LoboMix
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Geht das wieder herrlich rund hier, die Verschwörungstheorie-Paranoiker fehlten noch in der Sammlung .
Wie man hier gut nachlesen kann, war das Stimmtonchaos über die Jahrhunderte noch weitaus größer als ich es in meinem vorigen Post andeutete:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kammerton
Wenn es die Fugger denn überhaupt interessiert hätte, hätten sie sich in ihrer Zeit geradezu einer unlösbaren Sisyphosaufgabe gegenüber gesehen um den Stimmton zu vereinheitlichen. Da der Längenbezug der Orgelpfeifen in Fuß angegeben wird (Grundregister 8´, Oktavregister 4´, Doppeloktav 2´, Bass 16´ usw.) und das Fuß-Längenmaß ebenfalls nicht einheitlich war, sondern regional sehr unterschiedlich sein konnte (hier nachzulesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Fuß_(Einheit)), hatten schon alleine deshalb die Orgeln überall eine unterschiedliche Stimmung.
Dann kommt noch dazu, dass die Tonhöhe temperaturabhängig ist, da in kalter Luft die Schallgeschwindigkeit langsamer ist als in warmer Luft. Kalte Instrumente sind also tiefer als warme, deshalb müssen Bläser ihre Instrumente immer erst "warmspielen".
Das gilt aber auch für Kirchenorgeln, diese sind zu Weihnachten tiefer als im Sommer. In einer Zeit, als man die Kirchen noch nicht heizte, bzw. nicht heizen konnte, waren die Schwankungen in der Stimmung über das Jahr noch größer als heute. Wie man hier leicht nachrechnen kann: http://www.sengpielaudio.com/Rechner-tonhoehenaenderung.htm, schwankt die Stimmung bei einer angenommenen Temperaturänderung von 25 Grad Celsius über das Jahr (also z.B. 0° im Winter, 25° im Sommer) um gut einen 3/4-tel-Ton!
Wenn man also damals eine Orgel in der Übergangszeit auf 432 Hz gestimmt hätte, wäre sie im Hochsommer bei rund 439 Hz angekommen und im Winter auf 420 Hz abgesackt.
432-Hz-Fetischisten hätten also wahrscheinlich nur wenige Wochen im Jahr in die Kirche gehen dürfen um zu vermeiden, dass die Musik sie krank macht .
440 Hz sind heutzutage bei den Kulturorchestern tatsächlich nicht der Standard, es wird meist in 442/443 Hz gestimmt - die Streicher klingen dann halt noch ein wenig brillanter. In unserer Musikschule lassen wir die Klaviere auf 442 Hz stimmen.
Trotzdem wird wahrscheinlich eher unbeabsichtigt oft in 440 Hz-Bezug gespielt. Wenn man ein Keyboard einschaltet, steht es normalerweise werkseitig voreingestellt auf 440 Hz und in vielen Bands wird man das sicher einfach so übernehmen und sich nicht die ´Mühe´ machen, das Keyboard umzustimmen, wenn nicht der/die Bläser der Band (so überhaupt vorhanden) darauf bestehen.
Wie man hier gut nachlesen kann, war das Stimmtonchaos über die Jahrhunderte noch weitaus größer als ich es in meinem vorigen Post andeutete:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kammerton
Wenn es die Fugger denn überhaupt interessiert hätte, hätten sie sich in ihrer Zeit geradezu einer unlösbaren Sisyphosaufgabe gegenüber gesehen um den Stimmton zu vereinheitlichen. Da der Längenbezug der Orgelpfeifen in Fuß angegeben wird (Grundregister 8´, Oktavregister 4´, Doppeloktav 2´, Bass 16´ usw.) und das Fuß-Längenmaß ebenfalls nicht einheitlich war, sondern regional sehr unterschiedlich sein konnte (hier nachzulesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Fuß_(Einheit)), hatten schon alleine deshalb die Orgeln überall eine unterschiedliche Stimmung.
Dann kommt noch dazu, dass die Tonhöhe temperaturabhängig ist, da in kalter Luft die Schallgeschwindigkeit langsamer ist als in warmer Luft. Kalte Instrumente sind also tiefer als warme, deshalb müssen Bläser ihre Instrumente immer erst "warmspielen".
Das gilt aber auch für Kirchenorgeln, diese sind zu Weihnachten tiefer als im Sommer. In einer Zeit, als man die Kirchen noch nicht heizte, bzw. nicht heizen konnte, waren die Schwankungen in der Stimmung über das Jahr noch größer als heute. Wie man hier leicht nachrechnen kann: http://www.sengpielaudio.com/Rechner-tonhoehenaenderung.htm, schwankt die Stimmung bei einer angenommenen Temperaturänderung von 25 Grad Celsius über das Jahr (also z.B. 0° im Winter, 25° im Sommer) um gut einen 3/4-tel-Ton!
Wenn man also damals eine Orgel in der Übergangszeit auf 432 Hz gestimmt hätte, wäre sie im Hochsommer bei rund 439 Hz angekommen und im Winter auf 420 Hz abgesackt.
432-Hz-Fetischisten hätten also wahrscheinlich nur wenige Wochen im Jahr in die Kirche gehen dürfen um zu vermeiden, dass die Musik sie krank macht .
440 Hz sind heutzutage bei den Kulturorchestern tatsächlich nicht der Standard, es wird meist in 442/443 Hz gestimmt - die Streicher klingen dann halt noch ein wenig brillanter. In unserer Musikschule lassen wir die Klaviere auf 442 Hz stimmen.
Trotzdem wird wahrscheinlich eher unbeabsichtigt oft in 440 Hz-Bezug gespielt. Wenn man ein Keyboard einschaltet, steht es normalerweise werkseitig voreingestellt auf 440 Hz und in vielen Bands wird man das sicher einfach so übernehmen und sich nicht die ´Mühe´ machen, das Keyboard umzustimmen, wenn nicht der/die Bläser der Band (so überhaupt vorhanden) darauf bestehen.