mir gefällt das, erinnert mich an "Embryo" und daraus hervorgegangen die "Dissidenten", halt wegen dem arabischen Einschlag
. Ich glaub bei arabischen und orientalischen Saiteninstrumenten ist das alles mit den Unstimmigkeiten bei der Bund-und oktavreinheit noch extremer als bei der sowohl modernen Akustikgitarre, als auch bei der E-Gitarre.
Was sind denn "mikrotonale Instrumente"
, der Begriff ist mir noch nicht untergekommen? Was da , von dir?, englisch erklärt wurde, ist mir zu anstrengend, dem zu folgen, hab mein Englisch wieder verlernt
.
Für viele Westeuropäer sind diese tonalen Differenzen stark gewöhnungsbedürftig, aber, wenn man sich mit solcher Musik, sei es Original, z.B. indisch oder libanesisch, oder auch mit modernen Mitteln (rock-jazzmässig) befasst, finde ich das äusserst reizvoll
. Bei uns ist ja der "reine Ton" seit Bach usw. angesagt, aber der Einfluss der afroamerikanischen Musik hat den "Ton" etwas ungeschliffener werden lassen (Bendings und sowas), wobei ich starke Tendenzen sehe, durch moderne Technik, Messmethoden u.ä., das alles wieder "auszumerzen", eigentlich schade, der Rock lebt doch u.a. von sowas, ebenso wie von Ungereimtheiten in der Rhythmik.
Naja, so ist es halt
solong
Micky
Mikrotonales Instrument - was soll das sein? Ist eine Geige mikrotonal, weil man auf ihr das ganze continuum an Intonation abdecken kann und sie daher auch zur Interpretation von Ragas oder Maquams geeignet ist? Mikrotonalität durch fest installierte Bünde festzulegen widerspricht der Grundidee dieser Musik gewissermaßen.
Ist eine gezogene bluesige Terz ein Grund Blues als mikrotonale Musik zu bezeichnen? Oderist vll Stockhausens Studie II mikrotonal weil er den Bereich von 2 Oktaven und einer Terz in 25 gleiche Teile teilt...
Die Oud z.b. hat keine Bünde.
Die Saz (Baglama) von der
@crazy-iwan spricht, hat bewegliche Bünde. ( Daher das Wort "Bund" wiel früher Bünde tatsächlich gebunden waren, siehe auch Gamben etc )
Die Rudra Veena, Sitar und Surbahar aus Indien haben auch bewegliche Bünde, die Sarod wiederum hat gar keine.
Der Witz an diesen Instrumenten ist, das sie aus einer Musikultur stammen die keine Harmonien/Akkorde kennt, sondern modal ist.
Daher kann man eine Sitar zum Beispiel exakt rein stimmen. Spielt man einen anderen Raga verschiebt man die Bünde einfach. Damit immer bestimmte Töne bestimmte Frequenzverhältnisse zu anderen Tönen der Leiter einhalten ( perfekte Quinten und Terzen ) müssen teilweise die Töne etwas versetzt werden. Daher liest man oft das die Inder 22 Shrutis verwenden, also 22 Töne pro Oktave.
Das liest dann der zugekiffte Ethno-Hippie und denkt sich: Woah krass, die Inder haben 22 Töne in der Oktave mit Vierteltönen und so, deswegen sprudelt bei denen auch die Spiritualität so aus der Musik raus.
Dabei ist das völliger Quatsch. Das ganze ist mehr eine Frage des Stimmungssystems und man kann nicht alle 22 Tönen verwenden wie man witzig ist. Es geht vielmehr darum, dass ein Ton in einem Raga so eingestimmt wird und in einem anderen etwas anders. Dann bleibt er aber da. Und das ganze legt sich fest, mittels Stimmungsfragen, also der Frequenzverhältnisse in Relation zu anderen Tönen. Deswegen ist die Musik aber meiner Auffassung nicht unbedingt Mikrotonal. Das steht zwar sogar so im Wiki-Artikel sehe ich grade, aber man kann da drüber streiten.
In der arabischen Musiktradition und z.b. auch der indonesischen ( Gamelan etc ), beides Felder in denen ich mich weniger gut auskenne, gibt es sowas wie Vierteltöne zwar, aber auch hier sind diese, soweit ich weiß , man möge mich ansonsten korrigiere, nicht frei und beliebig anwendbar sondern fest angelegtes Produkt von stimmungsüberlegungen. Maqams haben ziemlich sicher festgelegte Regeln wann wo ein Ton auftritt, den es jetzt bei uns so nicht gibt.
Aber die Instrumente die in diesen Kulturkreisen verwendet werden haben eben NICHT so sehr das Problem wie unsere, weil sie eben bauartbedingt auf modales Spiel ausgerichtet sind und besser rein stimmbar sind.
Im übrigen war ja gerade Bach jemand der die temperierte Stimmung gutgeheißen hat. Was willst du also mit "reinem Ton" sagen. Was soll das heißen "reiner Ton"?
??
grüße B.B.