Ja - man gewöhnt sich daran.
Leider lassen sich Umsteiger oft keine Zeit und vergleichen ihre aktuellen Leistungen mit denen auf Tasten.
Ich bin gerade wieder ziemlich frustriert (sogar) über ein Kind, welches bis vor kurzem noch zur Spitze gehörte.
Meine Spekulation war, dass bei seinem Fahrtempo ein Umstieg überhaupt nicht zu bemerken wäre. Die Rechnung ging anfangs auch auf.
Er lernte zu Beginn direkt 3 Lieder mit nem höheren Niveau seiner letzten Tasten-Stücke und trat auch sicher damit in der Öffentlichkeit auf.
Dann waren Ferien und ein Schulwechsel stand an. Seit dem spielt er dort in einer Bigband und der Lehrer kann mit dem Akkordeon allgemein und mit dem Knopf im speziellen überhaupt nicht anfangen. Er setzt den Diskant als Bassverstärkung ein, der Junge soll nach Bassschlüssel spielen. Noch sinnbefreiter geht es kaum!!!
Das Ende vom Lied ist, dass ich alle Bigband Arrangements prüfen und einrichten und mit ihm lernen muss - obwohl mich das garnichts angeht.
Es ist total spaßfrei, weil es auch nicht klingt. So etwas funktioniert nur, wenn man das Arrangement der gesamten Bigband selber macht.
Aber auch alle anderen intrinsischen Aktivitäten mit dem Knopf haben bei ihm extrem nachgelassen. Dies wurde nun von den Eltern festgestellt und die Konsequenz gezogen, er soll doch wieder Tasten spielen. Bei dieser Konstellation fehlen mir sämtliche Argumente für Knopf. Es fängt beim Gehörspiel an, geht beim schwierigeren Kauf weiter bis hin zu Problemen bei Lehrerwechsel oder beim Übertragen von oder aufs Klavier. Es gibt kurzfristig und augenscheinlich nur Nachteile. Für einen anvisierten Wettbewerb übt er kaum, so dass ich ihn nicht mehr anmelden möchte.
Stattdessen habe ich mich dazu hinreißen lassen, ihm Anfang des Schuljahres auf seinem Klavier einen Blues zu zeigen, den er nun mit Begeisterung spielt.
Es ist so einfach, im Vorbeigehen auf dem Klavier ohne Noten schnell mal etwas dahin zu klimpern und es ist so ein Widerstand, sich das Akkordeon umzuhängen und auf einem komplizierteren System nach Noten zu spielen.
Schule, Klasse, Eltern und Umfeld sind in der Überzahl, da kann das Knopfsystem ergonomisch sein wie es will.
Ich habe auch keine Lust mehr, ständig Beweise zu liefern. Einladungen zu anderen Wettbewerben zum Zuhören zu fahren werden mit privaten anderen Plänen ausgeschlagen.
Da hätte er wenigstens ein paar gute Knopfspieler gesehen, die vordere Plätze belegen. YT und Medien nutzen sie kaum und auch dort gibt es meistens mehr beeindruckende Klaviervideos oder Tastenakkordeons zu sehen. Die Unterrichtszeit ist immer voll mit anderen Dingen.
Nachtrag:
Im Nachbarfaden heißt es, "als ich dann einen Knopfspieler traf, fragte ich ihn, ob das auf Knopf besser liegt. Er spielte es an und meinte, "man merkt, dass es für B-Griff geschrieben ist - auf C-Griff liegt das extrem blöd." Später fragte ich
chnöpfleri das gleiche und sie bestätigte, dass es auf C-Griff schei... liegt. (Falls jemand nachprüfen möchte: es handelt sich um die Einleitung zu "Old Mercedes Car" von Wlasow.)"
Wie will man dann vermitteln, dass "Knopf besser ist" wenn offenbar nicht einmal ein und das selbe Stück auf beiden Systemen gleich gut funktioniert?
Wer möchte dann darüber lange Vorträge halten oder sie anhören?