Fernsehbeitrag "Wie man singen lernen kann"

  • Ersteller Koksi01
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Es gibt keine Mindestanforderungen, es gibt kein "korrekt", nur eiskalt, furchtbar kalt, schon etwas wärmer, ... . Die erste Metrik bin ich die zweite die anderen. Erst wenn ich beginne, formen sich Neuronen welche mir helfen zu unterscheiden, je mehr ich mich damit beschäftige, desto sensibler (genauer wahrnehmender) werde ich. Nur im Tun erkenne ich was ich alles nicht kann, davor hatte ich keinen blassen Schimmer davon. Eine, für den Sänger, "korrekte" Rhythmik ist für den Schlagzeuger gelebter Irrsinn, eine für den Sänger "korrekte" Intonation ist für einen Streicher knapp an der Körperverletzung. Noch schlimmer meine Rhythmik von vor 5 Jahren ist gelebter Irrsinn für mich heute. Meine Intonation von vor 10 Jahren ist Körperverletzung für mich heute.

Aber jedem der meint korrekt Singen zu können empfehle ich z.b. Schubert "Lindenbaum", singen, aufnehmen und dazusagen/schreiben, "So ist das korrekt gesungen!". Dann einfach warten.
 
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Aber jedem der meint korrekt Singen zu können empfehle ich z.b. Schubert "Lindenbaum", singen, aufnehmen und dazusagen/schreiben, "So ist das korrekt gesungen!". Dann einfach warten.
Wird nicht hinhauen, weil die Hörgewohnheiten auch noch mit dazu kommen. Die einen sind auf höher trainiert, den anderen erscheint das unnatürlich, die kommen nie zusammen.
 
Singen fängt für mich z.B. da an, wo jemand Melodie und Rhythmik erfassen und stimmlich in der vorgegebenen Tonhöhe korrekt wiedergeben kann, selbst wenn das für einige Ohren dann noch lange nicht "schön" klingt.
Nö )) für mich fängt singen viel früher an.
Da, wo man beginnt, sich mit eigener Stimme melodisch auszudrücken.

Zum Beispiel, meine Tochter, 5 Jahre alt: sie malt und im kreativen Flow fängt an, das zu vertönen, was ihr gerade in den Sinn kommt. Jeden beliebigen selbst ausgedachten Text (häufig für Erwachsene nur teils sinnhaft) und mit einer selbst erfundener "Melodie" und Rhythmus (mal ein bisschen Jazz-, mal ein bisschen Rap-artig, mit schönem coolen Stil und Haufen Glissandos und sonstigen Spezialeffekten). Ist es Singen?

Für mich eindeutig. Ich stelle mich dann oft zum Malen mit dazu und wir singen so zusammen, wie in einer sonderbaren Oper - die Melodie, Rhythmus, Tonhöhe und Harmonie sind shit egal, aber jeder Gedanke wird laut gesungen :-D
 
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Jede und Jeder die/der sprechen kann, kann auch singen. Es ist vielmehr eine Frage der Kultivierung dieser Tätigkeit, die zur Meisterschaft führt.
Wer das Glück hatte, in einem Umfeld aufzuwachsen, das Singen als angenehme und bereichernde Tätigkeit betreibt (und dementsprechend oft auch am besten gemeinsam pflegt), der wird kaum eine Hemmung entwickeln, sich auch darin ausdrücken zu wollen.
Wer aber Pech hatte, die/der muss die Blockade zu singen erst überwinden und wird entsprechend lange (oder nie) benötigen, ihr/sein Potential zu erkennen und auszuschöpfen.
Auch hier in den Hörproben gibt es immer wieder Beispiele, bei denen ich denke: trau dich doch einfach!
Wo die "Natürlichkeit" des Singens nicht im Zuge der Sozialisation habitualisiert wurde, sondern im Gegenteil mit Angst besetzt ist, weil möglicherweise beschämend, da ist die Hürde groß, die eigenen, durch Erfahrungen des Beurteilt werdens und ergo erfahrener Beschämung, zu überwinden.
Für mich ist es nicht die Frage, ob Frau/Mann singen kann, sondern ob die Erwartungen und Beurteilungen signifikanter Anderer aus der Vergangenheit als relevant oder irrelevant akzeptiert werden können.
Kann ich singen? Ja.
Werde ich irgendwann Meisterschaft darin erlangen? Vermutlich nicht.
Ist das von Belang? Nöö :)
 
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Ist es Singen?

Für mich eindeutig. Ich stelle mich dann oft zum Malen mit dazu und wir singen so zusammen, wie in einer sonderbaren Oper - die Melodie, Rhythmus, Tonhöhe und Harmonie sind shit egal, aber jeder Gedanke wird laut gesungen :-D
Genau das!

Man kann natürlich drüber philosophieren wie @Chor-Junkie oder @FerdinandK , aber letztendlich ist das alles absolut unwichtig.
Jeder weiß, was "singen können" heißt und bedeutet. Das diese Definition nicht allgemeingültig ist, ist nicht nur völlig egal, sondern finde ich sogar richtig super!

lg Thomas
 
Nö )) für mich fängt singen viel früher an.
Da, wo man beginnt, sich mit eigener Stimme melodisch auszudrücken.
Einverstanden, aber die Frage, wie man singen lernen kann bzw. ein Beitrag darüber, ist doch die Basis für diesen Thread. Dann würde der Beitrag doch suggerieren, dass das Singen von außen gesteuert und geleitet mühevoll zu erlernen sei! Hemmt der Beitrag dann nicht noch zusätzlich sowieso schon unsichere Sänger?
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Jeder weiß, was "singen können" heißt und bedeutet.
Ich nicht. Für mich ist die Definition sehr personenabhängig und keinesfalls allgemeingültig, wie es der Beitrag weismachen möchte ...
 
Zuletzt bearbeitet:
@Chor-Junkie Wenn du zitierst, bitte nicht sinnverfälschend zitieren. Zu dem von dir zitierten Satz gab es noch einen relevanten Nebensatz!
 
@antipasti hatte weiter vorne im Faden eine andere mögliche Definition gegeben: So singen können, dass man auf einer Bühne stehen und andere mit seiner Musik berühren kann.
Ich folgere daraus: "Singen können" ist definitiv nicht eindeutig. Wenn man also die Frage stellt "kann ich singen lernen", dann muss ein konkretes Ziel formuliert werden, wenn man das beantworten will.
 
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Sorry @Koksi01 , dann habe ich Deine Aussage wohl nicht verstanden ... :embarrassed:
 
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@antipasti hatte weiter vorne im Faden eine andere mögliche Definition gegeben: So singen können, dass man auf einer Bühne stehen und andere mit seiner Musik berühren kann.
Ich folgere daraus: "Singen können" ist definitiv nicht eindeutig.
Die deutsche Sprache ist hier halt auch nicht gerade hilfreich! In der russischen Sprache z.B. gibt es 2 verschiedene Verben die auf Deutsch beide mit "können" übersetzt werden. Im Russischen aber hat jedes der 2 Verben seine eigene Bedeutung: das eine "können" im Sinne von "die Möglichkeit dazu haben": er kann gehen (weil ihm gestattet wurde den Raum zu verlassen), das andere im Sinne von "beherrschen": das Kind kann gehen (weil es das jetzt gelernt hat).

Ich schlage also vor, wir setzen die Diskussion auf Russisch fort ;) wobei dann natürlich wieder diskutiert werden muss, was "beherrschen" in den verschiedenen Gesangs-Genres bedeutet, also wohl kein Ende in Sicht :D
 
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Ich schlage also vor, wir setzen die Diskussion auf Russisch fort ;)
das mit rRussisch ist eine gaaanz coole Idee :p :-D
Ob es uns wirklich weiter bringt, ist eine andere Frage. Ich denke, das Ganze ist ja im Grunde klar, und widerspricht sich nicht: jeder, der sprechen und tönen kann, kann auch singen im Sinne sich ausdrücken, egal ob es jemandem gefällt oder nicht. Singen im Sinne andere Leute mit der Stimme berühren können nicht alle, es ist aber auch teilweise erlernbar. In welchem Grad und mit wie viel Mühe ist sehr individuell :)
 
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Beim Singen handelt es sich aber um eine Kunstform. Da reichen auch die zwei russischen Wörter nicht: Ich behaupte mal, dass eine große Mehrheit von befragten Personen sagen würde, dass ich singen kann. Trotzdem würde ich selbst (und jeder, der was von der Sache versteht) auch sagen, dass ich noch viel lernen kann.
Ich glaube, man hat grob drei Kategorien:
1. Kann singen: Trifft die Töne eines einfachen Liedes, bekommt für dieses Lied mind. 8/10 Punkten bei Singstar.
2. Kann singen im Sinne von "engagierter Amateur": Kann schwierigere Lieder / Chorpartien (also mit größerem Tonumfang singen) und es klingt auch (meist) schön
3. Künstler, kann damit Geld verdienen und andere berühren.
 
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Singen ist fast so schwer zu definieren, wie Autofahren, finde ich!
Die Frage, "Kann jeder Auto fahren lernen?" würden die meisten mit "Ja, selbstverständlich!" beantworten. Oder kennt hier jemand eine(n), der/die nicht irgendwann - vielleicht nicht beim ersten Anlauf, aber dann doch - die Führerscheinprüfung geschafft hat?
Aber was heißt "Auto fahren?" Von der Haustür unfallfrei zum Firmenparkplatz und zurück fahren können? Oder müsste man zumindest rückwärts einparken können, für den Fall, dass die Freunde, die einen eingeladen haben, in der Innenstadt wohnen? Und gilt es noch als fahren können, wenn man Autobahnen meidet, weil man wegen mangelndem Gefühl für Gaspedal und Schaltung die Beschleunigungsspur als zu kurz empfindet? Und wie ist es zu werten, wenn es einer ohne Automatik nicht schafft, am Berg anzufahren? Von Teilnahme an Rallyes und Formel 1- Rennen will ich gar nicht reden!
Selbstverständlich erwarte von einem Profi - z.B. Taxi- oder Krankenwagenfahrer - mehr, als von dem Nachbarn, mit dem ich eine Fahrgemeinschaft ins Büro und zurück bilde.

Ich denke, ich kann jedem die Fähigkeit bescheinigen, Auto zu fahren, der einsteigen, losfahren, auf der Fahrbahn bleiben und anhalten kann. Und doch gibt es, wie ich mal gelesen habe, Spezialfahrschulen, die Fahrschüler unterrichten, die Schwierigkeiten haben, diese Grundlagen zu erlernen. Und nich alle ihrer Schüler schaffen die Führerscheinprüfung ...

Cheers,
Jed
 
Zuletzt bearbeitet:
Singen ist fast so schwer zu definieren, wie Autofahren, finde ich!

Ich gestehe, dass ich keine Schwierigkeiten habe, "Autofahren können" zu definieren, es sei denn, es geht auch um Formel-1-Piloten. Es handelt sich um die Automatisierung bestimmter Bewegungsabläufe, die für ale ungefähr gleich sind. Und das scheinen die meisten ja auch etwa gleichwertig hinzukriegen, sonst hätten wir sicher deutlich mehr Unfallopfer.

Klar gibt es stilistische Unterschiede, wie beim Singen auch: Manchen fahren aggressiver und forscher, andere gemäßigter. Aber die "Fahrwerkzeuge", also Pedale, Schaltung, Rückspiegel, Lenkrad, Blinker usw beherrschen doch alle einigermaßen gleich, während der für das Auge verborgene Gesangsapparat für viel eine unsichtbares Rätsel bleibt. Man kann eben nicht irgendwo draufzeigen und sagen: "Mach mal diesen Hebel nach oben, dann folgt ein schöner Ton"
 
Man kann eben nicht irgendwo draufzeigen und sagen: "Mach mal diesen Hebel nach oben, dann folgt ein schöner Ton"
Und man kann ebensowenig sagen: "Nehme den Druck vom linken Pedal, während du das rechte Pedal hineindrückst, und löse im richtigen Moment die Handbremse - dann fährst du schön ruckfrei und ohne den Motor abzuwürgen am Berg an!"
Cheers,
Jed
 
Nehme den Druck vom linken Pedal, während du das rechte Pedal hineindrückst, und löse im richtigen Moment die Handbremse - dann fährst du schön ruckfrei und ohne den Motor abzuwürgen am Berg an!

Bekannte Szene, täglich auf der ganzen Welt zu sehen: Vor jeder Anhöhe endlose Staus, mit teilweise bereits skelettierten Insassen in den Autos. ;)
 
Hab heute meinen zweiten Screamingworkshop (1. beim Treffen in Wien) mit meiner (virtuellen) Anwesenheit beglänzt. Ich darf euch berichten, ich kann immer noch nix (also so singen), aber ich gelobe meinen Fortschritt (oder dessen Abwesenheit) hier zu dokumentieren nur um meinen Punkt "ich lerne damit ich noch mehr weiß wie sehr ich nix kann" zu unterstreichen.
-virtueller Deathgrowl- fade out-
 
Vor jeder Anhöhe endlose Staus, mit teilweise bereits skelettierten Insassen in den Autos
Wär mir beinahe passiert, als ich - im Rechtsverkehr versierte Am-Berg-Anfahrerin - mitten in Schottland an einer ziemlich steilen Stelle anfahren wollte und die Handbremse im richtigen Moment mit der linken Hand hätte öffnen sollen ...
 
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Es gibt eine Liedzeile von Robbie William ... "all we ever wanted it to look good naked - hope that someone can take it".

Ist vielleicht etwas abstrakt, aber ich muss bei der Diskussion darum, was "singen können" ist, daran denken. Denn letztendlich ist dieses "that someone can take it" auch hier wesentlich. Am Ende ist es eine Konvention, was "singen können" bedeutet. Technisches Vermögen ist nur ein Aspekt, Ausdruck ein anderer und die Balance gewichtet jeder anders. Im Grunde gilt: Du kannst singen, wenn es genügend Leute gibt, die das finden.

In der russischen Sprache z.B. gibt es 2 verschiedene Verben die auf Deutsch beide mit "können" übersetzt werden. Im Russischen aber hat jedes der 2 Verben seine eigene Bedeutung: das eine "können" im Sinne von "die Möglichkeit dazu haben": er kann gehen (weil ihm gestattet wurde den Raum zu verlassen), das andere im Sinne von "beherrschen": das Kind kann gehen (weil es das jetzt gelernt hat).
Ich glaube, man hat grob drei Kategorien:

[Exkurs[Das Deutsche kennt oder kannte diese Unterscheidung auch aber sie hat sich abgeschliffen, auch durch falschen Sprachgebrauch. Bist Du noch nie von älteren Menschen auf die Frage: "Kann ich das machen?", korrigiert worden? "Ich weiß nicht, ob Du es kannst, aber Du darfst." ;)
[/Exkurs]

1. Kann singen: Trifft die Töne eines einfachen Liedes, bekommt für dieses Lied mind. 8/10 Punkten bei Singstar.
2. Kann singen im Sinne von "engagierter Amateur": Kann schwierigere Lieder / Chorpartien (also mit größerem Tonumfang singen) und es klingt auch (meist) schön
3. Künstler, kann damit Geld verdienen und andere berühren.

Bei dieser Definition verstehe ich nicht, inwiefern 1, 2 und 3 sich von einander abgrenzen.

Kriegt einer Berufsmusiker (Kat. 3) mehr oder weniger als 8 Punkte bei Singstar?

;)

Klar gibt es stilistische Unterschiede, wie beim Singen auch: Manchen fahren aggressiver und forscher, andere gemäßigter. Aber die "Fahrwerkzeuge", also Pedale, Schaltung, Rückspiegel, Lenkrad, Blinker usw beherrschen doch alle einigermaßen gleich, während der für das Auge verborgene Gesangsapparat für viel eine unsichtbares Rätsel bleibt. Man kann eben nicht irgendwo draufzeigen und sagen: "Mach mal diesen Hebel nach oben, dann folgt ein schöner Ton"

Du warst halt nicht dabei, als mein Vater mir auf dem Verkehrsübungsplatz den Schleifpunkt beim Kuppeln versucht hat zu erklären. :D
 
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