Gitarre trocken anspielen - Ein Humbug?

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Resonanzen im Holz oder auch jedem anderen Werkstoff aus dem eine Gitarre gefertigt werden kann sind für mich schon Teil der Physik einer Elektrogitarre. Bin ich deswegen in Deinen Augen ein Homöopath?

Nicht vom Thema abweichen: Wenn eine Gitarre "trocken" gut klingt, wieso sollte ich darauf schließen sie tut das auch am Amp?
Ich hab vor 45 Jahren eine Tele aus Plexiglas besessen - die klang einfach geil. Eine Tele aus Wellpappe hab ich vor 2 Jahren auf der NAMM angespielt - die war nicht schlechter als eine Esche. Das wellpappe-Teil klang gar nicht ohne Amp.
 
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jesses ...... ist doch lediglich die reihenfolge , in der man testet .

.... und von mir aus kann auch jemand nur eine klampfe kaufen , wenn er die vorher um mitternacht bei vollmond gespielt hat *gg
 
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Nicht vom Thema abweichen: Wenn eine Gitarre "trocken" gut klingt, wieso sollte ich darauf schließen sie tut das auch am Amp?

Nach meinem Eindruck bin ich nicht vom Thema abgewichen. Eher habe ich versucht etwas genauer zu fokussieren damit wir hier nicht aneinander vorbeireden.


Ich hab vor 45 Jahren eine Tele aus Plexiglas besessen - die klang einfach geil. Eine Tele aus Wellpappe hab ich vor 2 Jahren auf der NAMM angespielt - die war nicht schlechter als eine Esche. Das wellpappe-Teil klang gar nicht ohne Amp.
Nach meiner Einschätzung kann eine Acryl-Gitarre holzig klingen und eine aus Pappe muss nicht zwangsläufig pappig klingen.

In der Realität, also der Werbewelt da draußen wird ja immer gerne das Gegenteil beworben. Ahorn klingt hell und Palisander eben dunkel. Pappe pappig und Glas glasig.

Wenn man diese scheinbare Realität überprüft stellt man oft fest dass das Gegenteil der Wahrheit entspricht. Das reicht leider nicht um gegen die tausendfach wiederholten Scheinwahrheiten anzukommen.
 
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.... und von mir aus kann auch jemand nur eine klampfe kaufen , wenn er die vorher um mitternacht bei vollmond gespielt hat *gg
trocken oder verstärkt:rolleyes:???

@netstalker , @Bassturmator , wenn ich euch richtig verstehe, seid ihr euch aber doch einig, das der trockene Klang nichts oder nur wenig darüber aussagt, wie die Gitarre letztlich dann klingt, oder:engel:????
 
Im Zeitalter wo Röhrenamps in Zimmerlautstärke gespielt werden und deren Sound zwar nicht vom trockenen Sound übertönt wird jedoch sicherlich ergänzt, gewinnt der trockene Sound einer Gitarre an Bedeutung. :D

Echte Profis spielen noch nicht mal trocken an sondern klopfen Korpus und Hals ab und wenn der Klopfton tonal nicht zueinander passt, hängen sie die Gitarre gleich zurück..:cool:
 
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Echte Profis spielen noch nicht mal trocken an sondern klopfen Korpus und Hals ab und wenn der Klopfton tonal nicht zueinander passt, hängen sie die Gitarre gleich zurück..:cool:

Ja genau - die machen dann auch bei einer Weinverkostung einen auf Supersensorik und riechen Aromen, von denen andere noch nicht mal gehört haben. Bei einer Blindverkostung können sie dann einen Roten nicht von einem Weißen unterscheiden.
Ich werde nie vergessen, wie wir einem solchen Kenner mal halbsüssen! Sekt ins Glas geschenkt und die Champagnerflasche daneben gestellt haben. Er hat geschnüffelt, gestikuliert und dann gemeint "den kenn ich unter tausenden!" Als wir ihn aufgeklärt haben, war es ihm sch...peinlich. Seither habe ich von ihm keine Expertisen mehr gehört.
 
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Hallo zusammen,

ich habe jetzt hier beide relevanten Threads von v. bis h. gelesen und würde gerne ein Experiment machen.
Hier sind 7 Gitarren, die ich trocken spielen und mit einem Kondensatormikro aufnehmen könnte.

Dazu würde ich aber gerne von den "Trockenfachleuten" wissen, wie und was ich spielen soll, um "Sustain", "Attack", "Resonanz" und "Obertöne" herauszubilden bzw. -zuhören.

Wenn gewünscht, stelle ich die Aufnahmen hier zum Blindtest ein. Auf entsprechende Einschätzungen und Urteile wäre ich sehr gespannt.
 
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Einige Gitarristen haben für sich halt die Erfahrung gemacht, dass Gurken auch schon trocken angespielt als solche zu erkennen sind. Ich teile diese Erfahrung.
+1

Ich irgendwie auch. Teilweise.

Es gibt aber dennoch charaktervolle Schrottgitarren, die über "beschissen klingende Amps" ihr unverkennbares Odeur versprühen und die Meute findet es, -je nach Genre- sogar toll.

Von daher denke ich, dass das nicht wirklich diskutierbar ist.
 
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Im Zeitalter wo Röhrenamps in Zimmerlautstärke gespielt werden und deren Sound zwar nicht vom trockenen Sound übertönt wird jedoch sicherlich ergänzt, gewinnt der trockene Sound einer Gitarre an Bedeutung. :D

Nicht zu vergessen, dass man auf dem mit dem Handy-Mikrofon abgenommenen Youtube-Video, das die Klangqualität des Verstärkers beweisen soll, auch den trockenen Klang der Gitarre gut hören muss. Sonst hat sich die Aufnahme ja nicht gelohnt.:rolleyes:
 
Hallo zusammen,

ich habe jetzt hier beide relevanten Threads von v. bis h. gelesen und würde gerne ein Experiment machen.
Hier sind 7 Gitarren, die ich trocken spielen und mit einem Kondensatormikro aufnehmen könnte.

Dazu würde ich aber gerne von den "Trockenfachleuten" wissen, wie und was ich spielen soll, um "Sustain", "Attack", "Resonanz" und "Obertöne" herauszubilden bzw. -zuhören.

Wenn gewünscht, stelle ich die Aufnahmen hier zum Blindtest ein. Auf entsprechende Einschätzungen und Urteile wäre ich sehr gespannt.

<Ironie> Das ist aber nur vergleichbar wenn alle Gitarren identisch eingestellt sind, alle Saiten exakt gleich alt sind und die Anschlagsstärke 100%ig identisch ist und das XLR Kabel den Klang nicht verfälscht. </Ironie>

Im Ernst. Diese Tests bringen doch nichts. Einer hört es, der andere nicht. Der eine schmeckt die zusätzliche Nuance im Wein, ein anderer nicht. Manche trinken Pulverkaffee und der nächste schmeckt die Temperatur des Siebträgers raus. Solange jeder Spaß an seinem Hobby hat kann man doch leben und leben lassen und sich an der Vielfalt des Hobbys erfreuen und vielleicht vom anderen lernen.

Ich spiel zuhause viel “unplugged” und höre schon unterschiede zwischen meiner Tele oder meiner Les Paul. Das wird mir auch kein Experiment streitig machen ;) Ich frag mich da eher wie manche Leute, die ausschließlich im HighGain Bereich unterwegs sind ihre Gitarren beurteilen; da ist für mich dann alles wieder gleich und ich könnte keine Unterschiede ausmachen. Mein Kumpel allerdings hört da zig Nuancen und für mich ist das nur Bienenschwarm. So what, soll er sich dran erfreuen :)
 
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Ich spiele meine Gitarren bestimmt 50% der Zeit unplugged, von daher ist mir der unverstärkte Sound ebenso wichtig bzw. fast noch wichtiger als der verstärkte.

Ich würde jetzt nicht zwangsläufig behaupten, dass ein guter unverstärkter Sound auch automatisch einen guten Sound am Amp bedeutet, allerdings habe ich überhaupt keinen Spaß an Gitarren, die unplugged einfach tot und dünn klingen und nicht "schwingen". Mit anderen Parts und Pickups kann man den Sound am Amp immer noch gut verdrehen (gerade verzerrt dürfte das eh viel mehr ausmachen), unplugged wird es in dieser Hinsicht deutlich schwieriger.

Der subjektive Wohlfühlfaktor ist bei mir einfach deutlich höher, wenn die Gitarre trocken schon toll klingt und dann greife ich auch viel lieber zu diesen Gitarren.
 
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Dazu würde ich aber gerne von den "Trockenfachleuten" wissen, wie und was ich spielen soll, um "Sustain", "Attack", "Resonanz" und "Obertöne" herauszubilden bzw. -zuhören.

Wenn gewünscht, stelle ich die Aufnahmen hier zum Blindtest ein. Auf entsprechende Einschätzungen und Urteile wäre ich sehr gespannt.

Gerade die Rückmeldung, die die Gitarre auf Änderungen der Anschlagstärke zeigt, ist hier doch ausschlaggebend. Will sagen, ein Aufnahme einer "trocken gespielten" Gitarre hat kaum Relevanz, weil man es selber erspielen muss. Ich würde mir nicht mal im selben Raum zutrauen, eine von einem anderen Gitarristen trocken angespielte Gitarre adäquat zu beurteilen, da es unverstärkt ja noch mehr auf die Feinheiten ankommt.

Aber fragen wir doch umgekehrt: Hörst Du bei deinen 7 Gitarren keinerlei Unterschied was "Sustain", "Attack", "Resonanz" und "Obertöne" betrifft, wenn Du sie trocken anspielst?

Klingen die für dich alle ohne Amp exakt gleich?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
In der Realität, also der Werbewelt da draußen wird ja immer gerne das Gegenteil beworben. Ahorn klingt hell und Palisander eben dunkel. Pappe pappig und Glas glasig.

Wir "hören" halt alle auch stark mit den Augen. Wenn wir eine bestimmte Charakteristik erwarten, werden wir die auch in der Regel heraushören. Davon kann sich keiner frei machen.

Deswegen sind die ganzen "Ich höre das aber"-Threads ja auch mit Vorsicht zu genießen. Es gibt unbestreitbar Goldöhrchen und Holzöhrchen, also Leute die sowohl anatomisch als auch durch Erfahrung antrainierte Analytik besonders gut Feinheiten heraushören können und solche die es eben nicht können.

Es gibt aber eben auch Autosuggestion und bewussten oder unbewussten Selbstbetrug.

Niemand muss hier missioniert werden. Wenn ich beim Gitarrenkauf die Dinger trocken anspielen möchte, dann tut das doch keinem weh. Im schlimmsten Fall ist das halt nicht effektiv.

Und wenn ein anderer darauf verzichtet ist das ebenso kein Thema.
 
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Das trocken Anspielen einer Gitarre macht für mich persönlich nur Sinn, um das generelle Handling, die Bespielbarkeit und die Verarbeitung zu prüfen. Mein typisches Vorgehen beim Gitarrenkauf ist eher, dass ich die Gitarren in die Hand nehme und ein wenig trocken klimpere. Wenn die mir dann vom Feeling her gefallen, also Halsdimensionen, Bünde, Potis, Mechaniken usw., dann geht es an den Amp. Und wenn sie da überzeugt, dann fange ich an, mit dem GAS zu kämpfen und verliere deutlich öfter, als gut für mich ist ;)
 
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Ich höre auch erst mal ohne Amp hin und fühle wie das Ding so zappelt.
Wenn das dann von oben bis unten ordentlich der Fall ist, sonst nix rasselt oder scheppert, das Ding ordentlich eingestellt ist und die Ansprache fix ist, dann ist das schon mal gut.
Der Rest zeigt sich dann verstärkt.

Ich habe aber aufgehört aus dem ganzen Kram eine Wissenschaft zu machen. ;-)
 
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Ich habe aber aufgehört aus dem ganzen Kram eine Wissenschaft zu machen. ;-)

Zur (Pseudo)-Wissenschaft wird es ja erst, wenn man versucht kontrovers darüber zu diskutieren. Wir sollten uns schlicht vor Augen führen, dass wir hier nicht über wichtige Fakten diskutieren, sondern nur über persönliche Eindrücke und Erfahrungen. Halt Biergarten-Talk von Gearheads und nicht eine gerechte Lösung für den Nahost-Konflikt.

In der Realität nimmt man halt die Gitarre und testet sie auf seine Weise. Der eine klopft, der andere riecht und der nächste bestellt gar im Internet. Wenn man am Ende eine für sich gute Gitarre bekommen hat, ist doch alles gut.

Eine "noch bessere" Gitarre gibt es irgendwo sowieso fast immer.
 
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Wenn hier einige, nur halb so gut spielen, wie sie sich hier als Hardware Wissenschaftler positionieren, dann Holla die Waldfee :D
 
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Nicht vom Thema abweichen: Wenn eine Gitarre "trocken" gut klingt, wieso sollte ich darauf schließen sie tut das auch am Amp?
Ich hab vor 45 Jahren eine Tele aus Plexiglas besessen - die klang einfach geil. Eine Tele aus Wellpappe hab ich vor 2 Jahren auf der NAMM angespielt - die war nicht schlechter als eine Esche. Das wellpappe-Teil klang gar nicht ohne Amp.

 
...ich sähe nicht, dass sich hier irgend jemand als "Wissenschaftler positioniert".

Entweder man trägt mit sachlichen Argumenten valide zu einer Diskussion bei oder man stört sie, indem man Diskussionsteilnehmer diffus oder konkret herabwürdigt, weil man anderer Meinung ist und nicht willens diese inhaltlich zu hinterfragen. Letzteres ist dann halt eher die Kategorie "unreif". Nur mal so als Denkanstoß.
 
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Entweder man trägt mit sachlichen Argumenten valide zu einer Diskussion bei oder man stört sie
Sehe ich ähnlich, auch wenn die meisten, die zu dem Thema gepostet haben durchaus gute oder sehr gute Gitarristen sind.

BTT: wenn ich mir eine Gitarre kaufe, dann muss sie an meinem Equipment so funktionieren, dass ich das geforderte abliefern kann. Man sollte sich als Gitarrist darüber klar sein, dass in der heutigen Musikszene die Gitarre in keinem einzigen Song die Hauptrolle spielt. Im Radio wird kein Song gespielt, der ein Gitarrensolo enthält (ausser vielleicht mal ein Spartensender) und wir diskutieren hier über Nuancen im Bereich "der Hals hat ein minimal besseren Suastain". Sollte da nicht vielleicht die Bespielbarkeit, Stimmstabilität, Sound am (jeweiligen) Amp im Vordergrund stehen? Ich denke mal, diese Erbsenzählerei ist eine Folge von der Corona-Langeweile..........
 
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@neuronic
Das war auch ein bisschen mit Ironie behaftet, nur mal als Denkanstoß um es in Deine Worte zu fassen .....Aber, ein getroffener Hund bellt :D:great:
 
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