Ein Problem ist vielfach, das Theorie einen erst dann überfällt, wenn es schwer wird.
Warum soll ich mixolydische Skalen lernen, warum lydische, warum lokrische oder dorische.
Das Problem ist, dass die Theorie immer trocken vermittelt wird.
Ohne Bezug zu den Liedern oder Stücken bei denen man die Skalen braucht.
Oder sie werden immer in abgehobenen Sphären vermittelt.
Da wird Jazz vorgebracht, irgendwelche ethnische Skalen, die aber kaum einer spielt.
Und die Super-Theoretiker sind sich zu fein, das ganze mal für Dummis auf Schulkinder-Niveau zu erklären.
Das Problem der Leute, die fitt in der Theorie sind (und nicht ganz so abgehoben), ist, dass sie immer erst einen Sermon an Vorerklärungen vorschicken müssen, um die simpelsten Zusammenhänge zu erläutern, weil selbst die allereinfachsten Grundlagen fehlen.
Eine kleine Septime bei Dur-Akkorden, die das Kennzeichen einer Dominante ist und nur bei einem ganz bestimmten Akkord (5. Stufe der Dur-Tonleiter), macht nur dann wirklich Sinn, wenn man weiß, dass die anderen beiden Dur-Akkorde in einem einfachen Stück keine kleine Septime haben, sondern eine große Septime (maj7 bzw j7). Das ist elementares Basiswissen, dass einem bei fast jedem Lied begegnet, dass mit 3 Dur-Akkorden gespielt werden kann. Also schon ab der 2. Unterrichtseinheit.
Das wäre die elementare Grundlage.
Im zweiten Schritt lernt man die Zwischendominanten also die Ausnahme von der Regel. Da wo ein Dur7-Akkord da auftaucht, wo man ihn erstmal nicht erwartet.(Wobei man erst einmal wissen muss, wo der Dur-7-Akkord normalerweise auftaucht, und wo es eher ungewöhnlich ist.
Dann kommt im 3. Schritt Rock'n'Roll dran, der durchgängig Dur7-Akkorde verwendet, so als würde er immer Zwischendominanten verwenden. Eine Musikrichtung bei der die Ausnahme zur Regel gemacht wurde.
Wenn man aber den Schritt von einem einfachen Pop-Song zu einer einfachen Zwischendominante nie mitgemacht hat, also dieses nie bei einfachsten Liedern angewendet hat, der erkennt einfach nicht den Sinn hinter allem.
Es gibt also spezielle Musik-Genres, die eigentlich eine Ausnahme (die Zwischendominante) zur Regel erhoben haben. Und bei Rock'n'Roll oder ähnlichen Musikrichtungen wimmelt es nur so von mixolydischen Skalen. Die Gitarristen, die nur solche Sachen spielen, begreifen einfach nicht, wann und warum man andere Skalen nehmen muss.
Aber wenn man keine Ahnung davon hat, dass die mixolydische Skalen in anderen einfacheren Songs nur bei einem Akkord im Song angewandt wird (der Dominante) und bei den 6 anderen Akkorden nicht funktioniert, dann versteht man nur Bahnhof. Man kennt die Regel nicht, man kennt die Ausnahme nicht, man weiß nicht, warum es sich lohnt etwas zu lernen, und man bekommt nichts voneinander unterschieden.
Waberndes esoterische Geheimnisse mit einer Fülle von Halbwissen, und unnützem Ballast wird dann um Kirchentonarten gemacht.
"Warum soll ich die dorische Skala lernen?"
Die Leute wollen immer mit einem dorischen Solo anfangen, und versuchen, diesen Modus zu halten und zu stützen, und wenn man versucht, zu erklären, was es damit auf sich hat, versteht man nur Bahnhof.
Dabei singe und spiele ich mit Kindern in Mods. z.B. Dorisch. So bei der 11 oder 12 Unterrichtseinheit, wo man gerade so zu den leicht fortgeschrittenen Anfängern zählt. Wenn sie den Akkord Dm lernt.
What shall we do with the drunken Sailor
Oder bei dem Popsong
• Wire to wire Razorlight - Dm (C G)
• Mad world
• Get Lucky – Daft Punk
und für fortgeschrittenere Gitarristen als Fingerstyle
Gitarrentabulatur von Greensleeves mal in Am mal in A-Dorisch (siehe Anmerkung)
und dann bei ein paar einfachen Popsongs angewandt:
z.B. bei der Millenium-Akkordfolge:
//: Dm F C G :// (D-dorisch also Tonmaterial und Akkorde der C-Dur-Tonleiter und nicht D-Moll)
//:Em G D A :// (E-dorisch also Tonmaterial und Akkorde der D-Dur-Tonleiter und nicht E-Moll)
//:Am C G D :// (A-dorisch also Tonmaterial und Akkorde der A-Dur-Tonleiter und nicht A-Moll)
Meine Erklärung dazu:
Wenn du dir die Akkordfolge Dm F C G anschaust, stellst du möglicherweise fest, dass die Akkorde eigentlich zur C-Dur-Tonleiter gehören. Dennoch beginnen und enden die Stücke mit Dm, also der zweiten Akkordstufe bzw. der Subdominantenpatallele von C-Dur. Die Tonart ist hier D-dorisch (eine sogenannte Kirchentonart) bei der - grob vereinfacht - die Subdominantenpatallele zum tonalen Zentrum bzw. Grundakkord des Stückes geworden ist.
- YT Bohemian Like (You The Dandy Warhols)
- YT Bouleward of Broken Dreams (Green Day)
- YT Fly (Lenny Krvitz)
- YT Goneaway (Offspring)
- YT How You Remind Me (Nickelback)
- YT If Its Makes You Hapy (Sheryl Crow)
- YT Mad World(Tears for Fears / Gary Jules)
- YT Not Fair (Lily Allen)
- YT Paradies (Coldplay)
- YT Piece Of Me (Britney Spears)
- YT Pumped Up Kicks (Foster The People)
- YT What Goes Around (Justin Timberlake)
- YT Wonderwall (Oasis)
- YT Your Love Is Just A Lie (A Simple Plan)
Bei den Songs dürfte wohl jeder, der nicht ganz aus der Welt ist, den einen oder anderen Song kennen. Alleine wenn man hier 4 Songs kennt, lohnt es sich zu wissen, dass diese Akkordfolge in dorisch steht.
Die Basics sollte man bei solchen simplen Popsongs lernen, die du möglicherweise schon seit längerem in deinem Repertoire hast. Keines der Songs ist wirklich schwer zu spielen.
Hier an dieser Stelle lernt man die theoretischen Grundlagen - also da, wo sie in der
Praxis gebraucht werden. Mit ganz einfachen und leicht nachvollziehbaren Beispielen. Hier macht die Theorie Sinn, und man muss sich nicht zu sehr das Gehirn verrenken, um die Zusammenhänge zu verstehen.
Mit dem Basiswissen geht man dann an die Sachen ran, die etwas komplexer werden.
Hier mal ein Beispiel, wie man es nicht machen sollte:
Eine Systematik diatonischer Skalen
Da gebe ich gleich beim Überfliegen der Kapitel auf.
Hier mal, wie das Ganze einfacher aussehen könnte:
Musiklehre: Systematik einer diatonischen Durtonleiter
7 Töne
7 Akkorde
7 Modis
7 Akkordfunktionen
7 Stufen
7 Intervalle (allerdings rein, groß, klein, übermäßig, vermindert)
und alle hängen mit allen irgendwie nachvollziehbar zusammen.
Stoff für eine Doppelstunde (wenn schon ein paar Vorkenntnisse vorhanden sind.)
Immer noch sehr trocken vermittelt, aber mit den einleitenden verlinkten Beispielen hat der Schüler schon ein wähnendes erahnen.
Die Beispiele sind hier aber (obwohl trocken dargeboten) auf Schüler-Niveau erklärt, und sollten leicht nachzuvollziehen sein.
Das ganze esoterische Geschwurbel über die Harmonielehre kann sich dann derjenige antun, der die Grundlagen einem völligen Anfänger der bei fast 0 anfängt, mit einfachen Worten und Beispielen erklären kann.