Wann ist ein Vibrato echt?

  • Ersteller kenny84
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auf jeden Fall Kopfstimme.
A1 Kopfstimme
A3 als Falsett mit ordentlichem Stimmbandschluß,
B1-3 klingt nach Falsett
danke für eure Einschätzungen. Die Auflösung ist:
- A1 bis A3 ist die selbe Stimme. Einfach nur die Vollstimme zart und leise "hochgezogen", statt zu pressen (=Kopstimme?)
- B1 bis B3 ist die falsche Imitationsstimme (=Falsett?)

Aber was ich nicht verstehe:
Beide Stimmen klingen ähnlich in der Tonlage und dass Stimme A ist nicht so hauchig ist wie Stimme B, empfinde ich ebenfalls.
Was ich jetzt aber festgestellt habe: bei Stimme B ist der Kehlkopf bei gleichem Ton um eine Oktave "niedriger" gestellt und ist deswegen viel angenehmer zu singen, trotz Hauchigkeit.
Das passt wiederum nicht zur Aussage, dass die Kopfstimme "am wenigsten Kraft" benötigen würde:
Nein, rein von der Theorie her müsste die am wenigsten Kraft benötigen, weil die geringste Masse schwingt (nur die Ränder der Stimmlippen). Bei mir (weiblich, eher hoch) ist das auch der Fall, Kopfstimme braucht gefühlt am allerwenigsten Energie.
Kann es sein, dass Frauen ihr Falsett als "Kopfstimme" bezeichnen?


Um es mal genau zu beschreiben:
Stimme A:
- war mir bisher unbekannt, erst seit diesem Thread (durch drowo's Hinweis) bewusst wahrgenommen
- Stimme geht ab C4/D4 los (zart gesungen)
- vorher hatte ich ab C4 die Bruststimme einfach mit Kraft hochgepumpt/geschrien (als ob man 100km/h im ersten Gang fährt) um die "zarte" Stimme zu umgehen.
- weicher Übergang zur Vollstimme möglich, weil diese Stimme für mich ja nichts anderes ist als eine hohe, zart gesungene Vollstimme...
- der Kehlkopf ist ab C4/D4 aber leider sehr hoch, unangenehm, verspannt, weswegen ich diese Stimme bisher intuitiv vermieden habe...


Stimme B:
- ist mir seit der Kindheit bekannt
- fühlt sich beim Sprechen/Singen definitiv "falsch" an
- ist für mich eine komplett andere "Stimme"
- kann damit eine Frauenstimme imitieren
- kann damit fast alle Töne der Vollstimme (also von D2 bis C4) imitieren
aber:
- Töne in dieser Stimme klingen hauchig und um eine Oktave nach oben verstellt
- z.B. kann ich die tiefste Note der Vollstimme (D2) imitieren > klingt dann aber wie D3
- diese Stimme hat also einen theoretischen Tonumfang von D2 bis C4, genauso wie die Vollstimme, aber durch die Oktaven-Erhöhung, liegt faktisch ein Tonumfang von D3 (extrem hauchig) bis C5 (klarer) vor
- wenn ich ein D2 in dieser Stimme singe, kommt also ein hauchiges D3 heraus, aber
Kraftaufwand, Wohlgefühl, Kehlkopfposition sind exakt identisch mit einem D2 der Vollstimme

- habe das Gefühl, dass bei tiefen Tönen viel Luft verschwendet wird
- je höher der Ton, desto weniger hauchig, desto angenehmer, leichter fällt das singen
- nur der Hals dient als Resonanzraum, weil nur er am stärksten vibriert
- klarer Bruch bei Versuch in die Vollstimme zu wechseln

Nach den unzähligen Videos bei Youtube, wo ich trainierte Sänger gehört habe,
müsste diese Stimme definitiv das Falsett (auch Fistelstimme genannt) sein.
Alle männlichen Gesangslehrer hatten definitiv auch einen Bruch, beim Versuch in die Vollstimme zu wechseln.

Diese Stimme setze ich nie ein, ABER, sie hat komischerweise einen Vorteil:
Mit ihr schaffe ich hohe Töne, mit Leichtigkeit.
So kann ich mit ihr locker ein C5 singen, weil der Kehlkopf
dabei lediglich in C4-Stellung (gleiche Stellung eines C4 der Vollstimme) ist, herauskommt trotzdem ein C5.

Und genau hier liegt mein Problem:
Mit der Stimme A (offenbar die Randstimme/Kopfstimme) klingt die Stimme viel echter, weniger hauchig, mit Übergang, aber der Kehlkopf ist ab C4 zu hoch.
So kann ich mit Stimme A und B z.B. ein E4 singen. Beide klingen fast gleich.
Aber:
Mit Stimme A steht der Kehlkopf schon am Limit, gepresst.
Mit Stimme B fällt das singen viel leichter,
weil der Kehlkopf erst bei E3 steht. Ich hoffe ihr versteht was ich meine.

Wie ist das zu bewerten?


In der Männerlage gefällt mir Deine Stimme besser :)
Mir auch, definitiv.
Ich glaube ich habe mich bisher immer intuitiv vor der Kopfstimme versteckt, weil diese hohe Lage für mich unbequem ist (Kehlkopf zu hoch -> Ermüdung)
Bisher musste ich gefühlt irgendwie jeden Song um -3/-4 transponieren, um mich wohl zufühlen.
Bei Songs von Frank Sinatra, Elvis usw. ist kein Transponierung nötig.
Jetzt habe ich ja gelernt, dass man in die Kopfstimme wechseln muss/kann und bin wie gesagt dabei, sie zu finden.
In der Hoffnung, dass ich alle Song problemlos, ohne Transponieren singen kann, ohne Ermüdung.
Wenn ich jetzt z.B. Angels von Robbie Williams singen müsste, würde ich nach 10 Sekunden ermüden, weil ich dermaßen irgendetwas pushen, pressen, hochziehen muss...
Wenn ich den Song um -3/-4 transponiere, ist alles super.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann es sein, dass Frauen ihr Falsett als "Kopfstimme" bezeichnen?
Es gibt wohl Leute, die Kopfstimme und Falsett synonym verwenden. Das hängt nicht unbedingt mit Mann/Frau zusammen. Ich habe es aufgegeben, diese Begrifflichkeiten definieren zu wollen.
- der Kehlkopf ist ab C4/D4 aber leider sehr hoch, unangenehm, verspannt, weswegen ich diese Stimme bisher intuitiv vermieden habe...
Klingt nicht gut. Klar steigt er irgendwann, aber unangenehm sollte es nicht werden und auch nicht "sehr hoch" (wenn das so hoch ist wie ich es mir vorstelle).
Wenn ich den Song um -3/-4 transponiere, ist alles super.
Dann mach doch einfach das. Bist ja nicht in der Oper, wo ein ganzes Orchester umstimmen müsste.
 
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Stimme B:
- ist mir seit der Kindheit bekannt
- fühlt sich beim Sprechen/Singen definitiv "falsch" an
Ist auch falsch - auf Dauer soll das ungesund sein, eben weil zuviel Luft.

Aber:
Mit Stimme A steht der Kehlkopf schon am Limit, gepresst.
Mit Stimme B fällt das singen viel leichter,
weil der Kehlkopf erst bei E3 steht. Ich hoffe ihr versteht was ich meine.
Nein, ich weiß nicht, was du meinst. Wenn das 'gepreßt' Druck meint, dann ist das nicht gut.
A klingt für mich auf jeden Fall besser als B.
Aber vielleicht wäre das doch was für einen Gesangslehrer? Der kann dich schließlich sehen, ist geschult und kann somit besser einschätzen, was du machst, was davon gut und richtig ist und was du besser bleiben lassen solltest?
Singen hat auf jeden Fall auch viel mit Übung zu tun.
Jetzt habe ich ja gelernt, dass man in die Kopfstimme wechseln muss/kann und bin wie gesagt dabei, sie zu finden.
In der Hoffnung, dass ich alle Song problemlos, ohne Transponieren singen kann, ohne Ermüdung.
Eventuell dauert das. Viele Töne, die ich jetzt problemlos singe, konnte ich auch nicht immer problemlos oder längere Zeit singen.

Und irgendwann will das Vibrato gar nicht mehr weg. Hier eine Tonprobe von mir, gerade nur auf die Schnelle ins Mikro gesungen. Aber klar, ich bin eine Frau, das klingt natürlich anders ...


 

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danke für eure Geduld und Beiträge. Ich hoffe ich löchere euch nicht mit zuviel Fragen zu :)
Seitdem ich mich mit den Gesangsregistern beschäftige, singe ich echt viel bewusster.
Hätte ich mich bloß früher mit der Theorie beschäftigt, statt mich auf das Talent zu ruhen :(
Mir geht es mittlerweile nicht nur ums Vibrato, sondern auch um die Register.
Wollte nicht extra einen neuen Thread dafür aufmachen.

Es gibt wohl Leute, die Kopfstimme und Falsett synonym verwenden. Das hängt nicht unbedingt mit Mann/Frau zusammen
Es sind leider meist Frauen, die beides gleichsetzen (nicht abwertend gemeint). Es ist wirklich so.
Bei Youtube gibt es zum Thema "Unterschied Falsetto / Head voice" fast nur Videos von Männern.
Meine Theorie ist, dass die meisten Frauen "von Haus aus" ohnehin in der hohen Kopfstimme reden/singen und so das Falsett garnicht kennen bzw. der Übergang zu diesem so fließend ist, dass sie es garnicht merken.
Männer scheinen ein Falsett viel intensiver zu spüren.

Aber vielleicht wäre das doch was für einen Gesangslehrer?
Ich habe über die Kleinanzeige eine Gesangslehrerin in meinem Alter gefunden und werde Anfang 2019 meine erste Probestunde haben.
Einige Threads / Sänger in diesem Forum berichten davon, dass es Lehrerinnen gibt, die Falsett und Kopfstimme gleichsetzen und sie als Mann Probleme mit einer Lehrerin hatten.
Daher bereite ich mich sogut wie möglich vor, um besser in den Unterricht einsteigen zu können bzw. Missverständnisse zu vermeiden.

Dann mach doch einfach das. Bist ja nicht in der Oper, wo ein ganzes Orchester umstimmen müsste.
Naja, selbst mit Transponieren haben die meisten Songs eine "hohe Stelle".
Bisher hatte ich für solche Stellen entweder die Bruststimme/Vollstimme mit aller Kraft hochgeschrien oder eben das "komische" Falsett eingesetzt.
Des Pudels Kern scheint aber die Kopfstimme zu sein, auf die ich wirklich heiß bin :)

Nein, ich weiß nicht, was du meinst.
Also: für mich/für die meisten Männer fängt es ab D4/E4/F4 an eng zu werden, weil der Kehlkopf schon sehr/recht hoch sitzt für diesen Ton.
Will ich jetzt z.B. den E4-Ton treffen, gibt es für mich als Mann laut Recherche wohl 3 Möglichkeiten:
Hier sehr gut erklärt
#1. Vollstimme/Bruststimme fortsetzen, den Ton mit Kraft rausbrüllen/pressen (=falsches "Belting")

#2. In die Kopfstimme/Randstimme wechseln.
- Vorteil: angenehmer/echter Klang.
- Nachteil: hoher Kraftaufwand, weil Kehlkopf am hohen Limit sitzt = ermüdend

#3. Ins Falsett/Fistelstimme wechseln.
- Vorteil: E4-Ton mit Leichtigkeit zu schaffen, weil man nur einen E3-Ton singt, der aber wie E4 klingt.
Diese Stimme ist wie erwähnt um eine Oktave nach oben versetzt.
Dadurch dass man nur einen E3-Ton singt, sitzt der Kehlkopf eben nicht am Limit, sondern nur auf der Position, als würde man nur den E3-Ton mit Vollstimme singen würde.
- Nachteil: hauchiger Ton, viel Luft geht verloren

Ich recherchiere gerade, was das Falsett genau ausmacht und warum es um eine Oktave hochgestellt ist...
Die Zauberlösung scheint eine "Mixed Voice" zu sein, wo man offenbar mit Leichtigkeit hohe Töne singt, weil man
eben einen Mix aus Vollstimme + Randstimme hat....
 
Zuletzt bearbeitet:
dass die meisten Frauen "von Haus aus" ohnehin in der hohen Kopfstimme reden/singen
Nein, auch Frauen reden normaler Weise nicht in der Kopfstimme.

es Lehrerinnen gibt, die Falsett und Kopfstimme gleichsetzen und sie als Mann Probleme mit einer Lehrerin hatten
Das ist wohl nicht unüblich. Vielleicht konstruierst du dir gerade den Unterschied selbst? Vor allem wird es als 'Randschwingung' bezeichnet - wie die Kopfstimme auch! - bei der nur die Stimmbandränder schwingen.

Ins Falsett/Fistelstimme wechseln.
- Vorteil: E4-Ton mit Leichtigkeit zu schaffen, weil man nur einen E3-Ton singt, der aber wie E4 klingt.
Diese Stimme ist wie erwähnt um eine Oktave nach oben versetzt.
Dadurch dass man nur einen E3-Ton singt, sitzt der Kehlkopf eben nicht am Limit, sondern nur auf der Position, als würde man nur den E3-Ton mit Vollstimme singen würde.
- Nachteil: hauchiger Ton, viel Luft geht verloren
Von hauchigen Tönen hab ich dabei noch nichts gehört - und glaub mir, ich hab schon männliche Altisten gehört, die definitiv im Falsett gesungen haben - da war nichts hauchig. Hauchig bedeutet, da ist zuviel Luft, es geht besser mit weniger, aber vielleicht hast du da die richtige Dosis noch nicht gefunden.
Manchmal wird hauchiges Singen als Stilmittel eingesetzt, ist ja auch völlig ok, aber wenn es nicht sein muss, ist es besser ohne.

Das folgende wird z.B. als Beispiel für Falsett angeführt - nicht hauchig, zumindest am Anfang nicht ;)


Oder andere Stilrichtung

auch nicht hauchig :)

Ein anderes Schwingungsverhalten der Stimmlippen kann vermutlich nur der Phoniater feststellen, wenn er dir beim Singen direkt auf die Stimmbänder schaut.
Ich verbinde den Ausdruck Falsett eher mit Stimmen, die sich nachgemacht oder quäkig anhören, wie wenn Schauspieler höhere Frauenstimmen nachmachen, also Männer Frauenstimmen oder auch Frauen andere Frauen.
 
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erstmal vielen Dank für deine Mühe mir zu helfen :)

Vielleicht konstruierst du dir gerade den Unterschied selbst?
nein, das ist wirklich ausgeschlossen :) Falsett ist definitiv etwas anderes als Kopfstimme und fühlt sich auch anders an. Da dürfte es eigentlich keine zwei Meinungen geben, nach dem, was ich so gelesen habe.

Auch in diesem Thread gab es schon die interessante Diskussion.
Die weibliche Fraktion scheint das Wort Falsett gerne zu meiden und IcePrincess schrieb z.B.
"Rein physiologisch ist es so, dass Männer und Frauen gleich singen"

Jetzt habe ich etwas anderes gefunden:
http://www.voce.de/forum_geschlossen/allgemeines/passagio
Registerbruch bei der Männerstimme
Im Gegensatz zu den 4 Registern der Frauenstimmen haben Männerstimmen nur drei. Das liegt
in der Anatomie der Stimmbänder begründet. Sie klingen ungefähr eine Oktave tiefer wie die
entsprechende Frauenstimme und ihnen fehlt das mittlere Register. Sie haben nur
Brustregister
Oberklang
Falsett
Könnte das die Lösung sein, warum die Leute immer aneinandervorbei reden, wenn es um Falsett <> Kopfstimme geht?

Das entspricht auch genau meinem Empfinden und würde erklären, warum dieser "Bruch" so deutlich ist, wenn ich vom Falsett in die Vollstimme wechsle. Männern fehlt offenbar das mittlere Register...
Ich kenne auch nur meine Vollstimme/Bruststimme, "Oberstimme" =Kopfstimme?, und das Falsett.
Welcher Standpunkt ist nun korrekt?

Ein anderes Schwingungsverhalten der Stimmlippen kann vermutlich nur der Phoniater feststellen
Ich habe jetzt nach unzähligen Videos auch die anatomische Antwort gefunden:

Kopfstimme
Man sieht deutlich, dass bei der Kopfstimme, die Stimmbänder vollständig schließen

Falsett
Im Falsett schließen die Stimmbänder überhaupt nicht, weswegen sie immer hauchig klingt und viel Luft verloren geht.
Der Gesangslehrer im Video beschreibt alles, und wirklich alles trifft auf mich exakt zu.
Ich frage mich trotzdem, warum das Falsett (nur bei Männern) um eine Oktave nach oben verschoben ist, obwohl der Unterschied lediglich im Stimmbandschluss liegt?
Es muss noch einen Grund dafür geben....
Bei den Videos von Gesangslehrerinnen zum Thema Falsett sind die Erklärungen hingegen dermaßen schwammig...

Das folgende wird z.B. als Beispiel für Falsett angeführt - nicht hauchig, zumindest am Anfang nicht ;)
das ist definitiv kein Falsett. Ich könnte genauso hoch schreien und es würde genauso klingen.
Der Sänger schreit einen extrem hohen Ton raus. Es ist definitiv die hohe Kopfstimme.
Ich weiß es, weil im Falsett kann ein Mann auch garnicht so "grölen"

Meiner Meinung nach:
Das ist ein Falsett
Man hört deutlich den Bruch bei 00:05 wenn er in die Vollstimme wechselt.

Das ist auch Falsett

I wrote a song FOR YOU, bei "for you" wechselt er ins Falsett, man hört dass die Stimme ab da hauchig, anders klingt und leicht bricht.

Es ist echt interessant wie Frauen Stimmen anders wahrnehmen als Männer.

Bitte korrigiert mich, falls ich falsch liege, damit ich dazulernen kann :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Und ewig grüßt das Murmeltier...

Es ist echt interessant wie Frauen Stimmen anders wahrnehmen als Männer.
Noch interessanter wird es, wenn eine Frau die Stimme anscheinend ähnlich wahrnimmt und vor allem nutzt wie ein Mann :dizzy: Ich habe es inzwischen aufgegeben, die verschiedenen Register auseinanderzuklamüsern; es bringt mir nichts außer nur noch mehr Verwirrung. Ich mache, was mein GL mir sagt und das hilft. Punkt.

Ich kenne/habe einen Bruch bei ca. c', kaum spürbar. Dann einen bei g' bis ca. h', den spüre ich sehr heftig, wenn ich nicht so ab dem g' ganz sachte ansetze. Und dann ist nochmal einer so ab, je nach Tagesform, a'' bis c''', wo ich der Meinung bin, ich ginge ins Pfeifregister, mein GL einmal meinte, das sei nun meine Kopfstimme. :nix:

Der Grund für die vielfältigen Verwirrungen dürfte sein, dass die klassischen Definitionen phänomenologisch sind. Sie konnten einfach nicht die Stimmlippen anschauen.

Was mir in Deinen Videos fehlt, ist die Randstimmenfunktion dargestellt (implizit meint er wohl auch diese mit dem Falsett).

In diesem Wiki-Artikel wird das Falsett der Randstimme gleichgesetzt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gesangsregister

Darüber gibt es noch die Pfeife.

Meiner Meinung nach werden bei den klassischen Definitionen zwei Dimensionen zusammengeführt:
- die Funktion der Stimmlippen (Rand- / Vollstimme)
- die Ausnützung der Resonanzräume.

@Foxx der die FAQ dazu zusammengetragen hat, meinte zwar einmal, das sei nicht so, aber vielleicht hatten wir da auch aneinander vorbeigeredet.

Dass ein Ton höher ist, wenn weniger Masse schwingt, ist logisch, das ist bloße Physik. Schau Dir mal die Saiten einer Gitarre oder eines anderen Saiteninstrumentes an - die höheren sind neben dem Umstand, dass sie stärker gespannt sind, auch dünner.

Bei den Stimmlippen heißt das, Du kannst die ganze Stimmlippe nehmen und spannen, dann wird sie höher. Oder Du kannst den Rand nehmen, dann startest Du schön höher. Wenn Du dann noch spannst, wirst Du noch höher. Dementsprechend ist es auch brachial, wenn Du schon sehr stark angespannt hast und dann erst auf Randstimme gehst.

Das sind so meine Vorstellungen, was tatsächlich abläuft, keine Ahnung. Mir reicht es, wenn es sich gut anfühlt, gut anhört und leicht (im Hals, von der Rumpfmuskulatur reden wir mal nicht :D) geht. Wenn mir ein GL sagen würde "Lass mal Deine Ränder der Stimmlippen schwingen und kippe dazu den xyzirgendwas", ich würde ihn anschauen wie ein grünes Alienwesen. Es funktioniert ganz gut, wenn mir z.B. gesagt wird "Stell DIr mal vor, Dein Rumpf sei ...." (z.B. eine Flasche, eine Trommel, eine Höhle, ...). Manche Körperbewegungen helfen auch. GLs haben da ein ganzes Repertoire und einen Satz geschulter Ohren, das war bei mir bisher am wirkungsvollsten.
 
Was mir in Deinen Videos fehlt, ist die Randstimmenfunktion dargestellt (implizit meint er wohl auch diese mit dem Falsett).
hey Moni,
kein Problem, es gibt ein komplettes Video von Mal Webb zu seiner Kehlkopfspiegelung.
Er singt dabei alle möglichen Stimmen und Register und man sieht unglaublich gut, wie die Stimmlippen dabei arbeiten. Hier einige Zeitmarker:

- Vollstimme mit Wechsel zum Falsett (Jodeln)
- Vollstimme mit Wechsel zur Kopfstimme, Wechsel zum Falsett
- Video 2

Es ist echt faszinierend, dass die Stimme sofort eine Oktave höher geht, sobald die Stimmbänder geöffnet werden/ins Falsett wechselt.
Ich glaube ich verstehe so langsam, warum mir und den meisten Männern das Singen von hohen Tönen in der Kopfstimme so schwer und im Falsett so einfach fällt.
 
Zuletzt bearbeitet:
..ka ;)
Es ist echt faszinierend, dass die Stimme sofort eine Oktave höher geht, sobald die Stimmbänder geöffnet werden/ins Falsett wechselt.
Ist es, genauso wie Flageolett-Töne bei Saiteninstrumenten :)
Ich glaube ich verstehe so langsam, warum mir und den meisten Männern das Singen von hohen Tönen in der Kopfstimme so schwer und im Falsett so einfach fällt.
Naja, ist ja wesentlich weniger Energieaufwand da weniger Masse zu bewegen ist, wenn es die Randstimme ist. :) An sich eigentlich logisch.
 
Naja, ist ja wesentlich weniger Energieaufwand da weniger Masse zu bewegen ist, wenn es die Randstimme ist. :) An sich eigentlich logisch.
Genau darum geht es ja.
Denn die geringste Energie benötige ich und die meisten Männer in der Vollstimme :)
Die höchste Energie/Kraft brauche ich bei der Kopfstimme.
Und alle Männer haben immer Probleme mit der Kopfstimme.

Genau das ist ja das Paradoxe, worüber ich mir die ganze Zeit den Kopf zerbreche.
Deswegen wundert mich ja die Aussage von @cracked_copper:
Nein, rein von der Theorie her müsste die am wenigsten Kraft benötigen, weil die geringste Masse schwingt (nur die Ränder der Stimmlippen). Bei mir (weiblich, eher hoch) ist das auch der Fall, Kopfstimme braucht gefühlt am allerwenigsten Energie.
Erst durch diese Aussage war ich ja total "verunsichert", ob meine hohe Stimme (Stimme A im Hörbeispiel), die ab D4/E4 losgeht, überhaupt meine Kopfstimme ist, oder doch nur eine hochgepushte Vollstimme...
Denn für diese hohe Stimme benötige mit Abstand am meisten Kraft.
Mit Falsett brauche ich für den selben hohen Ton viel weniger Kraft, Anstrengung, aber leider ist Falsett
keine Lösung, weil zu hauchig/schwach und mit Bruch...
Und hier grüble ich, ob Frauen evtl. doch ein (männl.) Falsett meinen, wenn sie von Kopfstimme reden,
denn ein Falsett fordert in der Tat weniger Kraft.

Aber ich merk schon. Es ist ein schwieriges Thema :D
Ich freue mich schon auf meinen ersten Gesangsunterricht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau darum geht es ja.
Denn die geringste Energie benötige ich und die meisten Männer in der Vollstimme :)
Die höchste Energie/Kraft brauche ich bei der Kopfstimme.
Und alle Männer haben immer Probleme mit der Kopfstimme.
Alle, wirklich? :)

Es ging doch um Falsett versus Kopfstimme mit der Definition, dass es nicht die Randstimme ist, die schwingt, und da ist es logisch, dass das Falsett, wenn es die Randstimmenfunktion ist, weniger Energie braucht.

Bei der Vollstimme singt man doch tiefer, die geht gar nicht so hoch, also sind die Stimmlippen nicht so gespannt. Spannung braucht auch Energie.

Aber ich merk schon. Es ist ein schwieriges Thema :D
Ich freue mich schon auf meinen ersten Gesangsunterricht.
Ist es. Und ich wünsche Dir viel Spaß :)
 
ja, wenn ich korrekt recherchiert habe, muss sogut wie jeder Mann die (unangenehme) Kopfstimme trainieren.

...der Männerstimme das mittlere Register fehlt, ist auch der Registerbruch (passagio) [...] hier viel deutlicher hörbar.
Die Männerstimme empfindet beim Registerwechsel im Gegensatz zur Frauenstimme einen viel weiteren Umschaltweg.

Wegen der grösseren Masse der Stimmbänder ist es für eine
Männerstimme viel schwieriger, den Übergang (passagio) zu erlernen
.
Die Musikhochschulen sind voll von Sängern, die diesen Übergang nicht beherrschen, und das Brustregister so weit wie möglich nach oben ziehen.

Das Problem liegt hier an den Lehrern. Kaum einer ist in der Lage, einer Männerstimme den Passagio beizubringen.
http://www.voce.de/forum_geschlossen/allgemeines/passagio

Ist es. Und ich wünsche Dir viel Spaß :)
danke schön :D
Ich hoffe meine Lehrerin hat Erfahrung mit männl. Schülern und kann mich genau aufklären und weiter bringen.
 
ja, wenn ich korrekt recherchiert habe, muss sogut wie jeder Mann die (unangenehme) Kopfstimme trainieren
Das eine hat ja nicht notwendigerweise mit dem anderen zu tun, also Trainingsaufwand mit aufzuwendender Kraft. Höhen Trainingsaufwand glaub ich sofort, wenn es um Dinge geht, die man im Alltag als Mann eben nicht verwendet, weil koordinatorisch viel mehr neu gelernt werden muss. Aber das heißt ja nicht, dass die Produktion automatisch mehr Energie erfordert. Weißt du, wie lange ich üben musste, mit *weniger* Energie zu singen? :D
 
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Falsett ist definitiv etwas anderes als Kopfstimme und fühlt sich auch anders an. Da dürfte es eigentlich keine zwei Meinungen geben, nach dem, was ich so gelesen habe.

Jain.

Funktional gibt es nur zwei Grundregister: Die Modalfunktion und die Falsettfunktion.

Alles andere sind phänomenologische bzw akustische Definitionen. Grund für das Definitionswirrwarr ist der stark subjektive Anteil sowohl beim Hören als auch beim Singen. So nennt der eine Experte den Bereich zwischen Modalfunktion (Vollstimme/Bruststimme) und Falsettfunktion (Randstimme) eben Kopfstimme, andere eben Mischstimme, Mittelstimme oder Mixed Voice. Mehr oder weniger, um auszudrücken: Der Bereich klingt etwas anders und fühlt sich etwas anders an.

So oder ähnlich hat es mir meine frühere Co-Sängerin erklärt, die sowohl Logopädin ist als auch Musikpädadgogik an der uni gelernt/studiert hat. Es deckt sich glücklicherweise auch einigermaßen mit der Wikipedia.
 
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Erst durch diese Aussage war ich ja total "verunsichert", ob meine hohe Stimme (Stimme A im Hörbeispiel), die ab D4/E4 losgeht, überhaupt meine Kopfstimme ist, oder doch nur eine hochgepushte Vollstimme...
Puh .... unglaublich, was sich hier innerhalb von ein paar Tagen getan hat. Ohne jetzt alles gelesen zu haben hier mein Kommentar:
  • Deine Stimme A hört sich in meinen Ohren nicht nach hoch gepushtem Brustregister an, sondern nach "Kopfstimme", meinetwegen auch "Passaggio" oder "Mixed Voice". Wie es sich bei dir anfühlt kann ich natürlich nicht beurteilen.
  • Dass du diese Stimme nur mit viel Spannung erreichst, liegt eventuell noch an mangelnder Erfahrung und Training. Wenn ich mich so anhöre wie du in deiner Stimme A, dann ist das nicht anstrengend, auch wenn der Kehlkopf dabei eher hoch als tiefgestellt ist.
den Bereich zwischen Modalfunktion (Vollstimme/Bruststimme) und Falsettfunktion (Randstimme)
Ich denke dieses "dazwischen" ist auch der Grund, warum es uns Männern schwer fällt in dieser Stimme zu singen. Es ist definitiv leichter die Stimme vollständig in einem der beiden Modi zu gebrauchen.
Insofern charakterisiert der Ausdruck "Passaggio" diesen instabilen Zustand wahrscheinlich treffender als die Begriffe "Kopfstimme" und "Mixed Voice". Dummerweise hilft weder die eine noch die andere Begriffsdefinition den Tiger zu erlegen. :nix:

Ich freue mich schon auf meinen ersten Gesangsunterricht.
:great: Das klingt doch hervorragend.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Weißt du, wie lange ich üben musste, mit *weniger* Energie zu singen?
... und es war dazu auch noch verdammt anstrengend :D
 
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Beim Reiten ist es ungefähr so:
S: Ja ich kann eh schon gut reiten, ich hab gelesen, dass man gerade sitzen muss, die Fersen runterdrücken, das Kreuz schwer machen soll ...
L: Steig bitte auf!
S: Die Zügel dürfen nicht zum anhalten benutzt werden, man muss "eins" mit dem Pferd werden ...
L: Bitte steig auf!
S: Es gibt Schritt, Trab und Galopp, beim Traben kann man auch Leichtreiten, zum Halten ist es wichtiger das Kreuz schwer zu machen als an den Zügeln zu ziehen ...
L: Wenn es dir möglich ist, steig doch bitte auf!
S: Im gestreckten Galopp ist es von Vorteil aus dem Sattel zu gehen, damit das Pferd freier galoppieren kann.
L: Ohne aufzusteigen ist es interessant zu wissen, aber es bringt nix.
S: Der Schenkeldruck muss immer kombiniert mit Kreuz erfolgen, damit der Pferd den Willen interpretieren kann ...
L: Nun gut, dann sehen wir und wieder nächste Woche?
S: Ja, ganz bestimmt und ich werde zu hause viel üben ...
L: (sich wegdrehend murmelnd) bitte nicht.

Ganz bezeichnend ich auch immer (beim Reiten wie beim Singen)
S: Ja, ich tu ja eh schon
L: Nicht genug
S: Mehr kann ich aber nicht
L: Du kannst, aber du willst noch nicht genug
S: Wann ist es genug
L: Dann wann´s geht.

Gestern in einer Probe:
C: Puh, mir ist so heiß, können wir ein Fenster aufmachen?
CL: Dann geht´s aber kalt rein
C: Ja aber ich schwitz schon
CL: Schwitzen ist eine normale Körperfunktion

Lernen und Lehren haben auch viel mit zuhören und annehmen zu tun ...
Wenn die erste Stunden schon mit Fragen zur Physik verplant ist, wird nicht mehr viel Zeit zum Singen bleiben ...
Eine Stunde mehr Klavierspielen üben bringt mehr als eine Stunde Klavierbuch lesen.
Theoretisch kann ich jeden Liszt am Klavier spielen, praktisch - na ja - werden noch a paar zehntausend Stunden fehlen.
 
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In der Hoffnung, dass ich alle Song problemlos, ohne Transponieren singen kann, ohne Ermüdung.
Das wird möglicherweise nie der Fall sein. Es gibt kaum Sänger die ALLE Songs in der "Originaltonart" singen können, selbst dann nicht wenn man sich auf Songs vom eigenen Geschlecht beschränkt. Ich kann "Livin on a prayer" ungefähr eineinhalbmal singen, dann bin ich ermüdet. Umgekehrt dürfte Jon Bon Jovi mit Songs wie "Die Unstillbare Gier" (Tanz der Vampire) auch so seinen Schwierigkeiten haben - von "This Jesus must die" (Jesus Christ Superstar) wollen wir gar nicht reden. Transponieren (nicht nur Oktavieren) ist nichts Böses. Wichtig ist nur, dass du überhaupt den erforderlichen Tonumfang des Songs kannst - und zwar singen, nicht einfach nur die Tonhöhe produzieren.
 
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Ich bedanke mich bei allen hier für die tollen Beiträge. Meine Fragen sind weitesgehend geklärt.
Habe seit diesem Thread viel über meine Stimme gelernt.

Ich habe mich für mein eigenes Verständnis für folgende Einordnung entschieden.
Vollstimme: die Stimmbänder schwingen vollständig / langsam = normale Sprechstimme
Randstimme: die Stimmbänder schwingen nur am Rand / schnell = hohe Stimme
Randstimme A: Kopfstimme: Stimmbänder sind komplett geschlossen = klarer Klang, Fortsetzung der Vollstimme (=weicher Übergang)
Randstimme B: Falsett: Stimmbänder sind NICHT geschlossen = hauchig, Bruch beim Übergang zur Vollstimme

@drowo
Eine letzte Frage von mir:
wenn du im Falsett singst, also wirklich ein echtes Falsett, wie die Countertenöre es machen:
- bist du dabei auch eher entspannt?
- hast du auch das Gefühl, dass
- das Falsett sich mühelos anfühlt?
- je höher der Ton, desto weniger hauchig?
- fast nur der Hals als Resonanzraum dient?

Im Falsett atme ich/mache ich etwas offenbar unbewusst richtig, denn ich könnte wirklich den ganzen Tag im Falsett singen und zwar entspannt/mühelos.
Mit dieser Stimme treffe ich mit Leichtigkeit die Töne, auch die hohen.
Im Falsett muss also noch ein "Geheimnis" liegen, das mich zum entspannten Singen führt.

@FerdinandK
Ich verstehe schon, dass man einfach viel singen soll und vieles von alleine kommt.
Mir geht es in diesem Thread nicht mehr rein ums Vibrato oder besser zu singen, sondern auch um Hintergrundwissen.
Ich wollte nicht extra einen neuen Thread aufmachen.
Ich finde das Thema einfach super spannend und es ist auch wie bei den Bodybuildern.
Rein theoretisch muss man einfach nur ganz viele Hantelübungen machen und irgendwann kommen die Muskeln schon von selbst.
Wenn man aber über Hintergrundwissen verfügt und weiß wie welche Muskeln ticken, dann:
macht das gezielte trainieren 1. viel mehr spaß. 2. kann man Zeit sparen und 3. den Trainer besser verstehen...
 
Eine letzte Frage von mir:
wenn du im Falsett singst, also wirklich ein echtes Falsett, wie die Countertenöre es machen:
- bist du dabei auch eher entspannt? ... mühelos ... je höher der Ton, desto weniger hauchig?
Ja, mehr oder weniger schon. Es kommt auf die konkrete Tonhöhe an. Etwa bis C5 ist es entspannt, aber wenn es in Richtung Range-Ende geht wird es auch anstrengend. Und so richtig hauchig ist aber nur die unterste Lage. Man kann schon auch den Stimmbandschluß im Falsett trainieren.
fast nur der Hals als Resonanzraum dient?
Nein, ich nutze dafür auch andere Resonanzräume im Kopf, je nach Vokal unterschiedlich.
 
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