Wenn die Leidenschaft zur Last wird...Oder: Wenn die Zeit fehlt

Ich denke mir oft, daß meine Probleme Kinderkram im Gegensatz zu den Problemen anderer sind, frei nach dem Motto: Hör auf zu spinnen, das ist gar kein Problem !!!
Hier geht es einfach darum, daß jemand ein bißchen frustriert ist und dem es vielleicht ein wenig hilft, wenn er merkt, daß er damit nicht allein ist und vielleicht hilft ihm auch der eine oder andere kleine Tipp. Warum sollte so ein Forum unter anderem nicht auch für sowas da sein ?
 
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Allen gemeinsam ist aber, dass sie sich früh entschieden haben professionell Musik zu machen und das auch eisern verfolgt haben.
Stimmt, neben handwerklichen Skills und Präsentation/Lifestyle kommt auch die Disziplin. Da fällt mir aber noch mehr wichtige Komponenten ein:
  1. die richtigen Leute: Bandkollegen, Kontakte für Auftritte und Proberäume, aber auch generell Leute, die mal eben mit Tipps, Equipment usw. aushelfen
  2. Organisation und Management: sich selbst und die anderen organisiert bekommen, v.a. ohne dass es in Streit und Frust ausarbeitet ;-)
  3. Zeit: deswegen u.a. werden viele Bands von Studis gegründet, weil die haben am Ehesten die zeitliche Flexibilität
  4. Infrastruktur/Proberäume: nicht jeder war bspw. auf einer Schule, die gute Musikräume hat oder lebt auf einem Dorf, wo man unkompliziert Gemeinde-Räumlichkeiten nutzen darf. So sucht man teilweise ewig und findet abenteuerliche Räumlichkeiten
  5. ...
 
(Eigen)motivation, die nicht von aussen getriggert ist, halte ich persönlich für einen Gradmesser der persönlichen Selbsständigkeit und Reife.

Genauso finde ich die Aussage von shadok für ziemlich überheblich.
Jeder tickt anders und mancher braucht eben mitunter einen Anstoss von aussen. Besser als dauernd im eigenen Saft braten.

Nö das seh ich überhaupt nicht so wie stoffel.s !!
Wirkliche dauerhafte Motivation kommt aus einem selber heraus und nicht von aussen.

Inspiration dagegen wie man etwas angehen, verändern oder neu beurteilen kann,
das kann von aussen, durch die Sichtweisen anderer z.B. Musiker kommen.
Und wenn dann jemand sinngemäß sagt "ich bin frustriert, übe überwiegend
schnelle Songs, 16tel bei 200 bpM gehen aber ich komme nicht weiter, bin frustriert ....
kann man andere Möglichkeiten aufzeigen, aber die Motivation wirklich was zu ändern
kann eben einzig durch den TO erfolgen.

Und dann zu schreiben "bleib mal geerdet" ist doch durchaus einen Gedanken wert.
Zumal 99,99% aller Gitarristen, 16tel bei 220 bpM auch nicht zufriedener machen.
 
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Ich denke mir oft, daß meine Probleme Kinderkram im Gegensatz zu den Problemen anderer sind, frei nach dem Motto: Hör auf zu spinnen, das ist gar kein Problem !!!
Hier geht es einfach darum, daß jemand ein bißchen frustriert ist und dem es vielleicht ein wenig hilft, wenn er merkt, daß er damit nicht allein ist und vielleicht hilft ihm auch der eine oder andere kleine Tipp. Warum sollte so ein Forum unter anderem nicht auch für sowas da sein ?
Warum?
Ist dir nicht schon aufgefallen, dass es nicht wenige gibt, die ohne Netz nicht mehr leben können?
Das www ist doch soo einfach...ich brauch quasi nicht mehr denken...für jeden Mist gibt es Foren wo ich mein vermeintliches Problem schildern kann. Sofort findet sich eine Menge, die sich meiner annehmen und für mich denken und entscheiden.
Leben aus der Retorte

Ich habe zwei Auszubildende aus Syrien...die Jungens brauchen ihr Fahrrad nicht zum Service bringen...die können es noch selbst reparieren. Bei ihren deutschen Kollegen brennt fast täglich das Fragezeichen über der Birne. Wenn ich denen das Smartphone wegnehme bleiben die stehen..und wenn es nicht eine Notbesatzung von Synapsen geben würde....könnten die auch nicht mehr selbstständig atmem.

In meiner Lehrzeit war es uncool einen Meißel mir Handschutz zu benutzen. Der hat heute einen Durchmesser von 20cm...weil die sich nicht nur auf die Hand schlagen würden...sondern auf Arm und Kopf gleichzeitig.
Housten...wir haben ein Problem
 
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@revolverband: kennst du den Song "Like a rolling Stone" ?;)
Ja klar, du etwa auch?
Ich verstehe den Zusammenhang nicht ganz - willst du mir sagen ich sei überheblich und es wird ein böses Ende mit mir nehmen?
Ich oute mich mal als Buh-Mann, und sage, Günters Einwand ist wie wenn die Eltern sagen "iss auf, in Afrika haben die kein Essen".
Genau! Das ist, wie wenn man zu jemandem, der Zahnweh hat, sagt: "Andere haben Lungenkrebs, also jammere nicht rum!"
Aber ok, davon ab - wenn einer, der gut spielen kann, bemerkt dass er entweder weiter Gitarre spielen oder arbeiten muss, um eines von beiden richtig gut zu machen, dann darf er hier schon fragen, wie sich andere in seiner Situation entschieden haben. Er hat ja nicht gepostet: "Ich kann neben dem Studium nicht genug üben, ich bringe mich um!"
 
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für jeden Mist gibt es Foren wo ich mein vermeintliches Problem schildern kann.
Eben - und das hat der TE gemacht. Er hat dich nicht nachts angerufen. Du postest in ein Beratungsforum, dass Beratung überflüssig ist, genauso gut könntest du schreiben "Etwas zu Essen ist schließlich wichtiger als Musik"

Sorry Lenny, überschnitten...
 
Der Thread stand auf der Startseite...ich habe zu spät bemerkt, dass der mich in den Biergarten führt...sorry.
 
Ich fange mal mit zwei meiner Lebensgrundsätze an:

Grundsatz 1: „Alles im Leben hat seine Zeit“

Auf der Gitarre vom älteren Bruder gelernt; mit 10 die erste eigene Gitarre, mit 15 zum ersten Mal Tanzmugge gemacht. Mit 18 die erste Rockband. Eigentlich Gitarrist, es gab aber zwei und keinen Bassisten, also auf Bass umgestiegen; die Band war mir wichtiger. Nie der große Virtuose, aber gutes Taktgefühl und musikalisches Gehör und Band-Manager und Bandtechniker. Hat einfach gepasst – wir waren die angesagteste Coverband der Region und kamen auf 50-60 Auftritte pro Jahr. Im Prinzip habe ich mein Studium damit finanziert – übrigens Elektrotechnik . Dann Mitinhaber eines Live-Clubs, Außendienstjob, geheiratet, Haus gebaut, Kinder …

… und einfach keine Zeit mehr für die Musik! Außer ein paar Aushilfsjobs bei alten Musikerbekannten einfach keine Zeit mehr. Natürlich haben die Finger gejuckt und es hat geschmerzt, wenn man Bandangebote abgelehnt hat.

ABER: nicht schlimm, es gab andere Schwerpunkte im Leben, die Spaß gemacht haben.
Versuchen, alles unter einen Hut zu kriegen bereitet Stress mit der Familie, den Bandmitgliedern und dem Arbeitgeber.

Zu meinem 40igsten Geburtstag, hat mir meine Frau eine Ovation geschenkt.
Vor einem halben Jahr habe ich mich mit unserem „alten“ Gitarristen getroffen und jetzt machen wir wieder Musik zusammen. „Wir sind besser geworden in den Jahren“ sagt er immer, wenn wir proben – und das hat nichts mit Schnelligkeit zu tun, sondern mit einer gewissen Gelassenheit und der Erkenntnis:

Grundsatz 2: „Musik ist das schönste Hobby der Welt“

Ja, solange es ein Hobby ist. Macht man es beruflich, muss davon leben … sieht dies bestimmt anders aus. Ich habe mir damals einen Job gesucht, der nicht so ganz weit weg ist von meinem Hobby, aber andererseits rein gar nichts mit meinem Hobby zu tun hat.
Deshalb: du hast das „schönste Hobby der Welt“ und „Alles im Leben hat seine Zeit“. Deshalb locker bleiben und keine Panik, wenn man im Leben einfach mal loslassen muss und andere Dinge wichtiger werden. Es muss kein Abschied für immer sein. Setzt dich nicht selber unter Druck – es wäre schade für ein so tolles Hobby.
 
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Den letzten Satz kann ich vollinhaltlich unterschreiben! :great:
 
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Ich war etwa genauso alt als bei mir die Zeit anfing, die ich heute "Die große Pause " nenne. Erst Studium, dann Beruf und Familie. 10 Jahre hab ich gar nicht gespielt und bin dann mit vielen Unterbrechungen wieder eingestiegen.
Früher war der Antrieb die Aberkennung und der Traum vom Erfolg. Als ich wieder anfing stellte ich mir die Frage nach dem Warum. Mittlerweile weiß ich, ich spiele für mich. Ich liebe es wenn meine Finger über das Griffbrett fliegen und sich dabei der Klang meiner Gitarre entfaltet. Es macht mir einfach Freude Sachen auszuprobieren.
Auch wenn ich heute mit über 50 schon lange keine musikalische Kariere mehr anstrebe und ich nur wenig Zeit finde meine Gitarren zu streicheln, genieße ich davon jede Minute und bin dankbar das ich dieses Hobby habe.
 
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Dabei war und ist Musik immer meine größte Leidenschaft gewesen. Doch scheint es mir gerade unmöglich, das mit meinem restlichen Leben in Einklang zu bringen. Hätte ich lieber Musik studieren sollen, hätte ich Profimusiker werden sollen?
Ich studiere Elektrotechnik, und abgesehen von Gitarrenverstärkern ist das Studium, so sehr es mich interessiert, doch sehr fern meiner Leidenschaft.

Kennst Du diesen Witz?: Kind: "Mama, wenn ich erwachsen bin, möchte ich Musiker werden!" "Mama: "Du musst Dich schon entscheiden!"

OK, Scherz beiseite, ich denke, es ist verwandt aber irgendwie andersrum: Erwachsen werden heißt, dafür zu sorgen, dass es einem gut geht. Und praktisch gesehen heißt das: Dafür zu sorgen, dass man das hat, was man braucht und das tut, was gut tut. Vor allem letzteres! Für viele heißt Erwachsen werden allerdings, das zu haben, was man halt hat und das zu tun, was man halt tut - weil sog. Erwachsene das so machen. Daraus resultiert meiner Meinung nach die Aussage vieler, sie möchten gar nicht erwachsen werden. (So viel dazu, weil das Thema beim OP vorkam.)

Es sagt nun ja keiner, dass man das arbeiten muss, was man studiert hat. Was nicht heißt, dass man unbedingt Musiker sein muss, als Alternative. Ich für meinen Teil bin irgendwann in einem seltsamen Brotjob gelandet, den ich soeben auf 40% reduziert habe. Es gibt noch andere persönliche Gründe dafür, aber letztendlich mache ich mehr Musik denn je – nun mit Ende 30 also mehr als mit Mitte 20, als ich noch Student war.

Das ist nicht die Lösung für alle Probleme, aber es ist eine Möglichkeit. Man muss dann damit leben, weniger Geld zu haben. (Außer man spielt in dieser Top40/Faschings/Schlager-Band, jaja OK). Aber es ist eben legitim, das so machen zu wollen. Ich lebe in einer schönen WG mit netten Leuten, habe einen alten Fiat, ... also weder eigenes Haus noch Fahrzeug mit Stern... aber an den guten Tagen bin ich in meinem eigenen Musikzimmer/Tonstudio und (er)schaffe. Oder auf Bühnen.

Das andere ist, und das kenne ich selbst mit Teilzeitjob: Entspannung, sich in die Musik fallen lassen können, Zeit zum Üben und Relaxen finden... eine Herausforderung! Ich spiele in einem Projekt (unter anderem), wo wir nur freie Impro machen, oder fast nur. Das Mysterium ist, dass man dabei um so mehr bekommt, je weniger man möchte. Schnelle Läufe und alles was man so "können muss" sind nicht notwendig. Ich finde das befreiend. Und zugleich ist es eine große Herausforderung nach einem anstrengenden Tag im Büro, am eigenen Schreibtisch, im Auto, usw. – in dem Punkt bin ich selbst auf der Suche.

Abschließend möchte ich einen Rat geben, auch wenn ich mir mit Ratschägen für andere Leute schwer tu: Denk über Deinen Alltag nach. Wie soll er aussehen? Zu welchem Beruf passt das? Zu welchem Anteil musikalischer Tätigkeit? Was macht man da so jeden Tag im Büro, in der Werkstatt, im Außendienst, oder wo auch immer? Als ich Mitte 20 war, hab ich darüber nicht nachgedacht… und mehrmals daneben gegriffen in der Berufswahl. Aber das Leben besteht nunmal ganz viel aus Alltag. Wenn viel Musik im Alltag glücklich macht, dann kann es eine gute Idee sein, ihr den Platz einzuräumen.

Man kann natürlich auch schwäbischer Pietist sein und sich am Leiden durch Arbeiten aufgeilen. Aber wir haben ja zum Glück Religionsfreiheit.
 
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Das liest sich ja zunächst mal ganz phantastisch.......
Ich wage allerdings zu behaupten, dass hier in der Überzahl Menschen schreiben, die eine finanzielle Verantwortung, z.B. für Kinder, übernommen haben und bei einer Reduzierung der Arbeitszeit auf 40% knapp über dem Existenzminimum landen würden. Ganz sicher geile ich mich am Leiden durch Arbeit nicht auf, sehe mich aber in der Verantwortung, zum gemeinsamen Einkommen beizutragen und möchte auch gelegentlich meinem GAS nachkommen.
Ich wünsche dir eine schaffensreiche Zeit und - trotz des sinkenden Rentenniveaus - auch in der Zukunft (er)schaffen zu können;)
 
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Habe derzeit das gleiche oder ähnliche Problem wie der TE........................ :rolleyes:

Nachdem ich jetzt gut 30 Jahre :eek: im Musikbusiness unterwegs war und davon 20 Jahre als Berufsmusiker :ugly:, hat dann mit knapp 50 Jahren doch der Wunsch nach geordnetem Leben und Altersabsicherung die Oberhand gewonnen, was dazu führte, das ich gegen Ende letzten Jahres nach 20-jähriger Pause wieder Fuß im öffentlichen Dienst fassen konnte :great:

Leider leider, wie es nunmal so ist, stelle auch ich fest, das für meine jahrzehntelang geliebte und "gelebte" Musik nun fast kein Platz mehr ist in meinem Leben, was ich durchaus Schade finde. Aber ich hab neben der Arbeit einfach keine Zeit (und teils auch keine Kraft mehr - jaja, jahrzehntelanges Nachtleben zehrt am Körper, würd ich sagen........................) mehr, noch einigermaßen Musik zu machen.

Keine Zeit mehr für Sound- und Gitarrenabastelei, das muss "ab Werk" klingen einfach jetzt. Keine Zeit für Songs lernen. De facto hab ich jetzt aus Zeitmangel schon seit Monaten keinen einzigen Song mehr gespielt, sondern nur noch was "vor mich hin geklimpert" und mich an "Soundgestalterei" wie Divebombs und Distortion erfreut. Dann musste die Gitte schon wieder in die Ecke und ich ins Bett :igitt:

Bevor mal der Rechner hochgefahren ist, Software gestartet -und wehe, dann wills noch n Update, gibts nen Bluescreen, Absturz etc.- ist im Grunde meine (Frei)zeit schon wieder um. Schließlich will ja auch meine Partnerin noch was von mir haben. Eingekauft, geputzt etc. will ja auch noch werden.

Heute hab ich tatsächlich mal ne 1/2 Stunde Gitarre gespielt, nachher vielleicht nochmal. Ansonsten pack ich teils tagelant die Gitarre nicht mehr an, Zeit für Bands? Vergiss es. Musste aktuell sämtliche Anfragen und Angebote Absagen.

Hätte ich mir vor kurzem noch nicht träumen lassen, das ich mal irgendwann so wenig Zeit für meine Leidenschaft (und jahrzehntelangen "Beruf") haben werde. Irgendwie stimmts mich schon manchmal traurig......................., andererseits sagt mir die Vernunft........................... :confused:

Bin mal gespannt, wie sich da hoffentlich demnächst mal ne Balance einspielt :popcorn2:
 
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Das wird sich auch wieder einpendeln, davon bin ich überzeugt. Du musst nur mal mit dem neuen Rhythmus klarkommen, das ist nicht so einfach, wenn du mal im fortgeschrittenen Alter bist.
 
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Guten Abend!

Erstaunlich, was hier nach einigen Wochen Abstinenz so passiert ist :D
Ich habe ein wenig Abstand genommen. Sowohl von diesem Thema, als auch vom Spielen.
Ich spiele wieder etwas mehr, aufgrund der momentanen Klausurphase muss das aber etwas hinten anstehen. Ich versuche aber, mir ein paar neue Sichtweisen und Blickwinkel zu eröffnen, indem ich einfach mal über Songs improvisiere, die sich musikalisch fernab meines bisherigen Horizonts befinden. Entspannt mich sehr, gleichzeitig bildet mich das ja irgendwo auch weiter :)

Ich bin aber immer mehr zu der Überzeugung gelangt, dass ich Musik mehr als alles andere machen möchte. Ich weiß noch nicht wie und was, oder wie ich das überhaupt anstellen soll, aber irgendeinen Weg werde ich finden. Die Leidenschaft dafür ist einfach zu groß und ich weiß genau, dass ich es bereuen werde, wenn ich mich nie so tiefgehend damit auseinandersetze, wie ich das gerne möchte.

Im Idealfall kann ich mein Studium nach dem Master irgendwie damit verbinden...aber mal sehen. Für nichts auf der Welt ist mein Interesse und meine Leidenschaft so groß wie für das Gitarrenspiel. Warum sollte ich das also zu Gunsten der Arbeitswelt zurückschrauben? Ich finde einen Weg! :)
 
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Ich bin aber immer mehr zu der Überzeugung gelangt, dass ich Musik mehr als alles andere machen möchte. <...> Die Leidenschaft dafür ist einfach zu groß und ich weiß genau, dass ich es bereuen werde, wenn ich mich nie so tiefgehend damit auseinandersetze, wie ich das gerne möchte.

Geht es für Dich um die Auseinandersetzung mit Musik ...

<...> Für nichts auf der Welt ist mein Interesse und meine Leidenschaft so groß wie für das Gitarrenspiel.

... oder um das Gitarrespiel? (Klar, das hat schon was miteinander zu tun, aber es ist nicht identisch.)

Ich frage mal so doof, weil beim Gitarrespielen oft das Instrument mit allem Schneller-Höher-Weiter im Vordergrund steht, die Welt der Musik aber deutlich größer ist. Mit Musik beschäftigen kann man sich auch intensiv, wenn man nicht dazu kommt, das Instrument wie ein Berserker zu traktieren. Ein gutes Musikbuch oder eine Partitur kann ich auch lesen oder eine Platte mit interessanter Musik hören, wenn ich mit der S-Bahn zur Arbeit fahre, über Phrasierung und Artikulation kann ich auch beim Fahrradfahren nachdenken.
 
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@rw es geht mir um beides. Klar, um mich musikalisch zu bilden oder anderweitig mit Musik zubeschäftigen muss ich nicht zwangsläufig das Instrument in Händen halten.
Um spielerisch einen Schritt nach vorn zu machen muss ich ja schon entsprechend Zeit investieren. Und damit meine ich nicht, einfach immer schneller zu spielen. Ich will seit Langem zum Beispiel auch mehr im Funk oder auch z.B. im Folk-Picking einsteigen. Da muss ich ja ganz andere Techniken anwenden als beim stinknormalen Leadgitarrenspiel.
 
Hallo @Ripple, schön dass du noch dabei bist.
Ich spiele wieder etwas mehr, aufgrund der momentanen Klausurphase muss das aber etwas hinten anstehen. Ich versuche aber, mir ein paar neue Sichtweisen und Blickwinkel zu eröffnen, indem ich einfach mal über Songs improvisiere, die sich musikalisch fernab meines bisherigen Horizonts befinden. Entspannt mich sehr, gleichzeitig bildet mich das ja irgendwo auch weiter
Ja genau so geht das. Du hast vielleicht im Augenblick weniger Zeit, aber du hast ja offenbar einen Weg gefunden, der dir weiter Freude macht. :great: Und von Zeit zu Zeit etwas Abstand gewinnen ist nie schlecht, da findet man dann auch neue Energie und Motivation.
Ich bin aber immer mehr zu der Überzeugung gelangt, dass ich Musik mehr als alles andere machen möchte
Ja, so ging es mir nach einer mehrjährigen Pause auch. Nicht, dass ich deswegen meinen Beruf an den Nagel gehängt hätte, da stecke ich genauso drin wie vor einigen Jahren. Aber Musik machen und auch mit anderen Musik machen ist mir extrem wichtig, würde ich bei meinen Prioritäten auch ganz oben einreihen. Aber da macht es mir auch nichts, wenn ich mal paar Tage die Gitarren nicht angreife, so wie heute. Ich weiß was ich kann und muss nicht täglich spielen, hab eben noch andere Verpflichtungen. Ist die Frage, ob du es als Hobby machen willst oder schauen willst ob du das beruflich verbinden kannst.
Den Einwand von @rw würde ich da ernst nehmen, es ist ein Unterschied ob du einfach nur Gitarre spielst oder dich tatsächlich mit Musik beschäftigst. Nach deinen Schilderungen scheint es derzeit ja vor allem auch letzteres zu sein.
 
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Ich bin leider immer sehr unzuverlässig, was digitale Medien angeht. Man erreicht mich auch oft sehr schlecht über Handy, weil ich einfach nicht drauf schaue und nicht dran denke :D

Momentan denke ich nur, dass ich gerne so viel damit machen möchte, aber gleichzeitig viel zu wenig Zeit dazu habe.
Aber wie es nach dem Studium weitergeht, davon habe ich keine Ahnung. Wichtig ist mir aber, dass ich wenigstens den Abschluss habe (habe zwar auch schon eine abgeschlossene Berufsausbildung, aber einen Masterabschluss zusätzlich schadet vermutlich nicht).
Ein Freund von mir dachte, er kann mit seiner Band voll durchsteigen und hat deshalb sein Lehramtsstudium ab sechstem Semester soweit schleifen lassen, bis er aufgrund mangelden Fortschritts exmatrikuliert wurde. Das wird mir jedenfalls nicht passieren ;)

Der Thread hier hat sich aber schon als extrem interessant und auch lehrreich erwiesen. Bin wirklich froh um die vielen Beiträge und Erfahrungen von euch Mitmusikern :)
 
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