Uhl Instruments X3-2 Vergleich Hammond Vollorgel mit Original-Leslie

Hallo Daniel,

also ich kann Dir nur sagen, was ich mache. Ich habe WinRar offiziell und bestimmt
schon mehrere Down- und Upgrades gemacht. Updates für HX3 und Uhl sind ja noch kostenlos.
Wundert mich eh. Die müssen doch auch Geld verdienen in diesem Nischenbereich.

Gruss Thomas
 
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Also ich hab das Update ganz anders gemacht:

Schritt 1: Man nehme eine alte Uhl. Meine ist aus der ersten Charge, trotz Bugs nie geupdatet weil das Ding einfach geil geschrien hat
Schritt 2: Schmeiß das gute Stück (unbeabsichtigt) von etwa 1,5 Metern Höhe auf den Bühnenboden, weil das Fake-Orgelgehäuse doch etwas weiter weg steht als du gedacht hast
Schritt 3: Spiel noch 3 Shows mit dem Ding bevor du bemerkst dass das Gerät doch nicht ganz unbeschadet davon gekommen ist
Schritt 4: Wolfgang anrufen, ne Stunde fachsimpeln, Orgel einschicken
Schritt 5: geupdatete und reparierte Orgel wieder in Empfang nehmen

Ganz ohne Windows PC (den ich auch nicht hätte) und ohne sich mit WinRarZip zu prügeln :D
Jetzt klingt sie zwar nicht mehr so heiß wie vorher, aber immer noch tierisch und mit dem nächsten Update wird wieder gewartet bis ein LKW über die Orgel gefahren oder die Bühne 2 Meter unter Wasser gestanden hat.
 
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Ok, dann danke für die guten Tipps schon mal - jetzt muss ich halt noch überlegen, welchen der drei ich am besten befolgen sollte...? ;)
 
Hallo Daniel,

eigentlich ist die Variante vom Orgeltier die interessanteste. Aber auch die teuerste.
Also die 35 Euro für WinRar ist bestimmt der gute Mittelweg. Die Orgel hat ja auch Geld gekostet.

Gruss Thomas
 
Also das WinRar hat ne 40 Tage Testphase. Kann ja sein, dass es danach auch noch funktioniert, aber legal wäre das nicht.
Früher liessen sich mit winrar selbstentpackende archive in .exe form erzeugen . Da ja sowieso ein windows pc erforderlich ist , wundert mich , warum dieser Weg nicht gewählt wird . Mit 7 zip geht das ( create SFX archive ) , würde mich seehr wundern , wenn das zu problemen führen würde.
 
Täusch ich mich, oder sind die Taperings
1955, 1961, 1972, recapped
nun klanglich viel näher beinander?
Das recapped war aggressiver, das 1955 bedeckter.... ???

Das würde ich unterstreichen!

Habe gerade das Update gemacht - und leider wurden wieder alle meine Presets überschrieben, und ich musste wieder meine wenigen Änderungen an den Einstellungen erneut vornehmen... Naja, es gibt schlimmeres.

Bei meinen Vorlieben (v.a. Rock und Blues) höre ich jetzt keinen gewaltigen Unterschied zur 4.22er Version, aber mein erster Eindruck war, dass der Overdrive deutlich mehr Biss hat und bei Vollanschlag noch etwas mehr bietet als bisher. Das kommt mir sehr entgegen.
Zwischen den 4 Taperings stelle ich auch fast keinen signifikanten Unterschied fest, ich bleibe weiterhin bei 1961.

Aus meiner Sicht sehr positiv:
- endlich Fine-Tuning, das ich schon so oft vermisst habe - vielen Dank dafür!
- auch im Grenzbereich (Full Amp122 + Pedal voll getreten + 8888xxxxx + Spielen in der obersten Oktave) endlich kein Clipping mehr!

Ich bin sehr zufrieden und sehr dankbar für das laufende "Finetuning" des Instruments.
 
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Bin ich doch noch nicht taub!
;-)

Ich hab auch meist das 1961er oder 1972er benutzt aber hin und wieder auch mal das etwas sanftere 55er.
Werd mir fürs 1955er und Recapped mal die "Standard-Taperings" von Carsten reinschieben....
 
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So, ich habe nun seit fast 4 Wochen meine Uhl X3-2 und muss sagen, sie macht wirklich süchtig.
Habe bei mir im Musikkeller eine Hammond A102 mit Leslie stehen (also B3 nur mit eigenem Verstärker und daher anderem Gehäuse) die ich liebend gerne auf Gigs mitgenommen hätte weil sie den unvergleichlichen Klang und das Feeling auf denTasten hat. Leider für mich (mittlerweile 66) viel zu schwer. Ich habe mir daher in den letzten 15 Jahren mit Korg CX3, Hammond XK-3 (mit UM), Clavia C1, Clavia C2D, Stage Piano, Nord Electro 5D, Leslie 3300, Motion sound, Reußenzehn und Ventialtor beholfen, aber ein zufriedenes "ja das ist es" kam nie so richtig auf.
Die Uhl ausgepackt, eingeschaltet und gleich wie zu Hause gefühlt. Sachen wie Whiter shade of pale, Intro von With a little help from my friends, Gimme some loving, Santana, Deep purple, Booker T klingen wie Original. Dazu kommt, dass die Tastatur super leicht und früh anspricht. Schnelle Triller, Drone Tones etc. wie auf der alten 62er. Liegt wohl auch daran, dass hier kein MIDI als Ansteuerungsinstrument dazwischen liegt, sondern wie beim Original die Töne wohl permanent vorhanden sind um beim Tastenanschlag nur durchgeschaltet werden. Daher klingt m.E. nach auch die Uhl geringfügig anders (nicht so präsent) wenn ich sie über ein anders Keyboard per MIDI ansteuere. Ist aber bei zwei Manualen nicht nötig.
Muss sagen, dass ich schon in der Auslieferungseinstellung sehr zufrieden bin (aktuelle Software). Ich werde künftig für den Orgelbereich nur noch mit der UHl anreisen und die internen Simulationen für Zerre und Leslie nutzen. Da ich eh mit InEar spiele braucht auch nichts mikrofoniert werden und mir fehlt eigentlich nichts für das "feeling".

Musste ich einfach mal los werden, und jetzt geht es wieder in den kühlen Musikkeller.
 
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Mir ging es wie Pauly, ich habe zwar keine Uhl, sondern eine umgebaute B200 mit HX3 Platine drin, aber das Feeling und der Sound sind sehr nahe am Original dran. Zu Hause habe ich eine B3 aus 1959 mit einem passiven 147er Leslie mit JBL Speakern und als Treiberamp einen Musicman HD 130. Das klingt noch wärmer und die B3 hat noch mehr Growl, insbesondere mit C3, aber die alte Lady deshalb rumzuschleppen, dafür bräuchte man ein paar Roadies.

Aber für Organisten, die gerne Rock spielen, ist die HX3 (Uhl) sehr gut, da Sie schreien kann und das klingt dann nach Ken Hensley und Jon Lord, wenn man die richtigen Tasten drückt.

Schön, dass Pauly jetzt glücklich ist:).

Ciao Matze
 
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Und wieder mal bestätigt sich: der Fehler liegt seltenst beim Gerät sondern fast immer beim Deppen der dahinter sitzt.
Ich habe ja vor einigen Wochen von meinem Kamikaze-Update ;-) berichtet, und der Tatsache, dass die Orgel nun irgendwie weniger "heiß" klingt. Da die Orgel jetzt nach der Sommerpause wieder mit auf Tour geht hat mich das doch irgendwie gewurmt, und ich habe dem Wolfgang mal auf den Zahn gefühlt. Ein Blick in die Bedienungsanleitung hätte es wahrscheinlich auch getan, aber als extremer Plug-and-Play Typ habe ich noch nie irgendwas an den Einstellungen meiner Uhl geändert. Einfach anmachen und losspielen :-D

Ich war einer der ersten in Deutschland der eine Uhl hatte, es gibt ja sogar Videos von mir bei denen ich einen unlackierten Protoypen im Studio hatte für die Demon's Eye Platte. Wolfgang war damals so lieb (und hatte die Zeit) und hat als großer Purple Fan die Orgel schon mal ein wenig in Richtung "Gitarristen-Killer" getrimmt. Soll heißen: SwellTrimCap auf 100, so dass es gerade nicht geclipt hat in der ersten Software-Version.
Das neue Update hat für den SwellTrimCap den Default-Wert 10, was - wenn man nicht gerade Vollgas-Classic-Rock spielt auch durchaus Sinn macht. Ich habe also eigentlich Äpfel mit Birnen verglichen.

Ich hab gerade eben mal im Menü rumgewuselt und ein wenig mit dem SwellTrimCap-Wert gespielt, und siehe da: sie schreit wie eh und je. Bin jetzt erstmal bei einem Wert von 80 gelandet, das klang beim schnellen Rumprobieren am organischsten. Ich werde in den nächsten Wochen in Zusammenarbeit mit unserem Tonmann mal ein wenig rumspielen mit dem Wert, da er eigentlich auch ganz angetan war von der etwas braveren Orgel, die ließ sich wohl etwas besser im Mix unterbringen.

Morgen steht ne große Übe-Runde für's Wochenende an. Vielleicht schaff ich es dann auch mal eben 1-2 Vergleichsschnipsel aufzunehmen.
Wer aus der Karlsruher Ecke kommt, der kann auch gerne nach Bretten kommen um sich das Update mal anzuhören. Freitag spielt dort wenn mich nicht alles täuscht unser aller Lieblings-HCA @HammondToby, Samstag wir, lohnt sich also - egal wann ;-)
 
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Hi Orgeltier ! Hättest du das mal früher gesagt - Bretten ist von mir ca. 35 Km weg. Leider hab ich morgen selbst einen kleinen Gig und Samstag eine private Einladung - MIST ! das hätte ich mir gern angesehen...... :-(
 
So, ich hatte ja versprochen ein kleines Hörbeispiel nachzulegen. Wie es nun mal so ist hat man immer weniger Zeit als man eigentlich gedacht hätte, und deshalb hab ich das heute noch mal eben im Hauruck-Verfahren gemacht, denn an Versprechen muss man sich ja halten. Ich entschuldige mich also für das gurkige Video und das unsaubere und nicht gerade inspirierte Spiel, aber ich glaube man hört auch so ganz gut was ich meine.

Was ihr hört ist ein x-beliebiger, fertiger Backing Track und das trockene Orgelsignal (natürlich mit internem Hall). Die hab ich einfach nur hart LR gepant und ansonsten nicht angerührt. Deshalb sitzt sie auch nicht ganz so schön im Mix, ist halt eigentlich zu wenig Hall und im Gegensatz zum Backingtrack ohne jegliche Kompression.

Der erste Teil ist mit dem SwellTrimCap auf 10, so wie die Orgel ausgeliefert wird, die zweite Hälfte mit dem Wert 65, bei dem ich jetzt vorläufig erstmal gelandet bin, beides auch noch mal mit zugeschaltetem C3. Der Amp122 steht irgendwo bei 135-140.

Wie man hört ist die Default-Einstellung wesentlich allgemeinverträglich, lädt auch mehr zum funkigen Akkordspiel ein. Da ich die Orgel aber zu 95% in einer Deep Purple Tribute nutze war mir das irgendwie zu wenig Stoff. Mit dem höheren Wert bekommt man irgendwie etwas mehr Kompression und Mittenbrett, was mir beim Riff-Kloppen und Solieren mehr Durchsetzungskraft gibt. Für die Soulband oder das Jazztrio ist das natürlich nix.

Kleine Nebenbemerkung noch: für die ganzen "Marshall-Sounds" aus der MK2 Ära habe ich einen kleinen Vollröhrencombo neben mir stehn den ich in die Endstufenzerre jage. Das gibt noch mal ne ganz andere Härte und ein ganz anderes Frequenzverhalten, die so mit keinem mir bekannten Clone brauchbar zu kopieren sind. Mit diesem Sound spiele ich eher so Titel wie "Burn" oder "Perfect Strangers", die der Herr Lord selber auch mit Leslie gespielt hat.

 
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Kleiner Hörbeispiel Nachtrag zum Thema Zerre. Anbei ein Ausschnitt vom Wochenende, ich schicke das trockene Uhl-Signal über den Aux-Out an meinen kleinen Röhrencombo. Beim Amp habe ich eine DI zwischen Endstufe und Lautsprecher hängen über die ich das Signal abgreife.
Das ist also logischerweise ein Mono-Signal. Der Ton ist der Mitschnitt der Pultsumme, deshalb ist die Orgel auch ein wenig zu sehr links im Panorama wenn man sich das mit Kopfhörern reinzieht. Demnach kann euch auch nicht sagen, inwiefern unser Tonlurch da noch an EQ, Kompression etc. rumgeschraubt hat, aber mein Soundcheck geht eigentlich immer mehr als fix, also viel wird da nicht passiert sein.
Sicherlich nicht jedermans Geschmack mit so brettharter Zerre, aber ich hab ne Menge Spaß damit.
Ich kann auf jeden Fall nicht behaupten, dass sich irgendwas verschlimmbessert hätte durch das Update :-D

 
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Hi Orgeltier,

nee, ist nicht zuviel Zerre. Hast Du sehr gut gespielt, vor allem auch mit Hingabe, das sieht man und hört man auch.

Jetzt bräuchtest noch einen Federhall, wo Du ab und zu draufschlagen kannst, da hat es bei Jon Lord immer schön gescheppert und einen
Ringmodulator um noch mehr abzuheben.

C3 oder C2 könntest Du punktuell auch noch einsetzen, aber der Sound ist jetzt schon sehr gut:) und Du hast flinke Finger. Kompliment.

Euer Demon's Eye und Deep Purple Fan Matze:great:

P.S. Hast Du schon mal versucht Deinen Röhrenamp mit Mikro abzunehmen? klingt das vielleicht etwas organischer, bzw.etwas weniger spitz.?
 
Hey Matze,

Jau, Federhall und ein Ringmodulator würden das ganze natürlich abrunden. Der Nachteil an der Sache: das Zeug muss irgendwie mitgeschleppt, verkabelt und im/um/am Intrument untergebracht werden, und dazu gibt es dann doch nicht genügend Mehrwert. Ich habe ein paar Shows meinen EHX Frequency Analyzer (Ringmodulator) mit dabei gehabt, weil wir das alle für ne gute Idee hielten. Am Ende des Tages habe ich das Ding 1 Mal am Abend eingesetzt, und am Ende waren wir uns eigentlich auch einig, dass das bei Purple zwar ne geile Nummer war, aber ich dem Gerät nicht das abverlangt bekomme, was der Herr Lord damit gezaubert hat. Außerdem war der einzige sinnvolle Platz für das Pedal genau da wo ich normalerweise mein Bier in den eigens dafür konstruierten Getränkehalter stellen würde, und da sind die Prioritäten doch wohl ganz klar ;-)
Das gleiche gilt für den Federhall. Das wären wieder 2-3 Kabel, die Kiste müsste irgendwie in meinem Gehäuse verschwinden damit es nicht von der Orgel fällt wenn ich anfange zu kippeln, und im Endeffekt würde ich das vielleicht 1-2 Mal im Laufe des Abends nutzen um nach dem Konzert doch nur zu hören wie toll der Gitarrist gespielt hat :-D Ich bin da mittlerweile mehr Pragmatiker als Idealist.

Den C3 schallte ich im Video ein wenn die Band dazu kommt. Das gibt noch mal ne ganze Ecke mehr schub, klingt spitzer, und irgendwie habe ich nie das Bedürfnis den wieder auszuschalten wenn er einmal an ist. Da würde dann irgendwas fehlen. Im Bandzusammenhang habe ich eigentlich immer unten ohne C3 und oben mit (für die Soloparts), bis auf wenige Ausnahmen bei denen ich gerne das vollere Drawbarsetup vom oberen Manual hätte aber das Geschwurbel nicht brauchen kann - wie z.B: am Anfang des Videos.

Den Amp zu mikrofonieren habe ich von Anfang an versucht zu umgehen. Ursprünglicher Grund war, dass ich - weil ich In-Ear spiele - eigentlich gar keinen Output auf der Bühne haben wollte. Ich habe also den Amp bei Wohnzimmerlautstärke im Drive-Kanal gefahren und hatte dann so zwar eine ganz ecklige, zisselige Zerre, die aber trotzdem im Bandzusammenhang ganz gut funktionierte und vor allem die Bühnenlautstärke stark reduziert hat. Im Verlauf der Zeit hat sich aber herausgestellt, dass es natürlich klanglich wesentlich mehr Sinn macht im Cleankanal zu arbeiten, was aber voraus setzt, dass man bestimmte Bühnenlautstärken fahren kann. Es kommt nur ganz selten vor, dass die Gegebenheiten so sind, dass ich den Amp - ohne böse Blicke zu ernten - so auffahren kann dass ich voll in der Endstufenzerre komme. So ne Orgel über einen Gitarrenamp ist ne ziemlich fiese Sache - gerade solo, beim Soundcheck - da ist die Schmerzgrenze geringer als bei einem Gitarristen der vergleichbar laut spielt.
Wenn ich den Amp noch mal doppel so laut machen könnte wie am Wochenende, dann würde den Ton wesentlich mehr komprimieren und deshalb weniger harsch klingen... insgesamt organischer. Im Sinne des Bandfriedens und des Sounds für's Publikum muss ich aber meistens einen faulen Kompromiss eingehen und schauen dass ich zum Großteil mit der etwas feineren Vorstufenzerre klar komme, die leider wesentlich höhenlastiger ist.

Ich bin mir auch schon am überlegen ob es Sinn macht mit einem Powersoak zu arbeiten, aber ich höre da seitens der Gitarren-Kollegen sehr unterschiedliche Stimmen und bin ich mir nicht sicher ob das wirklich einen großen Gewinn bringen würde. Auch hier muss man halt wieder überlegen ob die Kosten, der Verkabelungsaufwand und die zusätzlichen Fehlerquellen aufwiegen gegen einen evtl. Soundgewinn.

Ein weiterer Vorteil an der DI-Lösung ist, dass ich von da aus ganz easy mein Signal für den Sub/Monitor-Mixer abgreifen kann. So haben sowohl der FOH als auch ich meine 5 Kanäle selber auf dem Pult liegen und braucht er mir nicht mehr in meinem Monitor-Mix rein zu pfuschen. Außerdem höre ich genau das, was auch am Ende aus der Orgel kommt. Beim Mikrofonieren müsste ich wieder damit Leben dass ich etwas mehr Dreck auf dem In-Ear habe, abhängig bin vom Mikro und seiner Position, und das ist dann nicht mehr ganz so reproduzierbar wie die DI Lösung.

In einer Idealen Welt wären die Bühnen doppelt so groß und hätten wir einen 2. Sprinter. Dann sähe das Setup noch mal ganz anders aus ;-)

Ich hab am Wochenende aber auch mal wieder mitbekommen dass es da - gerade bei denen die selber nicht spielen - schon sehr viel Voodoo und Märchen mit im Spiel sind. Am Samstag hatte ich noch einen dabei der mir davon erzählte dass Jon Lord ja immer mit 8 Leslies auf der Bühne gestanden hätte und man schon gehört hätte dass ich keinen einzigen dabei hätte. Ganz losgelöst von der Anzahl der Leslies waren am Samstag ganze 4 Songs auf der Liste die Lord selber mit Leslie eingespielt hat, der ganze Rest ist aus der MK2 Zeit, also mit Marshall Major aufgenommen worden. Das war ihm aber irgendwie auch nicht bei zu bringen :-D Nun ja, jedem das seine. Ich nehme meinen Leslie auf jeden Fall erst mit auf ne Rockbühne, wenn ich ein paar Deppen habe die das Ding für mich durch die Gegend schleppen :-D
 
Hi Orgeltier, hast ja recht, die Verkabelung und das Geschleppe. Du hast auch schon mal geschrieben, dass Du nicht viel Platz hast
im PKW und nicht zu viel Equipment rumschleppen willst. Jedes zusätzliche Kabel ist auch ein Fehlerfaktor.

Mit dem InEar Sound, das ist auch ein Argument gegen das Mikro.

Ja, ja, der Orgelsound, jeder weiß was, auch die, die nicht spielen. Du machst das schon richtig, Lesliesound in den späteren Werken und der alte dreckige Sound ohne Leslie aus der früheren Zeit. Wobei mir der Sound von Jon Lord in den ersten Jahren, vor allen Dingen bei Made in Japan, am besten gefallen hat. Da waren die Jungs halt auf Ihrem Höhepunkt.

Weiterhin viel Spaß mit Deiner tollen Band wünscht Dir

Matze:)
 
Jau, die frühen Jahre mit Gillan, Lord und Blackmore waren schon die Blütezeit. Ganz abgesehen vom Sound waren die Jungs damals spielerisch und kompositorisch einfach auf ihrem Höhepunkt und hatte die Band eine unglaubliche Energie. Wenn man das im Vergleich hört zum Comeback in den 80ern hört man schon den Unterscheid zwischen der Testosteron-geladenen Höher-Schneller-Weiter-Truppe und den ausgebufften, erwachsenen Herren ;-) Ich mag Purple auch am liebsten mit viel Energie und Chaos.

Eigentlich ist es ja schön, dass man sich über den Orgelsound so streiten kann, und das jeder es anders macht. Wenn all meine Kollegen bei der Konkurrenz den gleichen Weg wählen würden wie ich, wäre das ja auch langweilig und hätte keiner mehr eine eigene Note.
Mir war wichtig dass mein Setup leicht und praktisch ist, mit einer Option um irgendwie möglichst gut den Lord'schen Marshall Sound zu kopieren.
Andreas König von Purple Rising spielt z.B. ne C3 mit 2 Leslies. Klingt auch unglaublich geil, aber ganz anders. Mir wäre das zu viel Geschleppe und gäbe mir trotzdem nicht den Sound den ich suche. Wenn man sich aber schon die 2 Leslies auf die Bühne stelle, würde ich die auch die ganze Zeit nutzen. Deshalb verstehe ich das der Andreas im Gegensatz zu mir nicht hin und her switcht sondern voll auf den Leslie setzt. Genau so vielseitig wie die Purple Palette ist gestalten sich dann auch die Sounds der Tributes.

Wenn ich nur 10-15 Gigs im Jahr hätte oder vor allem meine eigene Musik spielen würde, wäre ich wahrscheinlich auch anders gestrickt. Ich habe die Bude voll stehen mit schönem Zeug. Rhodes Mark V, Wurlitzer 200, 147er Leslie... aber die bleiben zu 95% aller Jobs schön zuhause.

Den Großteil meiner Jobs spiele ich mit einem Nord Electro 4D und einem MOXF6, auf nem simplen X-Ständer mit 2 Ebenen. Damit kann ich fast alles abdecken und bin vor allem total rückenschonend unterwegs. Ich habe immer nur 1 Gang vom Auto zur Bühne und habe dann alles dabei, aber wirklich massig Spielfreude kommt da natürlich nicht auf.
Wesentlich mehr Spaß machen würde ein Setup mit Rhodes und Uhl+Leslie :-D nur irgendwann hört die Liebhaberei auf und fängt der Job an, und da bin ich froh wenn nach der Mucke in 5 Min alles im Auto liegt.

Der gleiche Anspruch auf Praxistauglichkeit gilt für mich beim Purple Setup. Die Uhl wiegt 16, das Holzgehäuse 25, das kann ich alles noch super alleine händeln. Denn beim Aufbauen helfen immer alle, aber versuch mal Nachts 3 nüchterne Helfer zu finden um deine B3 nach dem Auftritt noch in den Bus zu tragen...
 
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...aber versuch mal Nachts 3 nüchterne Helfer zu finden um deine B3 nach dem Auftritt noch in den Bus zu tragen...
:D

Das kenn ich nur zu gut.
In meinen Glanzzeiten, als man mit der typischen "Keyboardburg" unterwegs war, sah dass dann immer so aus, dass, während ich nach dem Gig noch damit beschäftigt war meine Instrumente von den Kabeln zu befreien, die Bläser bereits mit einem Schoppen in der Hand an der Theke standen.

Wenn ich dann alles verpackt hatte um es zum Auto zu transportieren, war dann meist nur noch der Drummer übrig, mit dem ich mir dann den Job geteilt habe.

Im Laufe der Zeit habe ich dann auch abgespeckt, da es mir erstens den Aufwand nicht mehr wert war und zweitens die Instrumente soundmäßig immer "flexibler" wurden. Und ob ich "Jump" nun auf einem originalen Oberheim oder einem Yamaha/Roland/Kurzweil usw. spiele, interessiert heute im Publikum (außer den dort mit "verschränkten Armen" und "bierernster Miene" anwesenden Musikern ;)) auch niemand mehr.


mojoh
 
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