Harter Sattel (z. B. Kmochen) = hohe Auslenkung der Saite
Weicher Sattel = geringe Auslenkung
Achtung, es handelt sich nur um eine bescheidene "Meinung". Ich kann das auch nicht physikalisch erklären, wundere mich aber, dass obige Aussage einer solchen Erklärung bedürfen soll.
Meiner Meinung (!) nach absorbiert ein weicher Sattel, oder auch ein weicher Hals Schwingungsverhalten, weshalb bei einem harten Sattel die Saiten mehr auslenken als bei einem weichen Sattel. Man braucht sich das ja auch nur mal bis ins extreme zu denken. Wie toll wird die Auslenkung der Saite sein, wenn die Saiten z.B. auf gepressten Schaumstoff oder Textil (sehr weich) aufliegen? Kann sich wirklich nicht jeder ausmalen, dass die Saite hier nicht so dolle auslenkt?
Deshalb muss ein weicherer Sattel nicht zwangsläufig schlechter sein, es kommt drauf an, bis zu einem gewissen Grad ist das wohl Geschmacksache, soweit Geschmack und oder Gehör für die Unterschiede vorhanden ist.
Was man aber (meiner Meinung nach) sagen kann, ist, dass irgendwann die Möglichkeiten des Instrumentes eingeschränkt sind, wenn zuviel Schwingungen vom weichen Material absorbiert werden. Für mich ist es zwingender wertbildender Bestandteil einer Gitarre, dass sie eine gute Ansprache hat, die Saiten gut auslenken, sie also eine Dynamik (oder das was ich nur meine (!) was das sei) aufweist, also auch laut ist. Wer einmal prägnante Vergleiche gehört hat, wird für immer wissen, was ich hier, womöglich begrifflich arg unscharf, ausdrücken will.
Folgendes ist vielleicht etwas arg individuell, aber meine Überzeugung, die auf Vergleich beruht. Jeder schaut halt durch seine Brille. Denn ich spiele gerne Bluesrock mit Zerre über nen britischen Amp. Zerre heißt auch (!) Kompression. Dabei werden auch die Lautstärken leiserer und lauter Töne angeglichen, das Spiel empfinden viele als leichter. Es geht aber auch Dynamik verloren. Und bis in die härteren Genres hinein nutzen manche so viel Zerre wie nötig und so wenig wie möglich? Wenn dem so ist, verstehe ich das sehr gut. Denn so erhalte ich möglichst viel Dynamik und zudem auch die bessere Auflösung. Es klingt meiner Meinung nach professioneller. Und bei dieser Balance hilft es enorm, wenn die Saiten gut auslenken, eine hohe Dynamik bewirken. Hat eine Gitarre schon wenig Dynamik, wird es im Zerrbetrieb umso schwieriger, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Eben weil sich eine geringere Dynamik (einer für mich weniger guten Gitarre) mit einer geringeren Dynamik durch Zerre addieren. Wer überwiegend clean spielt, dem sind diese Dynamikprobleme womöglich nie begegnet, weil ihm hier die Dynamik eines weniger gut schwingenden Instrumentes reicht.
Man rutscht leider in der Auswertung in ein altes abgelutschtes Streittema. Ich reiße es nur an, weil es die Darstellung ergänzt und stelle raus, dass es die radiakle Gegenmeinung gibt, und man sich schon tod diskutierte. Meine obige Behauptung zur Dynamik bedeutet, dass was vom Holz, Hals, Bridge, Sattel kommt, verdammt wichtig für meinen Sound, Holz also mitnichten eine zu vernachlässigende Größe, ist. Das Dynamikproblem könnte auch die Begeisterung für die tolle Einstellbarkeit von Gitarren aus Fernost erklären. Wenn die Preispolitik will, dass für günstige Gitarren aus Fernost weniger wertiges Material verbaut wird, und die Saiten tendenziell vielleicht nicht so gut auslenken (was pauschal nicht stimmt (!), womöglich aber statistisch?), dann ist es kein Grund zu feiern, dass sie sich besser einstellen lassen. Aber wie schon gesagt. Für andere ist das kein Thema und dann wohl auch das Holz etc, nicht so wichtig.
Ich halte Knochensattel auch für das "Einzig Wahre"
Der optimale Knochensattel ist nicht pauschal der bessere Sattel. Könnte mich jetzt genauso über Pauschalurteile auslassen. Gibson wirbt bei seinen Tektoid Sätteln damit, dass sie bestimmte Obertöne befördern. Ich glaube der "Stratspieler" wies zudem darauf hin, dass bei Gibson Custom Gitarren oft keine Knochen, sondern Plastiksättel verbaut seien. Weil Knochsättel grundsätzich immer die bessere Lösung sind?! Wohl kaum. Er vermutet, dass der Grund in der Kopfplatte liegt, welche die Saiten ja zu Knicken beim Sattel zwingt. Der Stabiltät sei mit Kunstoff mehr Rechnung getragen.
Ich wäre gerne bereit, nen Hunni hinzulegen, wenn ich dafür ein gutes Setup bekomme. Mein Problem ist, dass ich aufgrund wiederholt schlechter Erfahrung geringe Chancen sehe, dass mir das einer wirklich super macht. So habe ich mich mit durchgewurstelt, bis mir das Ergebnis ausreichte.