Ich wollte schlicht und ergreifend wissen, ob jemand von euch dieselben Unwegsamkeiten erlebt, bzw. was er dagegen tut.
Da du ja auch die Erfahrung anderer wissen möchtest:
Natürlich hab ich da auch mal ein Problem gehabt mit anderen Musikern die passende Tonart zu finden. Dabei kann ich Notenlesen, kann auch Musiktheorie und ich weiß meinen real nutzbaren Tonumfang, sprich den tiefsten und höchsten nutzbaren Ton. Nur leider hilft das nicht so viel, wenn dich ein Gitarrist begleitet, der Autodidakt ist und nur Bünde und keine Noten kennt (mit Tonarten und welche Akkorde dazugehören fangen wir gar nicht erst an)
von daher stimme ich dem schon zu, dass es einfacher ist, wenn alle Musiker doch zumindest was mit Noten anfangen könnten, dann hätten wir dieses Kommunikationsproblem gar nicht. Kann ich wirklich nur jedem Musiker, auch Hobbymusiker, nur ans Herz legen, denn wenn man sich versteht - und wir haben ja praktischer Weise eine gemeinsame Sprache in der Musik - kann man sich auch mehr aufs Musizieren konzentrieren und spart sich das nervige LostInTranslation. Auf jeden Fall konnten wir zumindest so kommunizieren, dass ich auf meiner Piano Handy App die Tasten zeigen konnte, die er zum Glück auf Bünde für sich übersetzen konnte
von daher auch guter Tipp von
@drowo
Was ich zuletzt jetzt aber auch gelernt habe, es reicht nicht nur den tiefsten und höchsten nutzbaren Ton zu kennen, sondern auch die Grenzen der Register. Denn ist auch scheiße, wenn der Song die ganze Zeit um deinen Registerbruch rumdümpelt, weil auf Dauer mega anstrengend. Jetzt weiß ich auch bis wo ich bequem Belten kann, welche Töne noch mit Belting gehen, aber nur kurz und ab und zu, ab welcher Tonhöhe die Kopfstimme erst anfängt zu knallen, ab wann unten die Bruststimme nicht mehr so tragfähig ist. Seit das mein Gitarrist alles weiß, voila, klappt es plötzlich beim Songwriting den gleich in meiner Schokoladenstimmlage zu schreiben.
Was Covers angeht, kann ich nur sagen, habe und kenne dein Repertoire. Wenn man sich drauf einigt, welchen Song man spielt, kann man dann gleich wie aus der Pistole geschossen sagen, in welcher Tonart man den haben will ohne große Diskussion. Wenn ich mir einen neuen Song draufschaffe, probiere ich den in Originaltonlage und dann singe ich den mal ein Halbton höher bzw. tiefer und dann zwei Halbtöne höher bzw. tiefer. Wenn du nicht selbst ein Instrument spielen kannst, dann pitch dir deinen Backingtrack mit Audacity etc. hoch und runter. Wenn überhaupt nichts davon passt, passte meiner Erfahrung nach immer die Quinte. Aber bei manchen Songs gehts halt leider nicht gescheit, weil sich dann die Instrumentalisten die Finger verknoten oder das Instrument in der Lage scheiße klingt. Dann halt doch nahe der Originaltonart, aber die Passagen mit Spitzentöne umändern. Oder halt nicht singen. Ich hab auch ein NoGo-Repertoire, das ich wie ich mich auch verbiege einfach nicht zumutbar covern kann. Gibt genug andere Songs, die auch Freude bereiten.
Den Stimmumfang weiter ausbauen, ja, macht vieles leichter und dein jetzt nutzbarer Umfang wird noch sicherer, unbedingt dran bleiben! Aber auch wenn der gerade nicht zwei Oktaven umfasst, dann muss man eben den Umfang den man hat bestmöglichst ausnutzen. Ich kenne eine semiprofessionelle Sängerin, die eigentlich nur eine Oktave singen kann. Ihre Songs bestehen im Grund auch nur aus drei Tönen. Aber hey, dafür singt sie halt alles in dieser Oktave auf ihre charmante Art und Weise und trotzdem sind alle zufrieden mit dem Gesang, ihre CDs werden gekauft. Wenn du kein Allrounder bist, dann sei also Spezialist. Dafür musst du aber deine Stimme sehr gut kennen.