auch den JTM-45
Nein, keine Sorge! Der bleibt!
2018? Also einer der neuen IVer Serie? Den habe ich vor ein paar Wochen auch mal gespielt und war sehr erstaunt über seinen guten Klang. Fender hat viel verbessert in der Neuauflage.
Ich mache hier einfach mal weiter; obwohl - dann müssten die Mods vielleicht den Threadtitel ändern zu "...und Blues Junior". OK, warum eigentlich nicht?! *edit: Obsolet, da absprachegemäss in diesen Thread verschoben*
Nur ein paar Gedanken und ein kleiner Test. Mehr wird es nicht.
Zum BJ ist ja bereits alles gesagt und geschrieben; ich muss da nichts Bekanntes mehr aufwärmen. Der cleane Klang ist nicht "fender-alt", aber - genau, wie Du schreibst - auch ich bin sehr erstaunt: Die kleine Kiste klingt wirklich gut und modern und endlich erfreulich dynamisch. Richtig gut! Der Reverb ist bis etwa Stellung 2 oder 3 des Reglers ganz ordentlich. Dreht man ihn weiter auf, dann wird's störend; so, als ob der Hall nicht im Ton, sondern neben dem Gitarrenton kommt. Zu aufdringlich. Aber man kann ja regeln und gut ist. Kein Problem.
Im Vergleich zu meinem damaligen Blues Junior sind die Potiachsen nicht so grackelig, sondern sie wirken schön schwergängig. Ein angenehmes haptisches Gefühl beim Begrabbeln.
Gezerrt gefiel mir der Amp nicht. Und zwar deshalb, weil er am Ende einiger gespielten Töne oder Zweiklänge ein relativ kurzes, aber fieses und störendes Brizzeln hören ließ. Liegt es am Jensen oder ist hier Blocking Distortion im Spiel? Wie gut sind denn eigentllich noch die beiden EL84 drauf, selbst wenn der Amp ja nun so lange noch nicht gespielt worden sein kann?
Die Röhren... Was finden wir im Amp? Es schaffen allesamt von GT darinnen und zwar: EL84GT - EL84GT - 12AX7CGT - 12AX7AGT - ECC83GT.
Die beiden EL84 werden regelrecht durchgeglüht, aber auch das ist hinlänglich bekannt. Bei einer Anodenspannung von +315 Volt ziehen sie jeweils 36 mA (OT blue) und 55 mA (OT brn) Strom, wobei der letzte Wert durch Schwingneigung entstanden sein könnte, da ich direkt am OT messe und nicht mit einem Adapter an einem darin verbauten Kathodenwiderstand. Alleine nur das Bewegen des Meßkabels am Pin des OT ändert heftig den angezeigten Stromwert. Man kann nun zum Blues Junior stehen, wie man will, aber on Stock die Endröhren ohne Justagemöglichkeit des Bias so heiß zu fahren, ist von Seiten des Herstellers einfach nicht nachvollziehbar. Zumal so ein Bias-Poti nun wirklich nicht viel kostet.
Denn man hat ja dennoch offenbar keine zusätzlichen Kosten gescheut und der Heizung eine Sicherung spendiert (Pfeil):
Die bislang bekannte Platine wurde leicht verändert. Und zwar wanderten die beiden Anschlüsse für die LED nun waagerecht nach oben und der frei gewordene Platz ist jetzt zusätzlich zur links liegenden obligatorischen flinken 1A-Feinsicherung für die HV - endlich eine Kombinationsfassung, so dass man auch amerikanische Feinsicherungen verwenden kann - mit einer trägen 5A-Feinsicherung besetzt. Nun guuuut, ich meine, es ist sicherlich grundsätzlich nicht falsch, jeden Furz und Feuerstein, durch den ein Strom fließt, mit einer Sicherung abzusichern. Meinetwegen. In mir bislang bekannten älteren Geräten allerdings hat eine Sicherung in der Heizleitung wirklich niemanden interessiert, wenn die Heizung nicht gerade mit HV gegen Masse hochgelegt wird (ich habe für diesen Amp, Ausgabe 01/2018, noch keinen Schematic zur Hand, weiß also noch nicht, ob man hier ab Werk schaltungstechnisch diesbezüglich dran war).
Allerdings - im ungünstigsten Fall passiert jetzt eines: Sollte wirklich diese 5A-Sicherung kommen, dann geht die LED aus, der Amp gibt keinen Ton mehr von sich, Heizung weg. Wenn nun die Verbraucher, also die Röhren, noch nicht beheizt wurden,
dann steht jetzt sofort die volle Ladung der Hochspannung im Amp an auch wenn der Amp abgeschaltet und vom Netz getrennt ist. Es gilt einmal mehr die Warnung: Finger weg, wer sich mit der Technik nicht auskennt!
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Angesichts der Tatsache, dass ich aufgrund dieses fiesen Brizzelns ohnehin den Amp überprüfen wollte, stellte ich mir bei der Gelegenheit die Frage, wie wohl der oft so vielgescholtene Fender Eminence aus meinem Blues Deluxe in so einem relativ höhenreich ausgelegten Blues Junior klingt.
Zunächst habe ich die beiden EL84GT durch zwei EL84JJ ersetzt, das hinlänglich bekannte, einfachste Rezept. Der Jensen ist raus und der Fender-Eminence ist nun drin.
Also ran mit zwei Strats an den Amp! Einmal darf die Classic 50 mit ihren Texas Specials und einmal darf die Classic 60 mit ihren Kloppmanns.
(wird fortgesetzt)