Fender Blues Junior / Lacquered Tweed

  • Ersteller carboncopy
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Aus gut unterrichteter Quelle wurde mir berichtet, dass man beim Dirk plant, ein 5E3-Kit herausbringen

Wird ja auch Zeit, das Gehäuse dafür hat er ja schon seit einiger Zeit im Angebot. Wenn er nun noch eine 5C3 Head Version mit Oktal PreAmp (6SN7/6SL7) dazu packt könnt ich doch wieder schwach werden...
 
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Für ein 5C3 wäre ich auch zu haben.
 
Tja...

Ein verschämtes Grinsen ist es nicht. Sagen wir mal, eher ein verschmitztes. :-D

Mein Blues Deluxe hat Nachwuchs bekommen, nämlich diesen Blues Junior Laquered Tweed auf dem Foto links:

DSC05248_s.jpg


Wie es der Zufall mal wieder so will, rannte mir der Kleine über den Weg. Und da ich aufgrund von Band- und Musikstilwechsel sowieso meine ganze Verstärker"flotte" (die paar Amps...) extrem abrüste bzw. schon verkauft habe, passte mir der BJ eigentlich bestens in das bestehende Konzept.

Groß einen eigenen Thread zum Blues Junior aufmachen brauche ich nicht. Der Amp ist im Musiker-Board zur Genüge erörtert und vorgestellt. Ich selbst hatte ja mal so einen - allerdings nicht Stock in Tweed und ohne den darin verbauten Jensen C12N.

Dieser BJ wurde ebenfalls wie sein großer Bruder Blues Deluxe 2018 gebaut und ebenfalls ungewöhnlich günstig angeboten. Er klingt im Vergleich zu seinem damaligen Vorgänger, der bei mir ein relativ kurzes Dasein fristete, verblüffend gut. Allerdings hat er ein, zwei kleinere klanglich eher etwas negativ auffallende Dinge, die es ihm auszutreiben gilt. Und bei der Gelegenheit bekommt auch er natürlich gleich noch ein "richtiges" amberfarbenes Fender-Jewel.

:)
 
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2018? Also einer der neuen IVer Serie? Den habe ich vor ein paar Wochen auch mal gespielt und war sehr erstaunt über seinen guten Klang. Fender hat viel verbessert in der Neuauflage.
 

Nein, keine Sorge! Der bleibt! :)

2018? Also einer der neuen IVer Serie? Den habe ich vor ein paar Wochen auch mal gespielt und war sehr erstaunt über seinen guten Klang. Fender hat viel verbessert in der Neuauflage.

Ich mache hier einfach mal weiter; obwohl - dann müssten die Mods vielleicht den Threadtitel ändern zu "...und Blues Junior". OK, warum eigentlich nicht?! :)*edit: Obsolet, da absprachegemäss in diesen Thread verschoben*

Nur ein paar Gedanken und ein kleiner Test. Mehr wird es nicht.

Zum BJ ist ja bereits alles gesagt und geschrieben; ich muss da nichts Bekanntes mehr aufwärmen. Der cleane Klang ist nicht "fender-alt", aber - genau, wie Du schreibst - auch ich bin sehr erstaunt: Die kleine Kiste klingt wirklich gut und modern und endlich erfreulich dynamisch. Richtig gut! Der Reverb ist bis etwa Stellung 2 oder 3 des Reglers ganz ordentlich. Dreht man ihn weiter auf, dann wird's störend; so, als ob der Hall nicht im Ton, sondern neben dem Gitarrenton kommt. Zu aufdringlich. Aber man kann ja regeln und gut ist. Kein Problem.

Im Vergleich zu meinem damaligen Blues Junior sind die Potiachsen nicht so grackelig, sondern sie wirken schön schwergängig. Ein angenehmes haptisches Gefühl beim Begrabbeln.

Gezerrt gefiel mir der Amp nicht. Und zwar deshalb, weil er am Ende einiger gespielten Töne oder Zweiklänge ein relativ kurzes, aber fieses und störendes Brizzeln hören ließ. Liegt es am Jensen oder ist hier Blocking Distortion im Spiel? Wie gut sind denn eigentllich noch die beiden EL84 drauf, selbst wenn der Amp ja nun so lange noch nicht gespielt worden sein kann?

Die Röhren... Was finden wir im Amp? Es schaffen allesamt von GT darinnen und zwar: EL84GT - EL84GT - 12AX7CGT - 12AX7AGT - ECC83GT.

Die beiden EL84 werden regelrecht durchgeglüht, aber auch das ist hinlänglich bekannt. Bei einer Anodenspannung von +315 Volt ziehen sie jeweils 36 mA (OT blue) und 55 mA (OT brn) Strom, wobei der letzte Wert durch Schwingneigung entstanden sein könnte, da ich direkt am OT messe und nicht mit einem Adapter an einem darin verbauten Kathodenwiderstand. Alleine nur das Bewegen des Meßkabels am Pin des OT ändert heftig den angezeigten Stromwert. Man kann nun zum Blues Junior stehen, wie man will, aber on Stock die Endröhren ohne Justagemöglichkeit des Bias so heiß zu fahren, ist von Seiten des Herstellers einfach nicht nachvollziehbar. Zumal so ein Bias-Poti nun wirklich nicht viel kostet.

Denn man hat ja dennoch offenbar keine zusätzlichen Kosten gescheut und der Heizung eine Sicherung spendiert (Pfeil):

DSC05261.JPG


Die bislang bekannte Platine wurde leicht verändert. Und zwar wanderten die beiden Anschlüsse für die LED nun waagerecht nach oben und der frei gewordene Platz ist jetzt zusätzlich zur links liegenden obligatorischen flinken 1A-Feinsicherung für die HV - endlich eine Kombinationsfassung, so dass man auch amerikanische Feinsicherungen verwenden kann - mit einer trägen 5A-Feinsicherung besetzt. Nun guuuut, ich meine, es ist sicherlich grundsätzlich nicht falsch, jeden Furz und Feuerstein, durch den ein Strom fließt, mit einer Sicherung abzusichern. Meinetwegen. In mir bislang bekannten älteren Geräten allerdings hat eine Sicherung in der Heizleitung wirklich niemanden interessiert, wenn die Heizung nicht gerade mit HV gegen Masse hochgelegt wird (ich habe für diesen Amp, Ausgabe 01/2018, noch keinen Schematic zur Hand, weiß also noch nicht, ob man hier ab Werk schaltungstechnisch diesbezüglich dran war).

Allerdings - im ungünstigsten Fall passiert jetzt eines: Sollte wirklich diese 5A-Sicherung kommen, dann geht die LED aus, der Amp gibt keinen Ton mehr von sich, Heizung weg. Wenn nun die Verbraucher, also die Röhren, noch nicht beheizt wurden, dann steht jetzt sofort die volle Ladung der Hochspannung im Amp an auch wenn der Amp abgeschaltet und vom Netz getrennt ist. Es gilt einmal mehr die Warnung: Finger weg, wer sich mit der Technik nicht auskennt!

- -

Angesichts der Tatsache, dass ich aufgrund dieses fiesen Brizzelns ohnehin den Amp überprüfen wollte, stellte ich mir bei der Gelegenheit die Frage, wie wohl der oft so vielgescholtene Fender Eminence aus meinem Blues Deluxe in so einem relativ höhenreich ausgelegten Blues Junior klingt.

Zunächst habe ich die beiden EL84GT durch zwei EL84JJ ersetzt, das hinlänglich bekannte, einfachste Rezept. Der Jensen ist raus und der Fender-Eminence ist nun drin.

Also ran mit zwei Strats an den Amp! Einmal darf die Classic 50 mit ihren Texas Specials und einmal darf die Classic 60 mit ihren Kloppmanns.

(wird fortgesetzt)
 
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Oh, ich fand sowohl Clean als auch gerade den angezerrt Ton recht überzeugend. Aber ich muss gestehen, den Amp lediglich mal ein knappes halbes Stündchen angespielt zu haben.
Die Verzerrung habe ich etwas bröseliger im Kopf, eher ein ganz klein wenig in Richtung Tweeds (5E3 oder 5F6), was aber auch meinen bevorzugten Ton darstellt.
 
...Die Verzerrung habe ich etwas bröseliger im Kopf, eher ein ganz klein wenig in Richtung Tweeds (5E3 oder 5F6), was aber auch meinen bevorzugten Ton darstellt....

Na, dann passt ja vielleicht das, was ich noch gern dazu loswerden wollte. :)

Wie schlägt sich denn nämlich der Fender Eminence?

Clean:

Das, was beim Blues Deluxe in der Wiedergabe eher störend "etwas bedeckt" wirkt - klar, denn seine Endstufe mit ihren beiden 6L6 oder (wie bei mir die beiden 5881) gibt nun mal ganz anders wieder als die beiden EL84 des Blues Junior - kommt beim BJ gar nicht mal sooo schlecht - ich bin überrascht!

Denn da der BJ zumindest mit dem Jensen schon ganz schön spitz daherkommt (Strat: Höhenregler am besten zu oder Amp: Mittenregler nicht voll auf, das drosselt ebenfalls die Höhen), das macht der Fender-Eminence sowohl durch seine vergleichsweise gefühlte "Bedecktheit" oder auch durch seine gefühlte Trägheit gar nicht mal so schlecht wieder wett: man muss und kann nun nämlich den Amp einfach etwas weiter aufdrehen, darf nun auch den Höhenregler bemühen und man treibt die kleine Kiste eher an seinen Sweet Spot ran.

Wenn diese Quellenangabe lt. #2 stimmt, dann hätte der Fender-Eminence einen Wirkungsgrad von 100,1 dB/Wm vergleichsweise zu den 97,7 dB/Wm, die der Jensen hat.

Eine richtig feine Sache wird es hingegen, wenn ich die Strat mit den Kloppmann-Pickups rannehme. Aufgrund ihres Vermögens, die Saitenn ungemein gut voneinander zu trennen, wird es mit dem Jensen irgendwie schnell der Höhen immer etwas zuviel, wenn man nicht aufpasst. Jetzt mit dem Fender-Eminence lassen sich die Höhen im Wechselspiel mit dem Treble- und Middle-Regler sehr feinfühlig in ihrer Grundeinstellung dosieren; der Höhenregler an der Strat ist gar nicht nötig.

Ein glitzerndes oder perliges 7ender-Clean ist das nicht - hier spielt der Jensen seine Stärken einfach besser aus. Er klingt "amtlicher", das kennt man und kann man sofort einordnen. Mit dem Fender-Eminence gelingt dieses Perlige, Glitzernde in den Höhen irgendwie nicht so. Der wirkt hier etwas eigener und wenn man bei ihm mit den Höhen nicht ganz aufpasst oder mit dem Plektum zu scharf anschlägt, dann bringt er gern mal so ein rostiges "zzzing" in den Ton. Das hat mich damals schon bei meinem Blues Deluxe sehr gestört. Dafür klingt der Blues Junior nun voll, kräftig und durchsetzungsfähig - einfach "erdiger". Und das muss keinesfalls schlechter sein!

Gezerrt:

Das kommt mit dem Fender-Eminence gar nicht mal sooo übel!

Mit den Texas Specials kommt bei voll auf gedrehtem Volume keim Matsch, sondern ein herrlich leicht fauchiger Touch. Der gezerrte Klang ist "glatter", "cremiger" als der des Jensen. Der wirkt etwas bröseliger auflösend; nicht unangenehm, aber eben anders. Der Master ist moderat aufgedreht, sonst wird es zumindest daheim einfach brüllend mit relativ zurückhaltendem Rauschanteil.

Die Kloppmanns zerren nicht so "dicht", wie die Texas Specials; das oben beschriebene "Fauchige" im Ton ist nicht so präsent. Es klingt aber dennoch gut, das klingt nach angezerrter Strat ist eine angezerrte Strat ist eine angezerrte Strat... rrrichtig schöner Crunch ist das allemal. Das macht richtig Spaß. :)

Dieses fiese Brizzeln ist nun übrigens weg. Ich habe es (noch) nicht gegengeprüft, vermute aber die EL84GT als Ursache.

Tja, ideal wäre wohl ein Speaker, der clean einen auf den plastischer wiedergebenden Jensen C12N macht und umschaltbar gezerrt den direkter wiedergebenden Fender Eminence spielt.

Schön ist auf alle Fälle beiden Amps eines gemeinsam: Man muss nicht stets und ständig diese dämlichen 230V-Computerstrippen dazu suchen. Sie haben immer ihre Netzkabel dabei.
 
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Nachtrag für Interessierte:

Lt. Service-Manual müssten Schematic und Platine Revision C vom 06.01.2003 entsprechen.
 
...Dieses fiese Brizzeln ist nun übrigens weg. Ich habe es (noch) nicht gegengeprüft, vermute aber die EL84GT als Ursache...

Noch n' Nachtrag: Gegengeprüft: Die Röhren sind es nicht, es liegt eindeutig an diesem Jensen-Speaker.
 
Servus!

Hat jemand von euch schon Erfahrungen mit einem WGS Et65 im Jr gemacht ?
 
Mich würde ein Jensen C12N im neuen Blues Jr VI im Vergleich zum bereits eingebauten Celestion A-Type interessieren.

Falls schon jemand mal umgerüstet hat oder es demnächst vor hat, würde ich mich über einen kurzen Erfahrungsbericht freuen.

Grüße,
Ponti
 
...Falls schon jemand mal umgerüstet hat...

Nö. Umgerüstet habe ich nur die Kontrolleuchte. Statt der LED schafft jetzt ein Jewel in Amber, wie bei meinem Blues Deluxe. Hier ist es:

DSC05397.JPG


Und hier noch eine kleine Impression des Amps im herbstlichen Schräglicht:

DSC05393.JPG


Testweise habe ich mal einen Celestion G12F-60 im Blues Junior verbaut. Während er im Blues Deluxe meiner Meinung nach hervorragend klingt, kommt er im Blues Junior gar nicht recht. Hier klingt er irgendwie bedeckt und spröde; insbesondere im Zerrbetrieb. Als ob "komischerweise" der Jensen C12N wie geschaffen für den Amp ist.
 
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Interessante Beobachtung mit dem Speaker :great:.
 
Ja. Weißt Du, ich hinterfrage mich selbst: "Stimmt denn das wirklich, ist Speakersoundso DAS Ding in einem Amp oder machst DU Dir bloß was vor." Beim Celestion hätte ich schwören können, dass er im BJ genauso gut klingen wird, wie im BD. Zumal so ein Speaker ja auch im Hughes & Kettner EDT 20 mit seinen beiden EL84 vergleichsweise klanglich einen Maßstab setzt.

Nee, ist aber eben nicht. Es machen offenbar einfach nicht nur die Röhren der Endstufe; wnngleich eine mit 2x EL84 immer anders klingt, als eine mit 2x 5881.
Der hundsordinäre "08-15"-Jensen C12N verblüfft mich jedenfalls im BJ. Passt wie n' Arsch auf 'n Eimer.

Klar könnte man nun meckern und sagen: "Jaa, aber da sind ganz schön viele Höhen." OK, dazu gibt es Treble-Regler an Gitarre und Amp oder man nimmt ein Kabel mit etwas mehr pF im Bauch; spaßenshalber könnte man sogar mal eines dieser Spiralkabel testen. "Jaa, aber der BJ klingt etwas boxy". Das stimmt schon, die Physik lässt sich mit dem kleinen Gehäuse nicht überlisten - der beschriebene Blues Deluxe oder der H&K klingen nun mal anders mit ihren größeren Volumen. Aber man kann beim BJ mit etwas geschickter Einstellung von Volume und Master experimentieren und alleine schon eine andere Aufstellung des Amps (schräg plaziert) nimmt ihm einiges dieses topfigen Klanges.
 
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Hallo und erstmal frohes Neues!

ich habe mir vor ein paar Tagen einen gebrauchten 1999 made in USA Fender Blues Junior zugelegt. Mir fällt auf, dass viele ihn modifizieren. Mich selbst hat gewundert, dass es bei meinem so gut wie gar kein Gain gibt, wenn man den Fat Channel einschaltet. Kann man das irgendwie modifizieren? Sonst bin ich auch sehr an den anderen Mods interessiert, u. A. das mit dem Reverb Tank. Was sagt ihr dazu? Welche Mods (wenn überhaupt) könnt ihr empfehlen und von welchem Hersteller (habe was von Billm Mods oder Fromel gehört)?

Lg
 
Hallo,
ich habe einen BJ aus der ersten Serie. Normalerweise sollte spätestens ab Volumen 5 leichter Crunch einsetzen. Clean habe ich nur wenn Volumen auf 3 steht und der Master dann beliebig die Lautstärke erhöht. Ich habe mir neue Vorstufen Röhren eingesetzt um den Cleanbereich zu vergrößern. Andere Röhren und anderer Speaker sind auch schon schönes Mods ohne direkt das Board anzugehen. (Vorallem wenn man es selber nicht kann, so wie ich :cool:)
 
Hallo,
wo ich gerade schon dabei bin, an meinem Blues Junior sämtliche Teile auszutauschen, würde ich das auch gerne mit dem Trafo tun. Am liebsten würde ich natürlich einen von BillM nehmen, aber die sind im Vergleich zu anderen Trafos schon teuer, und mit Versandkosten kommen da weit über 110 Euro zusammen, nur für einen 75-80 Euro Trafo. Gibts vielleicht BillMähnliche Trafos auch in Deutschland (generell welche die den Klang etwas verändern und nicht wie der Originaltrafo sind)
bzw. solche Trafos auch günstiger in USA?
Lg
 

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