man es macht, ist es falsch.

Daran zeigen sich doch die Probleme. Man macht es Frauen in männerdominierten Arbeitsbereichen, wie der Musikbranche, schwer Fuß zu fassen. Frauen sollen sich zwischen Arbeit und Familie entscheiden. Männer müssen das aber nicht. Jedenfalls habe ich noch keine ernsthaften Diskussionen dazu gehört. Die meisten Männer gehen einfach selbstverständlich davon aus, dass ihnen von den Frauen der Rücken freigehalten wird. Sie machen Karriere, die Frau kümmert sich um Küche und Kinder. Wieso ist das umgekehrt nicht auch selbstverständlich? Dann kommt oft noch eine respektlose Behandlung dazu. Es fehlen Strukturen für die Frauen, damit sie überhaupt Berufe ausüben können, die Überstunden oder Dienstreisen erfordern. Es müssen in der Arbeitswelt endlich auch die Bedürfnisse der Frauen berücksichtigt werden. Und es muss in den Köpfen ankommen, dass Frauen genauso viel wert und nicht weniger begabt oder unbegabt sind wie Männer. Aber genau daran scheitert es.
 
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@cailleach_oidhche
Ich hoffe, das dieser kleine Einblick den Anfang einer Akzeptanz dessen darstellt, was Frauen so erdulden müssen. Einige der Diskutierenden hier sind da ja recht zäh.
Erzähl uns gerne mehr.
 
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Ich meine, das, was @cailleach_oidhche da beschreibt, ist natürlich ein Dilemma, und will ich überhaupt nicht bestreiten, dass es solche Situationen auch heute noch gibt, und völlig klar, dass das in keiner Weise akzeptabel ist, und im Keim erstickt werden muss. In meinem Umfeld würde da sofort gegengesteuert werden, sei es im Betrieb im privaten oder auch im musikalischen. Die Ursache liegt in unserer Sozialisation, was sicherlich noch lange dauert, bis das bei allen angekommen ist und auch wirklich gelebt wird.
Allerdings glaube ich nicht, dass dies über eine Quoten-Einführung beschleunigt werden würde.
Bin kürzlich erst - zufällig passend zu diesem Thema - über eine Werbung von Cosmodirekt gestolpert, wo ein reines Frauenfestival beworben wurde, DCKS - von Frauen für Frauen. Wer mehr Infos haben möchte: https://www.cosmosdirekt.de/magazin/frauensache/versicherung-als-reine-frauensache/
Ich weiß nicht, ob das der richtige Weg ist…
 
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Allerdings glaube ich nicht, dass dies über eine Quoten-Einführung beschleunigt werden würde.

Ich bin eigentlich auch kein Befürworter solcher Quoten. Aber ich sehe hier eben auch, dass man als einzelne Frau in so einem Kontext nicht viel ausrichten kann. Außer eben kündigen und sich der Situation entziehen. Wenn jetzt aber bereits mehr Frauen präsent sind, dann steigt der Druck für Veränderungen auch an und man wird irgendwann gehört. Außerdem bekommen so viele Frauen überhaupt erst die Chance zu zeigen, dass sie eben auch in diesen Bereichen arbeiten und Leistung bringen können.

Bin kürzlich erst - zufällig passend zu diesem Thema - über eine Werbung von Cosmodirekt gestolpert, wo ein reines Frauenfestival beworben wurde, DCKS - von Frauen für Frauen.

Ich weiß nicht, ob das der richtige Weg ist…

Der richtige Weg wäre eine gleichberechtigtes Miteinander zwischen den Geschlechtern. Geschlechtertrennung hat immer einen bitteren Beigeschmack. In vielerlei Hinsicht. Aber ich verstehe sehr gut den Wunsch danach. Mir ist es auch schon passiert, dass mir Jemand bei der Arbeit zwischen die Beine gefasst hat oder sich abends nach der Spätschicht in der Bahn ein Typ mir gegenüber gesetzt und seine Hose aufgemacht hat. Auf einem Festival, dass nur von Frauen besucht wird und auf dem auch nur Frauen arbeiten, ist die Chance das sowas passiert extrem gering. Es ist dann schon eine Erleichterung mal nicht damit rechnen zu müssen sexuell belästigt zu werden. Aber du hast schon Recht, da arbeitet man sich an den Symptomen ab, nicht an den Ursachen.
 
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Wie hier im Thread schon diskutiert geht es DCKS Festival darum, Frauen eine Bühne zu geben. Die Organisation wird im Wesentlichen von Frauen gemacht.
Als Besucher sind ganz ausdrücklich alle willkommen.
 
Bundeswehr:
Der Laden besteht nicht nur aus Soldaten, sondern der Wehrverwaltung.

Hier sind aktuelle absolute Zahlen:
https://www.bundeswehr.de/de/ueber-...litärischen Angehörigen der Bundeswehr Frauen.

Was nicht vergessen werden sollte im Verteidigungsressort ist, dass alle Spitzenposten der Leitungsebenen im Ministerium und nachgeordneter Bundesämter durch Frauen besetzt sind, teilweise auch die Vertretung.
- Bundesministerin
- Präsidentin des BAAINBw (Beschaffungsamt)
- Präsidentin des BAMAD (Militärgeheimdienst)
- Präsidentin des BAPersBw (Personalamt)
- Präsidentin des BAIUDBw (Infrastruktur/Umwelt/Dienstleistungen)

Und da die Wehrverwaltung (besonders vertreten durch den Beamtenbund) den § 87b GG anders versteht, als es dem Worte nach im Gesetz steht, dominieren deren Weisungen das Soldatische inkl. einem teilw. Unverständnis über die taktisch, operativ und strategisch Notwendige.

Stört es, dass Frauen überrepräsentiert sind? Oder stört es, dass es fast ausnahmslos Juristen sind, die leiten?
 
Daran zeigen sich doch die Probleme. Man macht es Frauen in männerdominierten Arbeitsbereichen, wie der Musikbranche, schwer Fuß zu fassen. Frauen sollen sich zwischen Arbeit und Familie entscheiden. Männer müssen das aber nicht. Jedenfalls habe ich noch keine ernsthaften Diskussionen dazu gehört. Die meisten Männer gehen einfach selbstverständlich davon aus, dass ihnen von den Frauen der Rücken freigehalten wird. Sie machen Karriere, die Frau kümmert sich um Küche und Kinder. Wieso ist das umgekehrt nicht auch selbstverständlich? Dann kommt oft noch eine respektlose Behandlung dazu. Es fehlen Strukturen für die Frauen, damit sie überhaupt Berufe ausüben können, die Überstunden oder Dienstreisen erfordern. Es müssen in der Arbeitswelt endlich auch die Bedürfnisse der Frauen berücksichtigt werden. Und es muss in den Köpfen ankommen, dass Frauen genauso viel wert und nicht weniger begabt oder unbegabt sind wie Männer. Aber genau daran scheitert es.
Einige Post hier bestätigen es leider auch: ist man(n) nicht betroffen, ist es auch weit weg bzw. - im schlimmsten Fall - gar nicht vorhanden. Ist wie für uns hellhäutigen Europäern mit dem Rassismus. Man ist nicht betroffen, also kann es nicht so schlimm sein.

In den Köpfen muss noch VIEL passieren. Mein Bruder wurde vor 20 Jahren wie ein Außerirdischer angesehen, als er sagte, er wäre in Elternzeit.
Warum sollen Männer nicht auch zu Hause bleiben können? Überhaupt muss sich in der Arbeitswelt noch viel tun um es familienfreundlicher zu gestalten.
Das wäre schon mal ein Anfang,
 
Und da die Wehrverwaltung (besonders vertreten durch den Beamtenbund) den § 87b GG anders versteht, als es dem Worte nach im Gesetz steht, dominieren deren Weisungen das Soldatische inkl. einem teilw. Unverständnis über die taktisch, operativ und strategisch Notwendige.

Stört es, dass Frauen überrepräsentiert sind? Oder stört es, dass es fast ausnahmslos Juristen sind, die leiten?
das ist zwar irgendwie OT, aber mich stören nicht die Frauen an sich, sondern deren fehlende BW Erfahrung, es sollten an wichtigen Stellen nur gediente entscheiden, die wissen was Sache ist, da gibt es mittlerweile ja auch in vielen Truppenteilen Frauen. Beispiel, der Justizminister muß ein Volljurist sein. Der Verteidigungsminister sollte ein gedienter Soldat höheren Ranges sein, egal ob m/w/d...
Sage ich als alter W15ner, der an sich verweigern wollte, "aber wer mit 20 kein Sozialist ist, hat kein Herz und wer mit 40 nicht konservativ ist, keinen Verstand". Jetzt bin ich 66 und angeblich weise.... ;)
;):opa:
 
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Ich erinnere mich noch gut an Diskussionen im weiteren Bekanntenkreis, ob Frauen als Sängerinnen in Metalbands mitwirken sollten.
Warum sollen Männer nicht auch zu Hause bleiben können?
Ich bin in meinem Bekanntenkreis noch nie auf auf Zweifler gestossen was diese beiden Fragen betrifft, ehrlich. Man teilt sich die Elternzeit und hört auch gern Frauen singen, Gitarre spielen usw. Und gerade im Metal, Deathmetal und auch Grindcore gibt es Bands mit Frauenanteil für die man auch gern eine längere Reise auf sich nimmt. Leider viel zu wenige.
Kann es sein dass es bei diesen beiden Themen Unterschiede zwischen Ost und West gibt und die Ostländer dabei etwas fortschrittlicher abschneiden?

Der Verteidigungsminister sollte ein gedienter Soldat höheren Ranges sein, egal ob m/w/d...
Und bitte blaublütig wie in den guten alten Zeiten, wenn schon denn schon?
Im Ernst, es hat schon gute Gründe warum Verteidigungsministerien (in den meisten Staaten) von Zivilisten geleitet werden. Ein Verteidigungsministerium ist kein Schützengraben sondern eine BEHÖRDE.
 
AchimK
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Ich bin in meinem Bekanntenkreis noch nie auf auf Zweifler gestossen was diese beiden Fragen betrifft, ehrlich.
Ganz genau.
Ich kenne etliche, bei denen die Frau arbeitet und der Mann erzieht.

Kann es sein dass es bei diesen beiden Themen Unterschiede zwischen Ost und West gibt und die Ostländer dabei etwas fortschrittlicher abschneiden?

War auch mein Gedanke, wenn ich meine Realität mit den verallgemeinert geschilderten Missständen vergleiche.

Und ein Wort zum weißem europäischen Umgang mit Rassismus in der Welt. Natürlich bekomme ich das nur durch Medien mit, doch sehe ich mich nicht in der Lage, effektiv etwas dagegen zu tun.
Ich glaube es überfordert uns, uns um alle globalen Themen zu kümmern. Es gibt massenweise Entrüstung und Verurteilung und die Meinungen kochen hoch, wie hier.
Aber dann?
Ich kann doch nur vor der eigenen Haustür kehren.
 
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Es gibt massenweise Entrüstung und Verurteilung und die Meinungen kochen hoch, wie hier.
Aber dann?
Ich kann doch nur vor der eigenen Haustür kehren.

Das meinte ich damit, als ich schrieb, eine Lanze für den Alltag zu brechen. Erstens können wir es gar nicht anders und zweitens würde uns der Versuch, auf globaler Ebene was zu ändern lähmen. Besser, überhaupt etwas tun, und wenn es noch so klein erscheint, als den Kopf in den Sand zu stecken.

Eine Quote bietet vielleicht erstmal überhaupt die Möglichkeit in den Bereich zu kommen

Deshalb bin ich für die Quote auch in der Musik und ich meine natürlich hauptsächlich die Entscheidungsebenen. Nicht, weil ich die Quote an sich so toll finde, sondern weil sie überhaupt erst mal den Weg ebnet.
Auf Basisebene, so formuliere ich es jetzt mal, müssen dann alle vor der eigenen Haustür kehren (s.o.) und schauen, was an Ausgeglichenheit bei der Besetzung der Posten wirklich möglich ist.
Auf jeden Fall finde ich es wichtig, in die Pötte zu kommen und nicht drauf zu warten, dass 'die da oben' das schon irgendwie für uns regeln.
 
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Warum sollen Männer nicht auch zu Hause bleiben können?
Ich kenne etliche, bei denen die Frau arbeitet und der Mann erzieht.
Ich kannte ein Ehepaar, bei dem aus diversen Gründen die Frau arbeitete und der Mann erzog. Beim ersten Kind. Beim zweiten blieb sie daheim, obwohl die diversen Gründe nach wie vor bestanden. Aber der Mann wurde von den "anderen Müttern" regelrecht gemobbt - sei es beim Kinderarzt oder auf dem Spielplatz oder im Freundeskreis. Nach dem Motto, der Mann kann sich ja überhaupt nicht richtig ums Kind kümmern können ... ok, das war in den 90ern, also in der Anfangszeit, als Väter Erziehungsurlaub nehmen durften, einiges dürfte sich seither in den Köpfen der Leute geändert haben. Wie viel, weiß man nicht.

Die Erfahrungen von z.B. @cailleach_oidhche kann ich nicht bestätigen - das heißt aber nicht, dass ich ihr und anderen diese Erfahrungen absprechen möchte. Mit ein Grund könnte sein, dass ich optisch (von Kind an stark übergewichtig) und vielleicht auch von meiner Art her nicht ins Bild des "typischen Weibchens" passe. Aber ich musste bisher erst 1,5x die Erfahrung machen, dass ich als Frau gegenüber Männern benachteiligt wurde. Das halbe Mal war zu Schulzeiten, als das Arbeitsamt eine Berufsberatung anbot und mir dort von meinem schon länger feststehenden Berufswunsch abgeraten wurde mit dem Argument, für eine Frau zu harte Arbeit. Und während des Studiums gab es einen Dozenten, der zwar nicht aussprach, aber deutlich spüren ließ, dass er von Frauen in diesem Beruf nichts hielt. Aber während des Arbeitslebens musste ich nie erfahren, dass ich als Frau nicht ernst genommen wurde. Ob ich evtl. geringer bezahlt wurde als gleichrangige Männer weiß ich natürlich nicht. Aber persönliche Abwertung musste ich nie erfahren. Dennoch weiß ich, dass andere Frauen dieses Glück nicht hatten oder haben.
 
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Sir Adrian Fish
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Korki
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gidarr
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Es muss schön und sehr entspannt sein, fern ab von jedlicher Realität zu leben... Bei so viel Naivität fällt mir nicht viel mehr ein, als resigniert mit dem Kopf zu schütteln.
 
Korki
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Puuu ... krass, wie die originale Frage des TE hier quasi "globale Wellen" schlägt!

Mir fiel dazu grad ein altes John Lennon Zitat ein: (edit von DirkS: Sorry, eines der Worte aus dem Zitat möchten wir hier nicht, nicht einmal als Zitat, okay?)

Daran hat sich offenbar seit der Steinzeit wenig geändert, mal abgesehen von den allgemein eher wenig bekannten matriarchalen Gesellschaftsformen so zwischendrin ...

Soweit ich das sehen kann, geht es bei all diesen Themen im Umfeld ursächlich um "wir hier und da die anderen ..." in beliebigem Kontext, je nach "kultureller Prägung" und der eigenen "peer group".

Mir persönlich geht das "Gendern", die m/w/d/x-, die Rassismus-Diskussion und die überproportionale Berichterstattung und Thematisierung in den Medien gerne auch mal auf den Sack.
Aber ich bin mir ziemlich sicher, daß es wirklich notwendig ist, daß diese Themen nicht mehr nur "totgeschwiegen" werden.

Warum? Weil unsere Spezies als Ganzes da schon so lange drunter leidet, diese Dinge als "gegeben" hinzunehmen. Und nun stehen wir - quasi in jedwedem Belang - vor einem riesigen Scherbenhaufen globalen Ausmasses.

Und da kommt der "homo sapiens" nur wieder raus, wenn sie/er/x/wir ihren/seinen/unseren Geist für etwas Neues öffnen und endlich von dieser unfassbar beschränkten "Entweder/Oder-Strategie" ablässt.

Ich weiß nicht, ob dabei Quotenregelungen helfen, aber die sind zumindest ein geeignetes Mittel, um Risse in den alten Beton zu reissen.

Dann können sogar zufällig neue Blumen (oder auch Ideen) durch diese Risse wachsen :) !
 
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Archivicious
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