Der "mysteriöse Akkord" ist , schon gar nicht mehr so mysteriös, (enharmonisch) A6
Ist wohl eher Geschmackssache, wie man den wahrnimmt. Wenn du einen A6 auf das f# stellst. Was hört man dann? auf jeden Fall keine Dominante A7 mit 6 statt 7.
Erwartbar bei A7 wäre ja auch eher ein A7 mit der Mixo13 Skala. (Klar, ein verkürzter D79 mit hochalterierter 7 ist auch nicht unbedingt erwartbar)
Für mich hört sich die Akkordfolge C A6 allerdings anders an als C A7,13. Der flutscht schön nach Dm7 oder vieleicht auch nach Dmaj7. Der A6 nur so halb.
Vielleicht beides Interpretationen eines ungewöhnlichen Klanges, der mehrere Deutungen zulässt. Was ihn ja auch interessant macht.
Nur, wenn du A6 als Domiante interpretierst.
Die Frage ist nun: Ensteht kurzzeitig, als Zwischen-Tonika, A-Dur? Gute Frage. Von A-Dur oder A-Mixo aus
"gesehen", ist jedenfalls C-Dur bIII.
Das leuchtet meinen Ohren allerdings sehr ein.
Ich hatte ja ganz oben schonmal erwähnt, dass ich die Akkordfolge |C |F#m7 || so höre, als löste sich der C nach F#m7 auf (wenn man dort stehenbliebe und nicht das Fmaj7 danach kommt)
Das erklärt sich mit dem A6 Modell (von Audi??) weit besser.
C als äolische III von A Dur.
Das erklärt sich mit dem A6 Modell (von Audi??) weit besser.
C als äolische III von A Dur.
diatonisch D-Dur, ja. Aber Ton D erklingt bei F#m7 gar nicht. Es ist A-Mixo, und die "hochalterierte Septime" ist eine schnöde Dur-Terz.
=> Keine DD, sondern TP. Die TP kann als funktionsanalog zur T bewertet werden.
Voila: (hatte Tamia gepostet)
Bsp. 2.3.1.2.-2: kleiner Moll-Septakkord im kadenziellen Umfeld als
(a) verkürzter
2.D9 - (b) Mollsubdominante mit kleiner Septime
Hier die Quelle
http://www.mu-sig.de/Theorie/Tonsatz/Tonsatz06.htm
http://www.mu-sig.de/Theorie/Tonsatz/Tonsatz06.htm
Hatte ich vorher auch noch nicht gekannt.
Aber wie gesagt: ist wohl eher Geschmackssache.
Ich sehe das ähnlich. In "The Duke" empfinde ich die #IVm als angetäuschte II-V Modulation (F#m - H - E), die dann halt nicht eintritt. Somit ist ist nicht das F#m verwunderlich, sondern der nicht erwartete Fortgang. Statt dem klangerwarteten H (nach C - F#m ...) folgt dessen Tritonus F, der zugleich wieder die Subdominante der Tonart vollständig (d.h. mit maj 7) darstellt.
Klar, man kennt diese Idee aus vielen Jazzstandards.
Die ist aber eigentlich eine Umwandlung einer anderen Idee, die ursrünglich aus der ZD zu III stammt:
|C |B7 |Em7 etc
Mit Vorhalt
|C |B7 sus4 B7 |Em7
oder auch als
|C |F#m7/B B7 |Em7 |
woraus dann (zumindest im Jazz) bei den Herren von der BeBop Abteilung die Wendung
|C |F#m7 B7 | Em7 | wurde. (Ich weiß nicht, ob das in der Klassik so existiert, zumindest wohl nicht in dieser Auslegung, oder?)
Das heißt für mich, dass sich dieser Klang F#m7 nicht zwingend zu B7 auflösen muss. Im Grunde erwartet man das glaube ich noch nicht mal, aber wie bei jeder Modulation, klingt es dann rückwirkend schlüssig, wenn es gut gemacht ist.
Ohne diese Wendung nach B7 ist es aber keine II (also für meine Ohren)
Die "lydisch-doppelte Drehung", wie von mir oben beschrieben, und zunächst völlig fis-frei, gibt es unter
www.youtube.com/watch?v=LufiS9qFuh8
zu bestaunen. (Sonate 3, Opus 2) . Da geht es von C-Dur über G nach Gm nach Dm.
Könntest du da mal eine Taktzahl angeben?
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Das überrascht mich. Ich kann es mir nicht vorstellen, dazu ist es zu offensichtlich und musikhistorisch leicht begründbar.
Es ging ja dabei um die Septimen-Unschärfe
Der "Septimenstreit" entstand aus einer Frage des Foristen "Haiiiner", der sich darüber wunderte, dass er ebenso gut einen X7 wie einen XMj verwenden kann - auch auf den Jazz bezogen. Wir haben das dann aufgeklärt....
Ja, das habe ich gelesen aber nicht nachvollziehen können, weil die korrekte Progression irgendwie unklar war. In der von Cudo II benutzten Akkordfolge, war es ja ganz einfach eine Verdurung eines Mollakkordes.
Denn der Begriff der "Dominante" geht auf Rameau zurück. Und der behandelte beide Akkorde, mit kl. oder gr. Septime, gleichwertig als "Dominanten" : Beide erfordern den Quintfall als Auflösung. Nun kann man den Septakkord auch "unaufgelöst" lassen. Dann ist er - richtig ein "unaufgelöster Septakkord". Was genauso gut wie schlecht ist...
Das hört sich ja alles recht interessant an.
Aber in der Musik, die ich spiele und analysiere, finde ich das eigentlich nicht.
Das Hauptsystem der Analyse bis vielleicht zu Mitte, Ende der Romantik, basiert doch auf dem Unterschied zwischen Dominante und Tonika.
Wenn ich große und kleine Septimen gleichsetze, funktionieren doch die meisten Progressionen gar nicht mehr.
Gibts da mal Beispiele?. (Vielleicht sollte man das aber in einen anderen thread überführen?)