Ich glaube, ihr denkt da ein bisschen zu.... musikalisch. Bzw. eben wie Musiker.
Ihr habt geübte Ohren, ihr habt Erfahrung damit, was eigentlich an einem Klangerlebnis so alles beteiligt ist bzw. sein kann und ihr spielt Instrumente, ergo habt ihr schon alleine deswegen einen wesentlich differenzierteren Eindruck, wie sich sowas vom tiefsten bis zum höchsten Ton aufbaut. Ihr habt euch alle auch schon vielfach abstrakt vor Augen geführt, was an einem Stück alles beteiligt ist.
All das hat der TO nicht. Der TO hat nur seinen subjektiven Klangeindruck, den sein Gedächtnis ausspuckt wenn er an "Oper" denkt. Kein Oktavieren, kein ..... irgendwas wofür man all diese Ausdrücke braucht, das zu beschreiben die dem TO wohl alle böhmische Dörfer sind. Jetzt könnte man natürlich an das verborgene Wunderkind glauben - es zumindest nicht eindeutig ausschließen - , wesentlich wahrscheinlicher ist allerdings, dass der TO als eben explizierter Nicht-Musiker mangels irgendeiner Referenz oder Kontrolle meint, seine schwammige Vorstellung, in der Operngesang stets irgendwie unverständlich zu sein hat ist exakt und vollständig. Was unser Hirn ausspuckt nehmen wir nunmal als Realität war und es spuckt nunmal bei jedem Schubser was aus (Denkt an keinen blauen Elefanten. Hat's wer geschafft?
) und substituiert alle etwaigen Lücken mit naheliegendem. Das geht so weit, dass wir meinen in der Sichtperipherie Farben zu sehen obwohl wir das nicht können oder, um musikalischer zu werden, bei einem Powerchord einen imaginären Ton eine Oktave tiefer dazu dichten weil die gespielten Töne dem 1. und 2. natürlichen Oberton dieses Tons entsprechen.
Und wenn der TO bis er diesen Thread gestartet hat komplett referenzlos vor sich hin dachte und sich mit dem beschäftigte was ihm da so in den Sinn kam ist das zwar sicher eine nette geistige Übung, wird aber idR. an der Realität scheitern weil er niemals eine Referenz hatte, was den überhaupt real sein kann von dem, was er meint im Kopf zu haben.
Darauf aufbauend, ja natürlich hat man dann auch was im Kopf, wenn man versucht davon eine Stimme zu isolieren. Nur ob dieses Gedankenexperiment nun wirklich funktioniert hat oder er sich irgendwas anderes einbildet kann er nicht überprüfen, jedenfalls sind ab dem Moment, wo er nicht mehr über seine subjektiven Eindrücke geschrieben hat sondern es ans >>machen<< ging ziemlich harte Körner ins Getriebe gekommen. Unabhängig davon, es ging dem TO ja eigentlich nicht darum, etwas zu erlernen, es ging doch stets um die Frage, ob bzw. was da "von sich aus schon da ist".
Und mal Hand aufs Herz, wie viele Menschen hat jeder schon erlebt, die zumindest anfangs mit vollster Überzeugung "ich lerne jetzt [Instrument]!" rangegangen sind und trotzdem gescheitert sind? Zumindest darf die Länge des Atems, die der TO mit seinem Herangehen hat nachhaltig bezweifelt werden.
LG